Das Team der HSG Wetzlar. © HSG

Der Aufwand scheint in jedem Fall gerechtfertigt, ließ die HSG doch bereits in ihrem ersten Saison-Spiel eine wahre Auftakt-Rakete steigen: Auf heimischem Terrain schlug Wetzlar den zum erweiterten Titelfavoritenkreis gehörenden SC Magdeburg nach einer dramatischen Schlussphase mit 35:34 (18:17). Bei der letztlich deutlichen HSG-Niederlage in Gummersbach am vergangenen Mittwoch täuschte das Endergebnis von 25:34 (12:16) etwas über den tatsächlichen Leistungsstand der Hessen hinweg. Schließlich hielt diese über weite Strecken der ersten Hälfte gut mit, ehe Verletzungen von Alexis Alvanos, Christian Caillat und Lars Kaufmann den HSG-Zug zum Tor abrupt abbremsten (siehe auch Gegnerkurve HSG Wetzlar).

Savas Karipidis ist bisher der erfolgreichste Torschütze. © HSG

Ob Alvanos (Bauchmuskelzerrung), Caillat (Fußprellung) und Kaufmann (Pferdekuss) am Samstag gegen den THW mitwirken können, entscheidet sich wohl erst kurzfristig. Letzterer ist einer von insgesamt acht Neuzugängen im Team von Trainer Martin Schwalb, der ebenfalls erst vor dieser Spielzeit zur HSG wechselte. Mit Sebastian Weber, Andreas Lex und Timo Ludwig rückten gleich drei Spieler aus der eigenen Jugend in den Profikader. Namhaftester Neuzugang neben Kaufmann, der von Concordia Delitzsch kam, ist der 73-fache griechische Nationalspieler Savas Karipidis. Von Filippos Verias (GRE) zur HSG gewechselt, schlug der Rechtsaußen gegen den SCM gleich 10/7 und beim VfL Gummersbach 5/1 mal zu und avancierte bereits in dieser frühen Saisonphase zum erfolgreichsten Torschützen der Mittelhessen. Ein Wiedersehen gibt es am Samstag übrigens auch mit dem Ex-Zebra Axel Geerken, der das Wetzlarer Tor hütet (siehe auch Gegnerkader HSG Wetzlar).

An die letzten Spiele gegen die im letzten Jahr noch unter dem Namen HSG D/M Wetzlar firmierenden Mittelhessen dürften sich die Kieler noch gut erinnern, beendeten sie doch bei ihrem letzten Auftritt in der Sporthalle Dutenhofen beim 33:25 (18:13) - Erfolg den sogenannten "Hallen-Fluch" (siehe Spielbericht). Zuvor hatte der THW dort nie gewinnen können (siehe auch Gegnerdaten HSG Wetzlar). Im Rückspiel in der Ostseehalle "kroch der THW auf der letzten Felge", wie Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker nach dem 30:24 (18:9) - Sieg (siehe Spielbericht) angesichts der vielen verletzten oder angeschlagenen Zebras drastisch kommentierte. Am Ende waren es eben diese Akteure, die einen entscheidenden Anteil am Gewinn der elften Deutschen Meisterschaft haben sollte.

Doch dies ist längst wieder Vergangenheit, schließlich hat der THW Kiel mit einem erneut verstärkten Kader längst wieder um Bundesliga-Punkte zu kämpfen. Zwei wichtige liegen dabei in der Mittelhessen-Arena. "Nach unserem Erfolg in Hamburg müssen wir dort nachlegen", gab Uwe Schwenker als Ziel aus. Dass dies nicht leicht werden wird, weiß auch der THW-Geschäftsführer: "Gut, dass Magdeburg dort verloren hat. Unsere Spieler werden gewarnt sein."

5.000 Zuschauer habe Platz im Schmuckstück Mittelhessen-Arena © HSG

Schiedsrichter in Hamburg sind Ralf Damian und Frank Wenz (Bingen/Mainz). Für den Premieren-Auftritt des THW Kiel in der Mittelhessen-Arena in Wetzlar gibt es noch Rest-Steh- und Sitzplatztickets.Unter 0641-6869466 werden Kartenwünsche entgegen genommen. Am Samstag öffnen die Kassen um 13.30 Uhr. Rund um das Spiel gibt es ein großes Rahmenprogramm für die ganze Familie. Neben diversen Speise- und Getränkeständen wird im Anschluss an die Partie noch die "dritte Halbzeit" gefeiert. Nach dem "Krombacher-Talk" zum Spiel wird zudem die Wetzlarer Rockband "B 49" aufspielen. Außerdem lockt die Kirmes in Münchholzhausen. Ob der THW Kiel dort seinen zweiten Auswärtssieg feiern darf, entscheidet sich Samstag ab 15 Uhr...

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den KN-Vorbericht zum Nordderby.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Aktualisierung vom 10.09.

Nimmt der THW die Hürde Wetzlar?

Heutiger Gegner der Zebras besiegte zuletzt Magdeburg mit 35:34

Heute (Anpfiff 15 Uhr) ist der deutsche Meister zurück in Wetzlar. Dabei ist fast alles neu. Die HSG ist umgezogen in die rund 5000 Zuschauer fassende Mittelhessen-Arena. Der Trainer heißt nicht mehr Holger Schneider sondern Martin Schwalb, fünf Neuzugänge verändern das Mannschaftsbild maßgeblich, außerdem wurde der Zusatz D/M aus dem Vereinsnamen getilgt. D/M stand für Dutenhofen/Münchholzhausen. Unter diesem Namen hatte die HSG 1998 den Aufstieg in die Bundesliga vollbracht. "Die Verantwortlichen waren der Meinung, dass diese Bezeichnung nicht mehr zeitgemäß sei", klärt Torhüter Axel Geerken auf, der von 1998 bis 2001 zwischen den THW-Pfosten stand. Man wolle dem Klub ein neues, frischeres Image verleihen.

Der Start war viel versprechend. Titelaspirant SC Magdeburg wurde zur Premiere mit einer schockierenden 34:35-Niederlage in die Heimat zurück geschickt. Entscheidende Impulse setzte auch Wetzlars Keeper, der doch ein gutes, altes Stück HSG verkörpert. "Die Mischung aus alt und jung, neu und gestanden macht es aus", glaubt Geerken fest an eine bessere HSG-Zukunft. Auch weil man mit Trainer Martin Schwalb, einen Mann mit klaren Vorstellungen bekommen habe. "Das hat gefehlt."

Die Veränderungen blieben auch in Kiel nicht unbemerkt. Der Meisterbus rollte bereits gestern Vormittag los in Richtung Hessen. Man sei gewarnt und wolle nichts dem Zufall überlassen, betont Manager Uwe Schwenker. Am Abend absolvierte Trainer Noka Serdarusic ein Kennlern-Training in der prächtigen Mittelhessen-Arena. Heute läuft der Meister in Bestbesetzung auf und will dem 23:20-Auftaktsieg von Hamburg (siehe Spielbericht) ein weiteres Erfolgserlebnis folgen lassen. Axel Geerken hat etwas dagegen: "Wir wollen mehr erreichen als nur den Sieg über Magdeburg."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 10.09.2005)

Kurzumfragen:

User-Tipp:

TV-, Radio- und Internet-Tipps:

• Fernsehen: Hessischer Rundfunk (hr):
  Sa., ab 17.30: ca. 20-minütige Zusammenfassung HSG Wetzlar - THW Kiel im "Sport am Samstag"
  
• Radio: NDR 1 Welle Nord:
  Sa., ab 15.00: Liveeinblendungen HSG Wetzlar - THW Kiel
  (geplante Einblendungen um 15.00, 15.30, 16.00 und evtl. in der Schlussphase)
  Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
   
• Internet: Ausführlicher Live-Ticker unter www.kiel-liveticker.de