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02.04.2007 Champions League

Kieler Nachrichten: Champions League spricht deutsch

Schleswig-Holstein dominiert die Handball-Welt - Schwenker schiebt Flensburg die Favoritenrolle zu

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.04.2007:

Kiel - Der Countdown läuft, der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt greifen nach der europäischen Handball-Krone. "So etwas wie heute habe ich noch nie erlebt. Was soll denn jetzt noch kommen?" fragte THW-Linksaußen Dominik Klein nach dem Halbfinalsieg gegen Portland San Antonio am Freitagabend. Zwei Tage später wusste er es: Es kommt der Erzrivale!
Das finale Derby gegen den Nachbarn schockt Klein nicht. "Es werden noch einige erstaunt sein, welche Kräfte unsere Mannschaft, in der jeder für den anderen da ist, aufbauen wird." Wer die Champions League gewinnen wird, ist für den 23-Jährigen keine Frage: "Wir natürlich." Leidenschaftlich, wie Klein Portland-Regisseur Ivano Balic (THW-Trainer Noka Serdarusic: "Ihn spielen zu sehen, ist wie dem lieben Gott bei der Arbeit zuzuschauen") das Leben schwer gemacht hatte, wie die Zebra-Zahnräder zur rechten Zeit ineinander griffen.

"Unglaublich - wir sind im Finale", jubelte Nikola Karabatic schweißüberströmt nach dem Schlusspfiff: "Ich hatte Gänsehaut wie ich es zuvor nur in Montpellier erlebt hatte." Der 22-jährige Franzose beschäftigte am Tag nach dem Duell auch die spanische Presse. "Karabatic war der wahrhaftige Albtraum für Portland, die Torhüter haben nicht einen seiner Würfe gehalten", schrieb "Marca". Für "Diario de Navarra" war "ein Haufen Kleinigkeiten" die Ursache für die Niederlage des Teams aus Pamplona. Dessen Trainer Javier Equisoain konnte sich mit dem Ausscheiden naturgemäß nur schwer anfreunden: "Wenn wir ein bisschen mehr getan hätten, da bin ich mir sicher, wären wir weitergekommen." Kreisläufer Pelle Linders, der sich "immer sicherer" fühlt, hätte ein spanischer Finalgegner "ein bisschen mehr Spaß" gebracht als Flensburg.

Während die THW-Akteure gestern zu ihren Nationalmannschaften abreisten, in dieser Woche Testspiele absolvieren (Deutschland spielt am Donnerstag und Sonnabend gegen Portugal), zeigte sich THW-Manager Uwe Schwenker besorgt angesichts des Kräfteverschleißes seiner Spieler: "Am liebsten hätte ich sie in dieser Woche hier behalten und ausspannen lassen", so Schwenker. Immerhin, 160 000 Euro Prämie der European Handball Federation (EHF) für den Finaleinzug (dem Finalsieger winken 320 000 Euro) wirken als Balsam für geschundene Handballer-Seelen. Hinzu kommen geschätzte 150 000 Euro Zuschauereinnahmen. Nach Abzug von Hallenmiete, Reisekosten sowie Kost und Logis für den Gegner bleiben rund 200 000 auf der Habenseite, im Falle des Titelgewinns rund 350 000 Euro. Die genauen Termine für die Finalpaarungen klären sich nach Gesprächen mit den Fernseh-Verantwortlichen erst Mitte der Woche. Im Kalender der EHF sind bis dato die Wochenenden 21./22. und 28./29. April vorgesehen. Welcher der schleswig-holsteinischen Kontrahenten zuerst Heimrecht genießt, wird morgen um 11 Uhr in Wien ausgelost. Für Uwe Schwenker ist jedenfalls klar: "Gegen Valladolid hätte ich uns als Favorit gesehen. Jetzt sind wir es nicht. Aber eins ist klar: Der beste Handball der Welt kommt aus Schleswig-Holstein."

Erste Konsequenzen zieht der Halbfinaltriumph für den THW bereits nach sich. Die Partie gegen Eintracht Hildesheim am 18. April wird auf den 8. oder 9. Mai verlegt. Der Fokus gilt dem Finale in der Champions League. Der Fokus gilt dem Titel. Nikola Karabatic sagt: "Ein Finale spielt man nicht, man gewinnt es."

(Von Tamo Schwarz, Aus den Kieler Nachrichten vom 02.04.2007)


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