THW-Logo
15./17.09.2005 - Letzte Aktualisierung: 17.09.2005 Bundesliga

Gelingt den Zebras am Samstag gegen Göppingen die Wiedergutmachung?

Update #2 KN-Vorbericht ergänzt und Aktualisierung vom 15.09.

Das Team von Frisch Auf Göppingen.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von Frisch Auf Göppingen.
Nach der gelungenen Premiere am Mittwoch gegen Minden (siehe Spielbericht) können sich die Fans bereits am Samstag wieder auf ein Heimspiel freuen. Zu Gast in der Ostseehalle ist mit Frisch Auf Göppingen ab 19.30 Uhr ausgerechnet die Mannschaft, gegen die der THW Kiel in der Handball-Bundesliga seinen letzten Puntverlust zu verzeichnen hatte.
Es war Mittwoch, der 2. März, als die Kieler mit ihren Gedanken schon beim Champions League-Viertelfinale gegen den FC Barcelona zu sein schienen. Trotz der Hinspielniederlage schienen alle Warnungen vor dem starken Team Velimir Petkovics auf taube Zebra-Ohren gestoßen zu sein. Trotz einer zwischenzeitlichen Vier-Tore-Führung ließen sich die Kieler damals noch das Heft aus der Hand nehmen, Christian Zeitz
Torhüter Martin Galia trieb die Zebras in der letzten Spielzeit zur Verzweiflung
Torhüter Martin Galia trieb die Zebras in der letzten Spielzeit zur Verzweiflung
finaler Wurf endete in den armen des bärenstarken Keepers Galia, der unter anderem mit sechs gehaltenen Siebenmetern das 33:33-Unentschieden sicherte (siehe Spielbericht) und Kieler Titelträume für einen kurzen Moment auf Eis legte. Dennoch wurde der THW am Ende Deutscher Meister, auch weil Göppingen das einzige Team neben Vizemeister Flensburg blieb, gegen das die Zebras am Saisonende Punkte gelassen haben sollten. "Wir haben gegen Göppingen noch etwas gut zu machen", weiß deshalb auch THW-Manager Uwe Schwenker, wenngleich sich dies nur auf die Bundesliga beziehen dürfte: Im DHB-Pokal-Halbfinale der vergangenen Saison gewannen die Serdarusic-Schützlinge schließlich nach hart umkämpften 60 Minuten mit 31:30 (siehe Spielbericht) und besiegten damit auch den von vielen herauf beschworenen "Göppingen-Fluch" (siehe auch Gegnerdaten Frisch Auf Göppingen).

Dennoch weiß auch Uwe Schwenker um die Gefährlichkeit des kommenden Gegners: "Die haben eine kampfstarke Mannschaft beisammen." Vor allem aber kann Trainer-Fuchs Petkovic auf eine eingespielte Truppe zurück greifen. Den nur zwei Abgängen von Marc Amargant (nach Cangas, Spanien)und Matthias Struck (zur HSG Düsseldorf) standen mit Simon Baumgarten (TV Bittenfeld, mit Zweitspielrecht), Christian Schöne vom SC Magdeburg und Nikola Manojlovic zunächst drei Neuzugänge gegenüber, die den Altmeister punktuell verstärken sollten. Nachdem sich allerdings eine Schulter-Verletzung von Torjäger Bruno Souza als schwerwiegend heraus stellte, musste Frisch Auf! noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden. Fündig wurde FAG auf der Suche nach einem Souza-Ersatz schließlich beim franzöischen Zweitligisten UMS Pontault-Combault HB: Der 25-jährige Serbe Damjan Blecic soll die entstandene Lücke auf der halblinken Position füllen.

Blecic gab beim furiosen 33:26 (17:11) - Auftaktsieg der Göppinger gegen den HSV Hamburg sein Debüt, das aufgrund der extrem kurzen Eingewöhnungsphase natürlich mit Licht und Schatten behaftet war. Dennoch zeigten die Grün-Weißen in diesem Spiel schon ihre Ambitionen, auch in dieser Saison dem ein oder anderen "Großen" die sprichwörtliche Suppe zu versalzen. Trotz der 25:32-Niederlage beim SC Magdeburg und der äußerst knappen 26:27-Heimniederlage gegen den VfL Gummersbach scheint Göppingen wieder auf einem guten Weg, wenngleich ob des "Hammer-Startprogramms" und des frühen Saisonzeitpunktes die aktuelle Tabellen-Platzierung (Rang 11) nur eine Momentaufnahme sein dürfte (siehe auch Gegnerkurve Frisch Auf Göppingen).

Dies sieht auch Henrik Lundström so, schließlich habe er beim Fernseh-Studium des FAG-Spiels gegen Gummersbach vor allem in der ersten Hälfte "eine starke Göppinger Mannschaft gesehen, die zurecht zur Pause mit 14:11 führte". Das "Unternehmen Wiedergutmachung" dürfte für die Zebras am Samstag gegen den EHF-Pokal-Teilnehmer also ein hartes Stück Arbeit werden. Die beiden weiblichen Unparteiischen Jutta Ehrmann/Susanne Künzig (Odenthal/Karlsruhe) sollen dafür sorgen, dass bei diesem Unterfangen alles im sportlichen Rahmen bleibt. Noch gibt es etwa 150 Tickets an den Kassen der Ostseehalle für dieses Spiel.

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den living sports-Vorbericht und das living sports-Interview mit Christian Schöne.

Lesen Sie auch den KN-Vorbericht zum Spiel.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Keine Überraschung mehr

Frisch Auf! Göppingen auf dem nach oben
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Begeben wir uns einmal auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Würde man die Uhren um etwa ein Jahr zurückdrehen, könnte man den Gast Frisch Auf! Göppingen wohl mit der Aussage in großes Erstaunen versetzen, die Süddeutschen würden einmal Angstgegner für den THW Kiel werden. Nach einem 14. Platz in der Saison 2003/04 waren die Erwartungen beim Altmeister, der seinen letzten Titel im Jahr 1972 für sich verbuchen konnte, für die darauf folgende Serie nicht allzu groß.

Doch alle Bedenken wurden weggewischt und alle Beteiligten eines Besseren belehrt - Göppingen avancierte zur Überraschungsmannschaft des vergangenen Jahres und brachte in der heimischen Hohenstaufenhalle so manch favorisierten Gegner zu Fall. Diese neu entfachte Stärke bekamen dann auch die Zebras am eigenen Leib zu spüren. Sie verloren ein dramatisches Bundesliga-Hinspiel denkbar knapp mit 30:31(18:18) und entgingen auch zu Hause in der Ostseehalle mit viel Glück einer Niederlage. Die beiden Mannschaften trennten sich nach einer ebenso dramatischen Schlussviertelstunde 33:33 (siehe Spielbericht). Für die Kieler kam das Ergebnis einer Niederlage gleich, hatte man doch beinahe das gesamte Spiel über geführt. Umgekehrt feierten die Grün-Weißen das Unentschieden in Kiel wie einen Sieg, waren sie doch neben der SG Flensburg-Handewitt die einzige Mannschaft, die dem späteren Deutschen Meister THW Kiel drei Punkte abnehmen konnte.

Dass der erfolgreiche achte Platz der Göppinger kein einmaliger Erfolg war, will die Mannschaft um Trainer Velimir Petkovic in der neuen Saison unter Beweis stellen. Als ein großer Vorteil könnte es sich erweisen, dass die Mannschaft nur wenige Neuzugänge zu integrieren hat. Petkovic, der vor zwei Jahren von Liga-Konkurrent HSG D/M Wetzlar kam, weiß um die Qualitäten seiner Mannschaft: "Wir haben ein eingespieltes Team. Die Neuzugänge ergänzen ideal unsere bestehende Mannschaft." Das gute Zusammenspiel seiner Schützlinge zeigte sich bereits früh in der Vorbereitung. Trotz einiger verletzungsbedingter Ausfälle gewannen die Schwaben ein international stark besetztes Turnier und konnten so eine Menge Selbstvertrauen für die neue Spielzeit
Die Verletzung von Bruno Souza trifft Göppingen schwer.
Die Verletzung von Bruno Souza trifft Göppingen schwer.
tanken. Allerdings gab es in der Sommerpause eine Hiobsbotschaft für das Team, die Fans und den Verein. Publikumsliebling und Torgarant Bruno Souza hat sich wahrscheinlich schon im letzten Spiel der abgelaufenen Saison an der Schulter verletzt und fällt nun nach eindeutigem Befund für mehrere Monate aus. Da der brasilianische Rückraumspieler eine der wichtigsten Stützen für die Schwaben ist, musste schnell für Ersatz gesorgt werden. Fündig wurde das Management Anfang September beim französischen Zweitligameister UMS Pontault-Combault HB aus der Nähe von Paris. Von dort verpflichteten die Göppinger Damjan Blecic. Der 25-Jährige stammt aus Serbien-Montenegro und konnte bereits das Trikot seines neuen Vereins überstreifen. Dass Frisch Auf Göppingen auch trotz einiger Verletzungssorgen erneut groß auftrumpfen kann, bewies die Mannschaft gleich am ersten Spieltag. Göppingen gewann in der heimischen Hohenstaufenhalle gegen den HSV Hamburg deutlich mit 33:26 (17:11) und ließ den Hanseaten dabei nicht den Hauch einer Chance. Das sollte nicht zuletzt für die restlichen Bundesligisten ein Warnsignal sein: In Göppingen stehen alle Zeichen auf Angriff!

Göppingen ist auf dem Weg nach oben - und nach Europa. Durch den Lizenzentzug des TUSEM Essen und der SG Wallau-Massenheim rutschte Göppingen im Endklassement auf Rang sieben vor und darf somit doch noch im Europapokal antreten. Der Vater des Erfolges, Velimir Petkoviv, steht vor einem weiteren großen Teilerfolg: "Die guten Leistungen und Ergebnisse der vergangenen Saison sollen wiederholt werden. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer einen Schritt vorankommen möchte." Dabei hätten Petkovic und sein Team den Schritt nach Europa beinahe aus eigener Kraft geschafft: Beim Final Four um den DHB-Pokal in Hamburg verlor Frisch Auf das Entscheidungsspiel für die Qualifikation zum EHF-Cup erst im Siebenmeterwerfen gegen die HSG Nordhorn. Zuvor hatten sie ein packendes Halbfinale ausgerechnet gegen den THW Kiel verloren - die Zebras ließen sich nicht noch einmal böse überraschen.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")

Aktualisierung vom 15.09.

"Alle wollen nach oben" - Christian Schöne über seinen neuen Klub aus Göppingen

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Christian Schöne: "Kiel ist haushoher Favorit"
Christian Schöne: "Kiel ist haushoher Favorit"
Christian Schöne gehört zu den Neuverpflichtungen, die Frisch Auf! Göppingen in der Sommerpause getätigt hat. Der 24-jährige Rechtsaußen, der mit dem SC Magdeburg die Champions League gewann und im DHB-Aufgebot der Olympischen Spiele stand, sprach mit ZEBRA über seinen Wechsel nach Göppingen, die erfolgreiche Vorbereitungszeit und die Nationalmannschaft.

Zebra:
Der SC Magdeburg hat Ihren Vertrag vergangene Saison nicht verlängert. Hatten Sie damit gerechnet?
Christian Schöne:
Am Anfang der vergangenen Saison war es nicht sicher, mit wie vielen Linkshändern der SCM plant, doch in der Saison wurde mir von Vereinsseite signalisiert, dass man länger mit mir planen möchte. Ich hatte Gespräche mit Manager und Trainer und ich sollte eine Vertragsausfertigung bekommen. Drei Tage später wurde mir dann mitgeteilt, dass mein Vertrag doch nicht verlängert wird. Das war natürlich eine Enttäuschung.
Zebra:
Warum haben Sie sich für Göppingen entschieden?
Christian Schöne:
Frisch Auf Göppingen war für mich die Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison. Ich halte viel von Trainer Velimir Petkovic und denke, dass die Mannschaft Potenzial hat. Alle Spieler wollen nach oben und man merkt gleich, dass sich hier was bewegen soll.
Zebra:
Im Gegensatz zu anderen Mannschaften scheint FAG bereits gut eingespielt zu sein. In der Vorbereitung wurde ein stark besetztes internationales Turnier gewonnen.
Christian Schöne:
Es ist schon komisch, dass wir so eine erfolgreiche Vorbereitung gespielt haben. Die Mannschaft hat einige Ausfälle zu verkraften gehabt. Wir konnten nicht ein Mal mit der Stammformation spielen, weil immer jemand fehlte. Wir haben die Spiele mit sechs, sieben Leuten durchgespielt und jeder weiß, dass er gebraucht wird. Bruno Souza fällt länger aus, aber für den Rest werden wir sehen, wie es zu Saisonbeginn wird.
Zebra:
Durch den Lizenzentzug von TUSEM Essen sind sie am grünen Tisch in den Europapokal gekommen. Freut man sich darüber oder hat man im Hintergrund, dass es nicht aufgrund der eigenen guten Leistungen lag?
Christian Schöne:
Ich persönlich freue mich darüber. Ich habe in meiner Zeit beim SC Magdeburg immer im Europapokal oder in der Champions League gespielt und es ist eine tolle Sache. Andere aus der Mannschaft sagen, dass der achte Platz in der Bundesliga und die knappe Niederlage im Spiel um Platz drei beim Final Four große Leistungen waren. Göppingen hat eine gute Saison gespielt. Wäre die Mannschaft nicht auf Platz acht gelandet, hätten man auch nicht durch den Lizenzentzug der anderen auf den siebten Platz vorrutschen können. Göppingen hat es verdient, international zu spielen und in der Region herrscht speziell für den Europapokal eine große Euphorie.
Zebra:
Wie sehen Ihre persönlichen Saisonziele aus?
Christian Schöne:
Ich möchte gesund bleiben und eine vernünftige Saison für Frisch Auf Göppingen spielen. Ich bin nicht der Typ, der sich hervorhebt, denn Handball ist ein Mannschaftssport. Es kommt darauf an, wie wir in die Saison starten. Wir haben viele schwere Auswärtsspiele und wenn wir schlecht anfangen, stehen wir schnell unten drin. Wir wollen die Leistung aus der letzten Saison wiederholen und von Spiel zu Spiel denken.
Zebra:
Können Sie sich bei FAG wieder für die Nationalmannschaft empfehlen?
Christian Schöne:
Es ist schwer zu sagen, wie es weiter geht. Ich habe in der Vorbereitung jedes Spiel gespielt und sehe das als positives Vorzeichen. Ich muss die Chance haben zu spielen und kann mich dann so für die Nationalmannschaft empfehlen.
Zebra:
Aus Magdeburger Zeiten kennen Sie es, vor großem Publikum zu spielen. In Göppingen ist die Halle kleiner. In welchen Hallen spielen Sie am liebsten?
Christian Schöne:
Die Hallen in Hamburg und Kiel haben schon Arena-Flair. Es kommt aber immer auf die Halle drauf an, wie die Stimmung ist. Häufig ist es schwerer, in kleinen Hallen zu bestehen, weil die Stimmung dort explosiver ist. Das Publikum sitzt nah am Spielfeldrand und ist so näher am Geschehen beteiligt. Ich bin bisher nur einmal für Göppingen in der Hohenstaufenhalle aufgelaufen, aber aus den Gegnerzeiten weiß ich, wie schwer es ist, gegen die FAG-Anhänger und die Stimmung gegen an zu spielen. Ich habe mehr Spaß in großen Hallen, weil es dort teilweise wie im Fußballstadion ist.
Zebra:
Frisch Auf Göppingen ist seit dem vergangenen Jahr eine Art Angstgegner vom THW Kiel. Mit welchen Zielen fahren Sie in den Norden?
Christian Schöne:
Kiel ist natürlich der haushohe Favorit, aber wir fahren keine zehn Stunden durch die Republik, um die zwei Punkte zu verschenken. Wir sind alles Sportler, die jedes Spiel gewinnen wollen.
Zebra:
Haben Sie einen Favoriten auf die Deutsche Meisterschaft?
Christian Schöne:
Kiel wird wie im letzten Jahr wieder ganz vorne mit dabei sein. Dahinter sehe ich die Flensburger. Hinter diesem Duo kommen noch zwei, drei Mannschaften, die auch nicht zu vergessen sind. Das wäre zum einen der TBV Lemgo und zum anderen der SC Magdeburg. Ich glaube allerdings, dass die Magdeburger nicht so konstant spielen werden wie Kiel und Flensburg. Ich würde ihnen aber den Titel gönnen, schließlich habe ich neun Jahre lang dort gespielt.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", das Interview führte Rika Finck für living sports.)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2005:

Angstgegner kommt in die Ostseehalle

Göppingens Taktik liegt dem THW nicht
Kiel - Frisch Auf Göppingen beendete die vergangene Saison als Achter und startete in die neue als Elfter - Angstgegner des THW Kiel haben eigentlich andere Visitenkarten. Doch wenn der deutsche Meister heute (19.30 Uhr, Ostseehalle) Göppingen erwartet, setzt sich eine besondere Geschichte zwischen den Traditionsklubs fort.

Sechs Punkte gaben die Zebras in der vergangenen Saison ab. Drei an die SG Flensburg, drei an Göppingen. Das 33:33 gegen die Schwaben in der Ostseehalle am 2. März war der bislang letzte Punktverlust der Kieler in der Bundesliga. Im Pokal-Halbfinale holten sich die Kieler beim mühsamen 31:30-Sieg gegen Göppingen ein weiteres Mal ein blaues Auge ab. Zufall? Oder hat das Team von Velimir Petkovic tatsächlich den Zaubertrank, mit dem der THW zu schlagen ist?

"Wir haben Respekt vor ihnen", meint THW-Kapitän Stefan Lövgren. "Aber eine Übermannschaft ist das nicht. An der Tabellenspitze werden die nicht mitspielen." Nach dem Paukenschlag zum Auftakt gegen den HSV Hamburg (33:26) kehrte in Göppingen nach den Niederlagen gegen Magdeburg (25:32) und am Dienstag im Heimspiel gegen Gummersbach (26:27) inzwischen wieder der Alltag ein.

Obwohl mit Dragos Oprea, Michael Kraus, Volker Michel und Christian Schöne einige Sportler anreisen, die mehr oder weniger deutlich im Notizblock von Bundestrainer Heiner Brand stehen, bereitet Lövgren das Personal des Angstgegners keine großen Sorgen. "Deren Taktik liegt uns aber einfach nicht", sieht Lövgren in Velimir Petkovic den Baumeister für die Kieler Stolpersteine. "Früher hatten wir mit Wetzlar die gleichen Probleme. Die haben wir jetzt nicht mehr." Warum? Damals trainierte der 49-jährige Bosnier Petkovic noch die HSG Wetzlar.

Seit dem 6. Oktober, der 30:31-Niederlage in Göppingen, ist Kiel nun in der Bundesliga ungeschlagen. Seit 346 Tagen, in mittlerweile 30 Spielen in Folge. Zahlen, die in der Vereinschronik einen Ehrenplatz erhalten werden. Keinen Platz haben sie allerdings in den Köpfen der Spieler. "Darum kümmern wir uns nicht", meint Lövgren. "Ich habe nicht mitbekommen, dass bisher auch nur ein einziger von uns darüber in der Kabine gesprochen hätte."

Vid Kavticnik, einer der fünf THW-Neuzugänge, beeindrucken tatsächlich ganz andere Zahlen. Auch Tage nach der Heimpremiere gegen Minden ( 38:27) am Mittwoch steht der Slowene noch unter dem Eindruck der 10 000 Zuschauer in der Ostseehalle, die ihn mit einem Meer aus Taschenlampen empfingen. "Ich hatte ganz zittrige Beine und war in den ersten 15 Minuten total nervös. Da klappte nichts." Für Kavticnik, der in der Heimat vor lediglich 200 Fans seinen Sport ausübte, ein "unglaubliches Erlebnis". Gegen Göppingen hofft der Rechtsaußen auf den Gewöhnungseffekt. "Jetzt bin ich darauf vorbereitet."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.09.2005)

 

User-Tipp:

THW Kiel - Frisch Auf Göppingen:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV-, Radio- und Internet-Tipps:


(15./17.09.2005) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite