Aus dem offiziellen THW-Magazin "zebra", von living sports:
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Die Handball-WM findet vom 19. Januar bis zum 4. Februar 2007 statt.
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Bei der
Handballweltmeisterschaft 2007 wird die dänische Nationalmannschaft
im kommenden Januar in Kiel ihre Vorrundenspiele
austragen - für die Flensburger Lars Christiansen & Co.
Heimspiele ausgerechnet in der Ostseehalle.
Flensburg ist zweifelsfrei dänisch geprägt. Das liegt
zum einen natürlich an der geografischen Grenzlage,
zum anderen aber auch ganz stark an dem sportlichen
Aushängeschild der nördlichsten Stadt Deutschlands.
Gleich sechs der 16 Spieler der SG Flensburg-Handewitt
kommen aus dem kleinen Nachbarland zwischen Nord- und
Ostsee. Dass Skandinavier auch in Kiel beliebt und
herzlich willkommen sind, steht außer Frage. Doch
wenn es ausschließlich um Handball geht, dann kamen
die Flensburger und ihre Dänen bislang immer als
Gegner in die Kieler Ostseehalle. Doch das erscheint
einem angesichts der "Nordderbys" nur allzu verständlich.
Sie alle wissen nur zu gut um die große Rivalität
zwischen den Fans und sind an die dann kochende
Stimmung im weiten Rund der Ostseehalle gewöhnt.
Dass während der Nordgipfeltreffen zwischen Kiel
und Flensburg das Publikum inbrünstig das eigene
Team nach vorne schreit und der ein oder andere
gellende Pfiff durch die Halle geht, gehört schlicht
dazu. Aber was wäre ein Derby auch ohne diese besondere
knisternde Stimmung, welche gerade diese Spiele
zu einzigartigen Erlebnissen in der Bundesliga macht?
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Heimspiel in der Ostseehalle? Lars Christiansen im Trikot der dänischen
Nationalmannschaft.
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Was heute so wie immer sein wird, könnte im kommenden
Januar gänzlich anders werden. Denn dann werden sich
auch die Flensburger Dänen ein Bild davon machen können,
wie es ist, in der Ostseehalle "heimisch" zu sein.
Während der
Weltmeisterschaft bezieht
nämlich das Nationalteam Dänemarks Quartier in der
schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt und trägt
die Spiele der Vorrunde in der Heimspielstätte der
Zebras aus. Neben der Mannschaft von Trainer Ulrik
Wilbek kämpfen dann auch Norwegen, Ungarn und Angola
um den Einzug in die Hauptrunde. Dänische Stars
wie Lars Christiansen, Sören Stryger oder Michael V.
Knudsen zum Anfassen, das gibt es zwar auch einmal
in der Saison im normalen Bundesliga-Alltag in Kiel,
doch da sind die Vorraussetzungen natürlich ganz
andere als zu einer Weltmeisterschaft.
Der Flensburger Publikumsliebling Lars Christiansen
freut sich schon länger auf die Titelkämpfe in
Deutschland: "Ich habe keinen Zweifel daran, dass die
Weltmeisterschaft sehr professionell
organisiert sein wird. Das wird ein Höhepunkt meiner
Karriere." Für die Fans aus seinem Heimatland freut
sich Christiansen über die kurze Distanz zum Spielort
Kiel und hofft, dass die Dänen die Kieler Ostseehalle
zahlreich in Beschlag nehmen: "Die Begeisterung ist
da und der Anreiseweg nicht so weit. Wir werden
in Kiel mit Sicherheit Heimspielatmosphäre genießen
können."
Doch Christiansen und seine Dänen werden nicht die einzigen
Flensburger sein, die ihren WM-Auftakt in Kiel feiern
werden. Auch im Kader der Norweger finden sich bekannte
Gesichter vom nördlichsten Bundesligisten: Kreisläufer
Johnny Jensen und der Linkshänder Jan-Thomas Lauritzen
wollen in der Ostseehalle mit ihrem Team die erste
Hürde der Weltmeisterschaft nehmen.
So könnte sich Kiels Lars Krogh Jeppesen,
sollte er trotz seiner Verletzungspausen doch noch
auf den WM-Zug aufspringen können, im heimischen
Wohnzimmer tatsächlich einer Flensburger Überzahl
ausgesetzt sehen - eine Situation, die wohl so
schnell nicht wiederkommen wird. Ebenso wohl
nicht, dass die Flensburger ein Heimspiel in der
Ostseehalle austragen dürfen. Es sei ihnen zur
Weltmeisterschaft gegönnt. Herzlich willkommen in Kiel!
(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)