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27./29.12.2010 - Letzte Aktualisierung: 29.12.2010 Bundesliga

THW empfängt am Mittwoch den DHC Rheinland zum Jahresabschluss

Dauerkarte mit dem Aufdruck "TSV Dormagen/Sieger Relegation" gültig

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des DHC Rheinland.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des DHC Rheinland.
Die Handballer des THW Kiel haben es fast geschafft: Fünf der sechs Hürden im Jahresendspurt haben die "Zebras" mit einigen Tücken, aber ohne Niederlage übersprungen, als letzte Partie steht am kommenden Mittwoch das Bundesliga-Heimspiel gegen Tabellen-Schlusslicht DHC Rheinland an. Der Kieler Jahresausklang wird um 20.15 Uhr in der Sparkassen-Arena-Kiel angepfiffen. Dauerkartenbesitzer benutzen bitte die Karte mit dem Aufdruck "TSV Dormagen/Sieger Relegation".
Das Heimspiel gegen den DHC Rheinland bildet für die Kieler den Abschluss von vier Monaten, die mit 30 Pflichtspielen prall gefüllt waren. Sicherlich lief nicht alles rund beim THW, mit sieben Minuspunkten in der Hinrunde mussten die "Zebras" die Favoritenrolle im Kampf um die deutsche Meisterschaft an den HSV Hamburg weitergeben. Doch immerhin: Angesichts einer unglaublichen Verletztenmisere ist der Traum vom siebenten Meistertitel in Folge noch lange nicht ausgeträumt. "Wir sind der THW und kämpfen bis in den Juni hinein", versprach Trainer Alfred Gislason trotzig nach dem 26:26-Remis gegen den VfL Gummersbach. Und auch der am Sonntag bei der TSG Friesenheim glänzend aufgelegte Dominik Klein glaubt noch an die Meisterschaft: "Wir sind immer noch auf Kurs." Wenn nach und nach die verletzten und angeschlagenen Spieler ins Team zurückkehren, werde man eine schöne Rückrunde erleben. "Davon bin ich überzeugt", so Klein weiter. "Wir müssen nur dran bleiben und uns Schritt für Schritt nach oben arbeiten. Das Wort 'aufgeben' hat es beim THW Kiel noch nie gegeben."

Linksaußen Maximilian Holst belegt mit 85/48 Treffern Rang 15 in der Torschützenliste der TOYOTA-HBL.
Linksaußen Maximilian Holst belegt mit 85/48 Treffern Rang 15 in der Torschützenliste der TOYOTA-HBL.
Trotzdem zeigten die vergangenen Partien, dass die Kieler die WM-"Pause" herbeisehnen. "Man findet in unserem Rhythmus einfach keine Zeit, auch mal zurückzuschauen", sagt Dominik Klein. "Das ist sehr schade, so vergisst man auch schnell, zu was man als Mannschaft in der Lage sein kann." Er persönlich habe die tollen Erfolge des Jahres viel zu schnell in die "Schublade" packen und sich auf neue Aufgaben konzentrieren müssen. "Vielleicht sollten alle beim THW Kiel in den kommenden Wochen diese Schublade wieder aufmachen, sich zurückerinnern an die Riesenerfolge dieses Jahres." Es sei unglaublich, so Klein, was der THW Kiel in diesem Jahr geleistet habe. "Und wenn diese Schublade mit den Erinnerungen an die Meisterschaft, den Champions-League-Sieg und die tolle Feier auf dem Rathausplatz wieder offen ist, werden alle wieder sehen, was die Mannschaft und die Fans zu leisten imstande sind." Diese Rückbesinnung am Ende eines "unglaublichen Jahres" könne einen großen Schub Motivation für das kommende geben. "Wir brauchen wieder diese Euphorie, die uns bisher ausgezeichnet hat. Man hat als Spieler einfach mehr Spaß, wenn es gut läuft. Da wollen wir wieder hinkommen", kündigt Dominik Klein an. "Natürlich ist es eine neue Situation, mit einem solchen Rückstand auf Hamburg in die Rückrunde zu gehen", räumt der Linksaußen im Gespräch mit dem THW-Hallenhaft "ZEBRA" ein, "aber dafür sind wir selbst verantwortlich. Also sind wir auch selbst dafür verantwortlich, wieder zu unserem Selbstbewusstsein zurückzufinden."

Bester Feldtorschütze des DHC ist Linkshänder Kristian Nippes mit bislang 58 Toren.
Bester Feldtorschütze des DHC ist Linkshänder Kristian Nippes mit bislang 58 Toren.
Der DHC Rheinland, der bis zur vergangenen Saison noch unter dem Namen "TSV Dormagen" firmierte, kommt scheinbar als abschließender Gegner für die müden THW-Beine wie gerufen: Nachdem die Rheinländer in der vergangenen Saison dem Abstieg wieder einmal in letzter Sekunde von der Schippe spangen und in den Relegationsspielen den Nord-Zweiten TV Emsdetten knapp mit einem Tor besiegten, steht man auch in dieser Spielzeit wieder mit dem Rücken zur Wand. Fünfzehn Mal verließ die Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider in der Hinrunde das Parkett mit hängenden Köpfen und ohne Punktgewinn. Ohne einen einzigen Heimzähler, mit nur 4:30 Punkten und lediglich zwei Auswärtssiegen bei MT Melsungen (28:24) und der TSG Friesenheim (29:28) belegte der DHC abgeschlagen den letzten Tabellenplatz mit fünf Punkten Rückstand zum rettenden Ufer. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es aber am vergangenen Wochenende: Zum Rückrundenauftakt gelang im heimischen Dormagener Sportcenter endlich der ersehnte Befreiungsschlag gegen den TuS N-Lübbecke. Zwanzig Sekunden vor Schluss setzte Linksaußen Maximilian Holst den entscheidenden Treffer zum 25:24-Sieg gegen müde wirkende Ostwestfalen. Dabei zeigte der 21-Jährige Nervenstärke vom Siebenmeterpunkt, nachdem er erst eine Minute zuvor mit einem Strafwurf an TuS-Keeper Putera gescheitert war. "Ich freue mich natürlich für die Jungs", war DHC-Coach Kai Wandschneider nach dem langen Warten auf die ersten Heimpunkte erleichtert. "Die Waage schlug heute in unsere Richtung aus", bewertete er den Erfolg auch als "etwas glücklich" - nach zuletzt mehreren knappen Niederlagen (siehe auch Gegnerkurve DHC Rheinland und Tabelle der TOYOTA-HBL). "Es ist sicher gut, dass wir das positive Gefühl mit in die lange Winterpause nehmen können", sagte DHC-Teammanager Thomas Dröge. "Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Mannschaften mit ein bisschen mehr Kragenweite gewinnen können."

Hannes Lindt kam erst im November nach Dormagen und erzielte  in den ersten acht Partien 21 Treffer.
Hannes Lindt kam erst im November nach Dormagen und erzielte in den ersten acht Partien 21 Treffer.
Den Kader des DHC Rheinland haben wir Ihnen bereits im Vorbericht zur Hinrundenpartie, die der THW Kiel nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang mit 32:25 gewann, ausführlich vorgestellt. Neu hinzugekommen ist seitdem noch Linkshänder Hannes Lindt. Der 24-jährige Rückraumspieler, der bereits bei Concordia Delitzsch und dem SC Magdeburg Bundesliga-Erfahrung sammelte, war zuletzt bei der HSG Frankfurt RheinMain in der zweiten Bundesliga Süd aktiv. Bis zu seinem Wechsel zum DHC am 11. November war Lindt in Frankfurt mit 75 Treffern in elf Partien Top-Goalgetter - eine Quote, die er in Dormagen nicht wird halten können, zumal er sich seine Position im rechten Rückraum mit Junioren-Nationalspieler Kristian Nippes und dem Isländer Ari Thor Sigtrygsson teilt.

Auch wenn die von DHC-Teammanager Dröge angesprochene Kragenweite des THW Kiel am Mittwoch voraussichtlich eine Nummer zu groß für den DHC Rheinland sein dürfte, werden die "Zebras" den Gegner sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn vor gerade einmal zwei Jahren entführte der TSV Dormagen am 1. Spieltag der Saison 2008/09 beim 26:26-Unentschieden einen Punkt aus der Sparkassen-Arena - es ist allerdings bislang der einzige bei insgesamt 16 Pflichtspielen an der Kieler Förde (siehe Gegnerdaten DHC Rheinland). Dominik Klein verspricht zum Jahresabschluss daher auch: "Wir wollen gegen Dormagen dafür sorgen, dass auch unsere Fans die Erinnerung an einen schnellen THW mit in die Winterpause nehmen."

Die Schiedsrichter am Mittwoch in der Sparkassen-Arena-Kiel sind Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro.

(Christian Robohm / Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.12.2010:

Nimmt Dormagen Abschied?

Schlusslicht der Handball-Bundesliga wohl zum letzten Mal in Kiel
Dormagen. Seine Erwartungen? Kai Wandschneider (51), Trainer des DHC Rheinland, muss nicht lange überlegen. "Wir wollen gut ankommen und gesund bleiben." Was sich nach Strategie anhört, um einen hohen Favoriten einzuschläfern, klingt in diesem Fall glaubhaft. Selten war eine Mannschaft in Kiel so chancenlos wie der Tabellenletzte der Handball-Bundesliga, der heute Abend (Anpfiff 20.15 Uhr) die "Zebras" aus einem erfolgreichen Jahr verabschiedet.

Höchstwahrscheinlich wird der DHC, der 1993 als TSV Bayer das Pokal-Finale erreichte, zum vorerst letzten Mal in Kiel zu besichtigen sein. Die Eckdaten sind beängstigend: Sechs magere Punkte auf dem Konto und nach der Pleite des Hauptsponsors, dem Jobportal HRC, ein 300 000-Euro-Loch im ohnehin nicht üppigen Etat (1,6 Millionen). Allerdings feierte der DHC am Sonntag gegen den TuS N-Lübbecke nach zehn Monaten den ersten Heimsieg (25:24). "Die Mannschaft lebt", sagt Wandschneider, der auf seine junge, unerfahrene Truppe stolz ist. Auf Spieler wie den 21-jährigen Max Holst, der als zweiter Linksaußen verpflichtet wurde und nun als Mittelmann beeindruckt. Holst war es auch, der gegen Lübbecke kurz vor dem Abpfiff den entscheidenden Siebenmeter verwandelte. "Die Frage ist, ob diese Region einen Bundesligisten tragen kann", sagt Wandschneider, der Spieler wie Adrian Pfahl, Christoph Schindler (Gummersbach) und Torge Johannsen (Hannover) formte. "So wie es aussieht, kann sie es nicht. Politik und Wirtschaft haben kaum etwas unternommen, seit Bayer sich als Sponsor zurückgezogen hat."

Der Diplom-Sportlehrer, der den Verein vor zehn Jahren in der Regionalliga West übernommen hatte, will im Januar über seine Zukunft entscheiden. "Eines ist schon jetzt klar: So eine Saison wie diese tue ich mir nicht noch einmal an. So eine wie die vergangene auch nicht." Damals rettete sich sein Team über die Relegation zwar vor dem Abstieg, blickte dann aber ohne Zeit und Geld auf einen abgeräumten Transfermarkt.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.12.2010)

 

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    Mi., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen THW Kiel - DHC Rheinland
    (geplante Einblendungen um 20.30 Uhr, 21.00 Uhr, 21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr; nach dem Spiel Berichte um 22 Uhr und am nächsten Morgen zwischen 5 und 10 Uhr; Reporter ist Stefan Brasse)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
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