19.-21.03.2007 - Letzte Aktualisierung: 21.03.2007 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Vorbericht vom 21.03. und KN-Vorbericht vom 20.03. ergänzt... |
Das Team des TuS N-Lübbecke.
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TuS |
Bester Torschütze beim TuS-N: Nationalspieler Rolf Hermann. |
Nicht nur für die Strafwürfe zuständig: Mittelmann Stian Tönnesen. |
Der THW sollte trotz der scheinbar klaren Ausgangssituation gewarnt sein: Zwar steht Weltmeister Henning Fritz unmittelbar vor seinem Comeback im Tor, doch gerade auf dieser Position hatten die Zebras die wenigsten Personalprobleme. Viel schwieriger gestaltet sich die Situation weiterhin im Rückraum, denn nach Lars Krogh Jeppesen wird mit Viktor Szilagyi ein zweiter Rechtshänder ausfallen. So bleiben Stefan Lövgren und Nikola Karabatic wieder wenig Regenerationsphasen. In Lübbecke hingegen gibt man sich nach dem Offenbarungseid gegen Kronau trotzig, unter dem Motto "Schlimmer geht's nimmer" können die Ostwestfalen ohne hohen Erwartungsdruck auflaufen.
Die direkten Duelle der beiden Teams wurden seit dem Wiederaufstieg Nettelstedts allesamt vom THW Kiel beherrscht und gewonnen. Den letzten von acht Siegen schaffte der TuS ausgerechnet in der Abstiegssaison 2002/03 mit einem 24:22 am ersten Spieltag. Das Hinspiel in der Ostseehalle gewannen die Zebras souverän mit 38:24, Lübbecke verlor im Spielverlauf hingegen nicht nur wie erwartet die beiden Punkte, sondern auch noch Damjan Blecic und Dragan Sudzum, die sich während der Partie verletzten (siehe auch Gegnerdaten TuS N-Lübbecke).
Die Schiedsrichter am Mittwoch in der Kreissporthalle Lübbecke sind Lars Schaller und Sebastian Wutzler (Leipzig/Frankenberg).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2007:
Auf dem sportlichen Parkett sucht mit Velimir Kljaic seit zwei Wochen ein neuer Trainer nach legalen Erfolgsrezepten und schwankt dabei zwischen Resignation und Gelassenheit. Das ist schon komisch: Da geht der 61-jährige Trainer gestern Mittag an das Handy seines sportlichen Koordinators Zlatko Feric, meldet sich mit dessen Namen, gackert und lässt den Anrufer auf den Leim gehen. Dabei wollte er am Sonnabend gleich wieder hinschmeißen nach dem 18:33 gegen Kronau/Östringen, der höchsten Heimniederlage im 500. Bundesligaspiel. So viel Gelassenheit kann man wohl haben, wenn man als "harter Hund" verschrien ist, jedoch auf eine beachtliche Erfolgsserie blicken kann. Kljaic wurde mit der SG Wallau/Massenheim 1992 Deutscher Meister und Pokalsieger, wiederholte das Kunststück 1998 und 1999 mit Badel Zagreb in Kroatien, zog 1999 sogar ins Champions-League-Finale ein. Er trainierte TuSEM Essen, den TV Großwallstadt, rettete Minden und verhalf dem VfL Gummersbach zum Einzug in die europäische Königsklasse, ehe er den am 26. Februar entlassenen TuS-Trainer Jens Pfänder in Lübbecke beerbte. "Solche Tage, wie im Spiel gegen Kronau, passieren. Alles ging schief. Aber mein Zorn ist überwunden", sagte Kljaic gestern.
Völlig vergessen schien da das Wochenende, an dem ihn die Vereinsführung erst zum Weitermachen bis zum Saisonende überreden musste. Gegen den THW habe man, so Kljaic, nichts zu verlieren. "Aber wenn wir die Chance bekommen, zu gewinnen, dann machen wir das gern." Sprach's und verfiel wieder in dieses heisere Gackern, so als nehme sich dieser "Trainerfuchs", der Kroatien 1996 in Atlanta zum Olympiasieg führte, selbst nicht ganz ernst. Mit THW-Trainer Zvonimir "Noka" Serdarusic verbinde ihn eine "lange Bekanntschaft seit fast 40 Jahren". "Ich werde auf jeden Fall eine Zigarette mit Noka rauchen am Mittwoch." Nach alter Männerfreundschaft klingt das nicht. Auch nicht, wenn Serdarusic sagt: "Uns verbindet viel. Wir kommen beide vom Balkan." Serdarusic sei sowieso "kein Kroate, sondern Deutscher. Ich war einmal Kroate".
Glück im Unglück hatte derweil THW-Rückraumspieler Viktor Szilagyi. Gestern stellte sich heraus, dass nicht der Außenmeniskus, sondern der bereits vorher operierte Innenmeniskus eingerissen ist. "Der Außenmeniskus wäre ungünstiger gewesen", sagte THW-Arzt Dr. Detlev Brandecker gestern. "Viktor fällt aber für mindestens vier Wochen aus." Die Operation am Knie wird aller Voraussicht nach bereits heute vorgenommen.
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.03.2007:
Ungerichtet, diffus bricht sich die Angst Bahn, dass noch weitere Verletzungen den THW im Tanz auf den "drei Hochzeiten" Meisterschaft, Champions League und DHB-Pokal schwächen könnten. Neben Lars Krogh Jeppesen fällt nun auch Viktor Szilagyi für mindestens vier Wochen im Rückraum aus. Zurück bleiben die Rechtshänder Stefan Lövgren und Nikola Karabatic. Zurück bleibt die Dauerbelastung. "Das tut mir sehr Leid für Viktor. Er kam gerade zurück ins Team", sagt Karabatic. "Aber für uns ist es nichts Neues, so haben wir seit Beginn der Saison gespielt, kaum Pausen bekommen", so der 22-jährige Franzose. Der heutige Auftritt in Lübbecke sei so ein Spiel, "die manchmal schwerer sind als beispielsweise Spiele gegen Gummersbach". Doch Karabatic betont: "Mit dem Kopf bin ich noch nicht beim Champions-League-Halbfinale in Pamplona. Wir müssen in jedem Spiel 100 Prozent geben."
Typisch sei diese Situation für den THW Kiel, erinnert sich Manager Uwe Schwenker: "Bei den letzten neun Meisterschaften hatten wir oft den kleinsten Kader. Die Mannschaft rückt dann umso enger zusammen." Heute Abend bekleiden die Zebras die Rolle des "totalen Favoriten" (TuS-N-Lübbecke-Trainer Velimir Kljaic). Für Uwe Schwenker ist indes nicht in Frage gestellt, dass man auch beim Tabellenvorletzten konzentriert zu Werke gehen müsse: "Wir bringen jeder Mannschaft den nötigen Respekt entgegen."
Personellen Handlungsbedarf sieht THW-Trainer Noka Serdarusic bisher allerdings noch nicht, wird "erst einmal" auf die Dienste des 20-jährigen Moritz Weltgen verzichten, der in dieser Saison per Zweitspielrecht beim Zweitligisten TSV Altenholz im Einsatz ist.
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 21.03.2007)
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