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12./13.03.2009 - Letzte Aktualisierung: 13.03.2009 DHB-Pokal

DHB-Pokal-Auslosung: THW trifft im Halbfinale auf die Rhein-Neckar Löwen

Update #2 KN-Bericht, Stimmen und Fotos ergänzt ...

Kultkicker Uwe Seeler und HBL-Spielleiter Uwe Stemberg präsentieren das Kieler Halbfinallos.
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Der THW Kiel trifft am 9. Mai im Halbfinale des DHB-Pokals auf die Rhein-Neckar Löwen. Das ergab die Auslosung am Donnerstagvormittag in der Hamburger ColorLine-Arena. Im zweiten Halbfinale stehen sich der HSV Hamburg und der VfL Gummersbach gegenüber. Als "Losfee" fungierte Fußball-Idol Uwe Seeler.
"Mein Herz schlägt für den Fußball, aber auch der Handballsport - insbesondere der des HSV Hamburg - fasziniert mich durch Schnelligkeit, Ästhetik, Emotion, Spannung und eine gewisse Härte. Ich freue mich auf das Pokalfinale in meiner Stadt Hamburg", sagte Seeler, bevor er zur Tat schritt und die Halbfinalpartien ausloste. Dass er dabei das wegen der aktuellen Entwicklungen brisante Duell zwischen dem THW und den Rhein-Neckar Löwen, im übrigen auch Pokalfinale des Jahres 2007, ausloste, kommentierte der Ehrenspielführer der Fußball-Nationalmannschaft und langjähriger Kicker des Hamburger SV mit einem Lachen: "Ich hab mein Bestes gegeben. Ich mache das sehr gerne, ich mache das blind. Ob das den Vereinen dann passt, da kann ich nichts für. Ich wünsche allen Teams aber viel Erfolg."

Gegner des THW im Halbfinale des DHB-Pokals: die Rhein-Neckar Löwen.
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Die Rhein-Neckar Löwen nehmen in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge am Final Four teil. Das Team, das momentan vom ehemaligen THW-Spieler und Altenholzer Coach Wolfgang Schwenke trainiert wird, qualifizierte sich mit Erfolgen gegen die Ligakonkurrenten HBW Balingen-Weilstetten (33:24), MT Melsungen (32:30), bei der SG Flensburg-Handewitt (27:26) und zuletzt mit einem 40:32 gegen Zweitligist HSG Düsseldorf für das Final Four. Den Kader der Rhein-Neckar Löwen stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Bundesliga-Hinspiel, das der THW mit 42:40 in Mannheim gewann, ausführlich vor.

In der Bundesliga rangieren die Löwen momentan mit 30:14 Punkten auf Rang sechs (siehe auch Kurve Rhein-Neckar Löwen und Tabelle). Im DHB-Pokal trafen beide Teams bisher dreimal aufeinander. 2006 verloren die Kieler im Halbfinale mit 31:33. Im Pokalfinale 2007 gewann der THW mit 33:31 und holte damit seinen ersten Titel in der Colorline-Arena. In der vergangenen Saison ebnete sich der THW gegen die Löwen mit einem 38:34 im Halbfinale den Weg zum Titel (siehe auch Gegnerdaten Rhein-Neckar Löwen).

Stapelte tief: Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm.
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Für den THW Kiel nahm Rolf Körting, der stellvertretender THW-Beiratsvorsitzender, an der Auslosung teil. "Es ist ein hochkarätiges Feld", sagte Körting. "Ich freue mich über das "Heimspiel". Für uns ist es eigentlich egal, gegen wen wir spielen, wir freuen uns auf die zwei Tage in Hamburg in Mai. Im Schrank haben wir den Platz freigelassen und würden den Pokal gern wieder mitnehmen", war Körting zufrieden mit der Auslosung. Sein Gegenüber, Thorsten Storm, hielt sich bewusst bedacht: "Wir freuen uns, zum vierten mal in Folge dabei zu sein, das Final Four ist eine der schönsten Veranstaltungen im Handball. Die Auslosung ist für uns nichts neues, wir mussten ja auch im letzten Spiel gegen den THW antreten. Wir werden versuchen, eine Überraschung zu landen. Der THW ist der stärkste Verein der Welt, da sind wir Außenseiter", stapelte Storm tief. Sein Trainer Wolfgang Schwenke meinte zu der Paarung: "Das ist natürlich eine echte Herausforderung. Sicherlich hätte ich mir den THW erst im Finale gewünscht. Aber egal, wir nehmen es, wie es kommt." Jede der vier Mannschaften erhält ein Endrunden-Antrittsgeld von 150 000 Euro.

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann freut sich auf das Event im Mai: "Die stärksten Mannschaften haben sich durchgesetzt, auch weil alle Teams den Pokal ernst nehmen und unbedingt nach Hamburg wollen. Die Welt kommt hier her, um zu sehen, wie Handball geht. Es wird eine geile Veranstaltung", blickte Bohmann voraus.

(Christian Robohm)

 

Hinweise zum Kartenvorverkauf
Alle, die beim Final Four in Hamburg als Fans des THW Kiel live dabei sein wollen, müssen sich noch ein wenig gedulden: Die Tickets aus dem Fan-Kontingent der Zebras gehen nicht vor Ende April/Anfang Mai in den Verkauf. Der Start des Vorverkaufs liegt dabei in den Händen der HBL.

Eine Reservierung von Tickets über die Geschäftsstelle oder das Ticketcenter der Sparkassen-Arena-Kiel ist nicht möglich - auch nicht für auswärtige Kunden! Es gibt keine Warteliste oder ähnliches. Derzeit werden allerdings noch Tickets über den Partner der HBL, Vietentours, angeboten, der ein Reisepaket inklusive Übernachtung anbietet.

Der Verkauf wird wie gewohnt ausschließlich an den Kassen der Sparkassen-Arena stattfinden. Die Karten-Abgabe ist dabei auf maximal 2 Karten pro Person limitiert, um möglichst vielen Fans das Erleben des Final Fours zu ermöglichen. Es sind nur Kombi-Tickets für beide Tage erhältlich, Tagestickets werden nicht verkauft. Die Preise für die Tickets sind noch nicht bekannt, werden allerdings wie der genaue Start des Vorverkaufs über die Vereins-Homepage, den Newsletter und die Tagespresse bekannt gegeben. Achten Sie deshalb auf Informationen!

Es wird dringend gebeten, von Anfragen an die Geschäftsstelle oder die Sparkassen-Arena-Kiel abzusehen, da Ihnen dort auch keine anderen Auskünfte als die hier mitgeteilten gegeben werden können!

 

Kurzumfrage:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.03.2009:

Nächster Akt im Reiz-Duell

THW trifft im Halbfinale des Final Four auf Rhein-Neckar-Löwen - HSV spielt gegen VfL Gummersbach
Hamburg - Vermutlich wusste Uwe Seeler nicht, was er da gerade aus dem Glas-Pott gezogen hatte. Zwei rote Kugeln - die eine enthielt ein Los mit dem Schriftzug des THW Kiel, die andere den der Rhein-Neckar-Löwen. Gestern betätigte sich das Fußball-Idol als Glücksfee für das Handball-Final-Four am 9. und 10. Mai und bescherte beiden Klubs, die die Hauptrollen in der Bestechungs-Affäre spielen, ausgerechnet ein weiteres Duell im Pokal- Halbfinale.

"Nicht böse sein", richtete "Uns Uwe" an die Anwesenden und hatte mit den lockeren Worten "Meine Frau war Handballerin, aber wenn Ihr noch einen Kreisläufer braucht." die Lacher auf seiner Seite. Das sind also die Fakten: "Zebras" und "Löwen" bestreiten am 9. Mai in der Hamburger Color Line Arena das eine, Gastgeber HSV und der VfL Gummersbach das andere Halbfinale. Alle vier Klubs, so prognostiziert es Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL) erhalten "150 000 Euro plus x" als Anteil aus dem Gewinn der Veranstaltung. Ziemlich schnell wurde dann deutlich, dass sich alle Vereinsvertreter den "Final Four"-Neuling VfL Gummersbach als Gegner gewünscht hatten. Der HSV und die Rhein-Neckar-Löwen waren durch ihre Geschäftsführer Piet Krebs und Thorsten Storm vertreten. Für den THW nahm Hallensprecher Rolf Körting (stellv. Beiratsvorsitzender) an der Auslosung in der Color Line Arena teil, wollte sich jedoch kaum ("Keine neuen Entwicklungen") zu den Ermittlungen gegen Uwe Schwenker und Noka Serdarusic äußern.

VfL-Geschäftsführer Francois-Xavier Houlet stellte vergnügt fest: "Oh, wir sind offenbar sehr beliebt, und plötzlich will jeder mit uns zu tun haben." Fragen zum Final Four hatte anschließend keiner der anwesenden Journalisten. Und auch die Statements der Trainer beschränkten sich auf solche: "Wir sind Außenseiter. Wer den Pokal gewinnen will, muss zwangsläufig gegen Kiel spielen" (Storm). Das Pokal-Wochenende, das eine "ganz geile Veranstaltung" (Bohmann) werden soll, interessierte ehrlich gesagt niemanden an diesem Tag in einer Woche, die von den Bestechungsvorwürfen beherrscht wird. Thorsten Storm, sichtlich beeinflusst durch die aktuellen Geschehnisse, betonte: "Ich sehe mich und meinen Verein nicht in einer zentralen Rolle. Wir sind reine Zeugen." Eine Vernehmung durch die Kieler Staatsanwaltschaft stehe dem 44-Jährigen, übrigens bis 2002 Marketing-Leiter beim THW Kiel, heute erst noch bevor, Kontakt mit Noka Serdarusic habe Storm seit der Vertragsauflösung nicht gehabt. Dieter Matheis (Beiratsvorsitzender der Löwen und HBL-Aufsichtsratsmitglied) wird als einer der Hauptzeugen heute um 10.30 Uhr von der Staatsanwaltschaft vernommen.

Derweil hinterlässt das "Schreckensszenario" im "ramponierten Handball" (Piet Krebs) seine ersten Spuren. "Die Lage ist ernst, der Imageverlust groß", sagte ein müde aussehender Frank Bohmann. "Einige Partner der HBL haben mich zum Gespräch gebeten." Noch habe sich zwar kein Sponsor der Bundesliga definitiv zurückgezogen. Bohmann fürchtet jetzt jedoch auch um die Verlängerung der am 30. Juni auslaufenden Fernseh-Verträge. "Hinzu kommt noch das schwierige Linzenzierungsverfahren mit den trudelnden Vereinen. Alles wird noch schwerer, wenn wir ein Glaubwürdigkeitsproblem haben."

Und dann sind da noch die Spieler des THW und ihr Trainer. "Wir haben alle einen starken Charakter, darauf wurde wohl bei Vertragsabschluss geachtet", sagte Linksaußen Dominik Klein, der mit dem Team gestern am frühen Morgen mit dem Bus aus Wetzlar zurückkehrte. Alfred Gislason ärgert sich nach dem Ärger um den Trainerwechsel und dem Ärger um Karabatic darüber, dass jetzt keiner mehr über das Gegenteil der als "schwieriger Umbruch" prognostizierten Saison spricht. "Für mein Ego ist das egal, aber für die Jungs ist es schade." Seit gestern stehen die Termine für das Viertelfinale in der Champions League fest. Das Hinspiel bei HC Croatia Zagreb wird am 29. März (17.30 Uhr), das Rückspiel in Kiel am 4. April (17 Uhr) angepfiffen. Das Bundesliga-Spiel gegen Melsungen wurde vom 28. auf den 25. März (19 Uhr) vorverlegt.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 13.03.2009)


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