16./17./18.09.2004 - Letzte Aktualisierung: 18.09.2004 | Bundesliga |
Update #2 | Aktualisierung 18.09... und vom 17.9... |
Das Team der SG Flensburg-Handewitt.
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SG Fl.-H. |
Blazenko Lackovic. |
Auch auf der rechten Rückraumseite hat sich die SG verstärkt und präsentiert mit dem Neu-Schweden Kaupo Palmar eine wurfgewaltige Alternative im rechten Rückraum. Der gebürtige Este Palmar soll den Polen Marcin Lijewski entlasten und das Flensburger Spiel noch variabler gestalten. Auch wenn die weiteren Neuzugänge der SG im Bereich "Nachwuchs" einzuorden sind, präsentiert die SG im "Jahr eins nach Jeppesen" wieder einen enorm schlagkräftigen Kader.
Angesichts des Heimvorteils und der Tatsache, dass der THW die letzten sechs Pflichtspiele gegen Flensburg verloren hat (siehe Gegnerdaten Flensburg), dürfte die SG am Sonnabend als klarer Favorit in die Partie gehen.
Schiedsrichter des Spiels sind Fleisch (Ostfildern) / Rieber (Denkendorf).
(Dieser Vorbericht wird ständig aktualisiert...)
Aus dem Zebra Journal, einer Beilage der Kieler Nachrichten vom 10.09.2004:
Allerdings fällt es den Profis zunächst aber schwer, einen netten Ausdruck auf ihr Gesicht zu zaubern. "Lächeln, ihr seid doch Meister", fordern die Fotografen und deuten dabei auf die glänzenden Trophäen, die vor der Mannschaft aufgebaut sind. In diesem Moment kommt von Linksaußen Lars Christiansen eine überraschende Antwort: "Meister waren wir im letzten Jahr, jetzt sind wir es noch nicht." Keine Frage: Im Lager des Bundesliga-Primus ruht man sich nicht auf alten Lorbeeren aus - man blickt nach vorne.
Das zeigte sich auch in den ersten Wochen der Vorbereitung. Der Deutsche Meister eilte von Sieg zu Sieg, legte dabei eine beängstigende Frühform an den Tag. "Es hat mich überrascht, dass wir schon so weit sind", staunte selbst Kent-Harry Andersson. So fiel es dem schwedischen Coach auch nicht schwer, seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis 2007 zu verlängern. Vor allem die professionelle Einstellung seiner Handballer überzeugte ihn. Selbst aus dem Urlaub kehrte keiner mit schlechten Werten zurück, vielmehr packten alle noch eine Schippe drauf. Johnny Jensen trägt inzwischen sogar den Spitznamen "Body-Builder".
Andere fragen sich aufgrund dieser Eindrücke bereits: Ist das die Statur eines noch größeren Triumphators? Kann die SG neben den beiden nationalen Titeln diesmal auch die europäische Champions League gewinnen? "Die Voraussetzungen sind auf jeden Fall da", betont Kapitän Sören Stryger, warnt aber zugleich: "Man braucht auch viel Losglück in den Pokal-Wettbewerben und ein möglichst geringes Verletzungspech." Geschäftsführer Thorsten Storm sieht das Ganze pragmatisch: "Wir wollen einfach nur schönen Handball spielen - und möglichst viel gewinnen."
Auf dem Transfer-Markt hat man konsequent reagiert. Da, wo es nötig war. Mit dem gebürtigen Esten Kaupo Palmar, inzwischen schwedischer Staatsbürger, lotste die SG-Führung einen zweiten wurfgewaltigen Linkshänder an die Flensburger Förde. Der Neuzugang wurde schön in der Vorbereitung voll gefordert, da Kollege Marcin Lijewski länger als erwartet an einer Knieverletzung laborierte. Der kroatische Shooting-Star Blazenko Lackovic soll den nach Barcelona abgewanderten Lars Krogh Jeppesen im Angriff ersetzen. Thorsten Storm hatte lange um diesen Transfer zittern müssen, selbst die EHF in Wien musste in zwei Instanzen eingeschaltet werden. Erst dann fiel dem Manager ein Stein vom Herzen: "Wir hätten sonst ohne gelernten Halblinken im Rückraum gespielt."
Die Defensivarbeit gilt aber noch nicht als Domäne des Kroaten. Deshalb heuerte bei der SG mit Glenn Solberg ein dritter Spielmacher an, der zugleich mit Johnny Jensen seit Jahren den Mittelblock in der norwegischen Nationalmannschaft bildet. Der Vertrauensvorschuss ist riesig. "Glenn kenne ich, seit dem er so ist", deutet ein schmunzelnder Kent-Harry Andersson die Größe eines kleinen Jungen an. Ein Vergleich, der nicht ganz wörtlich zu nehmen ist. Aber schon 1993 in Drammen kreuzten sich die Wege des Trainers und seines "Sohnes" Glenn Solberg. Beide stiegen zusammen in die norwegische Spitze auf, gewannen 1996 den City-Cup und wechselten gemeinsam zur HSG Nordhorn. Glenn Solberg entwickelte sich zum verlängerten Arm auf der Bank. "Ich kann endlich wieder kollektiven Handball spielen - so wie ich es mag", freut sich auch Glenn Solberg nach zwei Jahren in Barcelona auf ein Wiedersehen mit dem Trainer.
Neben den rein sportlichen Aspekten vermeldet der Deutsche Meister auch "Zugewinne" im finanziellen Sektor. "Unser Thorsten Storm", schmunzelt SG-Schatzmeister Helmut Ermer, "hat von Gesellschafter Frerich Eilts und mir kräftig Feuer gekriegt". Der Blick auf die nackten Zahlen macht den Funktionär stolz. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Zeiten durchbricht das sportliche Flaggschiff der Grenzregion erstmals die Vier-Millionen-Grenze beim Etat deutlich. Dazu beigetragen haben neben den Sponsoren auch die Zuschauer. Nach dem THW Kiel spielt nun auch die zweite schleswig-holsteinische Handballmacht vor einer geschlossenen Gesellschaft. 5500 Zuschauer ziehen in die 6000 Menschen fassende Campushalle künftig regelmäßig als Dauerkarten-Inhaber ein.
(Aus dem Zebra Journal, einer Beilage der Kieler Nachrichten vom 10.09.2004)
Aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2004:
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2004)
Aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2004:
Auch den Meister beeindruckte der flotte Start der Zebras. "Kiel hat zwar keine Übermannschaft", meinte SG-Manager Thorsten Storm. "Aber die sind besser drauf als wir." Sein Team sei noch nicht eingespielt, zudem wären mit Christian Berge und Blazenko Lackovic zwei Säulen nur "semi- fit". Lackovic soll allerdings erstmals die beiden Spielmacher Glenn Solberg und Joachim Boldsen entlasten, dem Storm im Vorfeld des 44. Derbys ein Interview-Verbot erteilte. Der bullige Däne beleidigte vor dem EM-Halbfinale in Slowenien die deutschen Nationalspieler schwer und soll deshalb nach dem Willen von Storm nur noch "Hallo" und "Guten Tag" sagen. "Mit Boldsen-Interviews haben wir keine guten Erfahrungen gemacht."
Gleiches gilt für die Ärzte der kroatischen Nationalmannschaft, denen der SG Manager die Schuld am überlasteten Lackovic-Knie gibt. "Die Kroaten haben sich den Olympia-Titel mit der Gesundheit eines jungen Spielers erkauft." Der 23-jährige Hüne könne gegen Kiel zwar sicherlich "von oben ein paar Bälle reinwerfen". Eingespielt sei er aber noch lange nicht. Ein Argument, das Noka Serdarusic nur ein müdes Lächeln abringt. "Flensburg spielt mit Lackovic nur zwei Sachen und die kann sich jeder Esel merken." Der THW-Trainer, der einst Flensburg in die 1. Liga führte, will sich mit seinem Team gut verkaufen. "Wenn es dann nicht reicht, dann reicht es eben nicht." Auf keinen Fall soll sich die leblose Vorstellung wiederholen, die der THW bei seinem letzten Gastspiel im April in Flensburg (27:32) gab. "Da haben wir wie Puppen gespielt", brachte Linksaußen Adrian Wagner seinerzeit die Pleite auf den Punkt. Nicht mit dabei war damals Frode Hagen, der zu Saisonbeginn vom FC Barcelona kam und bereits Marin Boquist im linken Rückraum verdrängte. "Flensburg hat mehr Alternativen als wir. Aber auch die dürfen nur sechs Feldspieler aufstellen." Der 30-Jährige spielt heute nicht nur gegen seinen Freund Solberg und Kent-Harry Andersson, seinen Trainer aus Nordhorner Zeiten. Hagen versuchte in der Saison 1997/1998 sein Glück in Flensburg. Vergeblich. "Ich habe in den letzten Jahren bewiesen, was ich kann", blickt Hagen ohne Groll auf ein Lehrjahr zurück, in dem er nur selten sein Können zeigen durfte.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2004)
(Das Gespräch führte Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 18.09.2004)
Sieg SG: | 1,55 |
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Unentschieden: | 7,00 |
Sieg THW: | 2,25 |
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