03./04.03.2010 - Letzte Aktualisierung: 04.03.2010 | Bundesliga |
Update #3 | KN-Bericht, weitere Stimmen, Spielbericht und Fotos ergänzt... |
Erneut bester Torschütze: Momir Ilic erzielte 10/6 Treffer. |
Kim Andersson war es, der den ersten Treffer für die Kieler erzielte. Es folgten ein Siebenmeter von Momir Ilic und ein weiter Pass von Filip Jicha auf Christian Sprenger, den dieser zum 3:1 verwandeln konnte (5.). Der THW war auf Kurs - jedoch stellte sich den Kieler Angriffsbemühungen in der Start-Viertelstunde Mindens Torhüter Svenn-Erik Medhus öfter als gewünscht in den Weg. Da das Zebra-Angriffsspiel tatsächlich auch etwas behäbig daher kam, musste es Ilic von der Siebenmeterlinie richten. Ein Strafwurf-Doppelschlag bedeutete das 5:2 (7.), ehe Henrik Lundström per Tempogegenstoß den Vorsprung auf vier Tore ausbauen konnte. Der THW strebte einem Start-Ziel-Sieg entgegen, auch weil Omeyer einen glänzenden Tag erwischt hatte. So fing er einen Wurf von Just und schickte dann Jicha zum 7:2 auf die Reise. Als Ahlm wenig später eine tolle Kombination zum 9:4 (13.) abschloss, hofften die Fans auf ein ähnliches Angriffsfeuerwerk wie gegen Kolding.
Diskussionsbedarf mit dem Schiedsrichter-Gespann hatte nicht nur GWD-Spielmacher Stephane Just. |
Ratlos: Mindens neuer Trainer Ulf Schefvert. |
Spielte eine starke Partie ohne einen Fehlwurf: Marcus Ahlm erzielte vier Tore. |
(Christian Robohm)
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Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Es ist sicherlich schön, mit 13 Toren gewonnen zu haben, aber ich bin alles andere als zufrieden mit unserem Spiel. Wir haben sehr langsam gespielt, teilweise sehr schlecht geworfen und viele technische Fehler gemacht. Uns fehlte ein bisschen die Konzentration. Es ist irgendwie komisch, so etwas zu sagen, wenn man mit 13 Toren gewonnen hat. Ich hoffe und gehe davon aus, dass wir die nächsten Spiele wieder besser spielen und mehr bei der Sache sind. Die Abwehr stand aber gut, und wenn wir nicht einen überragenden Titi im Tor gehabt hätten, wäre die Partie enger verlaufen.
Glückwunsch an Kiel und auch viel Glück in der Champions League - sie haben eine Weltklassemannschaft. Zum Spiel gibt es nicht viel zu sagen: Wir haben es versucht, aber wir hatten viele Probleme im Rückraum. Wir haben mehrere kranke und verletzte Spieler und konnten daher nur einen Mann austauschen.
Wir hatten in der Tat wenig Möglichkeiten. Auch Janis Helmdach war krank und hatte die ganze Woche nicht trainiert. Barna Putics war heute sicherlich überfordert. Stephan Just hat noch ein gutes Spiel gemacht, war in der zweiten Halbzeit dann aber auch sichtlich überfordert, da von links gar nichts kam. Moritz Schäpsmeier war ebenfalls krank, wir wussten gar nicht, ob wir ihn heute überhaupt einsetzen können. In der zweiten Halbzeit hat er aber etwas geholfen. Wir hatten beim Stand von 19:14 noch eine kleine Chance, das Ergebnis im Rahmen zu halten. Mit der Abwehr können wir heute sicherlich einigermaßen zufrieden sein. Dass wir hier heute nicht gewinnen können, hat sich nun einmal so ergeben.
Wir freuen uns jetzt auf die nächsten Spiele. Am Sonntag geht's gegen Skopje, gleichzeitig hoffen wir natürlich auf einen Ausrutscher von Barcelona in Kolding. Danach geht es gegen Gummersbach in die LANXESS arena, da haben wir noch eine Rechnung offen. Wir werden uns sehr gut vorbereiten und freuen uns auf die Spiele.
Ich denke, wir haben heute einigermaßen stabil gespielt, trotz allem aber auch viele Chancen liegen gelassen. Die Niederlage von Hamburg hat uns nicht zusätzlich motiviert. Wir müssen auf uns schauen und unseren Job erledigen. Aber natürlich sind wir froh, nach Minuspunkten wieder Erster zu sein.
Natürlich haben wir uns nicht ausgerechnet, hier zu gewinnen. Im Gegenteil. Wir wollten das Ergebnis erträglich gestalten. Das ist uns 40 Minuten lang gut gelungen. Das nehmen wir als positives Erlebnis mit. Danach haben wir viele Fehler gemacht, die der THW mit seinen schnellen Leuten eiskalt per Gegenstoß bestraft hat. Jicha hat in der zweiten Halbzeit wenig gespielt. Das hat uns auch nichts genutzt. Denn dann machen bei Kiel eben Ilic, Andersson oder Palmarsson die Tore.
Aus den Kieler Nachrichten vom 04.03.2010:
Das letzte Erfolgserlebnis der Ostwestfalen in Kiel liegt weit zurück. Am 17. Dezember 1983 entführte Minden, damals noch unter dem Vereinsnamen Grün-Weiß Dankersen, mit dem 14:12 beide Punkte aus der ehemaligen Ostseehalle. Gestern Abend hatten beide Teams schon zur Halbzeit beim 17:11 mehr Treffer erzielt als ihre Vorgänger in den gesamten 60 Minuten. Das Spiel hat sich weiterentwickelt.
Für das Tempo sorgten trotz vieler Fehler allein die "Zebras". Nach dem 0:1 durch den Ungarn Bama Putics, der einzigen Gästeführung, nahm Kiel das Heft in die Hand. Glanz verbreiteten Filip Jicha und Co. allerdings selten. Dennoch kamen Zweifel am späteren Sieger nicht auf, weil GWD nur um Schadensbegrenzung bemüht war, keinen einzigen Gedanken an eine eigene Siegchance zu verschwenden schien.
So rief Neu-Trainer Ulf Schefvert seine Mannen schon nach zwölf Minuten beim 3:8 zur Auszeit. Wachrütteln konnte der Schwede sein Team nicht, einziger Halt im fragilen Gebilde des Tabellenschlusslichts blieb Torhüter Svenn Erik Medhuus, der die Kieler Angreifer wenigstens ab und zu ärgerte und insgesamt zwölf Paraden ablieferte. Ohne Chance blieb der Norweger - später auch Nikolas Katsigiannis - bei den insgesamt acht THW-Siebenmetern. Momir Ilic, der insgesamt zehn Tore erzielte, versenkte den Ball sechsmal, Filip Jicha traf zweimal von der Strafwurfmarke.
Weil sich die Kieler bald dem mageren Gäste-Niveau anpassten, plätscherte die Partie - arm an Höhepunkten, reich an Fehlversuchen - bis zum Halbzeitpfiff dahin. Gut für Kiel, dass Thierry Omeyer in jedem Spiel brennt. Allein dem Franzosen hatte es der THW zu verdanken, dass die sichere Führung Bestand behielt. "Es hört sich doof an bei einem Sieg mit 13 Toren", grantelte später THW-Trainer Alfred Gislason, "aber über unser Spiel bin ich alles andere als zufrieden." Seine Mannschaft habe nicht gut gespielt, fuhr er fort. Teilweise haben wir zu langsam agiert und schwach geworfen. "Da fehlte einfach die Konzentration.
"Möglich, dass die "Zebras" mit ihren Gedanken schon bei den drei bevorstehenden schweren Auswärtshürden in Gummersbach, Lemgo und Göppingen waren. Immerhin unterbrach die Wurfgewalt von Andersson, Jicha oder Ilic die einsetzende Langeweile, auch die Tempogegenstöße über Henrik Lundström erfreuten die Fangemeinde. Ein wenig mehr Schwung entwickelten der Meister allerdings erst ab der 45. Minute - als bei Minden die Kräfte nachließen. "Und wir in der Folgezeit wie gegen eine Gummiwand gelaufen sind", wie Schefvert das jetzt hoffnungslose Anrennen gegen die THW-Abwehr bezeichnete. Omeyer nagelte sein Tor endgültig zu, hielt insgesamt 19 Bälle und war Ausgangspunkt der THW-Torjagd in den letzten Minuten, die schließlich zum standesgemäßen Kantersieg führte.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.03.2010)
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