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19.01.2008 EM 2008 / Nationalmannschaft

DHB-Team schlägt Ungarn und qualifiziert sich vorzeitig für die Hauptrunde

Update #1 Fotos ergänzt...

Joachim Bitter zeigte im deutschen Tor erneut eine gute Leistung.
Klicken Sie zum Vergrößern! Joachim Bitter zeigte im deutschen Tor erneut eine gute Leistung.
Der Weltmeister ist weiterhin auf Kurs: Mit einem hart erkämpften 28:24 (13:12)-Erfolg gegen bärenstarke Ungarn sicherte sich das DHB-Team in der EM-Gruppe C bereits den zweiten Erfolg und qualifzierte sich vorzeitig für die Hauptrunden-Gruppe 2. Mit einem Sieg im abschließenden Gruppenspiel gegen Spanien am Sonntag könnten sich die Brand-Schützlinge eine ausgezeichnete Ausgangsposition für die Hauptrunde erarbeiten.
Im deutschen Team hatte Bundestrainer Heiner Brand in der Mitte erneut zunächst auf Michael Kraus gesetzt, im Tor begann Johannes Bitter. War der Torwarttausch bei den Deutschen nach Bitters starken Leistung gegen Weißrussland von vielen erwartet worden, so stand bei den Ungarn nicht Spanien-Held Nenad Puljezevic sondern Nandor Fazekas zwischen den Pfosten. Der Bundesliga-erfahrene Fazekas hatte die Wurfbilder des deutschen Rückraumes offensichtlich hervorragend studiert, denn insbesondere für Pascal Hens entwickelte sich der beim VfL Gummersbach unter Vertrag stehende Fazekas in der ersten Hälfte zum Alptraum.
Lars Kaufmann musste nach einem Kopftreffer das Feld wieder verlassen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Lars Kaufmann musste nach einem Kopftreffer das Feld wieder verlassen.
Nichts wollte dem Hamburger in dieser Phase der Partie gelingen, Brand reagierte, und brachte Lars Kaufmann. Mit ihm nahm der deutsche Angriff ein bisschen mehr Schwung auf, die Abwehr eroberte nun ein ums andere Mal Bälle der Ungarn.

Als Torsten Jansen in der 20. Minute einen sehenswerten Angriff des DHB-Teams mit einem tollen Dreher abschloss, führte der Weltmeister mit 9:6 - die Wende zugunsten der deutschen Mannschaft war damit aber noch nicht eingeleitet. Die Ungarn konterten, glichen wieder aus. Mit einem cool verwandelten Siebenmeter rettete das DHB-Team immerhin eine knappe 13:12-Führung in die Halbzeit.

In dieser schien
Torsten Jansen war mit fünf Toren einer der besten DHB-Werfer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Torsten Jansen war mit fünf Toren einer der besten DHB-Werfer.
Heiner Brand offensichtlich die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn wie ein Blitz kamen die Deutschen zurück aus der Kabine. Eine Parade von Bitter, ein Treffer von Hens - Deutschland fand gut hinein in die zweite Hälfte. Aber auch Fazekas konnte sich erneut auszeichnen. Nach Jansens 15:13 war es eine grandiose Parade Bitters gegen den freien Kreisläufer Gal, die das 16:13 durch einen Hens-Kracher einläutete. Als Kehrmann wenig später einen Tempogegenstoß erfolgreich abschloss, führte das deutsche Team erstmals mit vier Toren - der Angriff kam auf Touren, während in der Abwehr weiter konsequent gearbeitet wurde. Vor allem Pascal Hens schien nun seine schlechte erste Halbzeit vergessen machen zu wollen, traf aus allen Lagen.

Nach seinem 22:17 nahm Ungarn die Auszeit. "Ruhig weiter spielen, nicht überhastet abschließen". Den Worten Heiner Brands ließen seine Jungs zunächst Taten folgen. Abgeklärt in der Abwehr, bekamen die Ungarn kaum Platz für ihre Angriffe. Preiß traf zur ersten Sechs-Tore-Führung (23:17), Doch die Magyaren gaben sich noch nicht geschlagen - das DHB-Team machte leichte Fehler, die die Ungarn durch Nagy wieder auf drei Tore heran brachten. Ein übles Foul an Hens, der nach der ungeahndeten Aktion mit dem Kopf auf den Boden knallte, leitete einen Tempogegenstoß ein, den der Rekordweltmeister Ungarn zum 21:23 Anschluss nutzen konnte. Christian Zeitz mit einem tollen Heber über Fazekas beendete die deutsche Torflaute, doch abschütteln ließen sich die Ungarn auch nach diesem sehenswerten Treffer nicht. Ilyes Gewaltwurf zum 23:25, Ilyes locker zum 24:26 - die Schlussphase wurde dramatisch. Ungarns offene Deckung schmeckte den Deutschen so gar nicht, zudem kam bei Baurs Pfostenkracher nun etwa vier Minuten vor dem Ende auch wieder Pech hinzu.

Eine Glanztat von Bitter, der gegen den frei vor ihm auftauchenden Ilyes hielt, schien die Initialzündung für das DHB-Team zu sein. Brands Auszeit, Baurs Drahtseilnerven beim 27:24 von der Siebenmeterlinie - das Spiel war gewonnen. In einer großen Jubeltraube der Erleichterung feierten die Brand-Schützlinge den zweiten Erfolg bei dieser Europameisterschaft.

Trotz der zwei Siege kann sich das DHB-Team nicht zurück lehnen. Eminent wichtig für die Hauptrunde wird dabei der Klassiker gegen Spanien, der am Sonntag um 16.30 angepfiffen wird. Gewinnt die DHB-Auswahl auch diese Partie, geht sie ohne Minuspunkte in die Hauptrunde - ein großer Vorteil. Doch Spanien wird alles daran setzen, dem aktuellen Weltmeister in die Parade zu fahren. Das Spiel wird live in der ARD übertragen.

(Christian Robohm)

Im zweiten Spiel in der deutschen Gruppe C schlug Spanien Weißrussland mit 36:31 (18:15) (siehe Spielbericht).

19.01.08, Sa., 18.10: Ungarn - Deutschland: 24:28 (12:13)

Ungarn:
Puljezevic (1 Minuten, 0 Paraden), Fazekas (59 Minuten, 15 Paraden); Ilyes (4), Czaszar (3/2), Mocsai (4), Gal (3), G. Ivancsik, Törö, Laluska (4), Nagy (3), Gulyas (2), Herbert, Erlemovics (1), Zubai (); Trainer: Skaliczky
Deutschland:
Fritz (2 Minuten, 0 Paraden), Bitter (58 Minuten, 12 Paraden); Hens (4), Roggisch, Klein (n.e.), Preiß (3), Glandorf (3), Baur (5/4), Zeitz (1), Jansen (5), Klimovets (2), Kraus (2), Kehrmann (3), Kaufmann; Trainer: Brand
Schiedsrichter:
Stanojevic / Visekruna (SRB)
Zeitstrafen:
Ungarn: 3 (Mocsai, Laluska, Nagy);
Deutschland: 2 (Roggisch, Bitter)
Siebenmeter:
Ungarn: 4/2 (Mocsai und Czaszar vergeben);
Deutschland: 4/4;
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:3 (6.), 3:3, 3:4, 4:4 (11.) , 4:5, 5:5, 5:6, 6:6 (15.), 6:9 (18.), 7:9, 7:10, 8:10, 8:11 (22.), 11:11 (27.), 11:12, 12:12, 12:13;
2. Hz.: 12:14, 13:14, 13:16 (35.), 14:16, 14:17, 15:17, 15:19 (38.), 16:19, 16:21, 17:21, 17:23 (43.), 21:23 (49.), 21:24, 22:24, 22:25 (51.), 23:25, 23:26, 24:26 (55.), 24:28
Zuschauer:
2340 (Haukelandshallen, Bergen (NOR))


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