16.-18.04.2005 - Letzte Aktualisierung: 18.04.2005 | DHB-Pokal |
Update #4 | KN-Artikel ergänzt... |
Tolle Atmosphäre beim Einlaufen der Zebras. |
Johan Pettersson war mit 11/4 Toren bester THW-Schütze. |
Klaus-Dieter Petersen stabilisierte die Abwehr und traf sogar einmal. |
Doch Göppingen steckte nicht auf, spielte variabel im Angriff und ging drei Minuten später durch zwei Tempogegenstöße von Schweickhardt sogar mit 9:8 in Führung. Nachdem Zeitz per Heber das 11:12 erzielen konnte, sorgten Knezevic und Dragos Oprea für die Göppinger 14:11-Führung, die Pettersson und Lundström per Siebenmeter beim Stand von 13:15 hätten verkürzen können. Doch beide Schweden scheiterten bei dem wiederholten Siebenmeter an dem ausgezeichneten Galia oder dem Lattenkreuz, so dass FAG mit einer Zwei-Tore-Führung in die Halbzeit ging.
Nach dem Pausenteee war es Kapitän Stefan Lövgren, der, obwohl ebenfalls früh mit zwei Zeitstraffen vorbelastet, mit zwei Toren die Aufholjagd einläutete, die Pettersson beim 17:17 mit dem Ausgleich vorerst beendete. Nun wogte das Spiel hin und her, mal konnten die Zebras mit einem Treffer in Führung gehen, mal konnte Göppingen es den Kieler gleich tun. Ausgerechnet ein verworfener Siebenmeter von Pettersson läutete die entscheidende Phase beim Stand von 23:22 für den THW ein. Der eben noch an Galia Gescheiterte machte per Tempogegenstoß das 24:22, Lövgren per Hüft-Gewaltwurf und erneut Pettersson per Tempogegenstoß sorgten für die erste Kieler Drei-Tore-Führung (26:23, 48.). Als Pettersson bei angezeigtem
Die Mannschaft bedankt sich bei den über 2000 mitgereisten THW-Fans
©
td |
Dort treffen die Zebras am Sonntag um 14.30 Uhr auf die SG Flensburg-Handewitt, die in einem dramatischen Spiel glücklich mit 38:36 (14:13) n. V. gegen die HSG Nordhorn gewann (siehe Extrabericht).
Bereits um 12 Uhr wird das Spiel um den dritten Platz zwischen Göppingen und Nordhorn angepfiffen.
(Christian Robohm)
Hier geht's zu Fotos von den Halbfinals im Final Four...
Glückwunsch an den THW. Er ist die beste Mannschaft in Deutschland. Ich habe mich über die Erfolge in der Liga sehr gefreut. Wir haben uns gut vorbereitet und sind auch gut ins Spiel gekommen. Das Spiel hätte genauso gut umgekehrt ausgehen können. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und hatten eine tolle Einstellung.[Direkt nach dem Spiel im Interview mit dem SWR:]
Ich glaube, dass wir mit einem anderen Schiedsrichterpaar gewinnen und dass wir das Finale erreichen. Ich glaube, dass war nicht okay und dass es ein Meisterbonus war, den die heute gekriegt haben.[Frage vom SWR: Gab es auch noch andere Gründe für die Niederlage?]
P: Nein, ich glaube nicht. (...) Wir haben lange besser gespielt, trotz der Nachteile, die wir die ganze Zeit hatten mit den Schiedsrichtern. Das ist das erste Mal in meinen sieben Jahren hier, dass ich über die Schiedsrichter rede.
Mir war klar, dass es kein leichtes Spiel wird. Die Spieler hatten den gleichen Gedanken. Göppingen ging verdient in Führung. Danach kamen wir, haben aber in der 17.Minute den Faden verloren. In der zweiten Halbzeit musste sich Göppingen richtig quälen um ein Tor zu erzielen. Unsere Abwehr stand viel besser. Zu den Siebenmetern: Wie sehen Sie die Auswertung der Siebenmeter? Wir haben sie nicht leichtfertig vergeben, denn auf der anderen Seite steht ein Weltklassetorwart.
Wir hatten bereits in der Liga Probleme mit Göppingen und wußten was uns erwartet. In der Halbzeit habe ich gesagt, wenn wir weniger als sechs Siebnemeter vergeben,werden wir gewinnen.
Es war das erwartet schwere Spiel. Hauptsache, wir sind im Finale. Es kommt nicht darauf an, schön zu spielen. Henning Fritz hat am Ende wichtige Bälle gehalten. Aber wir mussten alles geben.
In der zweiten Halbzeit stand die Abwehr enger zusammen. Dadurch ist es uns gelungen, Göppingen zu stoppen und selbst leichte Tore zu werfen. Für mich war schon vorher klar, wie schwer es werden würde. Göppingen ist eine starke Mannschaft. Wir haben derzeit das Glück des Tüchtigen. Das muss man wohl so sagen.
Jedes Spiel ist schwer. Man hat gesehen, dass auch Göppingen kein Selbstgänger war. In der zweiten Halbzeit sind wir mehr eins gegen eins gegangen und haben leichte Tore machen können. Aber erst zwei Minuten vor Schluss war ich mir sicher, dass wir hier gewinnen würden.
Der THW hat sehr konstant gespielt, wir nicht. Wir haben einige Bälle verworfen und konnten in der zweiten Halbzeit nicht den Druck und das Tempo der ersten Halbzeit halten.
Kiel hat das Zeug, den Pokal zu holen. Wir waren nahe dran, aber in der zweiten Halbzeit fehlte uns einfach die nötige Cleverness. Wir sind in der zweiten Halbzeit an Henning Fritz gescheitert, der auf einmal die wichtigen Bälle gehalten hat.
Aus kiel4kiel.de:
Final Four: THW trifft im Finale auf Flensburg
Im Halbfinale des DHB-Pokals mit konnten sich die Handballer des THW Kiel gegen die Außenseiter aus Göppingen knapp mit 31:30 (13:15) durchsetzen. Eine Leistungssteigerung in Durchgang zwei und ein stärker werdender Henning Fritz im Kieler Tor waren Garant für den Einzug ins morgige Endspiel. Gegner wird dort die SG Flensburg-Handewitt sein, die sich in einem packenden Duell erst in der Verlängerung gegen die HSG Nordhorn mit 38:36 (32:32; 14:13) qualifizieren konnte. Die Flensburger, in den vergangen zwei Jahren jeweils DHB-Pokalsieger, peilen im morgigen Finale den Titel-Hattrick an, werden mit dem THW Kiel allerdings auf einen schweren Gegner treffen.
Aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2005:
Sechs Punkte hat der Tabellenführer der Handball-Bundesliga in dieser Saison bisher nur abgegeben - drei gegen Göppingen. Entsprechend selbstbewusst hielten die Schwaben eine dramatische Partie (31:30) bis zum Ende offen. Wieder einmal war Torhüter Martin Galia der Turm in der Schlacht. Im Punktspiel vor einigen Wochen in der Ostseehalle (33:33, siehe Spielbericht) hielt der Tscheche sechs Siebenmeter. Diesmal scheiterten Stefan Lövgren, Johan Pettersson und Henrik Lundström viermal. Da half es auch nichts, dass die Unparteiischen Becker/Hack (Halberstadt) einen Siebenmeter wiederholen ließen - Lundström knallte ihn an die Latte. "Mit anderen Schiedsrichtern wären wir ins Finale gekommen", schmpfte ein aufgebrachter FA-Coach Velimir Petkovic. "Kiel bekam heute einen Meisterbonus." Ob mit oder ohne Bonus - die Kieler ließen sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als Lövgren und Christian Zeitz mit doppelter Zeitstrafe belastet waren. Als Martin Boquist mit schmerzender Schulter aufgab. In der 43. Minute stand die Partie (21:21) noch auf der Kippe, dann drehten Johan Pettersson (11/4) und Zeitz (6) auf. Ein herrlicher Kempa-Trick des Schweden (27:24) und ein sehenswerter Dreher von Zeitz (31:28) waren nur zwei Stationen einer Schlussphase, der diese beiden Zebras ihren Stempel aufdrückten. Als dann noch Petkovic eine Zeitstrafe bekam und sich Göppingen durch einen Wechselfehler weiter schwächte, war die Tür für Kiel offen.
Nach zwei schnellen Zeitstrafen gegen Christian Zeitz schickte THW-Trainer Noka Serdarusic seinen Assistenten ins Rennen. Petersen, der zuletzt im November beim 23:22-Sieg in Pfullingen (siehe Spielbericht) mitspielte, sollte die Abwehr zusammenhalten. "Einfach unglaublich, wie er das gemacht hat", lobte nicht nur Linksaußen Henrik Lundström. "Pitti hat ein super Auge und stellt sich immer in die Laufrichtung", meinte Torhüter Henning Fritz.
Blondgefärbtes Haar, die Schuhe in schwarz-rot-gold - Petersen, der in der Bundesliga in dieser Saison bisher nur auf wenige Einsätze kam, fiel nicht nur durch bunte Farben auf. Als Marcus Ahlm sich nach einem Schlag auf die Nase behandeln ließ, traf Petersen unter dem Jubel der THW-Fans zum 8:6. Für ihn, der bereits 522 Bundesligatore für Kiel erzielte, der erste Treffer in dieser Saison. Sein letztes Tor warf er im Oktober 2004. Bei seinem Abschiedsspiel aus der Nationalmanschaft (siehe Spielbericht). Als die ganze Ostseehalle ihn im Länderspiel gegen Schweden als Schütze eines Siebenmeters forderte.
"Geil. Ich freue mich für ihn", meinte der verletzte Kreisläufer Sebastian Preiß. "Für dieses Tor muss er einen ausgeben." Direkt nach dem Abpfiff und dem Tänzchen mit den Kollegen verschwand der 36-Jährige flott in den Katakomben und kam als Co-Trainer wieder heraus - Auslaufen stand auf dem Plan: "Pitti" vorneweg, die Mannschaft hinterher.
Im Finale fehlte dann die Kraft, um einen weiteren Streich folgen zu lassen. "Reden kann ich erst morgen wieder. Ich muss jetzt erst einmal durchpusten."
(Von Wolf Paarmann und Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2005)
(16.-18.04.2005) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |