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28./30.09.2009 - Letzte Aktualisierung: 30.09.2009 Bundesliga

THW am Mittwoch bei GWD Minden zu Gast

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team von GWD Minden.
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Vier Spiele, vier Siege: Trotz beizeiten etwas Sand im Angriffsgetriebe steht der THW Kiel in der TOYOTA Handball-Bundesliga auch nach dem 36:29-Erfolg am Samstag über den VfL Gummersbach noch ohne Punktverlust da. Dies soll auch am Mittwoch beim dritten Auswärtsspiel bei GWD Minden so bleiben. Der Anwurf in der Kampa-Halle erfolgt um 20.15 Uhr, zeitnahe Informationen gibt es wie immer unter www.kiel-liveticker.de.
Nikolas Katsigiannis wechselte aus Nordhorn nach Minden.
Nikolas Katsigiannis wechselte aus Nordhorn nach Minden.
Abstiegskampf pur: Seit sieben Jahren schon findet sich GWD Minden stets im hinteren Tabellendrittel der Bundesliga wieder, den Klassenerhalt schafften die Ostwestfalen aber stets. Zusammen mit der HSG Wetzlar gilt GWD mittlerweile als sportlicher Überlebenskünstler - Erfahrungen, die die Mannschaft in den vergangenen Jahren sammelte, halfen dabei auch, den Kopf im letzten Moment noch aus der Schlinge ziehen zu können. Unvergessen die Saison 2007/08, als man erst durch einen sensationellen 29:28-Auswärtssieg beim Vizemeister SG Flensburg-Handewitt am letzten Spieltag dem Abstieg entronn und stattdessen den Lokalrivalen TuS N-Lübbecke in die Zweitklassigkeit schickte.

In der vergangenen Spielzeit hatte GWD indes zum ersten Mal seit vielen Jahren schon zu Beginn der Rückrunde keine Abstiegsängste mehr zu überwinden. Zu deutlich waren die finanziellen und damit auch sportlichen Probleme in Essen und Stralsund, so dass die direkten Abstiegsplätze frühzeitig vergeben waren. Als dann schließlich auch die HSG Nordhorn-Lingen Insolvenz anmelden musste, brauchte Trainer Richard Ratka auch nicht weiter um eine mögliche Relegation bangen. Befreit spielten die Ostwestfalen letztlich auf, sammelten sogar überraschende Siege in Großwallstadt und gegen Lemgo und kamen letztlich nicht nur auf den 13. Tabellenplatz, sondern vor allem auf insgesamt 25 Punkte - so viele wie seit der Spielzeit 2002/03 nicht mehr.

Linkshänder Evars Klesniks versucht sein Comeback nach langer Verletzungspause.
Linkshänder Evars Klesniks versucht sein Comeback nach langer Verletzungspause.
Nachdem bei Richard Ratka in den vergangenen Jahren der Kern der Mannschaft stets zusammengehalten werden konnte und er so zumindest auf eine großteils eingespielte Einheit zurückgreifen konnte, muss er in dieser Spielzeit einen Neuanfang wagen - gleich fünf Leistungsträger verließen den Verein. Torhüter-Oldie Malik Besirevic, der sich in der vergangenen Saison in der Sparkassen-Arena durch einen gefangenen (!) Siebenmeter eine Menge Sonderapplaus abholte, unterschrieb zunächst bei der HSG Nordhorn-Lingen, ehe ihm ein Angebot vom spanischen Spitzenteam Portland San Antonio unterbreitet wurde, welches er nicht ablehnen konnte. Der ehemalige Auswahlspieler Michael Hegemann kehrt zum Aufsteiger HSG Düsseldorf zurück, und Nationalspieler und Spielmacher Michael Haaß schloss sich Frisch Auf! Göppingen an. Zudem verließen auch zwei Eigengewächse nach vielen Jahren in der ersten Mannschaft den Verein: Linksaußen Andreas Simon wechselte zum ambitionierten Zweitligisten ASV Hamm, Linkshänder Jan-Fiete Buschmann spielt nun für Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf.

Der 24-jährige Däne Rene Bach Madsen erzielte bislang 11 Treffer.
Der 24-jährige Däne Rene Bach Madsen erzielte bislang 11 Treffer.
Immerhin konnten aber vier neue Spieler verpflichtet werden, die Richard Ratka sicherlich weiterhelfen können. Für die "Königsposition" im linken Rückraum konnte der zweimalige dänische Nationalspieler Rene Bach Madsen vom spanischen Club BM Torrevieja nach Ostwestfalen geholt werden. Als Nachfolger von Malik Besirevic im Tor wurde Nikolas Katsigiannis von der HSG Nordhorn-Lingen verpflichtet. Der 27-Jährige durfte sich auch schon über eine Einladung von Bundestrainer Heiner Brand freuen, in Minden bildet er nun ein starkes Gespann mit dem Norweger Svenn-Erik Medhus und dem Jugendnationalspieler Nils Dresrüsse. Im rechten Rückraum soll neben Eigengewächs Schäpsmeier der Lette Evars Klesniks eine Chance bekommen. Klesniks, zuletzt bei TuSEM Essen, war fast ein Jahr lang verletzt und unterschrieb bei GWD einen stark leistungsbezogenen Vertrag. Zudem konnte Minden mit Damian Wleklak noch einen erfahrenen Spielmacher verpflichten. Der 131-fache polnische Nationalspieler spielte letzte Saison noch beim österreichischen Spitzenclub HC Hard und zuvor lange Jahre in der Heimat bei Wisla Plock. Als der THW Kiel am 8. Oktober 2005 in der Champions League überraschend mit 31:32 in Plock verlor, erzielte Wleklak sechs Treffer (siehe auch Gegnerkader Minden).

Erfahrener Mittelmann: Der 33-jährige Pole Damian Wleklak.
Erfahrener Mittelmann: Der 33-jährige Pole Damian Wleklak.
Richard Ratka bekam also offensichtlich Qualität für Qualität, allerdings muss sich seine neue Mannschaft erst noch finden. Nicht zu Gute kam GWD Minden daher in dieser Saison der Spielplan der TOYOTA Handball-Bundesliga: Hatte man in der vergangenen Jahren oftmals mit "schweren" Spielen und bis zu 2:18 Punkten begonnen, um dann zum Ende der Hinrunde die "Big Points" zu landen, starteten die Westfalen diesmal mit mehreren Begegnungen gegen Abstiegskonkurrenten. Nach einer 21:26-Heimniederlage zu Beginn gegen die Füchse aus Berlin erreichte die Mannschaft in Düsseldorf immerhin ein 24:24-Unentschieden. Unzufrieden war Richard Ratka besonders nach der 22:24-Heimpleite gegen die HSG Wetzlar, so dass man nach dem 23:23 im Derby am Sonntag beim TuS N-Lübbecke mit 2:6 Punkten einen eher durchwachsenen Start in die neue Saison hatte (siehe auch Gegnerkurve Minden und Tabelle der TOYOTA-HBL). Doch immerhin ließ gerade die Punkteteilung beim Nachbarn aus Nettelstedt aufhorchen bei GWD: Bis vier Minuten vor Schluss lagen die Gäste noch mit 18:23 zurück, ehe Gylfi Gylfason und Aljoscha Schmidt, mit 23/9 Saisontreffern bester Torschütze bislang, mit ihren Toren noch ein kaum noch für möglich gehaltenes Unentschieden erarbeiteten.

Gegen den THW Kiel ist Minden trotz des Heimspiels auf jeden Fall in der Außenseiterrolle. Diese gefällt den Westfalen aber gut, denn auch die Zebras konnten sie vor gar nicht allzu langer Zeit gehörig ärgern: Direkt nach der Europameisterschaft 2006 in der Schweiz reiste der THW als hoher Favorit nach Minden, legte schnell eine 11:4-Führung vor und verlor letztlich doch noch das Konzept und das Spiel mit 30:32. In der letzten Saison aber ließ Kiel nichts anbrennen, feierte in Minden am 3. Dezember 2008 den 16. Bundesliga-Auswärtssieg in Folge und stellte damit eine neue Bestmarke auf. Beim ungefährdeten 37:26-Erfolg waren Vid Kavticnik (10/7) und Marcus Ahlm (7) die besten Schützen. Von bislang 50 Bundesliga-Duellen der beiden Traditionsclubs gewann der THW 35, GWD Minden 14 (siehe auch Gegnerdaten Minden).

Die Schiedsrichter am Mittwoch sind Martin Harms (Magdeburg) und Jörg Mahlich (Stendal).

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht zum Spiel.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.09.2009:

Training gegen "Bären"

THW hoher Favorit in Minden - GWD arbeitet nach Umbruch an der Feinabstimmung
Kiel - Vier Spiele, vier Siege, Tabellenführer der Handball-Bundesliga. Meister THW Kiel erwischte einen Saisonstart nach Maß. Heute treffen die "Zebras" in der Mindener Kampa-Halle auf den Tabellen-13. GWD. Alles andere als ein weiterer Sieg wäre - ohne dem Gegner nahe treten zu wollen - eine Riesen-Überraschung.

Das sieht Horst "Hotti" Bredemeier, Manager und Vereinspräsident in Personalunion beim Traditions-Club, genauso. Der ehemalige Bundestrainer, der neben seiner Tätigkeit in Minden als Vizepräsident beim Deutschen Handball-Bund Verantwortung trägt, formuliert es noch ein wenig zugespitzter. "Für uns ist das ein Training auf ganz hohem Niveau." Denn, so Bredemeier, die Kieler seien mit dem neuen Kader zwar noch nicht eingespielt, "aber individuell hat der THW nach dem Personalwechsel erneut eine bärenstarke Mannschaft. Für mich neben dem HSV der größte Titelaspirant."

Genau wie sein Kieler Kollege Alfred Gislason arbeitet auch GWD-Coach Richard Ratka an der Feinabstimmung nach einem Umbruch. Michael Hegemann (Düsseldorf), Michael Haaß (Göppingen), Jan-Fiete Buschmann (Hannover) und Malik Besirevic (Portland San Antonio) verließen die Ostwestfalen. Allesamt waren Leistungsträger, wurden durch Rene Bach Madsen (BM Torrevieja), Damian Wleklak (HC Hart, Österreich), Evars Klesniks (Essen) und Nikolas Katsigiannis (Nordhorn) aber nahezu gleichwertig ersetzt. "Es braucht Zeit, um diese Leute zu integrieren", weiß Bredemeier. Den Durchbruch habe bisher nur Torhüter Katsigiannis geschafft. "Der ist jetzt schon Volksheld."

So startete Minden durchwachsen in die neue Spielzeit. In heimischem Revier setzte es gegen die Füchse Berlin und HSG Wetzlar zwei empfindliche Niederlagen, auswärts punktete GWD in Düsseldorf (24:24) und schnappte sich am Wochenende im prestigeträchtigen Derby bei N-Lübbecke (Bredemeier: "So wichtig wie Kiel gegen Flensburg.") mit dem 23:23 einen noch viel wichtigeren Zähler. Dabei schien nach 57 Minuten beim 23:18 für Lübbecke alles entschieden. Minden aber schaffte das Unvorstellbare, fluchtartig verließen Lübbeckes Fans die Halle. Er habe schon viel im Handball erlebt, sagt Bredemeier. "Das aber hatte wirklich was."

Die "Zebras" sparen sich die Übernachtung, stiegen für die rund 300 Kilometer heute Morgen in den Bus und ruhen sich vor dem Anpfiff in einem Tageshotel aus. Bis auf die Langzeitverletzten Palicka und Reichmann reist Gislason mit voller THW-Kapelle an. Ziel sei es zu gewinnen, außerdem arbeite das Team daran, sich weiter einzuspielen, sagt Kiels Trainer. "Und dann schauen wir aufs Wochenende, freuen uns auf Ademar Leon und den Start in die Champions League."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.09.2009)

 

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