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vom 27.10.
und
vom 26.10..
Der THW will den kubanischen Nationalspieler
Julio Fis, der seit Dienstag beim THW
ein Probetraining absolviert hatte, unbedingt verpflichten.
Noch sind einige Einzelheiten zu klären, doch generell ist
der THW sich mit
Fis, seinem Berater und seinem bisherigen
spanischen Vereine Ciudad Real handelseinig.
Möglicherweise wird morgen vormittag schon ein Vertrag bis zum Ende der Saison
unterschrieben. Vielleicht kann Fis dann schon am Samstag für den THW auflaufen.
THW-Manager
Uwe Schwenker sagte heute abend:
"Fakt ist, wir wollen ihn gern verpflichten." Am Freitag vormittag will
die THW-Führung die Vertragsinhalte schriftlich fixieren.
Schwenker hofft, "wenn alles gut läuft", schon
auf eine Freigabe von
Julio Fis für den Samstag.
Schwenker:
"Priorität hat das nächste Bundesligaspiel gegen Minden, aber
es wäre nicht schlecht, wenn wir ihn am Wochenende schon einmal testen könnten.
Auch die Spieler sind von ihm überzeugt. Er kann uns weiterhelfen".
Schwenker spricht von
Fis als "Knipser", ein
Spieler der leichte Tore machen kann. "Wir brauchen einen, der gegen eine
defensive Deckung leichte Tore wirft".
Julio Fis, der nur spanisch spricht, war am Dienstag in Kiel angekommen und nahm noch am selben Abend -
begleitet von Demetrio Lozano -
an einer ersten Trainingseinheit teil.
Julio Fis ist Rechtshänder, spielt im linken Rückraum, ist 1,93 Meter groß und wiegt 93 Kilogramm.
Der 27-jährige Kubaner konnte als dritter Ausländer neben Landsmann Urios und dem Russen Pogorelov
in dieser Saison für Ciudad Real nicht zum Einsatz kommen. Zwar will Ciudad Reals
Trainer Veselin Vuijovic den Top-Torschützen der Weltmeisterschaft in Ägypten 1999
langfristig unbedingt behalten - deshalb betreibt der spanische Klub auch die Einbürgerung
Fis' - aber momentan will der Kubaner, der in Spanien "el martillo cubano" (der kubanische Hammer)
genannt wird, einfach spielen.
So wird der THW Julio Fis bis zum Saisonende "ausleihen". Fis
erhält einen Vertrag bis
zum 30. Juni 2002 und wird dann voraussichtlich zum spanischen Erstligisten Ciudad Real zurückkehren.
Vor zwei Wochen hatte sich auch der Schweizer Erstligist Pfadi Winterthur um eine Verpflichtung von Fis bemüht.
Der 28-fache kubanische Nationalspieler bestritt ein Probetraining beim Schweizer
Erstligisten. Pfadis Trainer
Perkovac sagte dem Winterthurer Landboten:
"Fis ist sehr stark, sprunggewaltig und schießt gut.
Er hatte auch bei Ciudad Real eine hervorragende Schußauswertung von gut 70 Prozent.
Er wäre sicher eine Bereicherung. Aber er ist ein reiner Schütze, er kann beispielsweise
nicht in der Rückraummitte spielen."
Eine Verpflichtung des Kubaner scheiterte laut dem Landboten aus finanziellen Gründen.
Fis war im Jahr 2000 von Bidasoa Irun zum Ligakonkurrenten Ciudad Real gewechselt und
hatte einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Vor seinem Engagement in Irun (dort erzielte er 1999/2000 in
26 Spielen 137 Tore und war damit auf Platz zwei der Torschützenliste) spielte
der Kubaner in der ungarischen Liga.
Der THW hat sich mit dem Kubaner
Julio Fis und dem abgebenden Verein Ciudad Real
geeinigt. Freitag vormittag wurde der Vertrag unterschrieben. Nun bemühen sich
die THW-Verantwortlich fieberhaft um eine Freigabe schon für Samstag.
Ciudad Real und der spanische Verband haben bereits die Freigabe erteilt.
Noch stehen die Freigaben von DHB und EHF aus. Der DHB ist bereits informiert
und die EHF-Verantwortlichen - in Österreich ist heute Feiertag - sind wegen der
Vereins-EM in Kiel vor Ort.
So hofft THW-Manager
Uwe Schwenker, die Freigabe innerhalb
weniger Stunden zu erreichen. Die Chancen, daß
Fis schon am Samstag auflaufen darf,
beziffert
Uwe Schwenker auf "70 bis 80 Prozent".
Bei den Probetrainings hat Fis seinen zukünftigen Teamkollegen
besonders mit seiner Sprungkraft (Nikolaj Jacobsen: "Hat der ein
Trampolin verschluckt?") und Wurfgewalt (Henning Fritz: "Sowas
habe ich selten gesehen") beeindruckt. Ob Fis der Mann
"für die einfachen Tore" ist, können die THW-Fans also vielleicht schon am Wochenende
überprüfen.
THW-Trainer Noka Serdarusic sagte:
"Wir mußten eine Entscheidung treffen und wir haben sie getroffen."
Das Thema "Denis Spoljaric" sei mit der Entscheidung für
Fis erst einmal zu den Akten gelegten.
Denis sei zwar spielerisch stärker als Fis, doch
der Kubaner ist torgefährlicher. Ein Shooter, wie der THW ihn nach
der Verletzung von Przybecki dringend braucht,
um die Mannschaft zu entlasten.
Der THW kann
Julio Fis am Samstag einsetzen.
Die Freigabe liegt vor.
Julio Fis soll die Lücke stopfen, die durch die schwere Verletzung von
THW-Neuzugang
Piotr Przybecki gerissen wurde.
Das polnische Rückraum-Ass erlitt in der Saisonvorbereitung einen Kreuzbandriss im Knie und
fällt voraussichtlich bis zum Frühjahr 2002 aus.
"Es steht außer Frage, wir mußten uns personell im linken Rückraum verstärken.
Stefan Lövgren und
Demetrio Lozano sind auf Dauer gesehen allein überfordert",
erläutert Trainer
Noka Serdarusic.
Weil die Verletzung
Przybeckis in die Vorbereitungszeit fiel,
war es schwierig, adäquaten Ersatz zu finden. Der THW überstürzte nichts,
testete mehrere Spieler und entschied sich jetzt für den 27-fachen kubanischen Nationalspieler.
Fis habe in den Trainingseinheiten auch bei der
Mannschaft einen starken Eindruck hinterlassen, sagt
Serdarusic.
"Er ist der Spielertyp, den wir brauchen: ein echter Knipser, der unser
Spiel variabler machen dürfte." Ein Manko bringt der Kubaner allerdings trotz seiner
1,93 Meter Körpergröße und 93 Kilogramm mit.
Serdarusic:
"In der Abwehr wird er uns nicht weiterhelfen können."