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19.11.2012 Champions League

VELUX EHF Champions League: Celje-Doppelpack, Teil zwei: Mittwoch Rückspiel in Kiel

Noch Tickets erhältlich

Das Team von RK Celje Pivovarna Lasko, Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Nur vier Tage nach der überraschenden 28:31-Niederlage des THW Kiel beim slowenischen Rekordmeister RK Celje Pivovarna Lasko bietet sich den "Zebras" die Möglichkeit zur Revanche: Bereits am Mittwoch findet in der Sparkassen-Arena-Kiel das Rückspiel zwischen beiden Teams statt. Die Partie gegen Celje läutet die "zweite Halbzeit" der Gruppenphase in der "VELUX EHF Champions League" ein - und die Kieler wollen unbedingt zwei Punkte auf der Habenseite verbuchen. Anpfiff ist um 19 Uhr. Wer den THW Kiel live unterstützen möchte, hat dazu noch Gelegenheit: An allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse gibt es noch Tickets für die Partie, da die Gäste ohne Fans aus Slowenien anreisen werden.
Spätestens seit vergangenem Sonnabend ist Celje zurück auf der Landkarte der europäischen Top-Mannschaften. Der Champions-League-Sieger von 2004 zeigte im Hinspiel über 60 Minuten eine starke Leistung, an deren Ende ein 31:28 über den dreifachen Titelträger aus Kiel stand. Die Auswärtstour nach Slowenien hatten sich die "Zebras" sicherlich etwas anders vorgestellt. Trainer Alfred Gislason hatte wiederholt vor der jungen Mannschaft Celjes, die wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten, gewarnt. Und doch musste seine Mannschaft nach 60 Minuten im ohrenbetäubenden Hexenkessel der Zlatorog-Arena in eine Niederlage einwilligen. Die Partie war dabei ein bisschen wie das berühmte Duell zwischen dem Hasen und dem Igel. Egal, was die Kieler am Sonnabendnachmittag auch anstellten, immer war schon ein gelbes Trikot da und vereitelte die Pläne.
Hexenkessel gab Kraft
Erzielte sieben Tore im Hinspiel: Rechtsaußen Gasper Marguc.
Erzielte sieben Tore im Hinspiel: Rechtsaußen Gasper Marguc.
"Ich hatte viele Spiele von den Slowenen gesehen, in denen sie gut mithielten", erklärte Alfred Gislason, "aber letztlich hatten sie sich in diesen Spielen durch eine Schwächephase um den Lohn gebracht. Heute hat Celje über 60 Minuten gut gespielt und verdient gewonnen", erkannte der Kieler Coach an. Celjes Kreisläufer Alan Toksic wusste, bei wem er sich nach dem Überraschungserfolg zu bedanken hatte: "Unsere Fans haben eine extrem laute Atmosphäre geschaffen", sagte Toksic. Tatsächlich hatten die rund 4.500 Fans in der nicht ausverkauften Arena ein Höllenspektakel veranstaltet. Mit hunderten Tröten und Sirenen wurde bei Kieler Angriffen versucht, die Kommunikation der "Zebras" auf dem Feld zu stören. Und bei Angriffen der eigenen Mannschaft wurden die zumeist jungen Akteure Celjes mit Anfeuerungsrufen nach vorn gepeitscht, die bei den Spielern die Müdigkeit vergessen ließen. Aufopferungsvoll schmissen sich die Gastgeber in jeden Wurf, hechteten verloren gegangenen Bällen hinterher und verdienten sich mit diesem Einsatz auch ein wenig das Glück, das den "Zebras" in zahlreichen Situationen fehlte.
Steigerung verlangt
Steter Unruheherd im Hinspiel: Kreisläufer Alem Toskic.
Steter Unruheherd im Hinspiel: Kreisläufer Alem Toskic.
"Unsere Fans haben uns geholfen, diese große Sensation zu schaffen", bedankte sich Toksic, der vor allem in der zweiten Halbzeit der Partie immer wieder eine Lücke am Kieler Kreis gefunden oder seine Nebenleute durch geschickte Sperren in Wurfposition gebracht hatte. "Wir haben verdient gewonnen, nun müssen wir weiter an uns glauben und genauso weiter spielen." Dass die Kieler letztlich aber mit leeren Händen die Heimreise antreten mussten, hatten sie sich selbst zuzuschreiben. Gislason forderte deshalb nach dem Hinspiel eine Steigerung von allen Spielern, um den Abstand auf den Tabellenführer aus Veszprem nicht größer werden zu lassen. "Den Gruppensieg schreiben wir aber noch nicht ab", sagte Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust, "abgerechnet wird am Schluss."

Veszprem zieht seine Kreise
Alle Informationen zur "VELUX EHF Champions League" finden Sie hier.
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Die überraschende Niederlage der "Zebras" beim slowenischen Rekordmeister RK Celje hat in der "Hammergruppe" B den ungarischen Meister MKB Veszprem in die beste Ausgangssituation für den Gruppensieg gebracht. Die Ungarn um Laszlo Nagy erledigten am vergangenen Spieltag ihre Pflichtaufgabe bei den Schweden von IK Sävehof souverän: Mit 32:22 wahrte Veszprem seine weiße Weste und geht als ungeschlagener Tabellenführer in die ausstehenden Partien, bei denen das Heimspiel am Sonnabend gegen Sävehof den Anfang macht. Der THW folgt mit 6:4 Punkten und hat die Nase vor einem Trio mit jeweils 4:6 Punkten vorn: Der Dreikampf von Atletico Madrid, Celje und Sävehof verspricht Spannung, zumal auch Constanta mit 2:8 Punkten sich noch berechtigte Hoffnungen auf die Achtelfinalteilnahme machen kann, auch wenn die Auswärtsaufgabe am Sonntag bei Atletico Madrid eine schwere ist.

Schiedsrichter der THW-Partie am Mittwoch, die ab 19 Uhr live von Eurosport übertragen wird, sind die beiden Tschechen Jiri Opava und Pavel Valek, als EHF-Delegierter ist der Däne Allan Lund zu Gast in Kiel.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die deutschen Teams im neu gestalteten EHF-Pokal starten am Wochenende in den europäischen Wettbewerb. Den Auftakt macht der SC Magdeburg mit seinem Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen Vadar Skopje (MKD). Das Rückspiel findet am 2. Dezember um 18 Uhr in Mazedonien statt. Die Rhein-Neckar Löwen starten das "Unternehmen EHF-Pokalsieg" am Sonnabend um 19 Uhr: In der Mannheimer "MWS Halle am Herzogenried" empfangen die in der Liga bisher ungeschlagenen Löwen die Griechen von AC Diomidis Argous. Das Rückspiel steigt am 2. Dezember um 18.30 Uhr im griechischen Loutraki. Auch Frisch Auf Göppingen startet am Sonnabend (19.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen HC Msehkow Brest aus Weißrussland in den Wettbewerb. Zum Rückspiel wird Frisch Auf am 1. Dezember um 16 Uhr in der Sportshall Victoria in Brest erwartet.

In der "VELUX EHF Champions League" wollen die Füchse Berlin am Sonnabend in der Gruppe D die Revanche von Croatia Zagreb (CRO) nach dem 29:27 in Berlin abwehren. Anpfiff ist um 18 Uhr, Eurosport berichtet live aus der kroatischen Hauptstadt.

Nach dem 31:28-Sieg des HSV Hamburg gegen die SG Flensburg-Handewitt sind die Hansestädter in der Gruppe A noch ungeschlagen. Das wollen die Flensburger bei der Neuauflage des Duells gegen Hamburg am kommenden Sonntag ändern. Anwurf in der Flens-Arena, einst als Campushalle firmierend, ist um 17.15 Uhr, Eurosport ist natürlich live dabei.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2012:

Jicha: "Das war eine Verwarnung"

Handballmeister THW Kiel will sich in der Champions League für die 28:31-Niederlage gegen Celje revanchieren
Kiel. Seit es in der Königsklasse der Handballer die Gruppenphase gibt, sind traditionelle Konstellationen wie diese selten geworden: Auf ein Hinspiel folgt ein Rückspiel. Heute Abend (19 Uhr/Eurosport) gibt es die Ausnahme von der Regel. Der THW Kiel verlor am Sonnabend das letzte Spiel der Hinrunde überraschend mit 28:31 bei RK Celje und startet vier Tage später als Gastgeber der Slowenen in die Rückrunde der Champions League.

Als diese Zeitung gestern Vormittag Roman Pungartnik erreichte, saß er gerade mit seiner Mannschaft im Bus. Die Kiel-Besieger fuhren ins 300 Kilometer entfernte Wien, um von dort nach Hamburg zu fliegen. Ob der Kader komplett sei? "Dazu darf ich nichts sagen, unsere Taktik ist geheim", sagt der Manager von RK Celje, der von 2003 bis 2005 für den THW Kiel als Rechtsaußen aktiv war. Dann lacht er. Er weiß, dass seine junge Mannschaft als krasser Außenseiter zum Titelverteidiger reist. Ohne den am Knie verletzten Routinier Luka Zvizej. Und ohne große Erwartungen. "Für uns ist ein riesiges Geschenk, in dieser Halle vor 10 000 Menschen spielen zu dürfen. Wir wollen einfach Spaß haben. Genießen."

Was außer guter Laune von ihnen zu erwarten ist, kann er nicht einschätzen. "Diese Mannschaft ist wie ein kleines Kind, das gerade das Laufen erlernt hat. Kinder in diesem Alter fallen aber immer wieder um." Im bisherigen Verlauf der Champions League hat er das bereits in krasser Ausprägung erleben müssen. Celje lieferte nicht nur gegen den THW eine bärenstarke Leistung ab, das Team von Vladan Matic ließ in eigener Halle auch IK Sävehof (31:25) keine Chance. Eine Woche nach dem Schweden-Coup blamierten sich die jungen Slowenen, die zumeist dem vereinseigenen Internat entwachsen sind, in Rumänien, beim Schlusslicht der Gruppe B. "Da brauchten wir 20 Minuten, um zwei Tore zu werfen", erinnert sich Pungartnik mit Grausen an die erste Halbzeit gegen Constanta, die aus Celje-Sicht mit 5:10 endete und in einer 17:22-Pleite mündete.

Heute wird es auch ein Wiedersehen zwischen Filip Jicha und Ziga Mlakar geben. Sie lieferten sich im Hinspiel vor laufenden Eurosport-Kameras einen heißen Bodenkampf, der in einer anderen Sportart mit einem doppelten Platzverweis geahndet worden wäre. Jicha hatte sich in der Schlussphase einer sehr hitzigen Partie den Ball erkämpft. Doch bevor er ihn abspielen konnte, riss ihn der Slowene um, trat ihn. Und Jicha? Trat zurück. "Das war in Ordnung so", sagt der Tscheche. "Die Schiedsrichter haben die extreme Härte zugelassen. Dann gehören solche Aktionen dazu." Er hätte mit dieser Auseinandersetzung unter Männern auch Emotionen wecken wollen. "Das war Handball pur, mir gefallen solche Spiele richtig gut." Auch Mlakar, der viermalige Torschütze, hakte die Rangelei gelassen ab. Als ihm Jicha zum verdienten Sieg gratulierte, hatte er sie schon längst wieder vergessen.

Die beiden Tage vor dem Celje-Spiel hatte Jicha mit einer Grippe im Bett verbracht, trotzdem stellte er sich in den Dienst der Mannschaft. "Auf dem Feld fühlte ich mich ganz gut. Ich würde es wieder tun." Weil Marcus Ahlm und der in der Deckung zu ungestüm agierende Patrick Wiencek, nicht ihren besten Tag erwischten, gab Jicha am Ende sogar den Kreisläufer. Wie die meisten seiner Mitspieler suchte aber auch er vergeblich seine Normalform. Das soll heute anders werden. "Wir haben eine Verwarnung bekommen. Wer die Champions League gewinnen will, der muss mehr investieren."

Um die müden Köpfe seiner Mannschaft, die nach dem 34:22-Sieg in Balingen direkt nach Slowenien gereist war, zu erfrischen, hatte Alfred Gislason den Montag aus dem Trainingskalender gestrichen. Durchatmen, einmal nicht an Handball denken. Und wie war der Montag im Hause Gislason? "Ich habe mir das Celje-Spiel noch einmal angesehen", sagt der Trainer. "Das war grausam. Unglaublich, was wir uns da an Fehlern geleistet haben." Beim gestrigen Abschlusstraining verschonte er seine Spieler nicht mit den Bildern des Schreckens. "Ich musste mich da auch durchquälen, das leite ich gnadenlos weiter." Hinter dem Einsatz von Rene Toft Hansen (Rippenprellung) und Christian Zeitz (Schmerzen im linken Ellenbogen) standen gestern noch Fragezeichen. "Sonst sind alle dabei", sagt Gislason. "Ich hoffe nur, sie bringen diesmal auch die nötige geistige Frische mit."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.11.2012)

 

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RK Celje Pivovarna Lasko (SLO) - THW Kiel:
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    Mi., ab 19.00 Uhr: THW Kiel - RK Celje Pivovarna Lasko (SLO)
    live aus der Sparkassen-Arena-Kiel
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    Mi., ab 19.00 Uhr: Live-Einblendungen THW Kiel - RK Celje Pivovarna Lasko (SLO)

    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!


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