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21./22.01.2007 - Letzte Aktualisierung: 22.01.2007 WM 2007 / Nationalmannschaft

Zweites Spiel, zweiter Sieg: Deutschland schlägt Argentinien und erreicht Hauptrunde

Update #3 KN-Artikel, Stimmen, Spielbericht ergänzt...

Tolle Stimmung im Gerry-Weber-Stadion beim 32:20-Sieg des deutschen Teams.
Klicken Sie zum Vergrößern! Tolle Stimmung im Gerry-Weber-Stadion beim 32:20-Sieg des deutschen Teams.
Die deutsche Auswahl hat ihre zweite Pflichtaufgabe gelöst, nach Brasilien auch Argentinien geschlagen und damit die Hauptrunde erreicht. Vor 11000 Zuschauern im ausverkauften Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen hatte das Team von Heiner Brand keine Probleme und fuhr gegen die Südamerikaner, die sich zum Ende der Partie aufgaben, einen 32:20 (17:11)-Sieg ein. Beste Schützen auf Seiten der DHB-Auswahl, die sich im Vergleich zu Freitag steigerte, waren Christian Zeitz und Sebastian Preiß (jeweils 5 Tore).
Henning Fritz stand in den ersten 30 Minuten im deutschen Tor und parierte neun Würfe. Dominik Klein traf drei Mal und konnte eine Wurfquote von 100 Prozent vorweisen.
Christian Zeitz  erzielte fünf Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz erzielte fünf Tore.
Bundestrainer Heiner Brand musste gegen Argentinien auf den an einem grippalen Infekt leidenden Michael Kraus verzichten. Zudem zog sich Andrej Klimowets beim Aufwärmen eine Wadenverletzung zu, auch er konnte nicht zum Einsatz kommen. Für ihn scheint die WM beendet, Heiner Brand nominierte noch am Abend Oldie Christian Schwarzer nach.

Gleich zu Beginn der Partie gegen Argentinien machte Christian Zeitz mit zwei tollen Toren klar, dass von ihm an diesem Tag viel zu erwarten war. Dass sich das DHB-Team trotz einer guten Abwehrarbeit nicht absetzen konnte, lag an der Bissigkeit der Argentinier, die bis zur 20. Minute das Spiel offen halten konnten. Ein Zwischenspurt des DHB-Teams, nach Fritz' Parade gegen Castro erhöhte Florian Kehrmann auf 11:8, brachte wenig später eine Vorentscheidung mit sich. In Überzahl sorgten ein Siebenmeter von Markus Baur und ein Treffer des bis dato blassen Torsten Jansen beim 14:11 für eine gute Basis, ehe Baur nach Fritz-Parade Sebastian Preiß mit einem Pass quer über das Feld bediente. Sein 15:11 schien Argentinien ins Mark zu treffen. Als wenig später erneut Zeitz und Jansen erfolgreich abschließen konnten, waren beim 17:11-Halbzeitstand tatsächlich entspanntere Mienen auf der deutschen Bank zu beobachten.

Nach dem Wechsel machte das DHB-Team dann kurzen Prozess: Preiß, Jansen und Glandorf erhöhten auf 20:11, ehe Pizarro erstmals im zweiten Durchgang für seine Farben erfolgreich war - zu diesem Zeitpunkt waren aber bereits 42 Minuten gespielt... Der Rest des Spiel geriet vor 11000 begeisterten Zuschauern zu einem wahren Schaulaufen des deutschen Teams. Tolle Ballstaffetten, feine Tricks und schöne Tore wechselten sich ab. Am Ende stand ein hochverdienter Erfolg des deutschen Teams und die vorzeitige Qualifikation für die Hauptrunde. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Polen "geht es nur noch um den heißen Brei", wie Dominik Klein in seiner gewohnten Art formulierte. Obwohl: Niemand würde sich ärgern, gewänne man auch dieses Spiel.

Im zweiten Spiel der Gruppe C hatte zuvor Polen Brasilien mit 31:23 (15:13) geschlagen.

(Christian Robohm)

Lesen Sie bitte auch den Spielbericht der KN.

Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Heiner Brand:
Wir haben uns früh abgesetzt, so konnten einige Spieler Erfahrung sammeln. Es gibt aber in allen Bereichen noch Steigerungsbedarf. Die Beinarbeit in der Abwehr hat mir nicht gefallen, im Angriff hatten wir zu wenig Geduld. Wir sind einen Schritt weitergekommen. Mit Polen kommt nun eine Spitzenmannschaft mit viel Potenzial, gegen die wir unsere Chance nutzen wollen.
Argentinien-Trainer Mauricio Torres gegenüber den KN:
Wir sind den europäischen Spitzenteams körperlich unterlegen, deswegen müssen wir in der Abwehr einen hohen Aufwand betreiben, der zu viel Kraft gekostet hat.
Dominik Klein gegenüber den KN:
Bei dieser WM herrscht der Ausnahmezustand. Soviel Medienrummel und begeisterte Fans gab es noch nie. Jetzt werden wir uns massieren lassen und dann müssen wir einfach die Polen überrennen.
DHB-Kapitän Marcus Baur gegenüber den KN:
Gegen die brasilianische Deckung haben wir uns schwerer getan als gegen Argentinien, aber man hat gesehen, dass die Polen auch ihre Probleme hatten. Wichtig war, dass unsere jungen Leute oft zum Einsatz gekommen sind. Wir brauchen jeden Mann.
DHB-Kreisläufer Sebastian Preiß gegenüber den KN:
Diese Punkte haben wir gebraucht, das war ganz wichtig. Heute war es nicht einfach, aber morgen wird es eine ganz enge Geschichte.

21.01.07, So., 17.30: Argentinien - Deutschland: 20:32 (11:17)

Argentinien:
Garcia (47 Minuten, 9 Paraden), Pardales (13 Minuten, 3 Paraden); Crevatin, Ojea (2/2), Arias, Carrara (2), Querin (3), Civelli (2), Torres (3), Besasso, Carou, Migueles (2), Pizarro (2), Castro (4)
Deutschland:
Fritz (1.-30., 9 Paraden), Bitter (31.-60., 8 Paraden); Roggisch, Klein (3), Haaß (1), Preiß (5), Glandorf (1), Baur (5/5), Zeitz (5), Jansen (3/1), Klimovets, Kehrmann (4), Kaufmann (3)
Zeitstrafen:
Argentinien: 5;
Deutschland: 3
Siebenmeter:
Argentinien: 3/2;
Deutschland: 7/6
Schiedsrichter:
Chernega/Poladenko (Russland)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2 (4.), 1:2, 1:3 (7.), 2:3, 2:4 (8.), 4:4 (11.), 4:7 (14.), 6:7 (16.), 6:9 (17.), 8:9 (19.), 8:11 (21.), 9:11, 9:12 (23.), 10:12, 10:13 (24.), 11:13, 11:15 (27.), 11:17;
2. Hz.: 11:20 (37.), 12:20, 12:23 (41.), 15:23 (43.), 15:26 (52.), 16:26, 16:29 (55.), 18:29 (56.), 18:31 (58.), 20:31 (60.), 20:32
Zuschauer:
11000 (ausverkauft) (Gerry-Weber-Stadion, Halle/Westfalen)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2007:

Sieg gegen Argentinien

Fritz spielte eine Halbzeit
11 000 deutsche Fans sorgten gestern für eine fröhliche WM-Atmosphäre, tauchten die Halle in Schwarz-Rot-Gold und halfen der DHB-Auswahl lautstark ins Spiel. Wie beim Auftakt in Berlin kam der deutsche Motor dennoch nur schleppend auf Touren. Bis zur 25. Minute blieben die Südamerikaner mit ihrem europäisch geprägten Handball auf Tuchfühlung.

Eine elfminütige Torflaute von der 25. Minute (13:11) bis zum 20:11 (36.) schickte den Außenseiter dann auf die Verliererstraße. Das deutsche Team glänzte nicht, spielte aber besser als zum Auftakt gegen Brasilien, weil die Fehlerquote deutlich geringer ausfiel. Ansonsten war die Mannschaft der Star, am auffälligsten spielte noch Sebastian Preiß, der fünf Mal vom Kreis traf und Klimowets nicht vermissen ließ. Henning Fritz spielte gestern ordentlich, aber nur eine Halbzeit. Abgesprochen sei der Wechsel nicht gewesen, erklärte Johannes Bitter, "aber Henning hat mir signalisiert, dass er müde sei." Wer heute gegen die Polen zwischen den Pfosten steht, ließ Brand noch offen. "Für Johannes spricht, dass er die polnischen Rückraumschützen aus seinem Verein kennt. Aber die kennen Johannes auch."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2007)


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