01.12.2011 | Mannschaft |
Neben Palicka wurden in der Schlussphase Filip Jicha und Christian Zeitz zu den Vätern des Erfolges. Letzterer benötigte für neun Tore nur elf Versuche und entlockte dem Fernseh-Experten Stefan Kretzschmar für einen spektakulären Unterarmwurf einen Ausruf des Entzückens ("Das ist ja unmenschlich"). Den Kielern war nicht verborgen geblieben, dass die Gastgeber nach jedem Angriff wechselten, um ihre linke Abwehrseite mit einem Spezialisten abzudichten. Doch bevor sich die Deckung schließen konnte, hatte der THW-Express, der sich viele Abpraller erarbeitete, in Person von Zeitz zugeschlagen. "Wir haben die Bälle alle auf ihn gespielt, und er hat dann mit Tempo abgeschlossen", lobte Jicha den effektiven Nebenmann.
Der Tscheche, dem Fehler in ungewohnter Zahl unterlaufen waren, stand dagegen bis zur 37. Minute neben sich. "Er hat im Rückraum nicht seinen besten Tag erwischt", sagte Gislason diplomatisch. Der Isländer hatte ihm bereits vor dem Anpfiff mitgeteilt, dass ein Einsatz am Kreis denkbar sei. "Irgendwann bin ich dann da aufgetaucht", sagte Jicha, der sich erstmals in seiner Karriere als Kreisläufer probieren durfte. "Es hat Spaß gemacht, so ein Teil unseres Sieges geworden zu sein." Für den Gegner kam dieser Schachzug völlig überraschend. "Mit Jicha am Kreis haben wir überhaupt nicht gerechnet", sagte Kapitän Fabian van Olphen.
Dass er nach dem Vorbild von Ex-Zebra Magnus Wislander nun mittelfristig aus dem Rückraum abwandert, schloss Jicha aus. "Die Kollegen haben mir das zwar prophezeit, aber das ist keine dauerhafte Option für mich."
Montpellier HB, am Sonntag (17.15 Uhr, Eurosport) Gastgeber der Kieler in der Champions League, wird der THW mit dieser Variante nicht mehr überraschen können. Jicha: "Nikola Karabatic hat mir bereits per SMS zur neuen Rolle gratuliert."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.12.2011)
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