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09./11.05.2009 - Letzte Aktualisierung: 11.05.2009 DHB-Pokal

DHB-Pokal: Gummersbach schmeißt Hamburg raus

Update #1 KN-Bericht ergänzt...

Drago Vukovic jubelt über den zweiten Finaleinzug des  VfL in dieser Saison.
Klicken Sie zum Vergrößern! Drago Vukovic jubelt über den zweiten Finaleinzug des VfL in dieser Saison.
Das "Final Four"-Wochenende wartete gleich im ersten Halbfinale mit einer Überraschung auf: Altmeister und Finalrunden-Debütant VfL Gummersbach bezwang den haushohen Favoriten HSV Hamburg in dessen eigenem "Wohnzimmer", der ausverkauften Colorline-Arena, mit 35:27. Nachdem die Hanseaten die Partie in den ersten 30 Minuten im Griff hatten und folgerichtig mit 17:13 führten, verloren sie nach dem Seitenwechsel zeitweilig völlig den Faden. Ein starker Adrian Pfahl, ein treffsicherer Vedran Zrnic, ein glänzend Regie führender Viktor Szilagyi und ein sensationell parierender Nandor Fazekas ließen am Ende die Oberbergischen, ihre Fans und auch die bedingungslos hinter Hasanefendics Mannschaft stehenden Kieler Anhänger jubeln.
Dabei lief für die Gastgeber zunächst alles nach Plan: Gummersbach tat sich schwer gegen die gute Hamburger Deckung, hinter der Johannes Bitter mit zwei parierten Strafwürfen in den ersten fünf Minuten ebenfalls einen glänzenden Start erwischte. Bis zum 4:4 (10.) hielt der VfL noch mit, dann zog der HSV das Tempo an und binnen fünf Minuten auf 11:5 davon. Hens und Lindberg trafen zunächst nach Belieben, während Momir Ilic bei Gummersbach noch nicht in Fahrt kam und sowohl Vukovic als auch Szilagyi und Krantz auf der Rückraummitte nicht die Fäden fand, die es zu ziehen galt. So reichte der Mannschaft von Martin Schwalb eine durchschnittliche Leistung in den ersten 30 Minuten, um mit einer beruhigenden 17:13-Führung in die Kabinen zu gehen.

Der Gummersbacher Fanblock ist außer sich: Bei der Finalrunden-Premiere demütigt der VfL den hochgelobten HSV Hamburg.
Klicken Sie zum Vergrößern! Der Gummersbacher Fanblock ist außer sich: Bei der Finalrunden-Premiere demütigt der VfL den hochgelobten HSV Hamburg.
Nach dem Seitenwechsel brachte Sead Hasanefendic Nandor Fazekas für Stojanovic, der Ungar dankte es seinem Trainer mit drei Paraden in Folge gegen Pascal Hens. Binnen vier Minuten hatten Vukovic, Ilic, Gunnarsson mit einem sehenswerten Heber und der immer stärker werdende Viktor Szilagyi plötzlich beim 17:18-Anschluss mehr als nur Tuchfühlung aufgenommen. Jedoch wollte der psychologisch so wichtige Ausgleichstreffer zunächst nicht fallen, erst dem für Alvanos in den rechten Rückraum beorderte Youngster Adrian Pfahl gelang in der 42. Minute der Treffer zum 21:21. Als dann Zrnic per Gegenstoß gar die erste Führung für den VfL herstellte, waren in der Arena nur noch die Gummersbacher Fans zu hören - und der Kieler Block, der von Beginn an mit dem Altmeister und seinen zwei Ex-Zebras Wagner und Szilagyi in seinen Reihen sympathisierte.

Das Spiel stand nun auf des Messers Schneide, die Führung wechselte mehrfach hin und her. Doch Marcin Lijewskis Treffer zum 25:24 (47.) für den HSV Hamburg sollte die letzte Führung für die Gastgeber bleiben, denen nur noch zwei Treffer gelingen sollten. Nandor Fazekas zeigte nun reihenweise sensationelle Paraden gegen Lackovic und Hens, Szilagyi, Ilic und Pfahl brachten ihren Farben den entscheidenden Vorsprung ein. Während der HSV Hamburg in den letzten Minuten in seine Einzelteile zerfiel, setzte Adrian Wagner mit seinem dritten Treffer den Schlusspunkt beim letztlich deutlichen 35:27-Sieg des fünffachen Pokalsiegers, der erstmals seit 20 Jahren wieder ein Pokalfinale erreichen konnte.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie auch den Spielbericht der Kieler Nachrichten.

DHB-Pokal, Halbfinale: 09.05.09, Sa., 13.15: HSV Hamburg - VfL Gummersbach: 27:35 (17:13)

Logo HSV Hamburg:
Bitter (1.-43., 51.-60., 9/2 Paraden), Sandström (43.-51., keine Parade); Schröder, Jansen (3), Lackovic (1), Flohr, Velyky, Grimm (1), B. Gille (3), G. Gille (1), Lindberg (7/3), K. Lijewski (6), M. Lijewski (2), Hens (3); Trainer: Schwalb
Logo VfL Gummersbach:
Fazekas (31.-60., 13 Paraden), Stojanovic (1.-30., 6/1 Paraden); Krantz (1), Wagner (3), Vukovic (1), Ilic (5), Lützelberger, Gunnarsson (5), Alvanos, Szilagyi (4), Pfahl (6), Rahmel (n.e.), Zrnic (10/4), Tuzolana; Trainer: Hasanefendic
Schiedsrichter:
Jürgen Fleisch (Ostfildern) / Holger Rieber (Nürtingen)
Zeitstrafen:
HSV: 6 (K. Lijewski (8.), B. Gille (16.), Schröder (16.), M. Lijewski (21.), 2x G. Gille (53., 55.));
VfL: 3 (Krantz (7.), Ilic (14.), Vukovic (27.))
Siebenmeter:
HSV: 4/3 (Stojanovic hält Lindberg (8.));
VfL: 6/4 (Bitter hält Ilic (3.) und Wagner (5.))
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2 (6.), 3:2, 3:3, 4:3, 4:4 (10.), 9:4 (14.), 9:5, 11:5, 11:6, 12:6 (17.), 12:9 (20.), 14:9, 14:11 (27.), 15:11, 15:12, 16:12, 16:13, 17:13;
2. Hz.: 17:15, 18:15, 18:17 (34.), 20:17, 20:19 (39.), 21:19, 21:22 (43.), 22:22, 22:23, 24:23, 24:24, 25:24 (47.), 25:30 (55.), 26:30, 26:32, 27:32, 27:35.
Zuschauer:
13000 (ausverkauft) (Color Line Arena, Hamburg)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.05.2009:

HSV Hamburg: Nur große Worte

Halbfinal-Aus gegen Gummersbach - Schwalb in Gefahr
Hamburg - Lange Gesichter bei Gastgeber HSV Hamburg. Ins Finale zog nicht wie erwartet die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb ein, sondern der VfL Gummersbach, der sämtliche Prognosen über den Haufen und den HSV mit einer 35:27-Packung aus dem Rennen warf. "Von 100 Fachleuten hätten vorher 99 auf Hamburg getippt", zeigte sich auch THW-Kapitän Stefan Lövgren später überrascht.

"Es tut weh, die zweite Halbzeit so klar verloren zu haben", stöhnte Schwalb später. Für den Trainer dürfte die Luft in Hamburg dünn werden. Andreas Rudolph, Präsident und Alleinherrscher des Clubs, hatte nach dem Aus in Meisterschaft und Champions League mindestens einen Titel gefordert. Auch diese Minimalforderung ging nicht Erfüllung. Außer großen Worten hat der HSV Hamburg in der Saison 2008/09 wieder nichts auf die Beine gestellt.

Dabei schienen die "Blauen" in der ersten Halbzeit beim 12:6 klar auf der Siegerstraße, lagen auch zur Halbzeit beim 17:13 noch unangefochten vorn. Danach brachen die Spieler um Rückraum-Star Pascal Hens, die vor allem im Tor und bei der Abwehrarbeit Defizite aufwiesen, vollkommen ein. Der Ex-Kieler Adrian Wagner setzte mit dem 35:27 den Schlusspunkt.

(aus den Kieler Nachrichten vom 11.05.2009)


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