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16./18.02.2009 - Letzte Aktualisierung: 18.02.2009 Bundesliga

THW empfängt GWD Minden am Mittwoch

Update #2 "Zebra"-Text "Zwischenstation" ergänzt ...

Das Team von GWD Minden.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team von GWD Minden.
Erst am Sonntag konnten die Zebras durch den deutlichen 43:31-Erfolg in Odense bei GOG Svendborg den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse als so gut wie perfekt melden, doch bereits am Mittwoch wartet wieder die Bundesliga auf den Tabellenführer. Gegner ist dann um 20.15 Uhr in der Sparkassen-Arena-Kiel Traditionsclub GWD Minden. Sportdigital zeigt die Partie live über Satellit sowie im Internet über hbl.tv.
Nachdem es in der letzten Saison mit dem Klassererhalt so eng
Die Verpflichtung von Aljoscha Schmidt aus Essens Konkursmasse  erwies sich als Glücksgriff in Minden.
Die Verpflichtung von Aljoscha Schmidt aus Essens Konkursmasse erwies sich als Glücksgriff in Minden.
wie nie zuvor wurde, kann die Mannschaft von Trainer Richard Ratka wohl diesmal rechtzeitig durchatmen. Angesichts der aktuellen Lage mit dem bereits feststehenden Zwangsabstieg Essens und der ebenfalls sehr bedrohlichen Lage in Stralsund scheinen die beiden direkten Absteiger schon vorzeitig klar zu sein. Sollte am Ende auch Nordhorn die Lizenz verweigert werden, würde selbst der Relegationsrang zum Klassenerhalt reichen. Da die Situation bei den Grafschaftern aber noch nicht geklärt ist, geht es für GWD, den Hallenhandball-Meister von 1971 und 1977, zumindest noch darum, diesen Relegationsrang 16 zu vermeiden. Dieses Ziel teilt sich Minden (14 Pluspunkte) mit der HSG Wetzlar, der MT Melsungen (je 13), dem TSV Dormagen (10) und der HBW Balingen-Weilstetten (9) (siehe auch Tabelle der TOYOTA HBL).

Entscheidend für die positive Umsetzung des Ziels dürften dabei die direkten Duelle der Kellerkinder untereinander sein. So setzte Minden am vergangenen Sonnabend beim 32:30-Heimsieg gegen Balingen einen "Big Point", die Flügelzange mit Aljoscha Schmidt (9/4) und Gylfi Gylfason machte letztlich die zwei Tore Unterschied aus. Weitere Punkte sammelte der
Nationalspieler Michael Haaß zieht es nach dieser Saison zu Frisch Auf Göppingen.
Nationalspieler Michael Haaß zieht es nach dieser Saison zu Frisch Auf Göppingen.
Traditionsverein beim bisher einzigen Auswärtssieg in Balingen (30:27), einem 33:30 gegen Stralsund, dem 30:24-Heimerfolg gegen Dormagen, dem 31:30 gegen Großwallstadt und den etwas überraschenden Heimsiegen gegen Berlin (30:28) und Göppingen (29:26). Andererseits ließen die Grün-Weißen aber in Essen zwei Punkte liegen und kassierten in Wetzlar eine gehörige 18:31-Klatsche. Trotzdem: Vor den entscheidenden Wochen hat GWD Minden zunächst die wohl beste Ausgangslage aller Abstiegskandidaten, empfängt der Tabellenzwölfte mit Melsungen, Wetzlar und TuSEM Essen doch noch drei Teams aus der unteren Region in der Heimfestung Kampa-Halle (siehe auch Gegnerkurve Minden).

Allerdings muss Coach Ratka auf seinen bisher gewohnten Kader zurückgreifen - Verstärkungen in der WM-Pause waren wegen der chronisch klammen Mindener Vereinskasse nicht drin, was sich letztlich als Achillesferse der GWD-Bemühungen herausstellen könnte. Die Mannschaft stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zur Hinrundenpartie, die die Zebras im Dezember mit 10/7 Treffern Kavticniks souverän mit 37:26 für sich entschieden, ausführlicher vor.

Michael Hegemann ist mit 92/12 Treffern bester Saisonschütze von Minden.
Michael Hegemann ist mit 92/12 Treffern bester Saisonschütze von Minden.
In der Sparkassen-Arena-Kiel ist GWD Minden natürlich krasser Außenseiter, selbst wenn Welthandballer Nikola Karabatic nach seiner in Odense zugezogenen Verstauchung im rechten Sprunggelenk ausfallen sollte. Die Hoffnung, der THW wäre in Gedanken bereits bei der am kommenden Sonntag bevorstehenden Revanche für das verlorene Champions League Finale gegen Ciudad Real, dürften auch eher klein sein, denn immerhin geht es für die Zebras am Mittwoch um die Einstellung eines weiteren Bundesliga-Rekords: Mit einem Erfolg gegen GWD würde der THW Kiel den 20. Ligasieg in Folge feiern und damit die Bestmarke des TBV Lemgo aus dem Jahre 2002 egalisieren. Die Chanden dafür stehen sehr gut, denn Mindens letzter Punktgewinn an der Kieler Förde liegt bereits mehr als 25 Jahre zurück: Am 17. Dezember 1983 siegte Grün-Weiß Dankersen mit 14:12 zum vierten und letzten Mal in der Ostseehalle - einem Ergebnis, das heutzutage nur noch als Halbzeitstand in Frage kommt. Seitdem gab es 15 Heimsiege in Folge gegen die Ostwestfalen, in der vergangenen Spielzeit beispielsweise ein deutliches 32:18 (15:10) (siehe auch Gegnerdaten Minden).

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Robert Schulze und Tobias Tönnies (Magdeburg / Dodendorf).

(Christian Robohm / Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht zum Spiel sowie den "Zebra"-Artikel "Zwischenstation".

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Zwischenstation

Vereinswechsel sind meist nur ein Thema, wenn es um hohe Ablösesummen geht. Doch haben vor allem die kleinen Vereine mit der Tatsache zu kämpfen, dass sie häufig nur Zwischenstationen auf dem Weg zu großen Klubs sind.

Spieler kommen, Spieler werden von größeren Vereinen abgeworben, Spieler gehen wieder. Es ist das Schicksal der kleinen Vereine. Mit dieser Unplanbarkeit müssen natürlich nicht nur die Vereine aus den unteren Tabellenregionen leben, doch trifft es sie häufiger als die erfolgreicheren Vereine, die mehr Argumente zum Verbleib eines Spielers hervorbringen können als eine lange Geschichte und pünktliche Gehaltszahlungen. GWD Minden, der Traditionsklub aus Nordrhein-Westfalen, kann zwar mit der Tatsache punkten, dass er zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga gehört, doch nach großartigen Erfolge sucht man in der nahen Vergangenheit vergeblich.

Ein Spieler, den es auf der Suche nach Erfolg aus der Weserstadt wegzieht, ist Michael Haaß. Der 25-jährige Nationalspieler gehört seit Dezember 2007 zum Kader der Grün-Weißen. Gekommen war er von den Rhein-Neckar-Löwen, die ihn nach Minden ausliehen, da er dort "mehr Spielanteile bekommen und dort auch eine zentralere Rolle spielt als bei uns. Das ist für seine persönliche Entwicklung nur förderlich", so die Erklärung des Löwen-Managers Thorsten Storm. Und anscheinend war der Wechsel nach Minden, der über die eigentliche Leihfrist hinaus dauerte, tatsächlich förderlich für den Mittelmann. Vor kurzem unterschrieb der Rechtshänder einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Ligakonkurrenten Frisch Auf Göppingen. FAG-Trainer Velimir Petkovic freut sich auf seinen neuen Schützling, der ab dem Sommer das Trikot der Schwaben trägt: "Mit Michael Haaß kommt ein Spieler zu uns, der meinen Anforderungen an einen modernen Mittelmann in Offensive und Abwehr entspricht."

Göppingen gewinnt einen Spieler, Minden allerdings verliert eine Führungspersönlichkeit und einen Sympathieträger. Mindens Trainer Richard Ratka: "Es ist nachvollziehbar, dass er nach Göppingen wechselt, Frisch Auf hat einfach mehr zu bieten als wir." Trotz der Tatsache, dass das Weggehen der guten Spieler kein Novum für den Verein ist, kommt es natürlich trotzdem immer ungelegen. "Für uns ist das gar nicht schön. Michael hat uns nach vorne gebracht. Sein Abgang tut uns weh. Er reißt in ein ausbaufähiges Team ein Loch", drückt Ratka seine Trauer über den Weggang des gebürtigen Esseners aus.

Auch GWD-Manager Horst Bredemeier ist nicht gerade erfreut über die Entscheidung von Haaß, kann sie aber auch nachvollziehen. "Das ist natürlich schade für uns, er hatte in der letzten Serie seine unbestrittenen Verdienste um den Klassenerhalt und er ist ein Imageträger für uns. Es ist verständlich, dass er jetzt den nächsten Schritt machen und bei einem Verein spielen will, der an die Europapokalplätze klopft." International spielen, das ist für die Mindener - wenn überhaupt - nur ferne Zukunftsmusik. Zurzeit stehen sie im unteren Tabellendrittel. Der Weggang von Haaß tut dann natürlich doppelt weh, doch gibt es nicht nur Spieler, die sich gegen das handballerische Mittelmaß entscheiden. Spieler wie Stephan Just, der zuvor unter anderem in Magdeburg spielte und schon seit 2005 das Trikot der Grün-Weißen trägt, oder Michael Hegemann, der im Sommer aus Lemgo nach Minden kamen, schlossen sich den Mindenern an, trotz fehlender Erfolge und großer Aufstiegsmöglichkeiten. Beide haben sich zu unverzichtbaren Stammspielern entwickelt, die die Säulen des GWD-Gerüsts bilden. Sowohl Just als auch Hegemann gehören mit 29 beziehungsweise 31 Jahren zu den Oldies im Team, das ein Durchschnittsalter von knapp 25 Jahren hat. Beide sind ligaerfahren und können ihr Handwerk und ihr gesammeltes Wissen an die junge Generation weitergeben.

(von Rika Finck, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.02.2009:

Die Pflicht vor der Kür

THW vor dem Champions-League-Kracher gegen Ciudad Real heute gegen Minden
Kiel - Am Sonntag blickt Handball-Europa nach Kiel, das Duell in der Champions League zwischen dem THW und Ciudad Real, den letzten beiden Gewinnern der Königsklasse, zieht alle in ihren Bann. Vorher haben die "Zebras" eine Pflichtaufgabe in der Bundesliga zu erfüllen: Heute kommt GWD Minden in die Sparkassen-Arena, Anwurf ist um 20.15 Uhr.

Trainer Alfred Gislason redet vor der Partie gegen den Tabellen-Zwölften nicht lange um den heißen Brei herum. "Natürlich sind wir klarer Favorit, alles andere als ein Sieg wäre eine große Enttäuschung." Dennoch hebt der Isländer - Erfahrung macht klug - mahnend seinen Zeigefinger. "Es wäre ein großer Fehler, schon jetzt auf Sonntag zu blicken, meine Spieler müssen die Partie gegen Minden verdammt ernst nehmen, sonst geht was schief."

Schief ging es in einem Heimspiel gegen Minden zuletzt vor 25 Jahren. Als die Ostwestfalen noch unter dem Vereinsnamen Grün-Weiß Dankersen firmierten, siegten sie in der damaligen Ostseehalle mit 14:12 Toren. Geschichte, Zeiten haben sich geändert. Der THW ist heute das Maß aller Dinge im Bundesligageschehen, die Ostwestfalen kämpfen seit Jahren mit rund zwei Millionen Euro Saisonetat, einem Viertel des Kieler Betrages, um den Klassenerhalt. Der gelang in der vergangenen Spielzeit ausgerechnet mit dem sensationellen Auswärtssieg in Flensburg. Statt Minden musste TuS N-Lübbecke den Gang in die Zweite Liga antreten. 18 Punkte genügten 2008 für den Klassenerhalt, jetzt hat GWD bereits 14 Zähler gesammelt, zwei ganz wichtige landeten am vergangenen Wochenende nach dem Sieg im Abstiegsduell gegen Balingen-Weilstetten auf dem eigenen Konto.

Aber was heißt Abstiegssorgen? Nach dem feststehenden Zwangsabstieg von Essen, den finanziellen und sportlichen Problemen in Stralsund und den neuesten Entwicklungen mit Insolvenznöten bei der HSG Nordhorn ist die Spannung am Tabellenende so aufgeheizt wie die Innentemperatur eines voll funktionstüchtigen Eisschrankes. Die Absteiger stehen so gut wie fest, auch Minden sucht sich andere Ziele. "Wir wollen 24 Punkte erreichen und so um Platz 13 einlaufen", steht auf dem Saison-Wunschzettel von Manager "Hotti" Bredemeier. Sein Trainer will heute "nach Kiel fahren, um ein möglichst gutes Spiel mit einer möglichst geringen Niederlage abzuliefern." Kiel spiele auf einer anderen Ebene, sagt Richard Ratka.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 18.02.2009)

 

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TV-, Radio- und Internet-Tips:

  • hbl.tv-Logo TV: hbl.tv / Sportdigital:
    Mi., ab 20.00 Uhr: THW Kiel - GWD Minden
    live aus der Sparkassen-Arena

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Mi., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - GWD Minden
    (geplante Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr, 21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr; Berichte und Stimmen nach dem Spiel um 22.00 Uhr und am Donnerstagmorgen; Reporter ist Norman Nawe)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

  • Internet:
    KN-Logo Die Kieler Nachrichten bieten einen Live-Ticker an unter www.kn-online.de/thw.
  • Internet:
    Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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