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31.05.2005 Mannschaft / Bundesliga

Kieler Nachrichten: "Da ist die Schale: Jetzt bleibt sie hier"

THW Kiel: Spieler und Fans feierten meisterlich

Foto-Update

Aus den Kieler Nachrichten vom 31.05.2005:

Zeremonien-Meister "Pitti" Petersen mit Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz.
Klicken Sie zum Vergrößern! Zeremonien-Meister "Pitti" Petersen mit Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz.

Um Mitternacht sollte auf dem Rathausplatz Ruhe einkehren, die Meistersause des THW ein Ende haben. Das hatte sich Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz gewünscht. Es blieb ein Wunsch. "Ich habe mit ihr getanzt", beruhigte Klaus-Dieter Petersen die Fans, die zu dieser Stunde noch zu Tausenden den Platz bevölkerten. "Da wird sie mir wohl kaum den Strom abdrehen."
Auch als die Boxen auf der NDR-Bühne mitten in einem Lied schließlich doch verstummen, war "Pitti" nicht zu stoppen und stimmte mit krächzender Stimme noch ein finales "Die Schale kommt nach Haus" an. Ein Dank an die Fans, die den THW mit Sonderbussen nach Düsseldorf begleitet hatten und wenige Minuten zuvor auf dem Rathausplatz eingetroffen waren. "Dass wir die Schale haben, ist zu einem Drittel das Verdienst der Fans", brüllte Petersen in das Mikrofon und erntete den Jubel aus tausenden Kehlen, die auch nach dem elfstündigen Party-Marathon nicht müde wurden.

Wacker hielten die Zebras bis zum Ende durch und gaben auch noch zu später Stunde eine gute Figur ab, als "Pitti" anordnete, dass nun die älteren Spieler mit jungen Damen aus dem Publikum tanzen sollten. Frode Hagen entpuppte sich als galanter Tänzer. Marcus Ahlm ("unglaublich, was hier los ist") bewies sein gutes Stellungsspiel, als er mit elastischen Beinen in "Schmidtchen-Schleicher-Manier" knapp am Bühnenrand entlang tänzelte.

Das Bad in der Menge, Kult bei allen THW-Meisterfeiern, durfte auch diesmal nicht fehlen. "Pitti" Petersen und Adrian Wagner wagten auf den Händen der Fans einen Ausflug. Sebastian Preiß stürzte sich spontan mit der Schale in die Menge und hielt sich wie eine Eiche im Sturm, als sich die zahllosen Hände der Fans an die Schale klammerten. "Die waren total super", hatte Preiß keine Sorgen, dass die Trophäe im schwarz-weißen Menschenmeer verschwinden würde.

Stefan Lövgren: "Da ist die Schale: Jetzt bleibt  sie hier!"
Klicken Sie zum Vergrößern! Stefan Lövgren: "Da ist die Schale: Jetzt bleibt sie hier!"
Die Schale in der linken, das Mikrofon in der rechten Hand - so trat THW-Kapitän Stefan Lövgren gegen halb zehn auf der Rathausplatz-Bühne nach vorn. "Da ist die Schale: Jetzt bleibt sie hier", rief er der jubelnden Menge zu. Und gleich danach versprach "Löwe": "Das wird eine sehr, sehr lange Nacht."

Als sich der Platz schließlich leerte, feierten die Zebras in den VIP-Räumen der Ostseehalle weiter. Nur einer noch nicht - Klaus-Dieter Petersen hatte es sich mit Fans vor der Halle gemütlich gemacht und schmetterte ein Liedchen nach dem anderen. Den Weg in die Halle muss er dann doch irgendwie gefunden haben. Fast wurde es schon wieder hell, als sich der "meiste" aller deutschen Handballmeister (neun Schalen mit Gummersbach und Kiel) die Beton-Stufen hinunter tastete - als Hüter des Kieler Grals - die Schale fest im Griff. Der Weg führte ihn zum Taxistand, wo sein sehr müder Mitstreiter Henrik Lundström geduldig auf ein Taxi wartete. Die Fahrt ins Bett musste der Schwede verschieben, "Pitti" ließ ihm keine Wahl. "Nix nach Hause, du kommst jetzt mit." Rechts die Schale eingeklemmt, im linken Arm den schmalen Lundström zog "Pitti" weiter. Der THW Kiel ist seit dieser kurzen Nacht um zwei Erkenntnisse reicher: Auch die neue Meister-Mannschaft kann zünftig feiern, und "Pitti" hat bereits die richtige Betriebstemperatur für sein Abschiedsspiel am Freitag (19.30 Uhr) in der Ostseehalle.

(Von Wolf Paarmann und Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 31.05.2005)

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