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10./11.09.2010 - Letzte Aktualisierung: 11.09.2010 Bundesliga

Spitzenspiel am Sonntag: Der THW Kiel empfängt den TBV Lemgo

Update #1 KN-Vorbericht vom 11.09. ergänzt...

Das Team des TBV Lemgo.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des TBV Lemgo.
Mit dem Spiel gegen den TBV Lemgo am Sonntag ist die Eingewöhnungszeit in der TOYOTA Handball-Bundesliga für die Zebras endgültig vorbei: Die erste Spitzenpartie mit Beteiligung der Zebras wird zeigen, wo die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason wirklich steht. Das Duell der beiden Europapokalsieger wird um 17.30 Uhr in der Sparkassen-Arena-Kiel angepfiffen, Sport1 überträgt die Partie live im Fernsehen.
Für den THW Kiel geht die Saison jetzt so richtig los: Gewinnen die "Zebras" die DHB-Pokalpartie beim Drittligisten Fredenbeck am 22. September, so haben sie insgesamt 13 Pflichtspiele binnen 41 Tagen zu absolvieren. Den Auftakt zu diesem Mammutprogramm bildet am Sonntag das Spitzenspiel gegen den zweimaligen Meister TBV Lemgo in der Sparkassen-Arena-Kiel. Vorerst zum letzten Mal wird zu diesem Anlass ein Sonderstand im Foyer (auf der Seite Europaplatz) aufgebaut, an dem Fans nicht nur die neuen Trikots und Trikot-Hosen erwerben können, sondern sich ihre Trikots auch direkt vor Ort auf Wunsch beflocken lassen können. Außerdem warten dort auch eine Menge Sonderangebote auf die THW-Fans. Doch keine Bange: Auch bei den folgenden Heimspielen können die neuen THW-Trikots erworben werden, in den regulären Fanshops der Halle ist dann allerdings keine Express-Beflockung möglich.

Vor zwei Jahren galt der TBV Lemgo als einer der ganz Großen im Konzert der TOYOTA Handball-Bundesliga. Die erste Geige haben die Lipperländer mit Michael Kraus aber vor dieser Spielzeit abgegeben. Der TBV Lemgo ist im Umbruch.

Christoph Theuerkauf kam vom SC Magdeburg und bildet mit Sebastian Preiß ein starkes Duo am Kreis.
Christoph Theuerkauf kam vom SC Magdeburg und bildet mit Sebastian Preiß ein starkes Duo am Kreis.
Die Top-Vereine der TOYOTA Handball-Bundesliga rüsten immer weiter auf, und es scheint, als rüste der TBV Lemgo, 1997 und 2003 zwei Mal Meister der stärksten Liga der Welt, ab. "Diese Preistreiberei machen wir nicht mehr mit", sagt TBV-Geschäftsführer Volker Zerbe. Die Ostwestfalen sind aus diesem Grund einer der wenigen Vereine in der Beletage des deutschen Handballs, die mit einem geringeren Etat als in der Vorsaison an den Start gingen. Medienberichten zufolge wurde das TBV-Budget um 1,2 Millionen Euro gekürzt, mit geschätzten 5,2 Millionen Euro Etat liegen die Lipperländer aber immer noch auf Platz vier der Liga-Geldrangliste. "Die Teilnahme an der Champions League auszurufen, ist trotzdem illusorisch", erklärt Zerbe. "Man muss ehrlich sein: Das wird nichts."

Und so mag man sich bei den Lemgoern nicht auf ein an Tabellenplätzen ausgerichtetes Saisonziel festlegen. "Unser Bestreben ist es, uns über die Liga für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Das kann uns aber auch über den EHF-Cup selbst oder über den nationalen Pokal gelingen, aber grundsätzlich wollen wir eine gute Saison spielen, und international dabei sein", nennt es Zerbe. "Wir wollen mit mannschaftlicher Geschlossenheit überzeugen und eine neue Euphorie rund um den TBV entfachen", fordert der Geschäftsführer vollen Einsatz.

Avishay Smoler von der HSG Wetzlar ist der neue Mann auf Rechtsaußen.
Avishay Smoler von der HSG Wetzlar ist der neue Mann auf Rechtsaußen.
"Das Ziel ist es, eine intakte Mannschaft zu formen", formulierte Trainer Volker Mudrow. Und das dürfte im Jahr eins nach dem Weggang von Spielmacher Michael Kraus tatsächlich eine der wichtigsten Aufgaben im Lipperland sein. Denn neben Kraus, der den TBV nach einem langen Transferpoker in Richtung Hamburg verließ, mussten oder wollten gleich fünf weitere Spieler ihre handballerischen Zelte woanders aufstellen. Abwehrchef Daniel Kubes zog es dabei bekanntlich zum THW Kiel. "Wir haben mit Daniel einen der besten Abwehrspieler der Liga an den THW verloren", bedauert Zerbe den Wechselwillen des Tschechen. Ihn soll Ferenc Ilyes als die "unumstrittene Nummer eins in der Abwehr" (Mudrow) ersetzen. "Seine Abwehrqualitäten hat er bereits in der letzten Saison gezeigt, er ist einer der besten Abwehrspieler der Welt", so Mudrow über den Ungar.

Nach dem Wechsel von Michael Kraus zum HSV ist nunmehr Martin Strobel der gesetzte Mann auf der Rückraum-Mitte Position beim TBV Lemgo. "Martin muss sich beweisen, er muss Akzente setzen und das Spiel noch mehr an sich reißen", so Mudrow zu dem 24-jährigen Nationalspieler.

Sergo Datukashvili spielte bereits für den TuS N-Lübbecke in der Bundesliga.
Sergo Datukashvili spielte bereits für den TuS N-Lübbecke in der Bundesliga.
Linksaußen Logi Geirsson musste den Verein in Richtung Island verlassen, auch dessen isländischer Landsmann Vignir Svarvarsson schloss sich einem neuen Club an: Ihn zog es nach Hannover. Spielmacher Tamas Mocsai wechselte nach Flensburg, und Mark Schmetz verstärkt ab dieser Spielzeit den Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm. "Wir werden wieder ein schlagkräftiges Team in die neue Spielzeit schicken", ist sich Zerbe trotzdem sicher: "Mit Spielern wie Manuel Liniger, Sebastian Schneider, Sergo Datukashvili, Avishay Smoler, Christoph Theuerkauf und Nikolai Link haben wir die Mannschaft sinnvoll und perspektivisch aufgestellt" (siehe auch Gegnerkader Lemgo).

Linksaußen Manuel Liniger kam von den Kadetten Schaffhausen aus der Schweiz. "Er ist sehr stark im Gegenstoß und unsere neue Nummer eins von der Siebenmeterlinie. Mit ihm gewinnt das Team an Qualität", charakterisierte Mudrow den Neuzugang, den Handball-Fans auch noch aus seiner Zeit beim Wilhelmshavener HV kennen dürften. Auf der gegenüberliegenden Außenposition holte sich der TBV mit Avishay Smoler einen der Leistungsträger der HSG Wetzlar. Ihn kennt Mudrow noch aus der gemeinsamen Zeit bei der HSG. "Er hat Spielwitz, ist gut im eins gegen eins. Avishay Smoler wird ein belebendes Element für die Mannschaft", ist sich Mudrow sicher. Sergio Datukashvili, der wurfgewaltige Halblinke aus Velenje, sei ein wichtiger Neuzugang, so Mudrow. "Er wurde im Vorfeld von vielen belächelt, aber er ist ein spielstarker Rückraumakteur, der auch andere ins Spiel bringen kann." Aus der Regionalliga wechselte der 20-jährige Nikolai Link ins Lipperland. "Für ihn ist es die größte Umstellung", erklärt Mudrow. "Unser Ziel ist es, ihn behutsam aufzubauen, sodass er in zwei Jahren zumindest eine Alternative in der Abwehr ist."

11/3 Treffer in zwei Spielen: Manuel Liniger ist zurück in der Bundesliga.
11/3 Treffer in zwei Spielen: Manuel Liniger ist zurück in der Bundesliga.
Eine feste Größe könnte hingegen schnell Sebastian Schneider sein, der den Weg von der Bundeshauptstadt in das beschauliche Ostwestfalen fand. Der in Flensburg zum Bundesliga-Spieler gewordene Halblinke ist laut Mudrow "torgefährlich". Aber nicht nur sein harter Wurf zeichne den 24-Jährigen aus, ist sich der Trainer sicher. "Er ist auch ein robuster Spieler, der sich in der Abwehr nicht schont." Der prominenteste aller sechs Neuzugänge dürfte aber Christoph Theuerkauf sein. Der Kreisläufer der Nationalmannschaft kam aus Magdeburg. Aus ihm will Mudrow einen kompletten Spieler machen, der nicht nur im Angriff, sondern auch in der Deckung seine Spielanteile erhalten wird. Mudrow: "Er will voran gehen, er will Verantwortung. Zusammen mit Sebastian Preiß bildet er ein starkes Duo am Kreis."

Offenbar hat Theuerkauf auch schnell das verinnerlicht, was Volker Zerbe vom "neuen TBV Lemgo" erwartet: Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und den Willen zum Erfolg. "Ich bin hier, um mich neu zu beweisen und ich bin hungrig auf Erfolg. Das Projekt in Lemgo mit vielen jungen Spielern ist ein Gutes, wir wollen oben mitspielen", gab der Kreisläufer die Devise für diese Spielzeit aus. Und er hat festgestellt, dass die gemeinsamen Monate der Vorbereitung dem Team aus vielen Neuzugängen und bewährten Kräften wie Florian Kehrmann, Holger Glandorf und Co. gut getan haben. "Wir haben uns sowohl außerhalb des Spielfeldes als auch auf dem Feld zusammengefunden", hat der ehemalige Magdeburger festgestellt.

Nach Flensburg und Berlin ist Lemgo bereits die dritte Bundesligastation für Rückraumspieler  Sebastian Schneider.
Nach Flensburg und Berlin ist Lemgo bereits die dritte Bundesligastation für Rückraumspieler Sebastian Schneider.
Natürlich ist auch der TBV trotz aller Planungen nicht vor Überraschungen gefeit. Das mussten die Lipperländer zum Auftakt gegen den VfL Gummersbach schmerzlich erfahren. Mit 30:31 verlor der TBV im Duell der Europapokalsieger - das ehemalige Zebra Igor Anic erzielte dabei neun Treffer. Und auch gegen Friesenheim tat man sich beim 32:27-Auswärtssieg schwerer als erwartet (siehe auch Gegnerkurve Lemgo und Tabelle der TOYOTA-HBL). "Durch die vielen Ab- und Zugänge fand ein richtiger Umbruch in der Mannschaft statt", analysierte Mudrow die aktuelle Situation beim letztjährigen EHF-Pokal-Sieger - und Umbrüche benötigen eben Zeit. "Positiv stimmt mich, dass gegen Gummersbach wieder eine geschlossene Mannschaft auf dem Feld stand, in der jeder für den anderen gekämpft hat", sagte Mudrow. Saisonziel Nummer eins scheint also auf einem guten Weg zu sein.

Die Lipperländer haben eine bewegte Saison mit vielen Höhen und Tiefen hinter sich, am Ende sprang für den TBV aber mit dem Triumph im EHF-Pokal sogar ein Titel heraus. Jetzt will der TBV wieder angreifen und seinen Ruf als "THW-Schreck" verteidigen: Fünf der bislang neun Minuspunkte unter Alfred Gislason kassierten die "Zebras" in den vergangenen zwei Meisterjahren durch den TBV Lemgo, seit drei Spielen warten die Kieler auf einen doppelten Punktgewinn (siehe auch Gegnerdaten Lemgo). Das soll sich am Sonntag ändern: "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren viele Punkte gegen Lemgo abgegeben - wir müssen richtig konzentriert sein", fordert Filip Jicha. "Wenn wir 100 Prozent Leistung zeigen, wird es schwer, uns zu besiegen - auch für Lemgo." Die Generalprobe beim "Unser Norden"-Cup haben die Kieler auf jeden Fall schon einmal gewonnen: In 40 Minuten Spielzeit besiegten sie den TBV Lemgo - der allerdings ohne Preiß, Theuerkauf und Hermann angereist war - in 40 Minuten mit 27:14 - am Sonntag müssen die Zebras allerdings diese Leistung über 60 Minuten wiederholen, wenn sie ihre weiße Weste in der TOYOTA Handball-Bundesliga verteidigen wollen.

Die Schiedsrichter in der Sparkassen-Arena-Kiel sind Holger Fleisch und Jürgen Rieber.

(Christian Robohm)

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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.09.2010

Lemgo macht "finanziellen Wahnsinn" nicht mehr mit

Nächster Gast des THW gibt sich bodenständig - Reduzierter Etat und Abwehrschwächen
Lemgo. Wie betont man beim Singen ein Ausrufezeichen? Sascha Quisbrock machte den Test. Der Hallensprecher des TBV Lemgo übte im Saison-Eröffnungsspiel gegen IFK Kristianstad mit 2169 Zuschauern den als Wechselgesang angedachten neuen Schlachtruf ein: "TBV! Genau!" Zwei Wörter plus zwei Ausrufezeichen als Weckruf für eine ganze Region. Das soll dem Handball-Bundesligisten auch im Auswärtsspiel am Sonntag (17.30 Uhr, Sparkassen-Arena) beim THW Kiel helfen.

"TBV! Genau!" ist nämlich auch der Name einer groß angelegten Image-Kampagne, mit dem der EHF-Cup-Sieger dem in der vergangenen Saison begonnenen Abwärtstrend beim Zuschauerinteresse entgegenwirkt. So fordern Florian Kehrmann, Martin Strobel und Jens Bechtloff auf diversen Großflächenplakaten in Ostwestfalen "Mach uns stark!" oder "Wir wollen Dich!"

Dass bessere Werbung als mit Worten nur durch Taten zu erzielen ist, weiß auch Volker Mudrow. Der umtriebige Trainer des TBV Lemgo, der auch abgeschlossene Qualifikationen als Bankkaufmann, Physiotherapeut und im Sportmarketing vorzuweisen hat, wählte in den vergangenen Wochen häufig Worte wie "Bodenständigkeit", "Ehrlichkeit" und "Demut". Dass in Lemgo neuerdings deutlich kleinere Brötchen gebacken werden, klingt auch aus dem neuen Lieblingssatz von Geschäftsführer Volker Zerbe heraus: "Den finanziellen Wahnsinn, der an der Spitze betrieben wird, machen wir nicht mehr mit." Weil das weitere Engagement des in den vergangenen Jahren äußerst großzügigen Hauptsponsors fraglich ist, wurde der Etat um cirka 1,2 Millionen Euro heruntergefahren - was zumindest quantitativ noch keine Auswirkungen hat.

Mit jeweils sechs Zu- und Abgängen weisen die Lipper neben der HSG Wetzlar die größten personellen Veränderungen in der Liga auf. Qualitativ haben die Abgänge von Michael Kraus und Daniel Kubes jedoch Löcher gerissen, zumal sich eine vorzeitige Ablösung des ab 2011 verpflichteten Mait Patrail (Kadetten Schaffhausen) angesichts des Spar-Diktats nicht realisieren ließ.

Dem drohenden Graue-Maus-Image begegnet Mudrow nun mit Fantasie und Teamgeist. Da Preiß, Theuerkauf und Hermann verletzungsbedingt große Teile der Vorbereitung verpassten, setzt der TBV-Trainer auf eine starke Innenrotation. Neben Kehrmann versuchten sich am Kreis auch Ilyes, Schneider und Strobel als Kreisläufer. Fleißig variiert wird auch auf der Mittelposition, die mit Martin Strobel ohnehin nur einfach besetzt ist. Die größte Baustelle ist jedoch die Abwehr, in der durch den Kubes-Transfer eine echte Mauer weggebrochen ist. Zum neuen "Verteidigungsminister" wurde Ferenc Ilyes auserkoren. Bei der Besetzung des zweiten Innenblockers erinnerte sich Mudrow an einen Schachzug aus der Meistersaison 2003: "Auch einem Marc Baumgartner wurde damals nicht zugetraut, dass er vernünftig decken kann."

In dessen Fußstapfen ist nun Holger Glandorf geschlüpft, der sich gerade neu zu erfinden scheint. Nach einer enttäuschenden Saison 2009/2010 blüht der unerschrockene Linkshänder sichtlich auf und überzeugt inzwischen auch als Spielmacher auf der Mittelposition.

(von Jörg Hagemann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.09.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.09.2010:

Reißt die Lemgo-Serie?

Meister THW Kiel verbuchte in den letzten drei Spielen gegen den TBV nur einen Punkt
Kiel. Nach einer zehntägigen Pause erwarten Handballmeister THW Kiel auf dem Weg zur 17. Meisterschaft die beiden Stolpersteine der vergangenen Spielzeit. Morgen (17.30 Uhr, live bei Sport1) ist der TBV Lemgo zu Gast, am Mittwoch (20.15 Uhr) HBW Balingen-Weilstetten. Fünf der sechs Minuspunkte in der Saison 2009/2010 gaben die "Zebras" gegen diese Clubs ab.

Besonders die jüngere Bilanz gegen Lemgo ist für THW-Verhältnisse ungewöhnlich. Ein Remis, zwei Niederlagen - nach zuvor 13 Siegen in Folge gegen den Meister der Jahre 1997 und 2003 entwickelten sich die Ostwestfalen zuletzt zum Angstgegner. Doch das Team von Volker Mudrow hat an Schrecken verloren. Mit Michael Kraus (HSV) und Daniel Kubes (THW) musste der Tabellenachte zwei Säulen ziehen lassen. Zudem brechen die Gäste heute in großer Personalnot auf. Neben Kapitän Sebastian Preiß (Knieprobleme) und Christoph Theuerkauf (Schulter) wird auch Leitwolf Florian Kehrmann fehlen. Der 223-fache Nationalspieler, ein gelernter Rechtsaußen, schloss zuletzt die Lücke am Kreis. Er zog sich beim 31:27-Sieg in Friesenheim einen Muskelfaserriss in der Wade zu und wird die Kollegen lediglich als Tourist begleiten. Als Kreisläufer Nummer vier soll sich nun der Ungar Ferenc Ilyes versuchen. Entsprechend verhalten äußerte sich Volker Zerbe. "Die 3:1 Punkte gegen Kiel aus der letzten Saison können kein Maßstab sein." Der THW sei ganz klarer Favorit, meinte der TBV-Geschäftsführer. "Wir dürfen uns schlichtweg so gut wie keine Fehler erlauben." Um die personellen Lücken zu schließen, werden morgen drei Spieler aus der zweiten Mannschaft nach Kiel reisen, die heute Abend ihren Saisonauftakt in der Oberliga Westfalen gegen Mitabsteiger Soester TV feiern wird.

Lemgo ein Leichtgewicht? Davon will Kubes, der zwei Jahre für den TBV spielte, nichts wissen. "Wenn Holger die ersten drei Bälle versenkt, dann wirft er auch 13 Tore." Gemeint ist Nationalspieler Holger Glandorf, der zuletzt vor drei Wochen in Kiel seine Visitenkarte abgab, als er beim "Unser-Norden-Cup" mit zwölf Toren bester Werfer des Turniers wurde. Der Linkshänder ist beim TBV nicht nur als Mittelmann und Torschütze gefragt, Glandorf muss auch in der 6:0-Abwehr im Mittelblock an der Seite von Ilyes decken. Eine Rolle, die dem Weltmeister von 2007 nicht auf den Leib geschneidert ist. Mit Glandorf spielte Kubes bereits bei der HSG Nordhorn zusammen. Die Niedersachen verließ der Tscheche im Sommer 2008, weil ihn das Projekt "TBV Lemgo" reizte. Innerhalb von drei Jahren sollte der Club um die Champions-League-Ränge mitspielen, Kubes die Abwehr auf ein entsprechendes Niveau heben. Doch dann, so Kubes, habe sich der Erfolg zu schnell eingestellt, Lemgo mischte bereits nach einem halben Jahr in der Bundesligaspitze mit. "Da sind die Sponsoren nervös geworden, sie wollten den Erfolg nun früher", erinnert sich der 32-Jährige. Daran sei die Mannschaft und das Umfeld gescheitert.

THW-Trainer Alfred Gislason, der am Dienstag seinen 51. Geburtstag feierte, beschäftigt sich vor den Spielen gegen die ehemaligen Stolpersteine nicht mit Rachegedanken. "Ich möchte nur, dass wir diesmal besser spielen." Seine Mannschaft habe die spielfreien Tage genutzt, um sich besser abzustimmen. Zudem glaubt der Isländer, dass sie im Vergleich zu den Partien gegen Friesenheim und Dormagen diesmal "deutlich frischer" sein wird. Eine weitere gute Nachricht: Rechtsaußen Christian Sprenger, der vor drei Monaten am Sprunggelenk operiert wurde, wird für den THW sein Comeback in einem Pflichtspiel feiern.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 11.09.2010)

 

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