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25./27.09.2004 - Letzte Aktualisierung: 27.09.2004 Bundesliga

THW nach Kantersieg über Wilhelmshaven weiter auf Erfolgskurs

Bundesliga, 4. Spieltag: 25.09.2004, Sa., 15.00: THW Kiel - Wilhelmshavener HV: 38:29 (21:15)
Update #1 Aktualisierung vom 27.09...

Christian Zeitz - hier gegen Bennet Wiegert - erzielte 9/1 Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz - hier gegen Bennet Wiegert - erzielte 9/1 Tore.
Nach einem locker herausgespielten 38:29 (21:15)-Sieg über den Wilhelmshavener HV hat der THW mit nun 8:2 Punkten einen tollen Saisonstart hingelegt. Die Zebras zeigten am Samstag Nachmittag in der Kieler Ostseehalle beim Erfolg über die Niedersachsen eine starke Leistung. Christian Zeitz (neun Tore), Sebastian Preiß und Johan Pettersson mit jeweils sechs Toren waren für die Zebras die besten Torschützen.

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten...

Stimmen zum Spiel:

WHV-Trainer Michael Biegler:
Es ist immer ein Erlebnis in Kiel zu spielen. Ich möchte bei so einem Spiel nicht ins Detail gehen. Wir mussten mehrmals wieder aufstehen und kämpfen. Wir haben versucht das Ergebnis zu bearbeiten und zu verbessern.
THW-Trainer Noka Serdarusic:
Wilhelmshaven hat es uns leicht gemacht zu gewinnen. Die letzten zehn Minuten haben mir nicht so gefallen. Dadurch konnte der WHV das Ergebnis verbessern. Im Großen und Ganzen war aber alles in Ordnung. Wir haben eine agressive 6:0 Abwehr gespielt, oft haben wir dann Platz für die Kreisläufer frei gemacht. Alles bekommt man aber nicht hin.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Es war von Anfang an eine klare Sache. In den letzten sieben bis acht Minuten hat etwas die Konzentration nachgelassen, das ging aber bei dem Spielstand in Ordnung. Man kann sagen, der THW ist gut in die neue Saison gestartet nach den ersten fünf Spielen. Uns steht ein schwerer Oktober bevor. Die Konzentration muss auf die nächsten zwei Auswärtsspiele gerichtet werden. Wir können zufrieden sein, aber die Aufgaben werden schwerer.

4. Spieltag: 25.09.04, Sa., 15.00: THW Kiel - Wilhelmshavener HV: 38:29 (21:15)

Logo THW Kiel:
Fritz (bei zwei 7m, 1 Parade), Andersson (1.-60., 19 Paraden); Preiß (6), Pettersson (6), Lundström (2), Hagen (4), Petersen (n.e.), Lövgren (3), Wagner (2/1), Ahlm (1), Boquist (5), Zeitz (9/1); Trainer: Serdarusic
Logo Wilhelmshavener HV:
Kehle (31.-60., 7 Paraden) Weiner (1.-30., 3 Paraden); Wiegert (4), Fegter (2), Kirschke (n.e.), Schlich (3), Pauzuolis (1), Rasmussen (13), Vasilakis (3), Hohenberg (2), C. Köhrmann (n.e.), Gylfason, O. Köhrmann, Frackowiak (1); Trainer: Biegler
Schiedsrichter:
Pioro (Heßlar)/ Strick (Erkelenz)
Zeitstrafen:
THW: 1 (Hagen (16.));
Wilhelmshaven: 3 (Wiegert, Frackowiak (47.), Schlich (54.))
Siebenmeter:
THW: 5/3 (Lövgren verworfen (32.), Zeitz verworfen (54.));
Wilhelmshaven: 2/0 (O.Köhrman an die Latte (25.), Fritz hält gegen Wiegert (47.)),
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0 (1.), 1:1 (3.), 2:1 (4.), 2:2 (5.), 4:2 (6.), 4:3 (7.), 6:3 (8.), 6:4 (8.), 7:4 (9.), 7:5 (9.), 8:5 (9.), 8:7 (10.), 12:7 (14.), 12:8 (15.), 13:8 (18.), 13:10 (18.), 14:10 (19.), 14:11 (20.), 16:11 (21.), 16:12 (22.), 17:12 (23.), 17:14 (24.), 20:14 (27.), 20:15 (29.), 21:15;
2. Hz.: 22:15 (31.), 22:16 (32.), 24:16 (34.), 24:17 (34.), 27:17 (38.), 27:19 (39.), 28:19 (40.), 28:20 (41.), 29:20 (41.), 29:21 (41.), 31:21 (45.), 31:22 (48.), 33:22 (50.), 33:23 (50.), 34:23 (51.), 34:24 (52.), 35:24 (52.), 35:25 (53.), 36:25 (54.), 36:26 (55.), 37:26 (56.), 37:27 (58.), 37:29 (60.), 38:29
Zuschauer:
10250 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2004:

THW nach Kantersieg auf der Überholspur

Wilhelmshaven ohne Chance - Zebras schon Zweiter - Zeitz führt Torjägerliste an
Kiel - Das Kürprogramm mit der Handball-Gala gegen Gummersbach (36:32) lief vergangenen Mittwoch. Am Sonnabend Nachmittag begnügte sich der THW gegen Außenseiter Wilhelmshavener HV mit der Pflicht. Unspektakulär, aber Tore satt, so lautete das Fazit nach dem 38:29 (21:15) über das Team von der Nordsee.

Eine Glanzfolie legte sich erst am späten Abend um das Ergebnis - als nämlich der Gummersbacher Sieg über Flensburg fest stand. Dadurch zogen die Zebras in der Tabelle am Nordrivalen vorbei auf Platz zwei. "Ein fast perfekter Saisonstart nach schweren Startprogramm", bilanzierte Uwe Schwenker mit zufriedener Gelassenheit. "Aber", so Kiels Manager mahnend, "das Oktober-Programm mit dem Einstieg in die Champions League wird noch schwerer."

Das Problem: die kurze Personaldecke. Gegen Wilhelmshaven gönnte Trainer Noka Serdarusic seinen bisherigen Leistungsträgern längere Verschnaufpausen. Stefan Lövgren litt zuletzt unter einer Adduktoren-Zerrung, eine Verletzung, die eine Muskelgruppe im Schambeinbereich betrifft und bei unkontrollierten Bewegungen nach Ermüdungszuständen entsteht. Daher saß Kiels Regisseur zunächst auf der Auswechselbank. Für ihn sollte Martin Boquist den Taktstock führen. Der Schwede begann stark, aber später wechselte Licht mit Schatten. Aus Lövgrens erhoffter längerer Erholungspause wurde so nur ein kurzes Intermezzo. Serdarusic beorderte ihn 30 Minuten aufs Parkett, um zu ordnen.

Pausen erhielten auch Frode Hagen (Erkältung) und Marcus Ahlm (Schulterprobleme), der zuletzt meist Sebastian Preiß vorgezogen wurde. Eine gute Gelegenheit also für den Franken, selbst einmal am Kreis zu glänzen. Kiels Jüngster griff zu, zeigte viel Einsatz und traf sechs Mal ins Tor. Im Großen und Ganzen, so Noka Serdarusic, sei er mit den Leistungen seiner Leute aus der zweiten Reihe zufrieden gewesen. "Aber es hat ein paar Szenen in der Abwehr gegeben, die haben mir nicht gefallen."

Am meisten profitierte Wilhelmshavens dänischer Kreisläufer Allan Rasmussen von diesen Lücken. 13 Mal legte er dem guten Mattias Andersson den Ball ins Netz. Rasmussen war auffälligster Akteur auf dem Parkett, aber zugleich Alleinunterhalter in der WHV-Mannschaft. So hatten die Kieler keine Mühe, den erwarteten Sieg einzuspielen. Überzeugend trugen die Zebras vor allem ihr Tempospiel vor, mit dem sie Wilhelmshavener Fehler im Angriff gnadenlos bestraften. So schlich sich die Spannung spätestens nach der ersten Zehn-Tore-Führung (31:21) in der 45. Minute aus der Ostseehalle.

Ein schöner Nachmittag wurde es für Mattias Andersson. 19 Bälle hielt der Schwede an und machte dem Publikum einmal mehr deutlich, dass der THW über zwei überdurchschnittliche Torleute verfügt. Olympia-Held Henning Fritz blieb so nur die Kurzarbeit bei zwei Siebenmetern. Den ersten semmelte Oliver Köhrmann - wohl aus Angst vor dem Torhüter - an die Latte. Der zweite, von Bennet Wiegert geworfen, ging direkt auf die Kappe von Henning Fritz. "Ich freue mich für Mattias", sagte der 30-Jährige später, "schließlich sind wir das Team im Team - und zuletzt ist er mit Einsätzen ein bisschen kurz gekommen."

In Topform präsentierte sich erneut Christian Zeitz. Neun Mal langte Kiels Linkshänder in seiner unnachahmlichen Art hin, versetzte die eigenen Fans in Jubel und den Gegner in Staunen. Zeitz' Wurfgewalt und Ausstrahlung hat sich derweil schon bis Wien herumgesprochen. Am Sonnabend war EHF-Generalsekretär Michael Wiederer Gast in der Ostseehalle. Er hatte seine 15-jährige Tochter samt gleichaltriger Freundin aus der österreichischen Hauptstadt mitgebracht. Die Reise in den hohen Norden war ein eingelöstes Geburtstagsgeschenk für den Nachwuchs, der den aufstrebenden Kieler Handballer unbedingt aus nächster Nähe erleben wollte. Die Mädchen wurden nicht enttäuscht - auch nicht von der Zugabe, dem schnell improvisierten Smalltalk im VIP-Raum, den beide - leicht zappelig - mit dem neuen Torschützenkönig der Liga führen durften.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2004)

ZEBRA-SPLITTER

  • Zaungast - Pascal Hens, Nationalspieler aus Hamburg und wegen der HSV-Finanzkrise auch heftig vom THW umworben, saß am Sonnabend auf der Tribüne der Ostseehalle. Schon mal orientieren? "Nein", wehrte der 25-jährige Rückraumspieler, der sich zurzeit von einem Bandscheibenschaden erholt, kategorisch ab. Er wolle seine Kumpels aus der Nationalmannschaft, "Pitti" Petersen, Christian Zeitz und Henning Fritz, besuchen. "Außerdem hatte ich vergessen, Henning zum 30. zu gratulieren, das hole ich heute nach." Hens rechnet damit, Mitte November wieder in den Spielbetrieb eingreifen zu können. Für den HSV. "Denn ich bin mir sicher, dass es bei uns weitergeht."
  • Ja-Wort - Für Tina Henkel, ehemalige Bundesliga-Handballerin von TV Mainzlar, ging am Sonnabend ein Traum in Erfüllung. 10000 Leute hörten und sahen zu, als ihr langjähriger Freund Andreas Koller sie um ihre Hand bat. "Willst du mich?" hauchte "Andy" ins Mikrofon von NDR-Moderator Carsten Prehn. Tina will "Ja" gesagt haben. Verstanden hat es kaum jemand, weil die THW-Anhängerin aus Wetzlar das Wort fast in eigenen Tränen erstickt hätte.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.09.2004)


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