Das Team der Rhein-Neckar Löwen. © RNL

Gudjon Valur Sigurdsson spielte zuletzt groß als Spielmacher auf, seitdem Grzegorz Tkaczyk sich verletzte. Mit 166/64 Treffern ist der Isländer zudem hinter Mariusz Jurasik (168/12) zweitbester Torschütze. © RNL

Die Meisterschaft mussten die ambitionierten, zu Beginn der Saison besonders auf den Außenpositionen nochmals verstärkten und mit den Hopp-Millionen ausgestatteten Rhein-Neckar Löwen bereits während der mehr als durchwachsenen Hinrunde abschreiben. In der Champions League und auch im DHB-Pokal musste die Mannschaft von Trainer Wolfgang Schwenke in den vergangenen Wochen gegen den THW Kiel bekanntlich Lehrgeld bezahlen. Nur eines der drei Duelle konnten die Löwen siegreich gestalten, dies war ausgerechnet das für die Zebras nach dem klaren 37:23-Kantersieg nahe der Bedeutungslosigkeit liegende Rückspiel in der Königsklasse. Besonders bitter dürfte für die Mannheimer die 35:36-Pokalniederlage am vergangenen Wochenende gewesen sein, als man sich in der Schlussphase an den Rekord-Pokalsieger herankämpfte, aber durch das Tor von Filip Jicha quasi mit der Schlusssirene doch wieder mit leeren Händen dastand. Entgegen der im Vorfeld dieser Saison gesteckten Ziele übten sich die Verantwortlichen ob der Niederlage aber in Optimismus und Stolz: "Ich hatte heute Krieger auf dem Feld. Sie haben alles gegeben, haben gefightet, das Letzte aus sich rausgeholt. Moralisch hätten wir heute den Sieg verdient gehabt", sagte Wolfgang Schwenke nach der Partie, und auch Geschäftsführer Thorsten Storm befand, dass sich die Mannschaft "sehr sehr teuer verkauft" habe und "auf dem richtigen Weg" sei. Ob der Weg dann in der nächsten Saison, wenn mit Bjarte Myrhol, Olafur Stefansson und dem neuen Trainer Ola Lindgren erneut der aktuelle Kader, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Liga-Hinspiel vorgestellt haben, qualitativ aufpoliert wird, endlich zum ersehnten Titel führen kann?

Junioren-Nationalspieler Steffen Fäth bekommt unter Wolfgang Schwenke vermehrt Spielanteile und machte im Pokalhalbfinale gegen den THW Kiel eine starke Partie. © RNL

In dieser Spielzeit geht es für die Löwen also nur mehr darum, zu retten was zu retten ist. Sprich: Mit einem Schlussspurt soll zumindest Platz 2 oder Platz 3 gesichert werden, um in der nächsten Spielzeit wieder in der Champions League antreten zu können. Um diese beiden Plätze buhlen neben den Mannheimern (46:14) noch der HSV Hamburg (45:15) und der TBV Lemgo (43:17), eines der Teams wird also leer ausgehen und stattdessen im EHF-Pokal antreten müssen (siehe auch Tabelle der TOYOTA HBL). Mit Essen und Dormagen stehen den Rhein-Neckar Löwen noch zwei Pflichtaufgaben bevor, ehe es am letzten Spieltag ausgerechnet zum Ex-Club von Grzegorz Tkaczyk und Karol Bielecki, dem SC Magdeburg, geht (siehe auch Gegnerkurve Rhein-Neckar Löwen). Will man dort nicht noch um die Königsklassen-Qualifikation bangen, muss am Samstag mindestens ein Punkt beim THW her.

Für die Zebras hingegen geht es im Grunde in der Liga um nichts mehr: Die 15. Meisterschaft ist bereits seit dem 21. April in trockenen Tüchern, mit aktuell 57:3 Punkten wurde der bislang beeindruckendste und dominanteste nationale Titel der Bundesliga-Geschichte eingefahren. Aber genau dies wird trotz aller Konzentration auf die Champions League Finalspiele gegen Ciudad Real der Antrieb für den THW sein: Sechs Punkte benötigt man noch aus den letzten vier Liga-Partien - es folgen noch Nordhorn (A), Essen (A) und Flensburg (H) - , um den alten Punkterekord von 62:6 Zählern (Lemgo 2003, THW 2005 und 2006) zu überbieten. Ganz davon abgesehen werden die Kieler Handballer gegen den Verein, der in den vergangenen Monaten für mächtig Unruhe im Verein an der Förde führte, sowieso bis auf die Haarspitzen motiviert sein.

Bislang konnten die Löwen noch nicht in Kiel punkten: In der letzten Spielzeit in einer rasanten Partie dank der achtfachen Torschützen Karabatic und Klein mit 38:34, schon zuvor holten die Löwen bzw. die SG Kronau/Östringen drei Niederlagen in der Ostseehalle ab (siehe auch Gegnerdaten Rhein-Neckar Löwen).

Der Anwurf in der Sparkassen-Arena erfolgt um 15.00 Uhr, Lars Schaller (Leipzig) und Sebastian Wutzler (Frankenberg) werden das Spitzenspiel leiten.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2009:

THW empfängt heute um 15 Uhr Rhein-Neckar Löwen

Zum vierten Mal in 21 Tagen treffen heute die "Zebras" auf die "Löwen". Deren Trainer Wolfgang Schwenke hält den Vergleich zu den Serienpleiten der HSV-Fußballer gegen Werder Bremen für einen hinkenden: "Der HSV und Werder sind ausgeglichen stark. Wir sind klarer Außenseiter. Aber ich freue mich immer, nach Kiel zu fahren. Wegen meiner Familie und wegen der Spiele. Wir wollen nicht die gleichen Fehler machen wie beim letzten Mal."

Die Mannheimer steuern die Vizemeisterschaft und damit die erneute Qualifikation für die Champions League an. Schwenkes Mission ist dann erfüllt. Einen neuen Arbeitgeber hat der 41-jährige Trainer und Diplom-Betriebswirt bislang noch nicht gefunden.

Alfred Gislason spricht von einem "ganz normalen Bundesliga-Spiel, das wir gewinnen wollen - auch ohne Marcus Ahlm". Der Schwede laboriert noch an einer Kapselverletzung im Zeigefinder und wird frühestens in den Finals der Champions League wieder einsatzfähig sein.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 16.05.2009)

 

Kurzumfrage:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 

User-Tipp:

THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

TV-, Radio- und Internet-Tipps:

• TV: hbl.tv / Sportdigital:
  Sa., ab 16.50 Uhr: THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen
  zeitversetzte Aufzeichnung der Partie in voller Länge
  
• TV: NDR:
  Sa., ab 17.00 Uhr: Zusammenfassung THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen
  im Rahmen der Sendung "liga1-handball"

• Radio: NDR 1 Welle Nord:
  Sa., ab 15.00 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen
  geplante Einblendungen um 15.00 Uhr, 15.30 Uhr, in der Schlussphase der 1. Halbzeit gegen 15.40 Uhr, 16.00 Uhr, 16.20 Uhr und in der Schlussphase gegen 16.30 Uhr; Berichte und Stimmen nach dem Spiel um 17.00 Uhr, 17.30 Uhr und am Sonntagmorgen; Reporter ist Stefan Brasse
  Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

• Internet:
  Die Kieler Nachrichten bieten einen Live-Ticker an unter www.kn-online.de/thw.
  
• Internet:
  Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.