Aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2006:

Der "Airdome" strahlte am Mittwochabend in unmittelbarer Wassernähe in der Kieler Innenstadt. © living sports

Im Bauch des Kunststoffriesen hatte sich viel Handball-Prominenz versammelt. Vorneweg das Zugpferd des deutschen Handballs, Heiner Brand. Der Bundestrainer ist auffallend schlank geworden. Kein Wunder, schließlich tourt er zurzeit in einer Art Doppelfunktion durch die deutschen Lande. Heiner Brand gibt Jürgen Klinsmann und Franz Beckenbauer in einer Person. Er erledigt all die Dinge allein, die der Bundestrainer und OK-Vorsitzende für den Fußballstandort Deutschland im Sommer so bravourös hinbekommen hatten.

Die deutschen Nationalspieler des THW Kiel Henning Fritz, Christian Zeitz und Dominik Klein mit Bundestrainer Heiner Brand. © living sports

Seit dem 15. Oktober ist der 54-Jährige mit einem Stab vom Deutschen Handball-Bund (DHB) unterwegs und macht Station in allen zwölf WM-Städten, um für die WM zu trommeln. Kiel war gestern der letzte Anlaufpunkt. "Ich habe es gern gemacht", brummte der Bundestrainer bei der Pressekonferenz mit seinem freundlichen Bass ins Mikrofon. "Allerdings bin ich auch froh, dass es jetzt vorüber ist." Nach elf Auftritten in diesem Ball, so Brand weiter, kenne er jetzt auch die Antworten der Herren Albers und Feigenspan auswendig. Die genannten Personen sind die Repräsentanten der WM-Hauptsponsoren CMA sowie Euro Hypo. Beide zählen ebenfalls zum ständigen Tourneepersonal. Beifall von allerlei Prominenz in dem gut gefüllten "Air-Dome" war dem Bundestrainer für diese launigen Worte sicher.

Kiels Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz erinnerte mit ihren Grußworten an den 3. Oktober, als an gleicher Stätte die fünf Verfassungsorgane der Republik präsent waren. "Ein Ort, der auch für den Handball ideal ist", sagte sie. Und: "Kiel Sailing City grüßt Handball City." Während ARD-Handball-Experte Klaus Schwarze fleißig Interviews führte, hatten die THW-Stars Henning Fritz, Christian Zeitz, Nikola Karabatic und Dominik Klein längst den besten Platz am Ort ausfindig gemacht: ein Flachbildschirm, der in einer Dauerschleife den deutschen WM-Triumph von 1978 gegen die UdSSR wiedergab. Die Protagonisten des modernen Hochgeschwindigkeit-Handballs entdeckten mit Staunen den Zauber der Langsamkeit.

Unterdessen verriet der Kieler WM-Botschafter Willi Holdorf, dass er vor seinem Zehnkampf-Olympiasieg 1964 in Tokio als Handballer beim MTV Herzhorn aktiv gewesen war. "Allerdings nur als Torwart und das zählt bei den echten Handballern ja nicht wirklich." Ein Urteil über die Kieler WM-Gruppe (20. bis zum 22. Januar) erlaubte sich der THW-Gesellschafter dennoch. "Dänemark ist Favorit, Norwegen und Ungarn streiten um Platz zwei, aber Angola ist nicht zu unterschätzen." Die Spiele vom 20. bis zum 22. Januar in der Ostseehalle sind so gut wie ausverkauft. Es gebe nur noch ein Restkontingent von 250 Stehplatzkarten, rechnete Uwe Schwenker, OK-Chef der Ostseehalle vor. Überhaupt zeigt man sich beim DHB mit dem Vorverkauf überaus zufrieden. 300 000 Karten stünden insgesamt zur Verfügung. "Und davon", so Vizepräsident Wolfgang Gremmel, "hatten wir bis Dienstag 246 000 abgesetzt." Den Stand der Vorbereitungen bezeichnete der DHB-Vize ebenfalls als sehr gut. "Wenn wir morgen auf den Knopf drücken, könnte es losgehen."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.12.2006)

 

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WM-Roadshow 2006: Heiner Brand.		WM-Roadshow 2006: Heiner Brand.		WM-Roadshow 2006: Heiner Brand.		WM-Roadshow 2006: Heiner Brand.
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WM-Roadshow 2006: Fritz, Zeitz, Klein und Brand vor dem Air-Dome.		WM-Roadshow 2006: Fritz, Zeitz, Klein und Brand vor dem Air-Dome.		WM-Roadshow 2006: Der Airdome in Kiel.		WM-Roadshow 2006: Der Airdome in Kiel.
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