18.02.2001 | Bundesliga |
Update #4 |
In der "neuen" Ostseehalle setzte es heute eine Heimniederlage gegen den TBV Lemgo. |
Nach Treffern von Schürmann und Kehrmann ging der TBV mit 3:2 (8.) in Führung, doch der THW glich durch Wislander vom Kreis (nach schönem Anspiel von Lövgren) zum 3:3 (9.) aus. Obwohl der Gastgeber nach umstrittener Schiedsrichterentscheidung den Ball und Olsson für zwei Minuten verlor, konnte Lemgo nur das 4:3 durch Marc Baumgartner erzielen - der erste Treffer des Schweizer Rückkehrers.
Stemmte sich mit sechs Toren in der 1. Halbzeit gegen die Niederlage: Stefan Lövgren. |
Bis zum 8:7 (19.) (erneut durch Lövgren) blieb nun der Gastgeber am Drücker, dann ging die Gäste aus Ostwestfalen wieder mit 10:9 (23.) und 11:10 (25.) in Führung, doch zwei Treffer von Lövgren zum 10:10 (24.) und 11:11 (26.) ließen den THW dranbleiben. Dann vergab Nikolaj Jacobsen vom Siebenmeterstrich die Chance zum 12:11-Führungstreffer, er warf überweg, stattdessen zog Lemgo durch eine Einzelaktion von Baumgartner und einen Außentreffer von Florian Kehrmann auf 13:11 (29.) davon.
Glück für den THW, daß Kehrmann nach Timeout von Lemgo ein Stürmerfoul beging und Olsson 50 Sekunden vor der Pausensirene den 12:13-Anschluß erzielte. Nachdem Lemgo nach Zeitstrafe gegen Kehrmann den Rest des ersten Durchgangs in Unterzahl bestreiten mußte, beorderte THW-Coach Noka Serdarusic die Außen Jacobsen und Ernelind auf vorgezogene Deckungsposition und tatsächlich verlor Lemgo sechs Sekunden vor der Pause den Ball und Olsson machte eine Sekunde vor der Sirene den 13:13-Ausgleich.
Spielszene. |
Zurück zum Spiel: Das Unentschieden hatte nicht lange Bestand, denn Lemgo gelang schnell wieder die Zwei-Tore-Führung zum 17:15 (38.), die sie nach THW-Anschlußtreffer zum 16:17 durch Morten Bjerre mit dem 18:16 (41.) halten konnten. Nachdem Perunicic den zweiten seiner zwei Treffer mit dem 17:18 (43.) erzielte und Steinar Ege gegen Baumgartner parierte, hatte der Montenegriner die Chance zum Ausgleich, doch die wieder einmal mehr als schwach pfeifenden Methe / Methe pfiffen ohne Not mitte in die Aktion des Jugoslawen, sprachen kurz darauf undurchsichtigerweise Lemgo den Ball zu und Jacobsen durfte zu allem Überfluß noch für zwei Minuten vom Feld - die Halle tobte nun.
Doch der Meister von 1997 blieb ruhig und machte durch Kehrmann von Außen das 19:17 (46.). Nun wurde es hektisch, die Ballverluste und technischen Fehler häuften sich. Nachdem Wislander per zweiter Welle das 18:19 (49.) gemacht hatte, durften Olsson und Walther nach Doppelzeitstrafe das Feld verlassen. Siniak traf überraschend aus dem Rückraum zum 20:18 (50.), doch Jacobsen nutzte den Raum von Außen zum 19:20 (51.).
Noch einmal gelang den Ostwestfalen die Zwei-Tore-Führung (21:19, 51., erneut durch Siniak), aber dann glich der THW durch Olsson und Jacobsen endlich wieder aus: 21:21 (54.). Doch eine THW-Fühhrung sollte nicht mehr gelingen. Lemgo legte vor (22:21, 55.; 23:22, 56.; 24:23, 58.), der THW zog nach (22:22, 55.; 23:23, 57.; 24:24, 58.).
Als Walther 150 Sekunden vor dem Ende zum zweiten Mal das Feld verlassen mußte, hatte der THW die Chance zum Anschluß, doch der gelang nicht. Stattdessen Ballverlust, der soeben eingewechselte Schwenke sah eine Zeitstrafe und Daniel Stephan durfte 90 Sekunden vor dem Ende zum Strafwurf antreten. Der Nationalspieler traf sicher zum 25:24-Führungstreffer, der THW nahm eine Auszeit.
Die Mannschaft des TBV jubelte nach dem Schlußpfiff, während die Schiedsrichter unter Pfeifen die Halle verliessen... |
Bester Werfer bei Lemgo warenMarc Baumgartner (8) und Florian Kehrmann (7). Beim THW traf Lövgren mit sechs Toren am besten. Doch alle diese sechs Treffer erzielte der Schwede, der im Rückraum zu sehr auf sich allein gestellt war, in der ersten Halbzeit. Als im zweiten Durchgang die TBV-Deckung sich auf Lövgren besser eingestellt hatte und von den Halbpositionen keine Entlastung kam, konnte auch der schwedische Nationalmannschaftskapitän nichts mehr ausrichten.
Hier geht's zu den Fotos des Heimspiels gegen Lemgo...
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Uwe Schwenker, THW-Trainer Noka Serdarusic, Hallensprecher Rolf Körting, TBV-Trainer Iouri Chevtsov, TBV-Manager Fynn Holpert |
Natürlich sind das zwei sehr wichtige Punkte, vor allem, wenn man sie hier in Kiel holt. Darauf habe ich fünf Jahre gebraucht und bin nun sehr froh darüber.Wir haben gut und diszpliniert gespielt, auf unsere Chance gewartet.
Ich habe Iouri schon zum Sieg gratuliert. Doch wir waren nicht die schlechtere Mannschaft.In der ersten Halbzeit hat vor allem Lövgren das Spiel ausgeglichen gehalten, die Unterstützung von links und rechts hat ein bißchen gefehlt, sonst hätten wir nicht nur in den letzten Sekunden den Ausgleich geschafft, sondern hätten in Führung gehen können.
In der zweiten Halbzeit hatte Lemgo Lövgren ziemlich gut im Griff, die Unterstützung von links und rechts war nicht da, daher war er dann verloren.
Zu den Schiedsrichtern: Ich weiß nicht, was die Beiden gegen mich haben, sie haben uns ja jahrelang nicht gepfiffen, dann habe ich mich entschuldigt, dann haben sie uns wieder gepfiffen. Besonders gegen Lemgo habe ich mit ihnen keine guten Erfahrungen gemacht. Ich hoffe, daß sie mal für uns so pfeifen, wenn der THW auswärts spielt...
Zum Spiel ist alles gesagt, die Mannschaft mit dem größeren Willen hat gewonnen. Alle 14 Spieler waren sich vor der Partie einig, daß man die Punkte aus Kiel mitnehmen wollte. Wir sind geschlossen aufgetreten, das war entscheidend. Nun will ich aber ein wenig auf die Euphoriebremse treten, denn wir haben Mittwoch ein schweres Heimspiel gegen Wallau. Wir werden vorsichtig mit diesem Erfolg umgehen, auf die Mannschaft wird sicher heute im Bus das eine Bier trinken, daß sie sich verdient hat. Das wird eine nette Rückfahrt...
Glückwunsch zu dem glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg. Wir haben eine gutklassige Partie gesehen, mit der wir uns endgültig aus dem Meisterschaftskampf verabschiedet haben.Der Titel geht jetzt nur über den TBV, dem ich wünsche, daß er am Ende die Nase vorn hat.
Wir haben nächste Woche ein schweres Champions League-Spiel, in dem wir die Basis für die nächste Runde legen müssen. Andererseits wollen wir uns in der Bundesliga so gut wie möglich verkaufen, um auf diesem Weg wieder europäisch dabei zu sein.
Letztendlich: Irgendwann wird alles wieder gut.
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