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vom
27.02....
Den THW-Spielern ist keine Atempause gegönnt. Nach dem gestrigen
33:23-Kantersieg über Lemgo im Europapokal
müssen die Zebras schon am Mittwoch wieder in der Bundesliga ran.
Gegner in der Ostseehalle ist der ThSV Eisenach, gegen den sich der THW
schon im
DHB-Pokal-Viertelfinale
beim knappen 22:19 (10:10)-Sieg (siehe
Bericht)
schwer tat. Anpfiff in der Ostseehalle ist um 20 Uhr.
Zwar sind die Thüringer gegen die Zebras im Pokal ausgeschieden, dafür
entledigte sich das Team von Trainer Peter Rost in der Bundesliga mit sieben Punkten aus
den vergangenen zehn Spielen aller Abstiegssorgen.
Nach Heimerfolgen über Willstätt (25:23) und Gummersbach (24:19)
dürfte beim ThSV, der zur Zeit mit 20:20 Punkten
Tabellenplatz neun
belegt, nichts mehr anbrennen
(siehe
Kurve Eisenach und
Tabelle).
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Eisenachs Jonny Jensen verletzte sich im Pokalspiel in Altenholz
und fällt sechs Wochen aus.
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So könnten die Thüringer eigentlich entspannt in die Ostseehalle reisen,
doch wahrscheinlicher ist, daß nach dem knappen Pokalaus Revanchegelüste aufkommen könnten.
Wähnten sich doch die ThSV-Verantwortlichen in der Altenholzer Sporthalle benachteiligt
(Trainer Rost: "Die Schiedsrichter wollten uns nicht in Hamburg sehen.")
und legten zwischenzeitlich sogar Protest gegen die Wertung ein (siehe
Bericht).
Peter Rost sagte in einem Interview mit der Eisenacher Homepage vor dem Punktspiel gegen Gummersbach:
"Frage: Ist das Pokalspiel beim THW Kiel abgehakt? Antwort: Der Stachel der Niederlage sitzt noch tief.
Schließlich hatten wir die Chance, die Partie in Altenholz für uns zu entscheiden.
Wir hatten es selbst in der Hand,
statt des THW Kiel zur Endrunde nach Hamburg zu fahren. Doch wir ließen
klare Torchancen aus, bauten Kiel durch leichte
Fehler auf. Das ist schon ärgerlich. Zu den 'Begleiterscheinungen' möchte
ich mich nicht mehr äußern.
Wir konzentrieren uns nun mit allen Kräften auf das Punktspielgeschehen in der 1. Bundesliga."
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Eisenachs Stefan Just ist mit 157/62 Toren aus
Platz 2 der Bundesliga-Torschützenliste.
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Nicht nur der THW sondern auch der ThSV Eisenach hat mit Verletzungssorgen zu
kämpfen.
Abwehrchef Jonny Jessen erlitt im Spiel in Altenholz einen Bändereinriß.
Er wird den Thüringern mindestens sechs Wochen nicht zur Verfügung stehen.
Dazu fällt weiter der langzeitverletzte Stephane Joulin aus.
Wahrscheinlich wird aber wieder Till Bitterlich zur Verfügung stehen, der in Altenholz
wegen einer Fingerverletzung pausierte.
Den Kader des ThSV Eisenach stellten wir schon
ausführlich im Vorbericht zum Bundesliga-Hinspiel vor,
das der THW in Eisenach klar mit 31:23-Sieg deutlich gewann (siehe Bericht).
Weitere Informationen finden Sie im Vorbericht zum Pokalspiel.
Aus den Kieler Nachrichten vom 27.2.:
In die Freude über Leistung und Höhe des Sieges gegen Lemgo mischten sich im
THW-Umfeld
auch Fragezeichen angesichts der desolaten Vorstellung des
Bundesliga-Spitzenreiters. Taktisch
wusste das Team von Binjo Tluczynski keine Antwort auf die kompakte Kieler
6:0-Abwehr,
kämpferisch war keine Leitfigur auszumachen, die härteren Widerstand hätte
organisieren können.
"Das hat Spaß gemacht. Wir haben richtig Dampf gemacht und nie nachgelassen.
Auch fünf
und sechs Tore Vorsprung haben uns noch nicht gereicht", hatte
Demetrio Lozano gespürt, dass dem Gegner mit
zunehmender Spieldauer die Puste ausging.
Im Bundesliga-Alltag sind Lorbeeren schnell verwelkt. Heute Abend ist der
ThSV Eisenach in Kiel zu Gast.
THW-Trainer Noka Serdarusic hofft, dass die
Partie nicht zur
Fortsetzung des Pokalspiels ausartet. In dem bewiesen die Thüringer vor elf
Tagen in Altenholz,
dass sie über die wohl talentierteste Ringkampf-Abteilung der Liga verfügen.
"Eigentlich mache ich mir keine Sorgen", setzt
Serdarusic auch darauf, dass die Schiedsrichter
das Regelwerk konsequent umsetzen.
"Die Eisenacher sind ständig am Klammern und das bedeutet nach den Regeln
Zeitstrafen."
(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 27.2.)
Laut Thüringer Landeszeitung reist der ThSV Eisenach ohne nervlichen Druck
in
die Ostseehalle.
"Wir werden die gleiche Deckungsvariante wie beim Pokal wählen. Mal sehen,
ob Kiel das erneut in Verlegenheit bringt", erklärt Eisenachs Coach Peter
Rost.
Er schickt den gleichen Kader wie gegen Gummersbach auf das Parkett der
Ostseehalle.
Jensen und Joulin fallen wie berichtet verletzungsbedingt aus,
die Regieposition wird erneut Preben Vildalen übernehmen.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Interview mit Eisenachs Trainer Peter Rost: "Wollen frech aufspielen"
Als Peter Rost vor gut einem Jahr auf dem Trainerstuhl des ThSV Eisenach Platz nahm,
sah es düster um die sportliche Zukunft der Thüringer aus. Doch seitdem Rost die Mannschaft wieder einte,
geht es bergauf. ZEBRA bat den Olympiasieger von 1980 zum Gespräch.
- Zebra:
-
Herr Rost, vor wenigen Tagen spielten Sie schon einmal gegen den THW Kiel.
Welche Erinnerungen haben Sie an vergangene Viertelfinalspiel im DHB-Pokal?
- Peter Rost:
-
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Eisenachs Trainergespann wähnte sich beim Pokalaus benachteiligt.
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Es war sehr erfreulich zu sehen, wie gut wir eigentlich mitgehalten konnten. Meine Mannschaft
hat dem THW Kiel jedenfalls ein Menge abverlangt. Das gibt uns Mut für das Spiel in der Ostseehalle.
- Zebra:
-
Wird dieses Spiel ein anderes werden?
- Peter Rost:
-
Die Bundesliga-Partie findet unter ganz anderen Voraussetzungen statt: Der THW Kiel muss
nicht wieder nach Altenholz ausweichen, sondern wird das Bundesliga-Spiel vor 10.000 Zuschauern in
der heimischen Ostseehalle austragen. Dort ist das Umfeld, die Atmosphäre natürlich etwas ganz anderes.
- Zebra:
-
Können Sie aber nicht gerade in diesem Spiel frei aufspielen? Schlie lich ging es im Pokal
für Sie immerhin um den Einzug in das Halbfinale, während Sie sich in der Bundesliga um einen
gesicherten Mittelfeldplatz derzeit keine Sorgen machen müssen.
- Peter Rost:
-
Vielleicht hat der THW uns vor wenigen Tagen doch ein bisschen unterschätzt. Mittlerweile
sind sie jedoch gewarnt. Wir werden also der krasse Außenseiter bleiben. Trotzdem brauchen wir uns,
denke ich, nicht zu verstecken. Wir werden versuchen, von Beginn an frech auf- und mitzuspielen.
- Zebra:
-
Derzeit stehen Sie auf dem zehnten Tabellenplatz und haben sich den gröbsten Abstiegssorgen bereits entledigt.
Wie lauten jetzt Ihre weiteren Saisonziele?
- Peter Rost:
-
Die letzten Abstiegssorgen sind erst dann verbannt, wenn wir 28 Punkte auf der Habenseite
verbuchen konnten. Somit ist unser Ziel weiterhin noch nicht erreicht. Ich wäre froh, wenn wir
es schnellstmöglich erreichen könnten. Das Wichtigste für uns ist es jetzt, nach und nach die nötigen
Punkte einzufahren. Vielleicht können wir anschließend noch für die ein oder andere Überraschung sorgen.
- Zebra:
-
Was macht den ThSV Eisenach im Vergleich zu den Vorjahren so stark?
- Peter Rost:
-
Wir treten wieder als Mannschaft auf. Wir haben spielerisch zueinander gefunden und leben nicht
mehr von Einzelaktionen. Gemeinsam als Team Spaß und Freude zu haben, gelingt uns derzeit ganz gut.
Und das zeichnet uns aus.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn - living sports)