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05.08.2008 Vorbereitung

Kieler Nachrichten: "Viel mehr war nicht rauszuholen"

THW aus Varel zurück - Für Stefan Lövgren war's das letzte Trainingslager

Aus den Kieler Nachrichten vom 05.08.2008:

Kiel - Endlich, am Sonntagnachmittag klatschte Alfred Gislason in die Hände: Feierabend, das Trainingslager 2008 in Varel-Obenstrohe war Geschichte. Neun Tage hatten die "Zebras" mit ihrem neuen Trainer Kraft für die Handball-Saison 2008/2009 getankt. Es hätte auch nicht länger dauern dürfen, bemerkte der Isländer, "viel mehr war aus den Jungs nicht herauszuholen." Von der Bereitschaft, sich zu quälen, zeigte er sich angetan. "Dieses Team besitzt eine unglaublich hohe Trainingsmoral, außerdem wird es von einer sehr positiven Stimmung getragen."
Die Ausfallquote hielt sich in Grenzen. Filip Jicha brachte eine Oberschenkelverhärtung zurück nach Kiel, die Knieschmerzen von Börge Lund und Marcus Ahlms Rückenbeschwerden waren schon mit angereist. "Beide machen gute Fortschritte", so Gislason. Gestern gab er "frei", ab heute wird weiter an der Grundlagenkondition und dem spielerischen Feinschliff gearbeitet. Die eigenen "Hausaufgaben" hat Gislason ebenfalls erledigt. "Ich kenne die THW-Spielzüge jetzt auch mit Namen und werde sie in meiner Datenbank speichern."

Kapitän Stefan Lövgren machte einen letzten Haken hinter die Leidenstage von Friesland. "Geschafft", simste er einem Freund direkt nach dem Abpfiff aufs Handy in Kiel, "das letzte Mal." Nach zehn Jahren zieht der Schwede sein THW-Trikot im Juni 2009 aus. "Diese Entscheidung ist endgültig", beharrt der 37-Jährige. Gislason hätte seine Leitfigur dagegen liebend gerne ein weiteres Jahr behalten. "Ihm ist nicht anzumerken, dass er über 30 ist." Aber Lövgren zieht's zurück in die Heimat. "Beruf und die Familie" nennt er als Grund. Vorher will sich der sechsfache Deutsche Meister "mindestens mit einem Titel" verabschieden. "Wir haben sogar die Möglichkeit, alles zu gewinnen."

Sorgen, einen Fehlstart hinzulegen, weil mit den Olympiafahrern Klein, Zeitz, Karabatic und Omeyer vier Leistungsträger in der Vorbereitung fehlen, lässt Lövgren gelassen abperlen. "Wenn man negativ damit umgeht, hat man ein Problem, aber die vier kommen zurück und sind hoffentlich gut gelaunt. Sie haben nämlich alle eine Chance auf Medaillen."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 05.08.2008)


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