THW-Logo
12./13./14.02.2008 - Letzte Aktualisierung: 14.02.2008 Bundesliga

Zurück in der Bundesliga: THW muss Donnerstag bei GWD Minden punkten

hbl.tv und kiel-liveticker.de berichten live

Update #2 KN-Vorbericht vom 14.02. und KN-Interview mit Horst Bredemeier ergänzt ...

Das Team von GWD Minden.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von GWD Minden.
Der Hammer-Februar lässt den Zebras wenig Zeit zum Verschnaufen: Nur wenige Stunden nach der Rückkehr vom souveränen 39:25-Erfolg bei US Ivry versammelte THW-Coach Noka Serdarusic sein Team am Montag Abend bereits wieder in der Trainingshalle in Russee. Das Ziel ist klar definiert: Bei den abstiegsbedrohten Mindenern sollen am Donnerstag zwei Punkte im Kampf um die Meisterschaft eingefahren werden. Anpfiff in der Mindener Kampa-Halle ist um 20.15 Uhr, hbl.tv überträgt das Spiel live. Zeitnahe Informationen gibt es wie immer unter www.kiel-liveticker.de.
Für die von Richard Ratka betreuten Grün-Weißen geht es in dieser Saison um alles: Der Klassenerhalt ist für den vor der Saison als "Abstiegskandidat Nummer eins" betitelten Traditionsklub beinahe überlebenswichtig. Und dennoch musste Ratka vor der Spielzeit
In der letzten Saison noch Gegner, Donnerstag vereint gegen den THW: Frank von Behren und Jiri Hynek (verdeckt).
Klicken Sie zum Vergrößern! In der letzten Saison noch Gegner, Donnerstag vereint gegen den THW: Frank von Behren und Jiri Hynek (verdeckt).
die Abgänge der Leistungsträger Dimitri Kouzelev und Snorri Gudjonsson ausschließlich mit jungen Nachwuchsspielern und dem aus der zweiten Liga gekommenen Kreisläufer Anders Henriksson kompensieren. Der schmale Etat von nur 2,1 Millionen Euro machte diese Sparvariante nötig, auch wenn Ratka dabei des öfteren mit Geschäftsführer Horst Bredemeier aneinander geriet. "Priorität hat im nächsten Spieljahr ein ausgeglichener Haushalt", machte Bredemeier klar, dass bei den Personalplanungen der Blick in den klammen Geldbeutel die Wünsche des Trainers überstimmen würde. Dann jedoch starteten die Ostwestfalen mit nur einem Sieg aus zehn Spielen in die Saison, drohten frühzeitig den Anschluss zu verlieren. Bredemeier intensivierte die Suche nach Verstärkungen, die trotz der Heimsiege gegen Melsungen, Magdeburg und Wilhelmshaven noch immer dringend benötigt wurden. Denn vor der EM-Pause fand sich der Deutsche Meister von 1971 und 1977, auch durch zahlreiche Verletzungen, die den eh kleinen Kader noch weiter ausdünnten, auf dem Relegationsplatz 16 wieder.

Top-Torjäger: Arne Niemeyer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Top-Torjäger: Arne Niemeyer.
Anders als vor der Saison schlugen die Mindener in der Pause auf dem Transfermarkt richtig zu. Zunächst kehrte Nationalspieler Frank von Behren nach seinem kurzen, von Verletzungen geprägten, Gastspiel in Flensburg nach Minden zurück, wo er mit seiner kompromisslosen Härte der bisher viertschlechtesten Abwehr der Liga mehr Halt verleihen soll. Mit dem ehemaligen Nationalspieler Michael Haaß, der den Rhein-Neckar Löwen den Rücken kehrte, soll der GWD-Angriff, der ansonsten sehr von der Tagesform des Toptorschützen Arne Niemeyer (120 Treffer) abhängig ist, mehr Schwung erhalten. Außerdem verpflichten Ratka und Bredemeier mit Svenn Erik Medhus vom norwegischen Club Sandefjord TIF einen hochkarätigen Torwart. Dessen Transfer war nötig geworden, nachdem Stamm-Kepper Malik Besirevic mit einem Bandscheibenvorfall länger ausfällt. Eigentlich, so glaubte man in Minden, waren mit diesen drei Neuverpflichtungen die Weichen für eine bessere Rückrunde gestellt - bis sich mit Björn Buhrmester auch noch der zweite Torhüter langfristig verletzte. Ersatz musste her. Dieser wurde bei der Konkurrenz in Balingen-Weilstetten gefunden, von wo unlängst Milan Kosanovic nach Ostwestfalen wechselte. Den "restlichen" Kader GWD Mindens stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor (siehe auch Gegnerkader GWD Minden).

Derart verstärkt landeten die Mindener gleich im ersten Spiel nach der Pause zwei Big Points: Gegen HBW Balingen-Weilstetten wurde ein eminent wichtiger 30:26-Sieg gefeiert, der aber wenige Tage später beinahe schon Makulatur war. Denn Minden verlor anschließend beim Tabellenletzten TuSEM Essen verdient mit 23:33 und präsentierte sich dabei über weite Strecken in einer desolaten Verfassung. "Wir hatten gehofft, an die Leistung gegen Balingen anknüpfen zu können, aber wir agieren auswärts nicht so wie zu Hause", suchte ein enttäuschter Ratka nach dem ernüchternden Spiel eine Erklärung für den Einbruch seiner Mannen.

Wechselte die Trikotfarben: Michael Haaß, hier noch im Gelb der Rhein-Neckar Löwen, spielt nun bie den Grün-Weißen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Wechselte die Trikotfarben: Michael Haaß, hier noch im Gelb der Rhein-Neckar Löwen, spielt nun bie den Grün-Weißen.
Die sind indes froh, den THW Kiel am Donnerstag in eigener Halle empfangen zu können. Denn wenn Minden punktet, dann zumeist in der engen, lauten Kampa-Halle. 10 der bisher erkämpften 11 Punkte holten die Ostwestfalen auf heimischer Platte, brachten zudem den VfL Gummersbach und den HSV Hamburg an den Rand einer Niederlage (siehe auch Kurve Minden und Tabelle). Ein unangenehmer Gegner, der auf die Zebras wartet. Im Hinspiel hatten die Kieler eine Halbzeit lang mehr mit sich selbst, als mit den Ostwestfalen zu tun. Nach einer furchterregenden Anfangs-Viertelstunde, in der die Gäste mit 8:3 in Führung gehen konnten, rappelten sich die Zebras wieder auf und kassierten im Anschluss nur noch zehn Gegentore beim 32:18 (15:10)-Erfolg. Dass man auch als hoher Favorit in Minden straucheln kann, mussten die Kieler zuletzt am 12. Februar 2006 schmerzhaft erfahren (siehe auch Gegnerdaten GWD Minden). 32:30 hieß es damals für die Gastgeber, der THW musste allein sieben Gegentreffer von Stephan Just einstecken und reiste ohne Punkte wieder nach Kiel.

Dass zu verhindern ist oberstes Ziel am Donnerstag, will man im Meisterschaftskampf nicht wertvollen Boden verlieren. Die Kieler machen sich Donnerstag früh auf den Weg nach Ostwestfalen - an Bord des THW-Busses wird dann erneut der zwar müde, aber komplette Kieler Kader sein. Im Gepäck haben die Zebras eine Menge Selbstbewusstsein aus dem tollen Auftritt beim Spiel in Paris. Die hochmotivierten Gastgeber, für die es um ihre Bundesliga-Existenz geht, werden es den Kielern allerdings nicht leicht machen, ihr Ziel zu erreichen. Und das lautet für Donnerstag: zwei Punkte aus Ostwestfalen mit an die Förde nehmen!

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Ralf Damian (Bingen) und Frank Wenz (Mainz).

(Christian Robohm)

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2008:

Abstieg ist für Minden kein Untergang

Haaß und von Behren sollen GWD retten
Kiel - Den Spagat zwischen Champions League und Bundesliga-Alltag übt der Tabellenführer THW Kiel morgen ein weiteres Mal mit dem Auftritt beim 16., GWD Minden. Anwurf in der Kampahalle ist um 20.15 Uhr. Dort führt der ehemalige Bundestrainer (1989-1992) Horst Bredemeier das Zepter. Der 55-jährige positiv Handballverrückte steckt als Manager mit seinem Klub erneut im Abstiegskampf.

Kieler Nachrichten:
Herr Bredemeier, am Sonntag gaben Sie den Co-Kommentator für Eurosport in Flensburg beim Spiel SG gegen den HSV, für den Deutschen Handball-Bund (DHB) regeln sie als Vizepräsident Marketing und Leistungssport. Bleibt da noch Zeit, GWD Minden in der Bundesliga vor dem Untergang zu retten?
Horst Bredemeier:
Was heißt vor dem Untergang retten? Wir können mit Minden zwar absteigen, ein Untergang wäre das aber längst nicht. Wir sind ein Verein mit vielen Facetten, die Basis ist gesund. Das zeigt vor allem unsere Jugendarbeit, aus der in den letzten Jahren sechs Spieler den Sprung in die Bundesligamannschaft geschafft haben. Unser Nachwuchs hat viele Titel geholt, spielt in allen Altersklassen aktuell in den höchsten Ligen. Zugegeben, die Handball-Profiabteilung tat sich in den letzten Jahren schwer. Aber wirtschaftlich ist unsere Region kein Schlaraffenland. Wir müssen uns das Gebiet mit TuS N-Lübbecke teilen, das nur wenige Kilometer entfernt ist. Mit unserem Etat von 2,2 Millionen Euro können wir nicht glänzen.
Kieler Nachrichten:
Lübbecke liegt bei 2,3 Millionen, kann man nicht gemeinsame Sache machen, um Ostwestfalen nach vorne zu bringen?
Horst Bredemeier:
Keine Chance, Paul Gauselmann führt den TuS mit seiner Firma als Betriebssportgemeinschaft, die Vereinsinteressen sind zu dominant, da geht nichts. Wir müssen uns eben nach der Decke strecken und mit dem Ist-Zustand zufrieden sein. Immerhin haben wir Altlasten aus der Zeit von 1992 bis '97 abgebaut. Insgesamt 1,7 Millionen Euro. Jetzt ist Minden praktisch schuldenfrei.
Kieler Nachrichten:
In der Winterpause haben Sie noch einmal kräftig auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Frank von Behren aus Flensburg und Michael Haaß von den Rhein-Neckar Löwen sind deutsche Hochkaräter, wie war das finanziell machbar?
Horst Bredemeier:
Kurzfristig ist ein Sponsor eingesprungen. Ich bin überzeugt, dass die beiden uns helfen können. Frank vor allem in der Abwehr, Michael im Angriff. Ich hoffe für von Behren, dass er nach seinen beiden Kreuzbandrissen in seinem Heimatklub Minden wieder Fuß fasst und auch den Weg in die Nationalmannschaft zurück findet. Es wäre ihm zu gönnen, der Junge hat zuletzt wirklich Pech gehabt. Wir allerdings auch, beide Torhüter sind ausgefallen, deswegen haben wir kurzfristig noch Svenn Erik Medhuus vom norwegischen Spitzenklub Sandefjord verpflichtet. Übrigens ein Tipp des Ex-Kielers Steinar Ege. Kurzfristig kam zudem Milan Kosanovic aus Balingen.
Kieler Nachrichten:
Es ist viel zu tun in Minden, bleibt trotzdem genug Zeit für Nebenbeschäftigungen?
Horst Bredemeier:
Klar, die Beschäftigung beim DHB hält sich ja in Grenzen, das mache schon seit vielen Jahren. Und Fernsehen ist auch nicht so aufwändig. Den Job bei den Champions-League-Spielen teile ich mir mit Heiner Brand, ich bin für die Nordschiene, also Flensburg und Kiel zuständig. Es macht Spaß, außerdem halte ich dadurch die nicht ganz unwichtigen internationalen Verbindungen am Leben. Nein, es bleibt genug Zeit für GWD Minden. Dieser Klub ist eine reine Herzensangelegenheit. Ich bin hier geboren, über 50 Jahre Mitglied und hänge an dem Verein.
Kieler Nachrichten:
Muss sich Kiel morgen vor Minden fürchten?
Horst Bredemeier:
Sicher nicht, der THW ist ein anderes Kaliber. Im Februar 2006 haben wir mit dem 32:30 mal auf die Pauke gehauen, aber jetzt treffen ganz andere Teams aufeinander.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.02.2008:

THW-Stress: Erst Minden, dann Moskau

Ostwestfalen rechnen nicht mit Sensation
Minden - Vor ein paar Tagen hat er noch gekratzt, der neue Bart des Vid Kavticnik. Inzwischen ist er aber so lang geworden, dass er nur noch Freundin Johanna Fischbach stört. Sie wünscht sich von Herzen, dass der Rechtsaußen des Handballmeisters THW Kiel sie endlich einmal wieder glattrasiert küsst. Aber: Gewinnen die "Zebras" heute Abend (20.15 Uhr) bei GWD Minden, dann bleibt der Bart dran.

Erst nach einer Niederlage will der Slowene wieder zur Rasierklinge greifen. Und er glaubt nicht daran, dass dies schon heute der Fall sein wird. "Wenn wir so konzentriert spielen wie zuletzt in Paris, dann verlieren wir nicht." Der Linkshänder hat aber auch die jüngste Pleite (30:32) in Minden nicht vergessen, die fast auf den Tag genau vor zwei Jahren die Kieler aus ihren Meisterträumen gerissen hatte. Im Spiel eins nach der Europameisterschaft in der Schweiz verspielte der THW damals eine 11:4-Führung gegen einen leidenschaftlich kämpfenden Gastgeber. "Das wird sich nicht wiederholen", verspricht Kavticnik, schließlich ginge es auch darum, sich auf die schweren Heimspiele gegen Moskau (Champions League, Sonntag) und die SG Flensburg (Liga, Mittwoch) vorzubereiten. "Wir müssen deshalb auch im Kopf bereit sein, gegen Minden unsere beste Leistung abzuliefern."

Der 23-Jährige will trotz hartnäckiger Schmerzen seinen Teil beitragen. Da mit Dragan Gajic der zweite Rechtsaußen der Slowenen bei der Europameisterschaft in Norwegen verletzungsbedingt nur wenig zum Einsatz gekommen war, musste Kavticnik nahezu das komplette EM-Programm absolvieren. Jetzt forderte das ermüdete rechte Knie eine Trainingspause ein.

Im Hinspiel hatte der aktuelle Tabellen-16. für einen Paukenschlag gesorgt. Kiels Trainer Noka Serdarusic wollte im heißen September 2007 seiner Meister-Sieben einmal eine Pause gönnen, und musste bei einem denkwürdigen 3:8-Rückstand (15.) die Schonzeit vorzeitig beenden. Diese Stille in der Ostseehalle blieb eines der wenigen Glücksgefühle der Ostwestfalen, die nicht nur in Kiel noch mit 18:32 verloren. Außerhalb ihrer 4000 Zuschauer fassenden Kampa-Halle verbreiteten sie wenig Gefahr. Elf Gastspiele und nur ein dürrer Punkt - zuletzt blamierte sich Minden gar beim Aufsteiger TuSEM Essen (23:33). "Wir haben gelernt, dass wir durch die Neuen noch kein neues Team sind", erkannte Trainer Richard Ratka (43). Nach dem Ausfall der Stammtorhüter Malik Besirevic (Bandscheibe) und Björn Buhrmester (Sprunggelenk) hatte Minden, die in der Winterpause bereits die Rückraumspieler Frank von Behren (SG Flensburg) und Michael Haaß (Rhein-Neckar Löwen) verpflichtet hatten, kurzfristig auch Torhüter Svenn Erik Medhus vom norwegischen Klub Sandefjord (Ratka: "Ein guter Mann") unter Vertrag genommen. Ratka: "Wir sind durch sie stärker geworden. Aber eine Woche Training reicht nicht, um sie zu integrieren."

In den eigenen vier Wänden zeigte der Deutsche Meister der Jahre 1971 und 1977 aber auch ein zweites Gesicht. Mehr als 33 Gegentore kassierte die stabile Deckung nie. Gegen Gummersbach (23:24) und Hamburg (29:33) schrammte das Ratka-Team nur knapp an einer Überraschung vorbei. Mit Arne Niemeyer steht zudem nach einer Magen-Darm-Grippe der beste Feldtorschütze der Liga (126) wieder zur Verfügung. Ratka bleibt dennoch Realist: "Für Kiel sind wir eine Durchlaufstation. Unser Ziel ist es, ein vernünftiges Ergebnis abzuliefern."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2008)

 

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 


User-Tipp:

GWD Minden - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV-, Radio- und Internet-Tips:


(12./13./14.02.2008) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite