14./15.04.2005 - Letzte Aktualisierung: 15.04.2005 | DHB-Pokal |
Update #2 | Zebra-Journal-Texte ergänzt, KN-Vorbericht ergänzt... |
HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann ist sich sicher, in Hamburg vier gleichwertige Mannschaften zu sehen, bei denen kein Favorit auszumachen ist. Jeder der vier Vereine könne sich zudem über rund 100 000 Euro an Einnahmen freuen - dies sei kein Vergleich zu 1991, als die beteiligten Teams noch draufzahlen mussten.
Im ersten Halbfinale stehen sich am Samstag um 12.45 Uhr der THW Kiel und "Angstgegner" Frisch Auf Göppingen gegenüber, das Spiel wird im Fernsehen lediglich vom SWR übertragen. Kleines Trostpflaster für die daheimbleibenden Fans: Nachdem die Mannschaft des THW Kiel erfahren hat, dass die Halbfinalbegenung nicht im Norden für alle übertragen wird, hat sie sich spontan dazu entschlossen, den Liveticker zu unterstützen.
Die Schwaben von Frisch Auf sind neben der SG Flensburg-Handewitt das einzige Team, das in der Bundesliga gegen die Zebras punkten konnte - sogar gleich dreifach. In der "Hölle Süd" unterlag der THW in einem dramatischen Spiel mit 30:31 (siehe Spielbericht), in der Ostseehalle trotzte Göppingen dem Gastgeber ein 31:31-Unentschieden ab (siehe Spielbericht). Von daher verwundert es nicht, dass THW-Manager Uwe Schwenker sein Team scherzhaft in eine Außenseiterrolle zwängt: "Im Grunde genommen sind wir chancenlos, denn gegen Göppingen und Flensburg konnten wir in dieser Saison noch nie gewinnen."
Das zweite Halbfinale bestreiten um 15 Uhr Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt und die HSG Nordhorn - der NDR überträgt live. Die Niedersachsen wollen im dritten Final-Four-Anlauf endlich erstmals das Finale erreichen - dass die Mannschaft dazu in der Lage ist, hat der aktuelle Tabellenfünfte beim Heimspiel in der Bundesliga gegen Flensburg eindrucksvoll bewiesen, als er den Meister beim 27:27-Unentschieden an den Rande einer Niederlage brachte. Das Rückspiel in der Campushalle gewann der Pokalsieger von 2003 und 2004 allerdings souverän mit 34:29.
Lesen Sie auch "Final-Four-Pressekonferenz: Fast nur Außenseiter dabei".
Lesen Sie auch den Vorbericht von Sport1.
Lesen Sie auch den Vorbericht des Zebra-Journals (#1) und Lesen Sie auch den Vorbericht #2.
Vom Final Four in Hamburg berichtet der NDR auch im Internet umfangreich auf einer Spezial-Seite. Dort wird zu den Spielen am Samstag und Sonntag auch ein Liveticker angeboten.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Um diesen Pott geht es... |
16.04.05, Sa. | 12.45 | FA Göppingen | - | THW Kiel | : | live im SWR (BW) | Schiedsrichter: n.n. |
15.00 | SG Flensburg-Handewitt | - | HSG Nordhorn | : | live im NDR | Schiedsrichter: n.n. |
17.04.05, So. | 14.30 | Sieger 1. Halbfinale | - | Sieger 2. Halbfinale | : | live im NDR | Schiedsrichter: n.n. |
Falls die beiden Halbfinalverlierer HSG Nordhorn und FA Göppingen lauten, findet zuvor um 11 Uhr ein Spiel um Platz 3 zwischen diesen beiden Teams statt. Der Sieger würde dann am Europapokal der Pokalsieger teilnehmen.
Inhalt: | BL-Ergebnisse der Teams gegeneinander | FA Göppingen | HSG Nordhorn | SG Flensburg-Handewitt | THW Kiel |
Gast | SG Flensburg-H. | FA Göppingen | THW Kiel | HSG Nordhorn |
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Heim | ||||
SG Flensburg-Handewitt | 31:28 (13:12) 02.10.04 | 25:21 (12:12) 18.09.04 | 34:29 (17:14) 02.03.05 | |
FA Göppingen | 26:27 (17:13) 26.02.05 | 31:30 (18:18) 06.10.04 | 27:30 (15:14) 30.10.04 | |
THW Kiel | 26:26 (11:10) 19.02.05 | 33:33 (17:15) 02.03.05 | 31:26 (20:14) 13.10.04 | |
HSG Nordhorn | 27:27 (16:14) 06.10.04 | 39:30 (18:12) 03.04.05 | 33:34 (21:18) 15.03.05 | |
Heim | SG Flensburg-H. | FA Göppingen | THW Kiel | HSG Nordhorn |
Gast |
Virt. Platz | Team | Punkte | Tore | Tordiff. | Gesamt | Heim | Auswärts | Punkte gegen den THW | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
G | U | V | G | U | V | G | U | V | ||||||
1. | SG Flensburg-Handewitt | 10:2 | 170:157 | +13 | 3 | 2 | 1 | 3 | 0 | 0 | 0 | 2 | 1 | 3:1 |
2. | THW Kiel | 6:6 | 175:174 | +1 | 2 | 2 | 2 | 1 | 2 | 0 | 1 | 0 | 2 | - |
3. | HSG Nordhorn | 5:7 | 184:183 | +1 | 2 | 1 | 3 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 2 | 0:4 |
4. | FA Göppingen | 3:9 | 175:190 | -15 | 1 | 1 | 4 | 1 | 0 | 2 | 0 | 1 | 2 | 3:1 |
FA Göppingen. |
Lesen Sie auch den Zebra-Journal-Artikel über Göppingen und Regisseur Kraus.
Der Kader von FA Göppingen.
©
FA Göppingen |
Der THW traf im DHB-Pokal erst einmal auf Frisch Auf. Am 21.05.1986 gewannen die Zebras im Achtelfinale in Göppingen mit 29:28 nach Verlängerung.
2. Runde | FA Göppingen | - | TV Großwallstadt | : | 29:23 | (15:9) |
3. Runde | SG Solingen | - | FA Göppingen | : | 20:29 | (10:16) |
Achtelfinale | FA Göppingen | - | HSG Varel | : | 38:26 | (17:16) |
Viertelfinale | Eintracht Hildesheim | - | FA Göppingen | : | 29:32 | (14:15) |
06.10.2004 | BL: 6. Spieltag | Frisch Auf Göppingen - THW Kiel | 31:30 (18:18) | V | Bericht | |
02.03.2005 | BL: 23. Spieltag | THW Kiel - Frisch Auf Göppingen | 33:33 (17:15) | U | Bericht |
Links: | FAG-Kader | FAG-Daten | FAG-Kurve | FAG-Homepage |
Die HSG Nordhorn. |
Lesen Sie auch den Zebra-Journal-Artikel über Nordhorn und Regisseur Vranjes.
Der Kader der HSG Nordhorn.
©
HSG |
Der THW traf im DHB-Pokal erst einmal auf Nordhorn. Am 16.12.1999 gewannen die Zebras in der Ostseehalle in der vierten Runde mit 27:24 (13:15).
2. Runde | Dessauer HV | - | HSG Nordhorn | : | 25:36 | (9:19) |
3. Runde | VfL Fredenbeck | - | HSG Nordhorn | : | 32:41 | (15:18) |
Achtelfinale | Bayer Dormagen | - | HSG Nordhorn | : | 26:27 | (13:13) |
Viertelfinale | HSG Nordhorn | - | SG Wallau/Massenheim | : | 44:27 | (22:11) |
13.10.2004 | BL: 7. Spieltag | THW Kiel - HSG Nordhorn | 31:26 (20:14) | G | Bericht | |
15.03.2005 | BL: 24. Spieltag | HSG Nordhorn - THW Kiel | 33:34 (21:18) | G | Bericht |
Links: | HSG-Kader | HSG-Daten | HSG-Kurve | HSG-Homepage |
Die SG Flensburg-Handewitt. |
Lesen Sie auch den Zebra-Journal-Artikel über Flensburg und Torhüter Holpert.
Der Kader der SG Flensburg-Handewitt.
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SG Fl.-H. |
2002 zuvor war Flensburg im Achtelfinale noch in Magdeburg ausgeschieden. Das Achtelfinale war auch in der Saison 2000/2001 Endstation für die SG, die damals in Minden verlor. Die Hand am Pott hatte die SG in den Jahren 1994 und 2000. 1994 verlor die SG das Finale gegen Wallau, 2000 ging das Finale gegen den THW (siehe Spielbericht) verloren.
2. Runde | SG Flensburg-Handewitt | - | Wilhelmshavener HV | : | 34:28 | (18:15) |
3. Runde | SV Post Schwerin | - | SG Flensburg-Handewitt | : | 26:38 | (13:20) |
Achtelfinale | TuS N-Lübbecke | - | SG Flensburg-Handewitt | : | 39:47 | (17:21) |
Viertelfinale | HSV Hamburg | - | SG Flensburg-Handewitt | : | 27:33 | (12:15) |
18.09.2004 | BL: 3. Spieltag | SG Flensburg-Handewitt - THW Kiel | 25:21 (12:12) | V | Bericht | |
19.02.2005 | BL: 20. Spieltag | THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt | 26:26 (11:10) | U | Bericht |
Links: | SG-Kader | SG-Daten | SG-Kurve | SG-Homepage |
Der THW Kiel. |
Lesen Sie auch den Zebra-Journal-Artikel über die drei Pokalsiege des THW.
2. Runde | ATSV Habenhausen | - | THW Kiel | : | 24:42 | (12:21) | Spielbericht |
3. Runde | TV Emsdetten | - | THW Kiel | : | 25:43 | (12:25) | Spielbericht |
Achtelfinale | THW Kiel | - | TSG Friesenheim | : | 40:25 | (22:9) | Spielbericht |
Viertelfinale | THW Kiel | - | TBV Lemgo | : | 33:30 | (18:14) | Spielbericht |
Lesen Sie auch den Zebra-Journal-Artikel über den Weg des THW.
Sport1: Die Handball-News im Internet. |
Nordhorn (gegen Titelverteidiger Flensburg) und Göppingen (gegen Bundesliga-Spitzenreiter Kiel) treten am Samstag als krasse Außenseiter beim zwölften Final Four an.
Läuft alles nach der Papierform, kommt es Sonntag - wie in der Bundesliga um die Meisterschale - auch im Rennen um den Pokal zum Duell der Nord-Giganten zwischen Flensburg und Kiel.
Schon vor dem Final-Turnier ist der Ton im hohen Norden rau. "Kiel hat den Handball nicht erfunden. Wir schauen schon lange nicht mehr dahin, sondern nur noch auf uns", sagt SG-Manager Thorsten Storm, der früher beim THW beschäftigt war.
Kiels Manager Uwe Schwenker hat die passende Antwort parat: "Glück und Können liegen oft eng beieinander. Genau wie Pech und Unvermögen, das die Flensburger bei der Champions-League-Niederlage gegen Montpellier gezeigt haben."
Flensburg will den Titel-Hattrick im Pokal perfekt machen und damit in dieser Kategorie mit dem Erzrivalen gleichziehen, der zwischen 1998 und 2000 dreimal in Serie gewann.
Ein Erfolgserlebnis im Pokal könnte im Meisterschaftsschlussspurt durchaus mit entscheidend sein, glaubt Schwenker: "In den letzten Jahren hat der Pokalsieger den Schwung immer mit in die Bundesliga genommen."
Davon geht Heiner Brand indes nicht aus. Der Bundestrainer weiß zwar, dass der Pokalsieger Selbstvertrauen tankt, Pokal und Meisterschaft sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Zum Psycho-Feldzug von Uwe Schwenker gehört indes auch, Flensburgs Halbfinalgegner stark zu reden: "Nordhorn macht es."
Nordhorns Manager Bernd Rigterink pflichtete ihm bei: "Wir sind schon zweimal im Halbfinale gescheitert. Noch einmal brauchen wir das nicht und so wie wir im Moment spielen, wird es Flensburg nicht einfach haben. "
Allerdings müssen die "Zebras" auch erstmal die eigene Hürde nehmen. Göppingen hat sich vor der Fahrt in den Norden viel vorgenommen.
"Wir spielen hier zwar in einem anderen Kulturkreis", sagt Manager Andreas Schweickert, "aber Kiel liegt uns anscheinend."
1300 Fans kommen den langen Weg mit in die Hansestadt und steigen dafür am Samstag bereits um 5.01 Uhr in den Zug. "Für uns ist das ein riesiges Highlight", meint Schweickert, "wir wollen den wilden Süden gut vertreten."
(Von Michael Schwartz, © Sport1)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
1. Halbfinale: Göppingen - THW | |
---|---|
Sieg Göppingen: | 3,50 |
Unentschieden: (nach regulärer Spielzeit) | 7,85 |
Sieg THW: | 1,20 |
2. Halbfinale: Flensburg - Nordhorn | |
---|---|
Sieg Flensburg: | 1,30 |
Unentschieden: (nach regulärer Spielzeit) | 7,05 |
Sieg Nordhorn: | 3,00 |
Aus den Kieler Nachrichten vom 15.04.2004:
Das Zeitfenster vor dem Pokalfinale am Wochenende in der Hansestadt sorgt dagegen für große Gelassenheit. Nach einem Brunch heute um 9.45 Uhr im Hotel Maritim tritt der THW das Abenteuer Final Four um 12.30 Uhr vom Vereinsheim am Krummbogen an. Mit dem Bus geht's direkt zur Arena, wo Trainer Noka Serdarusic zum Abschlusstraining bittet. Im Park-Hotel Norderstedt schlagen die Zebras dann ihr Nachtlager auf. Ob für einen oder zwei Tage, entscheidet der Ausgang des Halbfinales morgen (12.45 Uhr) gegen Frisch Auf Göppingen, ab 15 Uhr steigt das zweite Semifinale zwischen der SG Flensburg-Handewitt und HSG Nordhorn. Das Endspiel steigt Sonntag um 14.30 Uhr.
Für Sebastian Preiß kommt die DHB-Pokalendrunde noch zu früh. Kiels Kreisläufer war bei den Trainingseinheiten in der vergangenen Woche nur Zuschauer. "Ich glaube nicht, dass ich spielen kann", ärgert sich der Franke. Seine schwere Fußverletzung, die er sich beim Vier-Nationen-Turnier Mitte März mit der Nationalmannschaft in Paris zugezogen hatte, ist nicht ausgeheilt. "Momentan reicht es nur für Reha-Maßnahmen". Seinen Platz auf der Auswechselbank hat er trotzdem fest gebucht: "Ich drücke kräftig die Daumen, damit es mit dem Pokalsieg klappt."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.04.2004)
Auf dem Parkett der prächtigen Color Line Arena, die an beiden Tagen mit jeweils rund 13000 Zuschauern erneut komplett ausverkauft ist und den würdigen Rahmen für das jährliche Fest des deutschen Handballs bietet, trifft sich wieder einmal die Creme der deutschen Ballwerfer. Der BundesligaTabellenführer (Kiel) ist dabei, Verfolger Flensburg und Nordhorn, das zurzeit Platz vier belegt. Altmeister Frisch Auf Göppingen fällt mit Platz zehn ein wenig ab, wirft allerdings das Pfund in die Waagschale, dem THW in der Punktrunde drei Zähler abgeknöpft zu ha- ben. "Wir werden unsere Au- ßenseiterchance nutzen", erklärt Schweickert, den am Sonnabend 1300 Fans aus dem Süden begleiten werden.
Alsselbstbewusste Favoriten reisen derweil der letztjährige Double-Gewinner SG Flensburg-Handewitt und der dreimalige Pokalsieger THW Kiel an. "Wenn einer von uns Sieger wird, dann holt er wahrschein- lich auch die Meisterschaft. Der Pokaltriumph gibt ungeheures Selbstbewusstsein " , sagt THW-Manager Uwe Schwenker. "Das Final Four hat sich als Event stabilisiert, wobei wir dieses Mal mit gemischten Gefühlen hinfahren. Denn gegen Flensburg und Göppingen konnten wir diese Saison nicht gewinnen."
Der THW eröffnet die große Handball-Party am Sonnabend bereits um 12.45 Uhr mit dem ersten Halbfinale gegen Frisch Auf Göppingen, Fensburg ist um 15 Uhr gegen die HSG Nordhorn dran.
Ofiziell wurden an jeden Verein 1600 Tickets verteilt, wobei der Großteil der Zuschauer aus Kiel und Flensburg anreist. Beide Klubs hatten Karten nachgeordert und dürften eine stimmgewaltige Kulisse als Rückenstärkung mitbringen. Eine Warnung an den Meister . schickt Nordhorns Manager . Bernd Rigterink los: "Flensburg wird es sehr schwer gegen uns haben, wir haben keine Verletzten. Zudem sind Wir bereits zwei Mal ausgeschieden und wollen das nicht noch einmal erleben. " Vorgesehen ist auch ein Spiel um Platz drei, das am Sonntag (12.30 Uhr) aber nur ausgespielt wird, wenn Kiel und Flensburg als sichere Champions-League- Aspiranten im Finale (14.30 Uhr) stehen. Dann wäre der Drittplatzierte für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert.
Rund 100 000 Euro werden pro Teilnehmer ausgeschüttet. "Wenn man bedenkt, dass die Vereine bei der Erstauflage 1993 noch 30 000 Mark selbst mitbringen mussten, sieht man, wo wir heute stehen", so Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL). "Wir werden alles unterneh- men, um unsere Sportart und speziell diesen Handball-Event weiter auszubauen."
Erstmals hat die HBL mit der Deutschen Krebshilfe eine Kooperation gebildet. Mit der Initiative "DOPPELPASS" will die Krebshilfe zu einer gesunden Lebensweise motivieren und den Menschen helfen, denen es durch ihre Krebserkrankung schlecht geht. Mit Aktionen soll am Rande des Final Four die Arbeit der Deutschen Krebshilfe auch finanziell unterstützt werden. "Auch im Handball gibt es Krebserkrankungen wie bei Christian Berge aus Flensburg und Oleg.Velyky aus Essen. Wir machen deshalb gerade in diesem Umfeld auf die Krankheit aufmerksam und verbinden sportliches mit sozialemEngagement", sagt Bohmann. In Deutschland erkranken pro Jahr 400 000 Menschen an Krebs.
Holt die SG F1ensburg-Handewitt den "Pott", wäre es der dritte Triumph in der Color Line Arena in Folge. Das Team von Trainer Kent-Harry Andersson würde in diesem Fall mit den Dreifachgewinnern Lemgo (1995, 1997, 2002) und Kiel (1998-2000) gleichziehen. "Unser Wohnzimmer", nennt Manager Thorsten.Storm deshalb auch die riesige Sporthalle, die der SG bisher So viel sportliches Glück beschert hat. Ein besonderes Highlight setzte im vergangenen Jahr das Halbfinale zwischen den Nordrivalen. Der THW war nahe dran, seine Niederlagenserie gegen die SG endlich zu stoppen, führte dank einer überragenden Partie von Demetrio Lozano bis kurz vor Schluss, um doch mit 31:33 den Kürzeren zu ziehen. Am 1. Mai 2004 mussten die Zebras allerdings ohne ihren Lenker und Denker Stefan Lövgren auskommen. Am kommenden Wochenende ist der Schwede dabei. Putzmunter und topfit.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
Eine intakte Moral und ein unbändiger Kampfgeist - mit diesen Qualitäten verdiente sich der THW Kiel auch die Zuneigung der Glücksgöttin. In Pfullingen, Gummersbach, Nordhorn und Hamburg siegte das Team von Noka Serdarusic mit lediglich einem Tor Vorsprung. Die beste Auswärtsmannschaft der Liga (20:4 Punkte) steht derzeit aber auch ganz oben, weil sie den Glauben an die eigene Stärke nie verlor. Auch als in Barcelona wieder nur ein Tor fehlte, um das Champions-League-Halbfinale zu erreichen, ließen Kapitän Stefan Lövgren und Co die Köpfe nicht hängen. Drei Tage später sahen die Zebras gegen eine ausgeruhte HSG Nordhorn wie ein Verlierer aus, um dann doch noch das Spiel zu kippen. Ein Sieg, der den kleinen, aber auch feinen Unterschied zur SG Flensburg ausmachte. Nach dem ebenso bitteren Champions-League-Aus gegen Montpellier HB ließ der Meister beim TV Großwallstadt (25:27) die Flügel hängen und verlor ein Spiel, das die Meisterschaft entscheiden könnte.
Rückschläge brachten den THW Kiel nicht aus dem Tritt. Fielen Säulen wie Lövgren oder jetzt Torhüter Mattias Andersson verletzt aus, rückte der Rest der Mannschaft noch enger zusammen und versetzte Berge. So wie jüngst in Hamburg, als der HSV fünf Sekunden vor dem Abpfiff auf 24:24 ausglich und schon den Punktgewinn feierte. Doch fünf Sekunden reichten den Kielern, um in der Person von Christian Zeitz das Spiel noch zu gewinnen. Oder das Heimspiel gegen Flensburg, als die achte Niederlage in Folge gegen den Erzrivalen drohte. Der Titelverteidiger führte 26:25, als Marcus Ahlm mit dem letzten Angriff noch ausglich.
Der THW Kiel saugt seine Kraft aus einem intakten Team, in dem jeder an seine Grenzen geht. Auch Spieler, die wie Roman Pungartnik (HSV Hamburg), Martin Boquist (FC Kopenhagen) oder Sebastian Preiß (TBV Lemgo) ihre Karrieren bei anderen Klubs fortsetzen, oder wie der überragende Rechtsaußen Johan Petersson im schwedischen Jönköping beenden.
Im bisherigen Saisonverlauf gab es nur zwei Klubs, die nach einem Spiel gegen die Kieler nicht in leere Hände blickten: Flensburg und eben Göppingen. In der Hohenstaufenhalle verschenkten die Kieler einen Punkt, als sie trotz doppelter Überzahl und Ballbesitz den Ausgleich verpassten. In der Ostseehalle stellten die Göppinger ihr neues Selbstbewusstsein (33:33) erneut unter Beweis - eines ist sicher: Angst vor Kiel hat Frisch Auf nicht.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
Um den Wettbewerb aus seinem Dornröschenschlaf wach zu küssen, wurde ab 1993 auf den jahrelang praktizierten Modus mit klassischem Hin- und Rückspiel verzichtet. Die Wiege des Final Four als Austragungsort in Turnierform stand 1993 in der Sporthalle Frankfurt Höchst, wo sich Gastgeber SG Wallau-Massenheim mit einem 24:21-Triumph über Bayer Dormagen als erster Gewinner in den Annalen verewigte. Obwohl mit Wallau und Eintracht Wiesbaden für doppeltes Lokalkolorit gesorgt war, floppte die Veranstaltung. Bei hochsommerlichen Temperaturen passierten an beiden Tagen lediglich rund 2800 Zuschauer die Hallenpforten. Der Versuch der Erneuerung schien schon in seinen Kinderschuhen gestoppt.
Aber der Ligavorstand bewies Mut, als er den Turnieransatz weiter verfolgte und fortan die damalige Handball-Wüste Hamburg als zentralen Standort für die vier besten Pokalteams etablierte. "Dieser Sport ist so attraktiv, dass er sich einen neutralen Austragungsort leisten kann", erklärte Jacobsen und war vom Erfolg überzeugt.
So wurde die eher düstere Alsterdorfer Sport halle neun Jahre lang immer wieder mit dem altehrwürdigen Berliner Olympiastadion verglichen, wo die Fußballer längst ihre feste Heimstätte gefunden hatten. Gleich die Hamburger Premiere wurde zum Renner. Dank der Endspielteilnahme der SG Flensburg-Handewitt war das Finale mit 4000 Besuchern restlos ausverkauft. Die SG Wallau verteidigte ihren Titel nach einem knallharten Kampf mit 17:14 Toren. Das großartige Flair sprach sich jedoch schnell herum, und ein Jahr später waren die Tribünen mit insgesamt 8600 Zuschauern an beiden Tagen restlos ausverkauft. Mit dem 24:18 über den HSV Düsseldorf spielte sich erstmals der TBV Lemgo ins Rampenlicht des deutschen Handballs. Auch für andere Klubs sollte der DHB-Pokalsieg der Startschuss in eine neue Dimension werden. So 1996, beim bisher einzigen Final Four ohne norddeutsche Beteiligung, schaffte der SC Magdeburg mit 20:18 über TuSEM Essen den Durchbruch. Wie eine Erlösung wirkte 2003 auch der erste nationale Titel für den "ewigen Zweiten" SG Flensburg-Handewitt. Fortan spielten sich die Männer von der dänischen Grenze frei und feierten 2004 ihre re erste Meisterschaft.
Außenseitererfolge gab es auch. So genoss der VfL Bad Schwartau 2001 mit dem 26:22-Triumph über die HSG Wetzlar den größten Erfolg der Vereinsgeschichte in vollen Zügen. Das dramatischste Final-Four-spiel war indes ein Halbfinale. Die HSG Nordhorn und der SC Magdeburg rangen 2002 über die normale Spielzeit, zwei Verlängerungen und ein Siebenmeterwerfen miteinander. Magdeburg schaffte den Wurf für das Finale schließlich mit dem Treffer zum gefeierten 39:38-Sieg. Wie im Meisterrennen 2002 ging der HSG auch im Pokal auf den letzten Zentimetern die Puste aus. Doch auch für Magdeburg hatte sich das Glück mit dem letzten Siebenmeter aufgebraucht. Der TBV Lemgo setzte sich letztlich nit 25;23 durch und brachte seinen dritten Final-Four-Triumph in trockene Tücher. Drei Erfolge feierte bisher auch der THW, der gemeinsam mit den Ostwestfalen die Statistik anführt.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
Die Zebras gewannen nach dem DHB-Pokal stets auch noch die Meisterschaft. Möglich, dass dem THW fünf Jahre später ein ähnliches Kunststück gelingt: Pokalsieger und Meister. Die drei Siege im Zebra-Journal-Rückblick:
Nikolaj Jacobsen. |
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
Nun ist es keine große Kunst, das spielstärkste Frisch-Auf-Team der vergangenen Jahrzehnte zu sein. Der Traditionsklub verbachte zwölf Jahre in Liga zwei, erst seit dreieinhalb Jahren spielt Göppingen wieder erstklassig. Doch tatsächlich hat Frisch Auf zuletzt eine Entwicklung hingelegt, die so nicht einmal von Andreas Schweickert, normalerweise ein Optimist, abzusehen war. "Dass wir in diesem Jahr ein paar Schritte vorwärts machen, war klar", sagt der Manager",aber so viele Schritte - nicht im Traum."
An sich wären die Verantwortlichen schon froh gewesen, nicht noch so eine Saison durchstehen zu müssen, wie in der vergangenen - da taumelte Göppingen am Abgrund. Der altehrwürdige Klub, in sich zerstritten, verschliss drei Trainer und viele Nerven. Um ein Haar hätte Frisch Auf erneut den Gang in Liga zwei antreten müssen. Doch dann kam das, was Schweickert heute , liebevoll den "Petkovic-Effekt" nennt. Der Trainer Velimir Petkovic, von der HSG Wetzlar gekommen, hat erstaunliches bewegt. Aus dem Sorgenteam vom vergangenen Jahr ist nun ein in der Liga gefürchtetes Team geworden. Mit 28:26 Punkten steht Frisch Auf solide im Mittelfeld - und gerade der , THW Kiel hat die neue Stärke in dieser Saison schon zu spüren bekommen. Das Hinspiel gewann Frisch Auf mit 31:30, in der Ostseehalle holten die s Göppinger einen Punkt (33:33).
schechiens Nationaltorhüter Martin Galia.
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FAG |
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
Jung-Nationalspieler Michael Kraus.
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FAG |
Es ist im frühen Sommer des vergangenen Jahres gewesen, als sich die Göppinger Verantwortlichen nach einigem hin und her dazu entschieden, auf Risiko zu gehen. Als Velimir Petkovic und Marc Nagel (damals noch Sportdirektor bei Frisch Auf) die Mannschaft der anstehenden Saison zusammenpuzzelten, war klar: die Position Rückraum Mitte könnte der Knackpunkt werden. Erst nach langem Abwägen entschieden sie sich, den Regisseursposten in die Hände eines jungen Mannes zu geben, der dafür eigentlich noch nicht reif ist: Michael Kraus, 21. "Entdeckt wurde ich von Christian Fitzek und Marc Nagel in der Landesliga bei TS Goppingen", erinnert sich Kraus, dessen kometenhafter Aufstieg vor einigen Wochen eine neue Dimension erreichte. Als ein gewisser Heiner Brand über jenen Michael Kraus folgendes sagte: "Er ist ein Mann mit Perspektive, der mir Freude macht. "
Aus der Risikolösung ist binnen kurzer Zeit die Hoffnung der deutschen Nationalmannschaft geworden. Eine Atem beraubende Entwicklung. "Was in dieser Saison mit mir und um mich herum passiert, das ist einfach unglaublich", sagt "Mimi" Kraus selbst. Was es heißt, im Mittelpunkt zu stehen, das ist für ihn erst einmal nichts Neues. Kraus ist mal der Bravo-Boy des Jahres gewesen. 2000 war das, da setzte sich der damals 16-Jährige unter 12000 Bewerbern durch und gewann bei der Wahl der Jugendzeitschrift einen Model-Vertrag. Seine Zwillingsschwester, Model von Beruf, hatte ein Foto der beiden Geschwister an die Redaktion geschickt. Und bestimmt hätte Kraus seinen Weg im Mode-Geschäft machen können - er entschied sich fürs Handballspielen. Seit drei Jahren gehört Kraus nun zum Göppinger Kader, in diesem Jahr gelang ihm der Durchbruch. Auf mehr als 100 Bundesligatore hat er es inzwischen gebracht, beim Vier-Länder-Turnier am Osterwochenende in Paris feierte der Spielmacher sein Debüt im Dress der Nationalmannschaft.
Doch Kraus, dessen Bruder Christian zweimal deutscher Meister und Juniorenweltmeister als Säbelfechter war, bleibt vorsichtig: "Ich muss noch viel lernen", sagt der 21-Jährige. Tatsächlich ist der talentierte Rechtshänder kein Regisseur im klassischen Sinne. Seine Stärken sind seine Dynamik und sein bisweilen unglaublicher Schlagwurf. "Spieltaktisch hat er noch einen langen Weg vor sich" , sagt sein Trainer Velimir Petkovic, "aber das ist normal bei jungen Spielern." Und diesen Weg, den will der gebürtige Göppinger Kraus in seiner Heimat bestreiten. Vor zwei Wochen unterschrieb der 2l-Jährige einen Vertrag bis 2OO9. Nicht nur die Frisch-Auf-Manager haben erkannt: in dem jungen Mann steckt ein unglaubliches Potenzial.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
Bei der SG gibt man sich zurückhaltend. "Schon die Aufgabe gegen Nordhorn ist eine schwere Hürde", sagt Manager Thorsten Storm. " Und in einem Finale wäre der THW Kiel in der jetzigen Form wohl der Favorit. Der THW steht in der Bundesliga auf Platz eins und hat gegen Göppingen die leichtere Aufgabe."
An der Flensburger Förde lässt man aber nichts unversucht. Trainer Kent-Harry Andersson war schon am ersten April-Wochenende in der Grafschaft Bentheim. Und das gewiss nicht, um nur alte Weggefährten wie Ola Lindgren und Bernd Rigterink zu treffen. Vielmehr nutzte der 55-Jährige die Gelegenheit und verfolgte die Bundesliga-Partie zwischen Nordhorn und Göppingen (39:30). "Ich bin ganz beeindruckt", staunte Kent-Harry Andersson nicht schlecht. "Die Nordhorner sind für mich im Moment das formstärkste Team der Bundesliga."
Die Flensburger selbst haben etwas von der Souveränität eingebüßt, mit der sie in der vergangenen Saison über weite Strecken dominierten. Zunächst musste die Lücke des nach Barcelona abgewanderten Lars Krogh Jeppesen gekittet werden. Da war es natürlich nicht förderlich, dass der neue Halblinke Blazenko Lackovic ohne Vorbereitung direkt von den Olympischen Spielen aus Athen anreiste - und dann mit einem Reiz-Knie die ersten Spiele passen musste. Überdies brauchte auch Linkshänder Marcin Lijewski eine gewisse Zeit, um eine Innenmeniskus- Verletzung auszukurieren, während sich sein Vertreter Kaupo Palmar schnell als Fehleinkauf entpuppte.
Ab Oktober kam der SG-Tross in Gang. In der Bundesliga gab es eine Serie von 15 Spielen ohne Niederlage. Zudem qualifizierte man sich für das Final Four. Dann folgten Rückschläge. Zunächst das spektakuläre Aus gegen Montpellier in der Champions League, dann der Blackout in Großwallstadt. Das Problem lag nun auf der Spielmacher-Position. Joachim Boldsen plagte sich immerwieder mit Blessuren und Erkältungen herum, Glenn Solberg muss bis Saisonende wegen einer lädierten Achillessehne auf die Zähne beißen. Und die Krebs-Erkrankung von Christian Berge sorgte für großes Entsetzen. Im Moment hält sich der 31-Jährige in Trondheim auf und bereitet sich auf die Chemotherapie vor, die nach der Rückkehr eines Tumors in der Leistengegend nötig geworden ist. "Sollten wir den Titel gewinnen" , kündigt Storm an, "wäre es für mich das Größte, wenn Christian ihn entgegennehmen würde."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
SG-Keeper Jan Holpert.
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"Für mich ist es wichtig, auch neben dem Handball etwas zu machen." Der zweifache Familienvater zweifelt nicht an seiner .doppelten Mission. Das merkt er besonders nach eher verkorksten Partien wie zuletzt in der Champions League bei Montpellier HB oder beim TV Großwallstadt in der Bundesliga. Jan Holpert: "Dann ist es richtig gut, sich auf andere Dinge konzentrieren zu können."
Neben der Ablenkung von den Geschehnissen beim deutschen Meister verfolgt er natürlich auch eine Vision für die Zukunft. "Handball kann man nur bis zu einem gewissen Alter spielen', könnte sich der Torwart vorstellen, dass der "Schnupperkurs" bei der Sparkasse irgendwann einmal zu einem Full-Time-Job mutiert. Aber nicht vor Sommer 2007 - denn so lange läuft noch der Bundesliga-Vertrag.
Im Moment ist es am wichtigsten, dass unter dem beruflichen Engagement nicht die sportlichen Leistungen leiden. Es besteht aber kein Anlass für Bedenken. Das bewies nicht nur das letzte Nordderby in der Ostseehalle, als sich Jan Holpert mit Mattias Andersson ein Duell auf Weltklasse-Niveau lieferte. "Jan hat wirklich eine überragende Saison erwischt", sagt Flensburgs Coach Kent-Harry Andersson. "Ich habe vorher nie einen Tbrwart gesehen, der so gut trainiert wie er. Das gilt vor allem für den physischen Bereich." Dennoch blieben Jan Holpert in seiner Nationalmannschafts-Karriere, die 2001 nach 235 Einsätzen endete, bis auf eine Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 1998 die großen Erfolge verwehrt. Auch das Thema "deutsche Meisterschaft" war lange ein Reizwort für Jan Holpert, der alle fünf Vize-Meisterschaften (1996, 1997, 1999, 2000, 2003) der Nordlichter und das Gerede vom "ewigen Zweiten" hautnah miterlebte. Im vergangenen Mai war der gebürtige Flensburger der Glücklichste von allen. "Es ist überwältigend, zum ersten Mal die Meisterschale in der Hand zu halten", sagte der Keeper freudetrunken.
Die Bilanz im DHB-Pokal sieht besser aus. Kein anderer Teilnehmer des "Haspa Final Four" - wenn man mal vom Kieler Stand-By-Profi Klaus-Dieter Petersen absieht - hatte seine Hände so oft am "Pott" wie Jan Holpert. Exakt drei Mal. Neben den jüngsten Triumphen mit Flensburg auch schon 1990 mit Milbertshofen. Damals übrigens gegen den THW Kiel. Diesmal begeht der Torhüter im Halbfinale ein großes Jubiläum. Er bestreitet das 500. Pflichtspiel im Dress der SG Flensburg-Handewitt. Seit einem ersten Einsatz 1993 hat sich nach eigenem Bekunden aber nicht viel verändert: " Vor jedem Anpfiff bin ich noch immer genauso aufgeregt wie vor meinem allerersten Spiel."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
HSG-Coach Ola Lindgren.
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Dass die Nordhorner gegen die Formation ihres früheren Trainers Kent-Harry Andersson nur Außenseiter sind, ändert nichts am Optimismus ihrer Fans. Einige tragen ihr Motto für das Final Four schon seit einigen Wochen auf T-Shirts demonstrativ zur Schau: "Aller guten Dinge sind drei".
Anders als 2001, als man dem späteren Cup-Gewinner VfL Bad Schwartau mit 20:23 unterlag, und 2002, als der SC Magdeburg sich nach zwei Verlängerungen glücklich durchsetzte, will die HSG dies mal zumindest das Halbfinale überstehen - und im Endspiel nach dem ersten nationalen Titel der Vereinsgeschichte greifen. "Wir wollen ins Finale. Das ist unser Ziel" , betont Ola Lindgren und eine Überraschung traut der schwedische Trainer seinen Schützlingen allemal zu: "An guten Tagen können wir auch Flensburg Probleme bereiten."
An der Rollenverteilung vor dem Vergleich mit dem Team seines Vorgängers und Freundes Andersson hegt Lindgren indes keine Zweifel: " Wir sind gegen den deutschen Meister und Pokalsieger natürlich Außenseiter." Die Bedingungen allerdings, dem Favoriten ein Bein zu stellen, scheinen nicht schlecht. Lindgren kann über seinen kompletten Kader verfügen. Holger Glandorf (Bänderverletzung) und Piotr Pzrybecki (Reizung der Plantarsehne) haben ihre Verletzungen überwunden. Und Spielmacher Ljubomir Vranjes beißt seit Wochen trotz eines doppelten Bänderrisses im Daumen der rechten Wurfhand die Zähne zusammen und präsentiert sich in glänzender Form.
Kent-Harry Andersson, der die HSG im Heimspiel vor zwei Wochen gegen Göppingen (39:30) persönlich unter die Lupe nahm, zeigte sich "ganz beeindruckt" von seinen ehemaligen Schützlingen und ließ mit Blick auf die Pokal-Endrunde wissen: "Das Finale könnte auch Nordhorn gegen Göppingen heißen."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
HSG-Spielmacher Ljubomir Vranjes.
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Als er 16 Jahre alt war, stand der Spross jugoslawischer Einwanderer vor der Wahl, Karriere im Handball oder Fußball zu machen. "Eigentlich war er im Fußball noch besser", behauptet Peter Gentzel, Torhüter der HSG und Vranjes' bester Freund. Doch trotz einiger Angebote von Göteborger Klubs, die in der 2. Liga kickten, entschied sich Ljubo für die besten Ballwerfer in der Stadt - und wurde mit Redbergslid IK fünfmal Landesmeister, dreimal pokalsieger und zweimal skandinavischer Champion. Mit dem Nationalteam gewann er drei Europa- und zwei Weltmeisterschaften, gehörte 2000 zu den Silbermedaillengewinnern bei Olympia in Sydney - doch auf einen Vereinstitel in Deutschland wartet der 2001 gemeinsam mit Gentzel vom spanischen Klub BM Granollers nach Nordhorn gewechselte Spielmacher bislang vergeblich. Das soll sich beim Final Four in Harnburg nun änderb. Imn Halbfinale am Sonnabend wollen Vranjes und Co. zunächst die SG Flensburg-Handewitt aus dem Weg räumen und dann am Sonntag nach dem ersten großen Titel der Vereinsgeschichte greifen.
Bei diesem Vorhaben kommt Vranjes große Bedeutung zu. "Er ist sehr wichtig für unser Spiel", sagt Trainer Ola Lindgren, der seinen Landsmann in der Offensive als genialen Pass- und Ideengeber sowie aus der Defensive heraus als wichtige Schaltstation bei den Gegenstößen benötigt. "Er ist wahnsinnig schnell und ein intelligenter Spieler", zählt der Nordhomer Coach die Qualitäten seines Playmakers auf, der weniger als Torjäger, sondem als Wegbereiter vieler Treffer seiner Nebenleute in Erscheinung tritt. Als Verfechter des kollektiven Spiels hebt Lindgren ungern einzelne Akteure hervor, doch Vranjes, so der HSG-Trainer, "macht den Unterschied zwischen einem Europacup-Platz und Mittelmaß aus".
Doch weiß Lindgren auch die charakterlichen Stärken des 31-jährigen Familienvaters zu schätzen. "Er ist auf dem Feld ein Krieger und gibt immer 100 Prozent", lobt Lindgren seinen früheren Teamgefährten im Nationalteam und bei der HSG. Bestes Beispiel: Seit Wochen spielt Vranjes trotz eines doppelten Bänderrisses im Daumen der rechten Wurfhand. Spätestens nach der Saison muss er operiert werden." Wenn wir unser Saisonziel erreicht und uns für einen Europacup-Wettbewerb qualifiziert haben, kann er die , Operation vielleicht schon früher machen lassen " , sagt Lindgren. Noch ein Grund mehr also für Vranjes und Kollegen, sich beim Final Four für den ersten Titel richtig reinzuknien.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 14.04.2005 zum Final Four)
(14./15.04.2005) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |