Aus den Kieler Nachrichten vom 23.12.2004:

Im Mittelpunkt aber standen die Punkte, die Lövgren und Co. TuSEM Essen bei dessen erster Saisonheimniederlage entrissen hatten und die den THW nach dem 28:21-Triumph immerhin für 24 Stunden an die Tabellenspitze hievten. Das wurde spontan in der Kabine mit einem Kasten Bier gewürdigt. Ausnahmsweise, Serdarusic drückte ein Auge zu. Kämpfer Frode Hagen bekam das Getränk übrigens in einem Pappbecher serviert. Norweger könnten mit Glas nicht umgehen, lautete die Begründung. Eine Anspielung darauf, dass sich Hagens bei Post Schwerin spielender norwegischer Landsmann Preben Vildalen vor der Partie beim THW beim Einkauf von Mineralwasser an einer zerbrochenen Flasche verletzt hatte.

Bierspender war Geburtstagskind Stefan Lövgren, der mit starker Leistung und sechs Toren entscheidenden Anteil an dem Team-Geschenk zum 34. hatte. Nach langer Verletzungspause ist Kiels Kapitän auf dem Weg zurück zu alter Form. Das erneute Umknicken mit dem lädierten Knöchel erwies sich zum Glück als Schrecksekunde ohne Folgen. "Im ersten Moment tat es weh", sagte Lövgren, "aber passiert ist Gott sei Dank nichts."

Vorweihnachtliche Gaben als Lohn für die kämpferisch starke THW-Vorstellung in der Arena Oberhausen rückte Noka Serdarusic nicht heraus. Trainingfrei am Tag danach? Denkste. Gestern um 16 Uhr stand die nächste Übungsstunde auf dem Programm. Auch heute müssen die Zebras in der Sporthalle Russee ran. Der Spielplan erlaubt keine Verschnaufpausen - nicht einmal vor dem wichtigsten Fest der Christen. Am Zweiten Weihnachtstag wartet TV Großwallstadt in Elsenfeld auf den THW. Immerhin haben die meisten Familien der Zebras ihre Söhne und Väter am Heiligenabend in trauter Runde für sich allein. Am Ersten Weihnachtstag geht's wieder rund: Training von 14.30 bis 16.30 Uhr, direkt danach wartet der Mannschaftsbus, um die Handballer zum Flughafen Hamburg zu befördern. Die neuen Ziele: Frankfurt und ein weiterer Auswärtssieg.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.12.2004)