19.01.2007 | WM 2007 / Nationalmannschaft |
Henning Fritz, vom momentanen THW-Torhüter Nummer drei in der Nationalmannschaft zur Eins aufgestiegen, erwartet in seinem 200. Jubiläumsspiel für den DHB den sechsten Triumph. "Die ersten beiden Spiele sind die, die uns gut ins Turnier bringen müssen", fordert der einstige Welthandballer. Am Sonntag trifft Deutschland in Halle/Westfalen auf Argentinien.
Erst am Vormittag war der Bundestrainer mit seinem Team, per Bahn aus dem Stammquartier Halle angereist, in Berlin eingetroffen. Mit 40 Minuten Verspätung übrigens, weil der ICE wegen "Kyrill" aus Sicherheitsgründen die 150 km/h-Marke nicht überschreiten durfte. 20 Spieler waren an Bord, vier von ihnen treten die Rückreise als WM-Reservisten an. Bis heute um zehn Uhr muss Brand dem Welthandballverband nämlich sein 16-er Aufgebot für das Turnier benannt haben. Wegen der Sehnenverletzung unter dem linken Fuß galt Rückraum-Ass Oleg Velyky (Kronau) schon vorher als gesetzter Streichkandidat. Heiner Brand hofft, dass er seinen Weltklasse-Mann für die Hauptrunde nachmelden kann. Die Statuten erlauben es, je zwei Spieler nach der Vor- und Hauptrunde zu ersetzen. "Oleg wird alles dafür tun, er arbeitet hart, und er bewegt sich viel besser als noch vergangene Woche", betont Brand und setzt auf das Prinzip Hoffnung.
Erwischt hat es erwartungsgemäß Michael Hegemann (Lemgo) und Rolf Herrmann (N-Lübbecke). Über den vierten Namen will Brand noch eine Nacht schlafen. "Ich entscheide mich zwischen Rechtsaußen Stefan Schröder und Mittelmann Michael Haaß." Allerdings seien die Turnierbelastungen für Rückraumspieler ungleich größer als für Außen, legte der Bundestrainer ungefragt nach. Demnach dürfte es Schröder erwischen.
Der heutige Morgen wird Licht ins Aufgebots-Dunkel bringen und der Abend mit der geplanten spritzigen Eröffnungsfeier eine Weltmeisterschaft aus der Taufe heben, die als größte und beste aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen soll. THW-Manager Uwe Schwenker, der als einer von zwölf Lokalen Organisations-Komitee-Chefs (LOK) geladener Gast ist, glaubt fest an einen WM-Erfolg. "Wir haben volle Hallen und werden tolle Spiele erleben. Wenn wie bei den Fußballern im Sommer dann der Funke von der Mannschaft auf die Zuschauer überspringt, erlebt Deutschland ein großes Handball-Fest."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.01.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.01.2007:
"Wenn ich zu viel darüber nachdenke, werde ich verrückt", sagt der 29-Jährige. Doch abgehakt ist das Telefonat mit Ribera vom vergangenen Dezember noch lange nicht. "Es ist schwierig zu verdauen." Damals erfuhr der 95-malige Nationalspieler, dass die WM ohne ihn stattfinden wird, weil er im Sommer bei der Qualifikation, den Panamerikanischen Meisterschaften, gefehlt hatte.
Nach seinem Wechsel aus Göppingen kümmerte sich Souza in diesen Tagen um seinen Umzug nach Hamburg und wird nun von Ribera links liegen gelassen. Sportlich gibt es keinen Zweifel, dass der viermalige WM-Teilnehmer noch immer zu den Besten seines Landes gehört. 1999, als Brasilien mit dem 16. Platz sein bisher bestes Ergebnis erzielte, wurde er Zweiter der Torschützen-Liste.
Dem aktuellen Kader würde Souza in der Bundesliga einen Mittelfeldplatz zutrauen. "So lange wir diszipliniert spielen, sind wir gut. Wenn wir versuchen, schnell zu spielen, machen wir noch viele Fehler." Aus dem WM-Team ist nur ein Profi außerhalb Brasiliens aktiv: Renato Rui vom Bundesligisten Wilhelmshavener HV. "Renato ist ein ruhiger Typ, sehr cool und diszipliniert - ganz untypisch für einen Brasilianer", sagt Souza über den Rechtsaußen. In der Heimat gebe es aber durchaus Talente, die reif für die europäischen Top-Ligen wären. Aber: "Die Spieler arbeiten nebenbei oder gehen zur Uni. Da überlegen sie schon zwei Mal, ob sie nach Europa kommen."
In der Heimat werde die WM mit mittelgroßem Interesse verfolgt, berichtet Souza. Immerhin überträgt der Kabelsender ESPN Brasil die brasilianischen Spiele live. Die höchsten Quoten dürfte es jedoch nicht beim Eröffnungsspiel geben, sondern am Montag gegen Argentinien. "Die Rivalität ist unglaublich, es gibt nichts Vergleichbares in Europa", sagt Souza.
(Aus den Kieler Nachrichten vom 19.01.2007)
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