16./18.05.2009 - Letzte Aktualisierung: 18.05.2009 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Spielbericht, weitere Stimmen, Fotos und Statistik ergänzt... |
Hein Daddel präsentiert den DHB-Pokal. |
Stefan Lövgren setzt sich durch zum 6:5. |
In dieser Phase hatten die Zebras auch ein wenig Glück, dass Bielecki mit zwei weiteren Würfen am Innenpfosten scheiterte. Doch damit gewann die Kieler Deckung an Sicherheit, per Gegenstoß besorgten der äußerst einsatzfreudige, aber oftmals in Henning Fritz seinen Meister findende Christian Zeitz sowie Henrik Lundström den Ausgleich. Im Positionsspiel zog Kapitän Stefan Lövgren gut die Fäden, erzielte das 6:5 selbst und bediente erneut Lundström zum 7:5. Nach vier schnellen Treffern für Kiel zog Löwen-Trainer Wolfgang Schwenke die Notbremse und nahm bereits nach etwas mehr als zehn Minuten seine Auszeit.
Licht und Schatten, aber immer mit vollstem Einsatz: Hier versucht sich Christian Zeitz nach einem Steal an einem Heber gegen den weit vorm Tor postierten Henning Fritz. Obwohl der Linkshänder das Tor knapp verfehlte, erntete er Szenenapplaus. |
So kam wieder Jicha für Lund ins Spiel, um für mehr Gefahr aus dem Kieler Rückraum zu sorgen. Mit Erfolg: Andersson bediente mit einem tollen Anspiel hinterm Rücken den großartig auftrumpfenden Kavticnik, der durch einen von Jicha erkämpften Siebenmeter und erneut von außen gar bis kurz vor den Pausenpfiff auf 15:11 erhöhte. Den letzten Angriff vor dem Seitenwechsel sollten eigentlich die Löwen haben, doch Jackson Richardson, der erneut vor allem im Angriff keine Verstärkung für die Gäste darstellen konnte, schloss zu früh ab. Sein geblockter Wurf war ein gefundenes Fressen für einen Kieler Konter, der durch einen weiten Pass Omeyers auf Lundström in letzter Sekunde zum 16:11-Pausenstand führte.
Sicher von außen, nervenstark vom Siebenmeterpunkt: Vid Kavticnik erzielte 10/6 Treffer. |
Zwar traf Jicha zunächst zum 20:17, doch nach Sigurdssons Anschluss hatte Christian Schwarzer auf seiner Abschiedstour gar die Chance, die Gelben bis auf einen Treffer heranzubringen. Der Kreisläufer scheiterte aber am immer stärker werdenden Thierry Omeyer, und nachdem der Franzose auch gegen Jurasik einen Siebenmeter entschärfte, während Vid Kavticnik vom Punkt weiter seine Nervenstärke demonstrierte, zog der THW wieder auf 23:18 davon.
Nikola Karabatic erzielte alle seine vier Treffer in der zweiten Halbzeit. |
Letztlich stand ein 33:28-Erfolg für den alten und neuen deutschen Meister zu Buche, der aus den letzten drei Liga-Partien in Nordhorn (Dienstag), Essen (3.6.) und gegen Flensburg (6.6.) noch vier Zähler benötigt, um einen neuen Punkterekord aufzustellen. Für die Löwen bedeutete diese Liga-Niederlage zwar einen weiteren Rückschlag, durch die gleichzeitige Niederlage des TBV Lemgo in Flensburg hat die Mannschaft von Wolfgang Schwenke dennoch alle Trümpfe in der Hand, um auch im nächsten Jahr in der Champions League zu starten.
(Sascha Krokowski)
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Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Wir hatten uns heute viel vorgenommen, dies aber nicht umsetzen können. Wir haben gut begonnen und mit 5:3 geführt, doch der THW ist daraufhin schnell davongezogen. Wir konnten uns zwar noch einmal aufraffen und waren beim 20:18 wieder nah dran. Unterm Strich hatten wir heute aber keine Chance, wir werden unsere Lehren daraus ziehen.
Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Besonders freut es mich, dass wir die Spannung hochhalten und unseren Rhythmus beibehalten konnten. Die letzten beiden Spiele gegen die Rhein-Neckar Löwen waren ja eher schwierig, beim "Final Four" hatte das Glück für uns entschieden. Dennoch kann ich nicht vollends zufrieden sein mit unserer Leistung, denn wir haben sehr viele Fehler gemacht. Glücklicherweise hat "Titi" überragend gehalten, vor allem in der zweiten Halbzeit.gegenüber den Kieler Nachrichten::
Nikola Karabatic hat meiner Meinung nach nicht schlecht gespielt, war bemüht, hat gut gedeckt und viel für die Mannschaft getan. Die Diskussion um ihn ist natürlich nervend. Ich will ihn unbedingt behalten, für ihn gibt es keinen Ersatz auf der Welt. Und auch Vid Kavticnik gehört zu den besten drei Linkshändern überhaupt.
Es war schwer, sich für dieses Spiel zu motivieren. Wir haben viermal in kurzer Zeit gegeneinander gespielt. Und mit dem Kopf waren wir alle sicher auch ein bisschen bei Ciudad Real.
Wir wollten uns unbedingt revanchieren, sind aber an Kleinigkeiten gescheitert. Kiel bringt einfach in jedem Spiel mehr Leidenschaft und Selbstbewusstsein aufs Parkett. Aber von unserer Mannschaft mit all ihren Verletzten darf man eben keine Wunder erwarten. Diese Saison ist trotzdem ein achtbarer Erfolg.
Auch wenn ihr oft gegen mich wart, hat es immer riesigen Spaß gemacht, hier in Kiel zu spielen.
Kiel hat uns eine Chance gegeben, aber wir haben sie weggeworfen. Ich denke nicht, dass Kiel eine Klasse besser ist. Wir hatten unsere Möglichkeiten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 18.05.2009:
Das vierte Duell gegen die Mannheimer innerhalb von drei Wochen gestaltete sich jedoch nicht als Leckerbissen. Vielleicht war es sogar nie leichter für die Löwen, den deutschen Rekordmeister zu bezwingen. Doch in einer schwachen Darbietung beider Teams machte das Team von Gäste-Trainer Wolfgang Schwenke am Ende zu viele Fehler und verließ die mit 10 250 Zuschauern ausverkaufte Sparkassen-Arena erneut als Verlierer. Bis zur 5:3-Führung (6.) agierten die Mannheimer diszipliniert, trafen mit Mariusz Jurasik und Karol Bielecki beherzt aus dem Rückraum. Die Löwen ließen sich nicht recht beeindrucken vom "brennenden" DHB-Pokal, den die Kieler Fans vor dem Anpfiff mit Maskottchen "Hein Daddel" gefeiert hatten. Beim THW nahm Nikola Karabatic ebenso auf der Bank Platz wie der verletzte Marcus Ahlm.
Technische Fehler, überhastete Aktionen auf Seiten der Löwen bereiteten behäbigen Kielern das Feld, die zuweilen übertrieben lässig agierten. Der THW zog bis auf 10:6 davon (18.). Ab jetzt geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr, obwohl sich auch die "Zebras" ungewohnte Unkonzentriertheiten erlaubten. Sogar Börge Lund, ansonsten unanfechtbare Konstante in der Deckung, leistete sich im Mittelblock defensive und als "Ablösung" von Stefan Lövgren auch offensive Schwächen. Zwar sorgten Jurasik und der stark auftrumpfende Uwe Gensheimer beim 18:20 (39.) in Unterzahl nach der Pause noch einmal für Hoffnung bei den Gästen, die jetzt offensiver deckten. Doch spätestens, als die Löwen durch drei Zeitstrafen in Folge (46., 47., 48.) geschwächt waren, suchten die Kieler mit dem überragenden Rechtsaußen Vid Kavticnik und einem glänzend parierenden Thierry Omeyer im Tor die Entscheidung, die Nationalspieler Dominik Klein mit zwei Treffern zum 28:21 (51.) perfekt machte. Omeyer gelangen allein in Halbzeit zwei 14 seiner insgesamt 21 Paraden, darunter zwei parierte Siebenmeter gegen Jurasik (42.) und Sigurdsson (54.). Auch Igor Anic als guter Ahlm-Ersatz war mit fünf Treffern und einer ansprechenden Abwehr-Darbietung einer der Gewinner dieser mäßigen Partie, die besonders im Kieler Rückraum von viel Licht und Schatten geprägt war.
"Wir waren ständig in Unterzahl. Und obwohl beim THW jeder gedanklich schon beim Champions-League-Finale war, haben wir moralische Tiefschläge kassiert, zu oft die Bälle weggeworfen. So langsam lassen auch die Kräfte nach. Am Ende hat der THW den Vorsprung nur noch verwaltet", resümierte Löwen-Trainer Wolfgang Schwenke nach einer Partie, die Löwen-Keeper Henning Fritz, der in der zweiten Halbzeit zahlreiche "Hundertprozentige" in seinem alten "Wohnzimmer" entschärft hatte, unzufrieden stimmte: "Wir hatten eine Chance, sind nicht schlechter als Kiel. Aber wir müssten unsere Kompetenz besser bündeln." Das hatte "Fritze" in der Schlussphase auch lautstark seine Vorderleute wissen lassen ("Einige Fehler waren ärgerlich").
THW-Coach Alfred Gislason, nach einer Knie-OP auf Krücken zuweilen wild gestikulierend an der Seitenlinie, beschäftigt sich innerlich längst mit dem Champions-League-Finale gegen Ciudad Real: "Ich bin heute nicht richtig zufrieden. Wir müssen uns steigern für die Spiele, die vor uns liegen."
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 18.05.2009)
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