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Bertrand Gille erzielte im ersten Halbfinale 6 Treffer.
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In einer lange Zeit sehr zerfahrenen, dafür um so kämpferischer geführten
ersten Halbfinalpartie gewann der HSV Hamburg insgesamt verdient mit
31:30 (16:13) gegen den SC Magdeburg und steht somit als erster Finalist
des diesjährigen "Final Four" fest. Bester Torschütze bei den Hamburgern
war Ex-Zebras
Roman Pungartnik mit 7 Treffern,
während Christoph Theuerkauf für den SCM gleich zehnmal traf.
Beide Mannschaften begannen sehr nervös und mit etlichen Fehlern. Insgesamt
hatte der HSV mit dem gut aufgelegten Lijewski den besseren Start und ging
mit zwei Toren in Front. Da im Torhüterduell aber zunächst Johannes Bitter
einen leichten Vorteil hatte, kam der SCM durch drei Tore des ansonsten
enttäuschenden Toptorschützen Karol Bielecki zum 6:6-Ausgleich, doch dann
lief bei den Bördeländern nicht mehr viel zusammen. Der HSV, der in der
Abwehr mit einer bissigen 3:2:1-Deckung agierte, kam zu drei schnellen
Toren in Folge, und nach einer Zeitstrafe für Joel Abati erhöhten die
Hamburger auf 11:7 (20.).
Dann allerdings kam ein Bruch ins Hamburger Spiel, Magdeburg kam vor allem
durch die beiden Jungnationalspieler Theuerkauf und Grafenhorst schnell
wieder ran und ging durch Grafenhorst gar mit 12:11 in Front. Martin Schwalb
reagierte und brachte Ex-Zebra Roman Pungartnik
für den nun nachlassenden Lijewski - ein Glücksfall: Der Slowene, der
nur im Angriff eingesetzt wurde, riss das Spiel an sich und sorgte mit
drei Toren in der Schlussphase des ersten Durchgangs für eine erneute
Wende, so dass Hamburg mit einem 16:13-Vorsprung in die Pause ging.
Nach dem Wechsel erhöhten der gute Hamburger Kreisläufer Bertrand Gille und
erneut Pungartnik gar auf 18:13, nach 39 Minuten
sogar auf 21:15. Der SCM agierte nun mit dem angeschlagenen Vugrinec im Angriff,
doch zunächst hielt der HSV den Vorsprung - nach 42 Minuten stand es 24:18
für Hamburg. Dann sorgte der zuvor schwache Stefan Kretzschmar kurzzeitig
für Aufbruchstimmung und erzielte das 19:24. Als Vugrinec dann per
Tempo-Gegenstoß auf Goran Stojanovic zulief,
hätte die große Aufholjagd beginnen können, doch der Slowene scheiterte,
und Stefan Kretzschmar sah nach einem Frustfoul an Pungartnik
wenige Sekunden drauf die rote Karte. Das Spiel schien entschieden.
Doch der SCM bewies Kämpferherz: Allen voran Christoph Theuerkauf und
Renato Vugrinec setzten zur Aufholjagd an, ließen sich auch von einem
verworfenen Siebenmeter nicht entmutigen und kämpften sich Tor um
Tor heran. Nachdem Gregorz Tkaczyk in der 56. Minute auf 28:30
verkürzte, war es der ansonsten enttäuschende Torsten Jansen, der
den Vorsprung wieder auf drei Treffer erhöhte. Dann folgte der
große Auftritt von Henning Wiechers, der vom Siebenmeterpunkt
zunächst einen akrobatischen Drehwurf von Tkaczyk und eine Minute
später auch von Vugrinec parierte. Die letzten zwei Tore von
Theuerkauf in der letzten Spielminute kamen zu spät, Hamburg
steht verdientermaßen im Endspiel um den Pokal.
(Sascha Krokowski)
- SC Magdeburg:
-
Bitter (1.-44. und 53.-60. Minute, 12 Paraden),
Heinevetter (45.-52. Minute, 2 Paraden);
Roggisch (2),
Rojewski,
Tkaczyk (3),
Bielecki (4),
Theuerkauf (10/4),
Stiebler,
Grafenhorst (4),
Abati,
Kuleschow (1),
Vugrinec (4),
Kretzschmar (2);
Trainer: Licu
- HSV Hamburg:
-
Stojanovic (1.-47., 49.-58. und 60. Minute, 10 Paraden),
Wiechers (48. und 59 Minute und 1 Siebenmeter, 3 Paraden);
Schröder (5),
Kokir,
Jansen (3/1),
Flohr (1),
Knorr (1),
Pungartnik (7),
B. Gille (6/1),
G. Gille (2),
Lijewski (3),
Hens (3),
Rastner;
Trainer: Schwalb
- Schiedsrichter:
-
Dang / Zacharias (Mainz)
- Zeitstrafen:
-
Magdeburg: 5 (2x Abati (18., 39.), Stiebler (26.), Rojewski (37.), Grafenhorst (47.));
Hamburg: 5 (2x Flohr (36., 50.), Schröder (22.), Pungartnik (39.), B. Gille (58.))
- Rote Karte:
-
Magdeburg: Kretzschmar (44.) nach rüdem Foulspiel
- Siebenmeter:
-
Magdeburg: 8/4 (Stojanovic hält Abati (2.), Wiechers hält Theuerkauf (48.), Tkaczyk (58.)
und Vugrinec (59.)) ;
Hamburg: 4/2 (Jansen an die Latte (3.), Bitter hält Jansen (13.))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:3 (6.), 2:3, 2:4, 3:4, 3:5, 4:5, 4:6, 6:6 (14.), 6:9, 7:9, 7:11 (20.), 12:11 (26.),
12:15 (30.), 13:15, 13:16;
2. Hz.: 13:18, 14:18, 14:19, 15:19, 15:21 (39.), 17:21, 17:22, 18:22, 18:24 (42.), 19:24, 19:25, 20:25, 20:26 (46.),
22:26, 22:27, 23:27, 23:28, 25:28 (51.), 25:29, 27:29 (54.), 27:30, 28:30, 28:31 (57.), 30:31.
- Zuschauer:
-
13000 (ausverkauft) (Colorline-Arena, Hamburg)