16.08.2000 | Bundesliga |
Spielszene |
Die altbewährten Kräfte legten einen furiosen Start auf das Ostseehallenparkett, führten nach 10 Minuten mit 6:1, nach 18 Minuten ebenso deutlich mit 11:4, da hatte unser Dänenturbo Nikolaj Jacobsen schon siebenmal(!) getroffen.
Links: Die Neuzugänge Morten Bjerre und Jonas Ernelind im Spiel... |
Dormagen machte es dem THW auch in der Folgezeit leicht, die Führung weiter auszubauen. Die Bayer-Truppe erlaubte sich viel zu viele technische Fehler, die der Deutsche Meister gnadenlos bestrafte. Das Resultat: Nach 29 Minuten eine klare 15:9-Führung für den THW. Kurz vor Abpfiff konnte sich dann auch der neue Rechtsaußen Jonas Ernelind in die Torschützenliste eintragen, er verwandelte hundertprozentig sicher von Außen zum 16:9-Halbzeitstand.
Auch im zweiten Durchgang keine größere Gegenwehr der Mannschaft des isländischen Trainer Gudmundsson. Weiter eine viel zu hohe Fehlerquote, weiter nutzte der THW dies eiskalt aus ohne sich zu überanstrengen. Noka Serdarusic ergriff die Gelegenheit, probierte diverse verschiedene Angriffs- und Deckungsformationen aus: Wislander agierte zusammen mit Petersen am Kreis, Lövgren spielte mal Rückraum Mitte, mal halblinks, später durfte auf dieser Position sogar Wolfgang Schwenke ran. Dem gelang nach Zwischenständen von 20:12 (39.) und 23:14 (42.) das 27:14 (50.). Damit hatte sich auch der letzte THW-Feldspieler in den Torreigen eingetragen.
Schon jetzt bei den Fans beliebt: Jonas Ernelind |
Bester Schütze auf Seiten des THW war wieder einmal Nikolaj Jacobsen mit 12/4 Toren, auch die Neuzugänge Bjerre (5) und Ernelind (2) wußten zu gefallen. Bei Dormagen, das an diesem Abend kein ernsthafter Prüfstein für den THW war, waren Bezdikowski und Andersson mit je drei Toren am erfolgreichsten.
Interessant einige weitere Ergebnisse des Abends: Magdeburg spielte in Willstätt nur unentschieden, auch Lemgo kam in Minden nicht über eine Punkteteilung hinaus, Nordhorn verlor überraschenderweise sogar in Hameln. Keine Überraschung dagegen in Flensburg, die SG schlug Eintracht Hildesheim klar mit 34:23. Als einzige Teams sind nun der THW, Flensburg, Wallau und Essen verlustpunktfrei (siehe Tabelle).
Hier geht's zu den Fotos des Heimspiels gegen Dormagen...
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Hallensprecher Körting, Dormagens Trainer Gudmundsson, Dormagens sportlicher Leiter Derad. |
Zur Zeit haben wir große Probleme mit der Mannschaft, wir hatten in der ganzen Vorbereitung viele verletzte Spieler, immer neue Probleme, d.h. Verletzungen, Krankheiten, Operationen usw. Heute abend war der THW für uns eine bis drei Nummern zu groß, wir hatten eigentlich keine Chance, haben total ohne Kopf gespielt.
Klar, wir haben Probleme, aber wir hätten länger ausspielen müssen, disziplinierter agieren sollen, aber das haben wir nicht gemacht. Stattdessen 17 technische Fehler, das ist eigentlich unglaublich.
Vor uns haben wir schwere Aufgaben, hoffentlich finden wir uns als Mannschaft zusammen. Wir müssen aus den kommenden drei Spielen das beste machen, was geht, Samstag erwartet uns ein schweres Spiel gegen Wallau.
Zum Spiel gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wir haben heute verschiedene Aufstellungen ausprobiert, Wislander mal in der Mitte, mal zusammen mit Petersen am Kreis, Schwenke auf Halblinks usw.
[Grinst:] Ich möchte außerdem die Gelegenheit nutzen, Uwe für die hervorragende Arbeit in der Vorbereitung zu danken, die Mannschaft konnte 60 Minuten ein hohes Tempo gehen. Ich hoffe, daß sie das auch die gesamte Saison aushält...
[Grinst:] Da kann mal einmal sehen, was eine gute Vorbereitung ausmacht. Trotz des klaren Ergebnisses haben wir ein kurzweiliges Spiel gesehen, mit einigen Leckereien von unserer Seite... Es freut mich, daß Jonas und Morten sich als echte Verstärkungen bewiesen haben.
[Frage: Warum haben Sie die beiden Neuzugänge erst in der 19. Minute gebracht?]
Das erste Mal vor 7250 Zuschauern will man natürlich von der ersten Sekunde an alles richtig machen, das läuft dann oft schief. Daher habe ich die Beiden erst einmal sitzen lassen. Als wir dann einen klaren Vorsprung hatten, war der Einstand für beide leichter. Mit ihrer Leistung bin ich zufrieden. Jonas hat sehr gut gespielt, in der Deckung war er solide, vorne hatte er nicht allzuviele Chancen.
Morten war im Angriff ebenso gut, hat nicht so viel geworfen. So ein Spiel ist ja auch kein Wurftraining. Ich habe vor dem Spiel zu ihm gesagt, er soll unser Spiel spielen, deswegen hat er so oft oder "so wenig" geworfen.
In den ersten Minuten war ich nervös, weil man ja was zeigen will. Aber nach den ersten Schritten war alles vergessen.
Wir sind vom Publikum großartig aufgenommen worden. Das hat rundherum Spaß gemacht.
[Zur Leistung von Dormagen:]
Das ist bitter, die steigen ab. Die haben ja überhaupt nichts in der zweiten Reihe.
(16.08.2000) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |