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25./26.04.2008 - Letzte Aktualisierung: 26.04.2008 Bundesliga

Auf in die Hauptstadt: THW am Sonntag zu Gast bei den Füchsen Berlin

Update #1 KN-Vorberichte ergänzt...

Das Team der Füchse Berlin.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der Füchse Berlin.
Nach dem souveränen Heimsieg am Mittwoch gegen Essen benötigt der THW Kiel auf dem Weg zum vierten Meistertitel in Folge nun "nur noch" vier Siege in der Bundesliga. Den ersten wollen die Zebras bereits am Sonntag bei den Füchsen Berlin einfahren. Anpfiff in der bereits fast ausverkauften Max-Schmeling-Halle ist um 17 Uhr, daheim gebliebene THW-Fans haben gleich mehrere Möglichkeiten, die Partie zu verfolgen: HBL.TV berichtet über das vorletzte Kieler Auswärtsspiel ab 16.50 Uhr live aus der Hauptstadt, www.kiel-liveticker.de liefert ebenfalls zeitnahe Informationen aus Berlin. Zudem besteht die Möglichkeit, das Spiel im Kieler Cinemaxx im XXL-Format zu verfolgen (siehe Extra-Bericht).
Während die Kieler am Mittwoch nach einer zwar weitgehend souveränen, aber dennoch kräftezehrenden Vorstellung durch das 34:25 gegen Essen die Tabellenspitze der TOYOTA Handball-Bundesliga erklommen, feierten rund 350km weiter südöstlich auch die Füchse: Durch den 26:23-Erfolg über Klaus-Dieter Petersens Wilhelmshavener HV hat der Aufsteiger bereits vier Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt geschafft: Mit nun 23:37 Punkten bekleiden die Hauptstädter den zwölften Tabellenplatz (siehe auch Tabelle), Manager Bob Hanning kann endlich das letzte Häkchen hinter seinen Drei-Jahres-Plan setzen und voller Zuversicht in die Zukunft blicken: In der Metropole, übrigens der aktuell einzigen Stadt, die Erstligabetrieb in den "Top 4" der Mannschaftssportarten (Fußball, Handball, Basketball, Eishockey) anbietet, wird das Team von Trainer Jörn-Uwe Lommel längst wahrgenommen, der Zuschauerschnitt hat sich seit dem Saisonauftakt (4851 Zuschauer gegen Nordhorn) sogar auf 5772 erhöht.

Spielmacher Kjetil Strand.
Spielmacher Kjetil Strand.
Dennoch baut man in Berlin nicht auf kurz- oder mittelfristigen Erfolg, sondern plant bewusst langfristig: Jörn-Uwe Lommel verlängerte jüngst bis 2010, Bob Hanning verlängerte sein Engagement bei seiner "Herzensangelegenheit" gar bis 2013 - und der Kader soll kontinuierlich aufgebaut werden. Um sich langsam an die Spitzenclubs der Handball-Bundesliga heranzurobben, wurden "goldene Regeln" verfasst. "Dazu gehören der Aufbau eines langfristigen Jugendkonzeptes, mit dem wir jedes Jahr das Jugendzertifikat der TOYOTA-HBL erhalten, die Integration Berliner Spieler in das Team und dabei soll solides Wirtschaften dem sportlichen Erfolg vorgehen", gibt Bob Hanning die Marschroute vor. Es wächst etwas heran in Berlin: Die A-Jugend der SG Spandau/Füchse Berlin steht zum zweiten Mal in Folge im Finale der NOHV-Meisterschaft, durch eine Sport-Eliteschule sollen junge Talente in Zukunft noch früher entdeckt und gefördert werden. Vorerst aber wollen die in der nächsten Saison nur punktuell verstärkten Füchse den Sprung ins Mittelfeld der Liga schaffen, "Platz 8 bis 12" und damit das leise Anklopfen an die Europapokalplätze lautet das Ziel für die kommende Spielzeit.

Linkshänder Mark Bult kam von der HSG Nordhorn.
Linkshänder Mark Bult kam von der HSG Nordhorn.
Dass die Berliner überhaupt schon so früh den Klassenerhalt feiern konnten, war zu Saisonbeginn wirklich nicht absehbar. Auch bedingt durch mehrere verletzte Spieler fiel es dem Aufsteiger zunächst schwer, Punkte in der ersten Liga zu sammeln. 5:17 Punkte und Platz 15 nach 11 Spieltagen war Ende Oktober zunächst eine ernüchternde Zwischenbilanz, nach der Hinrunde waren es immerhin 10 Zähler auf der Habenseite. Um das "Projekt Budnesliga" nicht zu gefährden, wurde im Dezember noch einmal in den Kader, den wir Ihnen ansonsten bereits im Vorbericht zum Hinrundenspiel vorgestellt haben, investiert: Die beiden Rückraumspieler Bartlomiej Jaszka und Michal Kubisztal vom polnischen Meister und Champions League Teilnehmer Zaglebie Lubin verstärkten die Füchse zum Rückrundenstart ebenso wie der französische Wandervogel Christian Caillat, der nach dem Wilhelmshavener HV, dem TUSEM Essen, der HSG Wetzlar und den Rhein-Neckar-Löwen nun in Berlin anheuerte. Und tatsächlich: Besonders durch die mittlerweile beeindruckende Heimstärke in der Max-Schmeling-Halle arbeitete sich der Aufsteiger immer weiter nach oben. Wenn die Kieler am Sonntag in die Halle einlaufen, sind die Hauptstädter bereits seit nunmehr 21 Wochen zu Hause ungeschlagen, holten in der Liga zuletzt 14:0 Punkte im "Fuchsbau" und legten damit den Grundstein zum Klassenerhalt (siehe auch Gegnerkurve Berlin). Zwei der Garanten für diesen Erfolg sind der österreichische Linksaußen Konrad Wilczynski, mit 190/102 Treffern erster der Torschützenliste und unglaublich sicherer Siebenmeterschütze, sowie der tschechische Nationaltorhüter Petr Stochl, der nicht nur bei der 25:34-Niederlage in Kiel seine Klasse mit etlichen spektakulären Paraden unter Beweis stellte.

Bester Torschütze der Liga: Linksaußen Konrad Wilczynski.
Bester Torschütze der Liga: Linksaußen Konrad Wilczynski.
Also alles andere als eine leichte Aufgabe für den deutschen Rekordmeister. Die Füchse sehnen sich - nach den mehr als deutlichen Heimniederlagen in der Hinrunde gegen die Rhein-Neckar Löwen (17:31), Flensburg (21:29) und Hamburg (21:35) - nach einem Sieg gegen einen Spitzenclub - es wäre der erste gegen die Zebras seit dem 17:16 am 26.11.1983 (siehe auch Gegnerdaten Berlin). Damals war Kiels Coach Noka Serdarusic, für den Berlin "eine der schönsten Städte der Welt" ist, noch Kreisläufer auf Seiten der Reinickendorfer Füchse. Dennoch stellte der Meistertrainer klar, dass die Partie am Sonntag keine besondere für ihn ist: "Ich habe eine Beziehung zur Stadt, aber nicht zum Verein. Zu meiner Zeit war die Halle, die Mannschaft, das Umfeld ganz anders."

Die Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind Uwe Prang (Bergheim) und Uwe Reichl (Köln).

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2008:

"Serdarusic in Berlin wäre eine große Nummer"

Füchse-Manager Bob Hanning sagt dem Handball-Bundesligisten große Zukunft voraus
Mit Bob Hanning, Manager der Berliner Füchse, sprach Reimer Plöhn.

Kieler Nachrichten:
Herr Hanning, die Füchse Berlin haben den Klassenerhalt fünf Spieltage vor Saisonabschluss schon sicher. Bemerkenswert für einen Aufsteiger, außerdem sind die Füchse zur Mannschaft des Jahres 2007 von Berlin gewählt worden. Ist der Handball in der Bundeshauptstadt angekommen?
Bob Hanning:
Das kann ich nur mit einem klaren Ja beantworten. Mit Hertha BSC, den Eisbären und Alba gibt es große Konkurrenz. Diese Wahl zeigt die Zuneigung zum Handball und honoriert unsere Arbeit. Als wir vor drei Jahren das Projekt gestartet haben, war es ein Wagnis. In der Zweiten Liga haben wir 17 Dauerkarten abgesetzt, 15 für den Fan-Klub, zwei für meine Eltern, die nicht bezahlen sollten, wenn sie zuschauen wollten. Jetzt sind es 1300 Dauerkarten, im Schnitt kommen 6000 Zuschauer, es ist der vierthöchste Fan-Zuspruch in der Liga.
Kieler Nachrichten:
Morgen kommt der THW, sind die "Zebras" auch in Berlin die große Zugnummer?
Bob Hanning:
Natürlich, alle freuen sich drauf. Nach der Nationalmannschaft ist der THW die zweite große Attraktion dieser Sportart in Deutschland. Wir haben für 16 000 Euro eine Zusatztribüne aufstellen lassen, so werden rund 10 000 Fans Einlass finden, das ist Rekord für die Max-Schmeling-Halle. Wir hätten leicht 30 000 Karten absetzen können. Das Schöne ist, dass uns der THW im letzten Jahr noch mit einem Freundschaftsspiel zum Nulltarif geholfen und unser Projekt mit angeschoben hat. Jetzt, nach unserem Aufstieg, müssen die "Zebras" kommen, und wir bestimmen auch noch die Uhrzeit.
Kieler Nachrichten:
Als Essener Junge sagen Sie, die Füchse sind eine Herzensangelegenheit. Wie geht das?
Bob Hanning:
Vor meinem Job-Wechsel vom Trainer beim HSV zum Manager der Füchse habe ich sehr viel Kraft in die Arbeit in Hamburg gesteckt. Es hat Spaß gemacht, aber am Ende war ich draußen, und die Aufbauarbeit wird jetzt von anderen fortgesetzt. Hier in Berlin habe ich mein eigenes Kind aus der Taufe gehoben, kann eigene Ideen einbringen und sehe etwas wachsen. Gerade habe ich meinen Vertrag um fünf Jahre bis 2013 verlängert, das ist auf Wunsch der Entscheidungsträger geschehen.
Kieler Nachrichten:
Sie trainieren die A-Jugend des Vereins. Mit Erfolg?
Bob Hanning:
Ja, die Jugendarbeit war immer mein Ding, bei mir sind früher schon Spieler wie Florian Kehrmann oder Torsten Jansen durchgelaufen. Mit der SG Spandau/Füchse stehen wir im Finale der Norddeutschen Meisterschaften gegen Bad Bramstedt. Aber mit dieser Arbeit ist aus Zeitgründen nach der Saison Schluss.
Kieler Nachrichten:
Was darf man von den Füchsen noch erwarten?
Bob Hanning:
Wir haben drei Goldene Regeln. Erstens muss wirtschaftlich alles auf gesunden Füßen stehen. Zur Zeit liegt der Etat bei drei Millionen Euro, er soll ständig wachsen. Zweitens wollen wir sportlich nach oben. Weil träumen erlaubt sein muss: Irgendwann wollen wir an das Tor zur Champions League anklopfen. Das dritte Standbein ist die Nachwuchsförderung, das ist ein besonderes Anliegen, und diesbezüglich sind wir sogar weiter als der THW.
Kieler Nachrichten:
Werden die Großstadtklubs eines Tages kleinere Handball-Städte wie Kiel erdrücken, und können Sie sich vorstellen, dass ein Spieler wie Nikola Karabatic mal im Füchse-Trikot steckt?
Bob Hanning:
Kiel wird immer eine wichtige Rolle spielen, die Halle, die sportliche Leitung, die Stadt, die Fans: das zieht Spieler magisch an. Ob es einen Karabatic nach Berlin zieht? Weiß ich nicht. Ich möchte es anders formulieren: Noka Serdarusic in Berlin, das wäre eine große Nummer, dann kämen auch große Spieler.
Kieler Nachrichten:
Wenn Ihnen eine Fee drei Wunschspieler schenken würde, welche sollten es bitteschön sein?
Bob Hanning:
Karabatic, Torsten Jansen und Marcus Ahlm. Aber leider wird das wohl nur ein Märchen bleiben.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2008)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2008:

Loch im Ohr: "Zebra" Mattias Andersson darf nicht fliegen

THW-Torhüter morgen gegen Berlin dabei - Anreise nach Ciudad Real noch fraglich
Kiel - Nikola Karabatic könnte sich gut vorstellen, "60 Minuten lang nur auf der Bank zu sitzen", und Spiel, Tore sowie Sieg seiner "Zebras" aus der Zuschauerperspektive verfolgen zu dürfen. Die Hetzjagd durch den Terminkalender mit harten Attacken der Gegenspieler und 60 Minuten Kampf in Abwehr und Angriff gehen auch an dem französischen Star des Tabellenführers der Handball-Bundesliga nicht spurlos vorbei.

Auf Karabatic kann Trainer Noka Serdarusic aber auch morgen bei den Füchsen Berlin (Anwurf 17 Uhr) nicht verzichten. Für die heimstarken Berliner, die seit 21 Wochen in der Max-Schmeling-Halle ungeschlagen sind und in dieser Zeit 14:0 Punkte in ihrem "Fuchsbau" verscharrten, ist es das Spiel des Jahres und längst ausverkauft. Unter den 10 000 Zuschauern werden rund 2000 THW-Fans erwartet, die Handball mit einer Städtereise verbinden wollen. Heute steigt das komplette Team um 14 Uhr in den Mannschaftsbus, um 20 Uhr bittet Serdarusic in der Schmeling-Halle zum Training. Mit dabei ist auch Torhüter Mattias Andersson, der im Training einen Ball aufs Ohr bekam und ein kleines Loch im Trommelfell davontrug.

"In Berlin wird er spielen können", weiß THW-Manager Uwe Schwenker. Aber es müsse noch ausgelotet werden, wie Andersson das Champions-League-Spiel am kommenden Sonntag in Ciudad Real erreichen könne. Fliegen darf der Schwede mit dieser Verletzung nicht.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2008)

 

User-Tipp:

Füchse Berlin - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV-, Radio- und Internet-Tips:

  • HBLTV-Logo TV: hbl.tv:
    So., ab 16.50 Uhr: Füchse Berlin - THW Kiel
    live aus der Max-Schmeling-Halle

  • NDR-Logo TV: NDR:
    So., ab 22.45 Uhr: Zusammenfassung Füchse Berlin - THW Kiel
    in der Sendung "Sportclub"
    Reporter sind Alexander Bommes und Hendrik Deichmann, Moderator ist Uwe Bahn

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    So., ab 17.00 Uhr: Liveeinblendungen Füchse Berlin - THW Kiel
    (geplante Einblendungen um ca. 17:04, 17:12, 17:22, 17:35, 17:54, 18:04
    und in der Schlussphase, Reporter ist Guido Ringel vom rbb)

    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet: Kiel-Liveticker bietet einen zeitnahen ausführlichen Live-Ticker an unter www.kiel-liveticker.de.
  • Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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