Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 04.05.2012:

Das Team des TuS N-Lübbecke.

Als Markus Baur im Dezember 2010 den kurz zuvor freigestellten Schweden Patrik Liljestrand auf der Trainerbank beerbte, ging es darum, die Saison vernünftig zu Ende zu bringen. Erst danach konnte er seine eigenen Personal-Vorstellungen einbringen. Mit Beginn der aktuellen Serie konnte sich der Verein andere Ziele setzen, da mit Drago Vukovic (VfL Gummersbach) ein für Lübbecker Verhältnisse sensationeller Transfer gelang. Der kroatische Nationalspieler ist sowohl in der Deckungsmitte mit dem Schweden Mattias Gustafsson als auch im Angriff der Dreh- und Angelpunkt der Lübbecker Mannschaft. Im Rückraum wird er von Arne Niemeyer und dem unberechenbaren Dänen Daniel Svensson auf der linken sowie Kristian Svensson und Malte Schröder auf der rechten Seite unterstützt. Mit dem Norweger Frank Löke steht außerdem ein erfahrener und torgefährlicher Kreisläufer im Aufgebot. Das Tor hüten der Kroate Nikola Blazicko und das deutsche Talent Dario Quenstedt. Komplettiert wird das aktuelle Aufgebot von den Außen Nicky Verjans, Tim Remer und Tomasz Tluczynski sowie dem Abwehrspezialisten Artur Siodmiak und Stephan Just, der nach langer Verletzungspause in den vergangenen Wochen in die Mannschaft zurückkehrte. Bis zum Jahresende absolvierte N-Lübbecke die beste Bundesliga-Hinrunde seit vielen Jahren, unter anderem gelangen Heimerfolge gegen den HSV und die Rhein-Neckar Löwen. Doch seit der EM-Pause läuft es nicht mehr rund, weil es seit der Vorbereitung auf den zweiten Saisonteil viele Verletzungsprobleme gab. Aktuellstes "Opfer" ist der schwedische Linkshänder Kristian Svensson, der sich bei einem Zusammenprall mit Frank Löke im Training den rechten Mittelhandknochen brach und seitdem um seine Final-Four-Teilnahme bangt.

Es bedurfte zuletzt eines regelrechten Kraftaktes, um den um den Klassenerhalt ringenden Aufsteiger Bergischer HC daheim zu bezwingen. Markus Baur war in den erfolglosen Wochen (unter anderem setzte es eine Niederlage in Hüttenberg) mit 3:17 Zählern in Folge regelrecht sauer über "die Tatsache, das Final Four erreicht zu haben. Alle haben nur noch davon gesprochen, doch das Kerngeschäft ist die Bundesliga", schimpfte der 41-Jährige über die zeitweise schlechte Einstellung seines Teams. Gleichwohl ist er sich sicher, "dass wir in Hamburg alles aus uns herausholen werden".

Wie vor zwei Jahren, als die Lübbecker im Halbfinale gegen den HSV verloren, einen Tag später aber das Spiel um Platz drei gegen den VfL Gummersbach zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Für Baur konnte der TuS N-Lübbecke mit Gennadij Khalepo einen ehemaligen Spieler für die kommenden zwei Jahre verpflichten, der von 1993 bis 1998 seine Tore in Ostwestfalen (unter anderem neben Bogdan Wenta und Talant Duschebajew) erzielte. Khalepos Aufgabe wird laut Wirtschaftsbeiratssprecher Armin Gauselmann darin bestehen, den "eingeschlagenen Weg, sich im Mittelfeld der Liga zu etablieren, fortzusetzen." Die Gauselmann AG ist nach wie vor als Hauptsponsor für einen Großteil des 3,3-Millionen-Etats verantwortlich. Für die kommende Serie steht mit Rechtsaußen Dennis Wilke (Balingen) bereits ein Neuzugang fest.

Siehe auch Petersson feiert Wiedersehen mit Kiel.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 04.05.2012)

Der Weg des TuS in die Endrunde

2. Runde	Grünheider SV	-	TuS N-Lübbecke	:	18:43	(8:23)
3. Runde	HSG Düsseldorf	-	TuS N-Lübbecke	:	32:34	(13:15)
Achtelfinale	SG Leutershausen	-	TuS N-Lübbecke	:	26:33	(13:16)
Viertelfinale	TuS N-Lübbecke	-	VfL Gummersbach	:	28:25	(11:12)