THW-Logo
17./19.05.2009 - Letzte Aktualisierung: 19.05.2009 Bundesliga

THW muss Dienstag bei der HSG Nordhorn-Lingen ran

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team der HSG Nordhorn-Lingen.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der HSG Nordhorn-Lingen.
An sich hätte das Spiel des THW Kiel bei der HSG Nordhorn-Lingen eine echte Spitzenpartie vor dem Ende der Saison sein können. Doch eindrucksvoll sicherten sich die Kieler die Meisterschaft bereits im April, während sich die HSG nach tollen sportlichen Leistungen in dieser Spielzeit wegen der Insolvenzeröffnung auf Abschiedstour aus der TOYOTA Handball-Bundesliga befindet. Doch das darf morgen nicht zählen: Die Zebras wollen mit einem Sieg in Nordhorn die Weichen in Richtung eines neuerlichen Rekordes stellen und sich für den Champions-League-Finalhit am kommenden Sonntag gegen Ciudad Real fit halten. Anwurf im Euregium ist um 20.15 Uhr, zeitnahe Informationen gibt es wie gewohnt unter www.kiel-liveticker.de.
"Ich bin froh, dass wir gewonnen haben", sagte Alfred Gislason nach dem 33:28-Erfolg gegen die Rhein-Neckar Löwen, "wir müssen unseren Rhythmus halten". Die Spannung bis zum Champions-League-Finale halten, ist das erklärte Ziel der Zebras. Deshalb gefielt es Gislason auch nicht, wie sich seine Mannschaft am vergangenen Sonnabend präsentierte: "Unsere Deckung stand nicht richtig, wir waren zu langsam." "Mit dem Kopf waren wir alle schon ein bisschen beim Spiel gegen Ciudad Real", gestand auch Vid Kavticnik, der mit zehn Toren den größten Anteil am dritten Sieg gegen die Löwen binnen kürzester Zeit hatte, "es war schwer, sich für dieses Spiel zu motivieren."

Ganz anders soll dies jedoch am Dienstag sein, denn dann steht bei der HSG Nordhorn-Lingen die Generalprobe für das Champions-League-Finale an. Es geht aber nicht nur darum, die Form wiederzufinden, sondern auch um einen weiteren Rekord, den der THW nach dieser hitverdächtigen Spielzeit einfahren könnte. Zu übertrumpfen sind 62:6 Punkte in der TOYOTA Handball-Bundesliga. 2005 und 2006 scheiterten die Zebras knapp daran, die 2003 vom TBV Lemgo aufgestellte Bestmarke zu überbieten. Dieses Jahr soll es in den ausstehenden Spielen in Nordhorn, bei TuSEM Essen (3. Juni) und gegen die SG Flensburg-Handewitt (6. Juni) endlich klappen - und wichtig dafür wären eben die Punkte, die es Dienstag in Nordhorn zu vergeben gibt.

Die Nordhorner indes plagen andere Sorgen. Nach der Insolvenzeröffnung bricht das Team, das seit Jahren viele Sympathien in der Liga genoss, nun auseinander. Der Kader, den wir ihnen im Vorbericht zum Hinspiel bereits ausführlich vorstellten, ist kurzfristig durch den Wechsel von Holger Glandorf zum TBV Lemgo, den Transfer von Erlend Marmelund zur SG Flensburg-Handewitt und den Weggang von Peter Kuckucka in Richtung Schaffhausen geschwächt worden. Doch die finanzielle Notsituation ließ Trainer Ola Lindgren, der zur kommenden Spielzeit bei den Rhein-Neckar Löwen angeheuert hat, keine Wahl: Er musste seine Akteure ziehen lassen.

Beachtlich, dass trotz dieser Schwächungen die HSG Nordhorn-Lingen in der Lage gewesen wäre, um die neuerliche Europapokalqualifikation mitzuspielen. Nach der WM-Pause verlor die HSG nur drei Spiele, zuletzt siegten die Nordhorner gar beim bis dato um die Champions-League-Plätze spielenden TBV Lemgo deutlich mit 38:30, und holten gegen Frisch Auf Göppingen ein Remis - rechnete man die wegen der Lizenzvergehen abgezogenen vier Punkte hinzu, könnte die HSG mit 41:21 Punkten gar auf Platz sechs der Tabelle stehen (siehe auch Gegnerkurve Nordhorn und Tabelle der TOYOTA HBL). Sportlich ist also alles in Ordnung, zumal die Grafschafter mit dem Einzug ins Finale im Europapokal der Pokalsieger noch einen ganz großen Wurf dicht vor Augen haben. "Wir wollen diese wegen der Finanzprobleme unschöne Saison mit einem Pokalsieg beenden", kündigte Peter Gentzel an. Für den Torhüter wird die Partie am Dienstag unterdessen ein ganz besonderes Spiel, trifft er doch zum letzten Mal mit "seiner" HSG auf seine neuen Mannschaftskollegen. Gentzel unterschrieb unlängst einen Ein-Jahres-Vertrag ab der kommenden Saison beim aktuellen Double-Sieger.

Die HSG Nordhorn-Lingen wird am Dienstag alles tun, um mit einem Sieg gegen den THW Kiel noch einmal für richtiges Aufsehen in der TOYOTA Handball-Bundesliga sorgen. So wie am 1. Dezember 2007, als man dem THW die insgesamt vorletzte Bundesligapleite beibrachte. Das vorerst letzte Aufeinandertreffen der Vereine, die auch durch ihre Verbundenheit zu skandinavischen Handballern für Aufmerksamkeit sorgten, ist das insgesamt 20. Bundesliga-Spiel gegeneinander. 13 Siegen des THW stehen bisher zwei Unentschieden und vier Niederlagen gegenüber (siehe auch Gegnerdaten Nordhorn). Im Hinspiel gewann der THW ohne Mühe mit 35:28, Marcus Ahlm war im Dezember mit sieben Toren erfolgreichster Torschütze. Er wird am Dienstag wahrscheinlich wegen seiner Handverletzung pausieren.

Die Schiedsrichter im Euregium sind Jutta Ehrmann-Wolf und Susanne Künzig (Odenthal/Karlsruhe).

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

  • den Vorbericht der Kieler Nachrichten.

     

    Aus den Kieler Nachrichten vom 19.05.2008:

    HSG - THW: Generalprobe vor 4200 Fans

    Handball-Bundesliga übt für Europas Bühne
    Kiel - Acht Jahre stand Weltklasse-Torhüter Peter Gentzel zwischen den Pfosten der HSG Nordhorn. Der 40-jährige Schwede schaut auf acht turbulente Bundesligaspielzeiten mit Geldsorgen und Punktabzügen zurück. Jetzt hat es die Grafschafter vollends erwischt, wegen Insolvenz müssen sie in die Zweite Liga absteigen, außerdem gab es Notverkäufe. Peter Gentzel bleibt Erstligist beim heutigen Kontrahenten THW Kiel, zu dem er im Juli 2009 wechselt.

    Ein wenig Wehmut spielt mit, wenn die Partie zwischen der HSG und dem THW heute Abend um 20.15 Uhr im ausverkauften Euregium angepfiffen wird. Nordhorn wurde für Gentzel und seine fünfköpfige Familie zur zweiten Heimat. "Allerdings bleibt kaum Zeit zum Nachdenken", räumt der ehemalige Weltmeister ein. Er will mit seinen verbliebenen Nordhorner Mitspielern eine wichtige Mission erfüllen, bevor das Team noch weiter auseinanderfällt. Der Tabellenneunte steht im Finale des Europapokals der Pokalsieger und trifft an den kommenden beiden Wochenenden auf den spanischen Spitzenclub Valladolid. Parallel dazu misst sich der THW im Champions-League-Finale mit Spaniens Meister BM Ciudad Real. 4200 Zuschauer erleben heute Abend also eine Generalprobe auf der Bundesligabühne. "Zu verschenken haben wir nichts", sagt Gentzel, "Einsatz bis zum letzten Abpfiff sind wir allein unserem treuen Publikum schuldig. Die haben in jeder Krise zu uns gestanden und die Halle gefüllt".

    Zuletzt am Wochenende gegen FA Göppingen. Über 3000 Fans wurden Zeuge des 29:29, das Peter Gentzel mit seinem dritten gehaltenen Siebenmeter in der Schlusssekunde gegen Dragos Oprea festhielt. Kampfkraft und mannschaftliche Geschlossenheit streicht THW-Trainer Alfred Gislason als hervorstechende Eigenschaften des heutigen Gegners heraus, der die vorzeitigen Abgänge von Glandorf (Lemgo), Kuckucka (Schaffhausen) und Marmelund (Flensburg) großartig kompensierte. Der 38:30-Sieg vom 6. Mai in Lemgo dürfte den "Zebras" Warnung genug sein.

    Gislason hat nach seiner Knieoperation vom vergangenen Dienstag wieder seine Gehhilfen dabei. "Ich hoffe, dass ich sie spätestens gegen Ciudad Real in die Ecke stellen darf." Fehlen wird dem THW Vid Kavticnik, der am Sonnabend gegen die Löwen neben Torhüter Thierry Omeyer bester Kieler war und zehn Tore warf. Der 24-jährige Linkshänder wird mit einer Knieprellung geschont.

    Derweil ist Kim Andersson nach erlittenem Mittelhandbruch viel früher zurückgekehrt als zu erwarten war. Statt der prognostizierten fünf bis sechs Wochen fehlte der Schwede nur gut dreieinhalb. Er habe sich beim Training gut gefühlt, sei zudem bei seinem Nationalmannschaftsarzt gewesen und habe auch von diesem grünes Licht bekommen. "Ich freue mich, dass es schnell gegangen ist, will unbedingt spielen und suche meinen Rhythmus. Natürlich treibt mich auch das Champions-League-Finale an", sagt Kiels Linkshänder. Während Anderssons Abwesenheit ruhte die Verantwortung auf Halbrechts allein auf den Schultern von Christian Zeitz. Der 28-Jährige nutzte seine Chance, spielte teilweise großartig auf, was auch Andersson gefiel. "Ich freue mich für Christian und fühle mich selbst besser, wenn es bei ihm gut läuft." Fortsetzung heute Abend? "Auch mit der Champions League vor Augen: Wir spielen volle Pulle", verspricht Kim Andersson.

    (von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.05.2008)

     


    Kurzumfragen:

    Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

     

    User-Tipp:

    HSG Nordhorn-Lingen - THW Kiel:
    Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
    Mittippen!

     

    TV-, Radio- und Internet-Tips:


  • (17./19.05.2009) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite