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24./25.02.2003 - Letzte Aktualisierung: 25.02.2003 Bundesliga

Flensburg stürmt im 19. Anlauf die Ostseehalle

Bundesliga, 22. Spieltag: 24.02.2003, Mo., 20.00: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 32:33 (16:19)
Update #4 Fotos aktualisiert, Stimmen ergänzt...

Jubel bei der SG nach dem ersten Sieg in der Ostseehalle.
Klicken Sie zum Vergrößern! Jubel bei der SG nach dem ersten Sieg in der Ostseehalle.
Der Heimnimbus des THW gegen die SG Flensburg-Handewitt ist dahin. Im 19. Anlauf stürmten die Nordlichter aus Flensburg erstmals die Ostseehalle und gewannen beim THW Kiel mit 33:32 (19:16). Das knappe Endergebnis täuscht darüber hinweg, dass Flensburg die Partie über weite Phasen klar dominierte. Schon am Mittwoch haben die Zebras die Chance auf Revanche, wenn die beiden Rivalen im im Viertelfinale des DHB-Pokals in der Flensburger Campushalle erneut aufeinandertreffen.
Die SG Flensburg-Handewitt machte auch ohne ihren verletzten Spielmacher Christian Berge und den verletzten Kreisläufer Mark Dragunski von Beginn an klar, dass sie sich für die Kieler Ostseehalle einiges vorgenommen hatte. Nach dem Auftakttreffer von Sören Stryger schlugen Lars Krogh Jeppesen und Marcin Lijewski aus dem Rückraum zum 3:1 (5.) zu, den Kieler Treffer erzielte Morten Bjerre.

Lövgren mit zwei Toren und Bjerre mit einem weiteren Treffer schafften zwar den 4:4-Ausgleich, doch Flensburg ging durch Tore von Lars Christiansen (Strafwurf) und Joachim Boldsen (Rückraum) wieder mit zwei Tore in Führung: 6:4 (10.).

Gegen den wurfgewaltigen Rückraum der Flensburger hatte die 6:0-THW-Deckung und auch Henning Fritz große Probleme. Beim Stand von 8:7 (14.) für Flensburg - Lijeswski und Boldsen hatten erneut aus dem Rückraum getroffen - kam Mattias Andersson ins Kieler Tor, doch der konnte auch keine Akzente setzen.

Die einzige Kieler Führung gelang Nikolaj Jacobsen, der 60 Minuten durchspielte, mit seinem Gegenstoßtreffer zum 10:9 (18.), doch Flensburg zog durch sieben Rückraumkracher und ein Gegenstoßtor über 14:11 (24.) auf 17:12 (27.) davon. In der letzten Minute führte die SG noch mit 19:14, doch Bjerre und Lövgren verkürzten bis zur Pause noch auf 16:19.

Marcin Lijewski war kaum zu stoppen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcin Lijewski war kaum zu stoppen.
Im zweiten Durchgang setzten sich die Gäste schnell auf 23:18 (35.) ab. Der THW versuchte es nun mit einer offensiven 3:2:1-Deckung, später auch mit einer 5:1-Formation, und kam auf 22:24 (39.) und 23:25 (40.) heran. Den Grundstein für dieses Aufholen hatte Martin Schmidt mit seinen Toren zum 21:24 (38.) und 23:25 gelegt. Der Rechtsaußen, der am Ende der Saison seine Karriere beendet, war in der 35. Minute für den torlos geblieben Johan Pettersson ins Spiel gekommen.

Doch die SG spielte weiter souverän auf, erhöhte wieder auf vier Tore (28:24, 45.) und ließ sich auch durch den Zwei-Tore-Anschluss (26:28, 47.; 27:29, 50.) des THW schocken. Als Boldsen und Christiansen auf 31:27 (53.) erhöhten, ging das Lebenslicht des THW langsam aus.

Schmidt schaffte zwar noch einmal den 29:31-Anschluss (56.), doch als Nikolaj Jacobsen beim Stand von 32:20 für Flensburg vom Siebenmeterstrich an Jan Holpert scheiterte, war der Sieg der Flensburger trotz deren doppelter Unterzahl perfekt.

Nach 18 erfolglosen Versuchen hatte die SG Flensburg-Handewitt damit erstmals in der Ostseehalle gewonnen. Kein Wunder, dass die Freude bei den Nordlichtern nach dem Spiel gross war.

Beste Schützen auf Kieler Seite waren Morten Bjerre (neun Tore) und Stefan Lövgren (8/1). Bei Flensburg traf Lijewski (9), Jeppesen (6), Christiansen (6/4), Klimovets (5) und Boldsen (5) am besten.

Hier geht's zu den Fotos des Spiels gegen Flensburg...

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Rasmussen, SG-Manager Storm.
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, SG-Trainer Rasmussen, SG-Manager Storm.
SG-Trainer Erik Veje Rasmussen:
Erik Veje Rasmussen: "Genugtuung empfinde ich nicht".
Erik Veje Rasmussen: "Genugtuung empfinde ich nicht".
Für die Flensburger Fans war es sicherlich ein besonderer Triumph, als Trainer sieht man das anders, da ist es egal, ob man in Göppingen oder in Kiel gewinnt. Genugtuung, nun gegen den THW gewonnen zu haben, empfinde ich nicht.

Es sind zwei sehr wichtige Punkte, wir dürfen nun immer noch weiter hoffen, dass Lemgo herausfindet, wie man verliert, auch wenn es danach nicht aussieht.

Es war ein herrliches Handballspiel, meine Mannschaft hat sehr gut gespielt und verident gewonnen. Am Ende war es sehr knapp, wie es immer in der Ostseehalle ist. Der Sieg heute war die erste Hälfte, Mittwoch folgt die zweite.

Es war ein sehr interessantes Spiel: Emotionen, taktische Varianten, spannend bis zur letzten Minute.

Danke auch an unseren Mentaltrainer, an unserern Co-Trainer Bodgan Wenta, der eine hervorragende Arbeit macht und an unseren Arzt Hauke Mommsen, der den Spielern ein ganz anderes Körperbewußtsein gegeben hat.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Nochmals Gratulation an Erik, ich hatte ihm schon direkt auf dem Spielfeld gratuliert.

Ein hochverdienter Sieg für die SG. Das Endergebnis täuscht darüber hinweg, dass die SG von der ersten Sekunde an die stärkere, frischere Mannschaft war. Sie spielte wesentlich druckvoller, kam zu vielen leichten Toren. Wir dagegen haben uns zu unseren Toren gequält.

Als Nikolaj zum Schluss zum Siebenmeter antrat, hätten wir die Chance auf einen Punkt oder vielleicht sogar zwei gehabt, aber das wäre letztendlich unverdient gewesen.

[Frage: Sie hatten Probleme mit den SG-Rückraumschützen...]
In einigen Fällen war die Abwehr zu defensiv, nicht genug am Mann. In den zehn Jahren hatte ich nie so ein gutes Torhütergespann wie jetzt, aber heute waren sie nicht so stark. Flensburg hat jedesmal getroffen, da bekommt man natürlich noch mehr Mut...

SG-Manager Thorsten Storm:
Ich freue mich sehr über den Auftritt der Mannschaft, gerade wo wir auf Dragunski und Berge verzichten mussten, ist es ein sehr wertvoller Sieg. Wie die Mannschaft hier heute aufgetreten ist, hat mir sehr viel Spaß gemacht.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Das Ergebnis heute ist schmeichelhaft für uns, die SG war in allen Mannschaftsteilen besser, leichtfüssiger. In dieser Form wäre sie auch ein würdiger Meister, wenn es nicht noch den TBV Lemgo geben würde... Wir haben selbst im letzten Jahr nicht auf dem Niveau gespielt wie die SG heute, sie hat völlig verdient gewonnen. Wenn wir uns nicht am Mittwoch um hundert Prozent steigern, dann haben wir überhaupt keine Chance.

Wir werden das Spiel am Mittwoch nicht herschenken. Unsere Mannschaft muss sich mental ganz anders auf das Spiel einstellen. Der Einzige, der Leidenschaft gezeigt hat, war Martin Schmidt. Ich will den anderen Spielern aber nicht unterstellen, dass sie nicht wollten.

SG-Spielmacher Joachim Boldsen gegenüber den Kieler Nachrichten:
Es macht immer Spaß, in der Ostseehalle zu gewinnen. Für Lars Krogh Jeppesen, Marcin Lijewski und micht war es im Rückraum einfach unser Tag, alles hat gepasst. Der Sieg war Teil unseres Ziels Meisterschaft. Am Mittwoch wollen wir ins Final Four.
THW-Rechtsaußen Johan Pettersson gegenüber den Kieler Nachrichten:
Wir waren schlecht in der Abwehr, die Torhüter nicht gut drauf. Ich habe auf Außen in den letzten beiden Spielen kaum Bälle bekommen. Dann fängt man an, viel zu denken. Und wenn die Abwehr nicht gut steht, ergeben sich auch nicht viele Gegenstöße, das kommt noch dazu.
THW-Kapitän Stefan Lövgren gegenüber den Kieler Nachrichten:
Egal, ob gegen Flensburg oder nicht. Eine Niederlage ist nie schön. Aber wir haben im Pokal die Chance zur Revanche.
Lesen Sie auch das Interview mit Stefan Lövgren...

22. Spieltag: 24.02.03, Mo., 20.00: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 32:33 (16:19)

Logo THW Kiel:
Fritz (1.-14., 28.-60.), Andersson (14.-28.); Preiß (2), Pettersson, Jacobsen (3/2), Bjerre (9), Lozano (4), Petersen, Lövgren (8/1), Schmidt (3), Wisotzki (n.e.), Dominikovic, Olsson (2), Pavlovic (1); Trainer: Serdarusic
Logo SG Flensburg-Handewitt:
Scheie (14.-55.), Holpert (1.-14., 55.-60.); Schröder (n.e.), Christ (n.e.), Fegter (1), Kunze, Christiansen (6/4), Klimovets (5), Stryger (1), Jeppesen (6), Lijewski (9), Boldsen (5); Trainer: Rasmussen
Schiedsrichter:
Fleisch (Ostfildern) / Rieber (Denkendorf)
Zeitstrafen:
THW: 3 (zweimal Lozano, einmal Lövgren);
Flensburg: 7 (zweimal Fegter, Christiansen, zweimal Klimovets, Stryger, Jeppesen)
Siebenmeter:
THW: 3/2 (Jacobsen scheitert an Holpert);
Flensburg: 4/4
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:3, 2:3, 2:4, 4:4, 4:6, 6:6, 6:7, 7:7, 7:8, 8:8, 8:9, 10:9, 10:13, 11:13, 11:16, 12:16, 12:17, 14:17, 14:19, 16:19;
2. Hz.: 16:20, 17:20, 17:22, 18:22, 18:23, 19:23, 19:24, 22:24, 22:25, 23:25, 23:27, 24:27, 24:28, 26:28, 26:29, 27:29, 27:31, 29:31, 29:32, 30:32, 30:33, 32:33
Zuschauer:
10000 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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