Am kommenden Wochenende steht das 20.
Lufthansa Final Four -
davon das 19. in Folge in der Hansestadt Hamburg - an: Für den Rekordpokalsieger
und frisch gebackenen Meister aus Kiel
geht es dabei nach 1998, 1999, 2000, 2007, 2008, 2009 und 2011 mit
tausenden schwarz-weißen Fans im Rücken um nichts weniger als den achten
DHB-Pokal-Titel. Neben den "Zebras", die im Halbfinale am Samstag um 15.00 Uhr
auf den entthronten Meister HSV Hamburg treffen, sind der TuS N-Lübbecke
und Vorjahresfinalist SG Flensburg-Handewitt
für das Fest des deutschen Handballs qualifiziert. Sport1
überträgt die Halbfinalpartien und das Finale um den DHB-Pokal
live aus der O2-World in Hamburg. Zeitnahe und kostenlose Informationen
liefert auch
www.kiel-liveticker.de.
Mehr als 13.000 Fans werden am ersten Maiwochenende in der
Hamburger O2-World erwartet - hunderttausende werden die
Spiele des
"Lufthansa Final Four"
zu Hause am Bildschirm verfolgen
und mit den vier Mannschaften mitzittern. Die O2-World gilt seit
dem Umzug des Endrunden-Turniers 2003 als Wembley der TOYOTA
Handball-Bundesliga: Eine gigantische Stimmung, faszinierender
Sport und unglaubliche Spannung sind die Zutaten für das
"Premiumprodukt der Liga", wie HBL-Chef Reiner Witte
das
"Lufthansa Final Four"
bezeichnet. "Die Tickets sind innerhalb kürzester Zeit ausverkauft,
daran erkennt man die Wertigkeit dieses Events." Inzwischen könnte
man laut Witte aber sogar größere Hallen füllen. "Aber wir
wollen nicht aus Hamburg weg." Daher wurde der Vertrag mit der Arena
der Elbmetropole im Rahmen der Halbfinalauslosung am 1. März um
weitere fünf Jahre bis 2017 verlängert.
Mit der S1 über Othmarschen anreisen
Wer in Hamburg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur O2-World anreist,
sollte die S-Bahn-Linie S1 bis Othmarschen zur An- und Abreise nutzen. An
beiden Veranstaltungstagen verkehrt ein Bus-Shuttle zwischen der S-Bahn-Haltestelle
und der O2-World.
Dies teilt die Hamburger Verkehrsverbund GmbH mit. Aufgrund von Bauarbeiten
an der Autobahnbrücke über den Stellinger Gleisanlagen muss nämlich der
S-Bahn-Verkehr der Linien S21 und S3 an diesem Wochenende zwischen Altona
und Eidelstedt unterbrochen werden.
Senat empfängt Bundesliga
Auch in diesem Jahr empfängt der Senat der Freien und Hansestadt
Hamburg am Vorabend des Lufthansa Final Four die vier
Endrunden-Teilnehmer und die Verantwortlichen und Offiziellen
der TOYOTA HBL zu einem Empfang in Hamburg.
Lesen Sie bitte auch:
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Samstag, 07. Mai - Halbfinals
05.05.12, Sa.
| 15.00
| HSV Hamburg
| -
| THW Kiel
| :
| live in Sport1
|
18.00
| SG Flensburg-Handewitt
| -
| TuS N-Lübbecke
| :
| live in Sport1
|
06.05.12, So.
| 16.00
| Sieger 1. Halbfinale
| -
| Sieger 2. Halbfinale
| :
| live in Sport1
|
|
HSV Hamburg.
|
Eine absolute Seuchensaison legt der Meister von 2011
hin, selbst der mögliche dritte Pokalsieg könnte daran
nicht groß etwas ändern. In der Bundesliga müssen die
Hansestädter nach der 29:30-Niederlage am Mittwoch bei
MT Melsungen nun sogar um die Qualifikation für die
Champions League in der kommenden Saison bangen, auch
die beiden Trainerwechsel von Carlen über Häusler zu
Schwalb brachten keine Konstanz in die Leistungen der
Mannschaft. Indes: Der HSV Hamburg ist auf nationaler
Ebene seit fast zwei Jahren ungeschlagen in der
O2-World.
- Der Kader:
-
- Die Pokal-Bilanz:
-
Nach 2004 und 2006 bis 2010 nimmt der Quasi-Gastgeber zum
siebten Mal am "Lufthansa Final Four" im eigenen Wohnzimmer,
der O2-World, teil. Zweimal, 2006 und 2010, konnte der
HSV Hamburg am Ende den Pokal in die Höhe stemmen, 2004
(gegen Flensburg) und 2008 (gegen den THW) scheiterte man
im Endspiel.
- Der Weg in die Endrunde:
-
2. Runde
| HSG Gütersloh | - | HSV Hamburg
| : | 25:42 | (12:24)
|
3. Runde
| HSG Balingen/Weilstetten | - | HSV Hamburg
| : | 20:32 | (8:16)
|
Achtelfinale
| Rhein-Neckar Löwen | - | HSV Hamburg
| : | 32:33 | (28:28, 14:12) n.V.
|
Viertelfinale
| EHV Aue | - | HSV Hamburg
| : | 27:36 | (14:18)
|
- Spiele des THW gegen den HSV Hamburg in dieser Saison:
-
- Links:
-
|
TuS N-Lübbecke.
|
Der TuS N-Lübbecke gilt in dieser Spielzeit als eine
Art launische Diva in der TOYOTA Handball-Bundesliga:
Großartigen Erfolgen wie der Heimsieg über den HSV Hamburg
oder das in letzter Sekunde erreichte Unentschieden gegen
die Rhein-Neckar Löwen stehen Niederlagen gegen Hannover-Burgdorf
oder beim TV Hüttenberg gegenüber. So konnte die Mannschaft
von Markus Baur, der das Ruder in der nächsten Spielzeit
an Gennadij Chalepo weiterreichen wird, noch nicht an die
Europapokalplätze anklopfen und belegt mit derzeit 25:35
Punkten den zehnten Rang jenseits von Gut und Böse. Die
Kieler Fans dürfen sich besonders auf Ex-"Zebra"
Johan Petersson freuen. Der
39-jährige Schwede, der in seiner Zeit an der Kieler Förde
niemals den Pokal gewinnen konnte, hilft derzeit für einige
Spiele beim TuS aus.
- Der Kader:
-
- Die Pokal-Bilanz:
-
Erst 2010 konnte sich der TuS N-Lübbecke erstmals für
das Final Four qualifizieren - und verkaufte sich als
Underdog auch sehr gut: Erst in der Schlussphase musste
man im Halbfinale den späteren Pokalsieger HSV Hamburg
beim 32:37 ziehen lassen, das Spiel um den dritten
Platz gegen den VfL Gummersbach wurde gar gewonnen.
Auch in der vergangenen Saison scheiterte der TuS am
späteren Gewinner: Im Achtelfinale unterlagen die Ostwestfalen dem
THW Kiel in einer spannenden Partie mit 29:30.
- Der Weg in die Endrunde:
-
2. Runde
| Grünheider SV | - | TuS N-Lübbecke
| : | 18:43 | (8:23)
|
3. Runde
| HSG Düsseldorf | - | TuS N-Lübbecke
| : | 32:34 | (13:15)
|
Achtelfinale
| SG Leutershausen | - | TuS N-Lübbecke
| : | 26:33 | (13:16)
|
Viertelfinale
| TuS N-Lübbecke | - | VfL Gummersbach
| : | 28:25 | (11:12)
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- Spiele des THW gegen den TuS N-Lübbecke in dieser Saison:
-
- Links:
-
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Die SG Flensburg-Handewitt.
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Für die SG Flensburg-Handewitt begann die Saison mit einer
deftigen Niederlage beim THW Kiel, doch
mittlerweile liefert der dreifache Pokalsieger eine Bilderbuch-Saison
ab: Die Neuzugänge Lars Kaufmann, Holger Glandorf und besonders
Mattias Andersson schlugen voll ein,
so dass die SG sich aktuell in der Liga wieder auf ihrem
Lieblingsplatz befindet - auf Platz zwei, direkt hinter dem THW.
Das gute Abschneiden im DHB-Pokal und im
Pokal der Pokalsieger,
in dem die Mannschaft von Ljubomir Vranjes im Endspiel auf den
VfL Gummersbach treffen wird, soll jetzt noch mit dem einen oder
anderen Titel gekrönt werden.
Mit Viktor Szilagyi hat Flensburg
die eingebaute "Final-Four-Garantie" im Kader stehen: Der
Österreicher, der zur kommenden Saison zum Bergischen HC
wechseln wird, ist zum siebten (!) Mal in Folge in Hamburg
dabei (2006 bis 2008 mit dem THW, 2009 und 2010 mit dem
VfL Gummersbach, 2011 und 2012 mit der SG Flensburg-Handewitt).
- Der Kader:
-
- Die Pokal-Bilanz:
-
Die SG Flensburg-Handewitt ist bereits zum achten Mal
beim Final Four dabei. 2003, 2004 und 2005 konnte die
SG in Hamburg triumphieren, 2007 und zuletzt 2011
scheiterten sie am THW: 2007 im Halbfinale mit
33:34, im vergangenen Jahr
im Endspiel mit 24:30.
- Der Weg in die Endrunde:
-
2. Runde
| GWD Minden | - | SG Flensburg-Handewitt
| : | 28:38 | (16:16)
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3. Runde
| HSG Wetzlar | - | SG Flensburg-Handewitt
| : | 27:29 | (25:25, 12:13) n.V.
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Achtelfinale
| VfL Bad Schwartau | - | SG Flensburg-Handewitt
| : | 22:35 | (8:16)
|
Viertelfinale
| SG Flensburg-Handewitt | - | TV Neuhausen
| : | 28:22 | (15:10)
|
- Spiele des THW gegen die SG in dieser Saison:
-
- Links:
-
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Der THW Kiel.
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- Die Pokal-Bilanz:
-
Der THW Kiel ist Stammgast beim Final Four. Bei der
20. Auflage des Turniers haben sich die Zebras zum dreizehnten Mal
für das Wembley des deutschen Handballs qualifiziert.
1998 bis 2000, 2007 bis 2009 und zuletzt im vergangenen Jahr
gewann der THW den nationalen Pokal - und schwang sich
durch diese Erfolge zum Rekordpokalsieger auf. Dem Gesetz
der Serie folgend dürfte sich der THW auch dieses und
nächstes Jahr auf dem neuen Siegerpokal verewigen.
- Der Weg in die Endrunde:
-
"Unser Pokalfinale in Hamburg ist unverwechselbar und unerreicht"
Am 5. und 6. Mai wird in der Hamburger O2-World Jubiläum gefeiert.
Zum insgesamt 20. Mal spielt der deutsche Handball seinen Pokalsieger
in Form eines Final-Four-Turniers aus. Dabei verlief die Premiere
des heutigen "Lufthansa Final Fours" alles andere als vielversprechend.
Manfred Werner, 1993 für die Finanzen zuständiges Mitglied des
Ligaausschusses, dem Vorläufer der TOYOTA HBL, war von Anfang an
dabei. Er gilt als einer der geistigen Väter des Final Four, das
heute für viele der der weltweit populärste Klubwettbewerb im Handball
ist. In einem Interview schaut der 76-Jährige, der lange Jahre auch
Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt war, zurück auf die schwierige
Startphase, die Ursprung einer Erfolgsgeschichte war.
|
Manfred Werner.
©
HBL |
- HBL:
-
Herr Werner, in diesem Jahr findet die Pokalendrunde zum 20. Mal
als Final-Four-Turnier statt. Es ist nicht übertrieben, wenn man
in diesem Zusammenhang von einem Erfolgsmodell redet, oder?
- Manfred Werner:
-
Ich bin gern etwas zurückhaltend. In diesem Fall betone ich
ausdrücklich, dass das Pokalfinale inzwischen sportlich und
wirtschaftlich nicht nur ein Erfolgsmodell, sondern national
und international als das Handball-Highlight schlechthin zu
bezeichnen ist.
- HBL:
-
Danach sah es bei der Premiere im Jahr 1993 allerdings nicht aus.
- Manfred Werner:
-
Stimmt, die Premiere war ein Flop. Der Austragungsort wurde
damals nach geografischen Gesichtspunkten festgelegt. Als
feststand, wer die vier Teilnehmer waren, wurde ein für die
Klubs günstig gelegener Ort gewählt. Wir entschieden uns für
die Ballsporthalle Frankfurt/Hoechst, weil sich mit der
damaligen Spitzenmannschaft SG Wallau/Massenheim und Eintracht
Wiesbaden gleich zwei Klubs aus dem Großraum Frankfurt
qualifiziert hatten. Aber am Ende des missglückten Debüts
mussten die vier Teilnehmer noch Geld mitbringen.
- HBL:
-
Warum hatte man sich damals überhaupt diese neue Wettbewerbsform überlegt?
- Manfred Werner:
-
Der Pokalwettbewerb war Anfang der neunziger Jahre nahezu
bedeutungslos geworden, da er sowohl sportlich als auch
finanziell unattraktiv war. Wir brauchten also neue Impulse.
- HBL:
-
Trotz des Flops in Frankfurt riskierte der Ligaausschuss
dann den Sprung nach Hamburg. Warum?
- Manfred Werner:
-
Ähnlich wie die Fußballer mit ihrem Finale in Berlin wollten wir
einen festen Standort installieren und in der Folge etablieren.
Es gab im Ligaausschuss ein paar Stimmen - allen voran möchte
ich hier den damaligen Vorsitzenden Heinz Jacobsen
nennen -, die an den Modus und den Standort Hamburg glaubten.
Jacobsen und ich waren die Verfechter
der Idee und haben dafür eine Mehrheit gefunden. Die Wahl fiel
auf Hamburg, weil wir keinen Erstligisten bevorteilen wollten.
Denn seinerzeit gab es in der Hansestadt keinen Erstliga-Handball.
Die heutige Entwicklung des HSV Handball war nicht ansatzweise abzusehen.
- HBL:
-
Also wurde der Umzug in die Alsterdorfer Sporthalle beschlossen.
- Manfred Werner:
-
Genau. Finanziell war das ein überschaubares Wagnis, auch wenn es
nach dem Premieren-Flop keinen Grund zu Optimismus gab. Aber dann
entwickelte sich die erste Veranstaltung in Hamburg zu einem
tollen Erfolg. Wir waren in den Folgejahren immer innerhalb weniger
Stunden komplett ausverkauft, obwohl ich dazu sagen muss, dass der
Event von damals nicht dem hohen Niveau entsprach, was dieser den
Zuschauern heute bietet. Aber diese positive Entwicklung gilt ja
insgesamt für den Handball.
- HBL:
-
Der nächste große Schritt vollzog sich dann 2003, nicht wahr?
- Manfred Werner:
-
Ja. Wir haben uns 2002 dazu entschieden, in die heutige O2-World
Hamburg umzuziehen. Damals noch Color Line Arena. Die vielen erfolgreichen
Veranstaltungen in der Alsterdorfer Sporthalle haben uns viel
Zuversicht gegeben. Außerdem hatten wir eine sehr gute Basis für
die nächst höhere Stufe geschaffen. Der Respekt vor diesem Schritt
war allerdings groß. Ich kann mich auch noch sehr gut an eine lange
Nacht 2002 erinnern, in der Heinz Jacobsen
und ich intensive Diskussionen über das Wagnis eines Wechsels in die
Color Line Arena führten. Wir waren mit einem Kostenrahmen und
Organisationsvolumen konfrontiert, die es uns zunächst sehr schwer
machten, diese Entscheidung zu treffen. Trotzdem haben wir gesagt:
So, jetzt wagen wir es! Der sportliche und wirtschaftliche Erfolg des
jetzigen "Lufthansa Final Fours" zeigt, dass die Weichenstellung richtig war.
- HBL:
-
Heute ist diese Veranstaltung aus dem Handball-Kalender gar nicht mehr wegzudenken.
- Manfred Werner:
-
Sie ist für die Klubs und für die TOYOTA Handball-Bundesliga eine
gute und sichere Einnahmequelle. Aber das ist ja nur die ökonomische
Seite. Ich rede auch von großen Emotionen auf den Tribünen und auf
dem Spielfeld. Da hat keine Mannschaft ein Heimspiel, sondern es
gibt vier große, farblich abgesetzte Fanblöcke, die ihre jeweiligen
Teams bedingungslos, lautstark, aber fair unterstützen. Genau dies
schafft diese unvergleichliche Stimmung des deutschen Pokalfinales.
Dieses Zusammenspiel von Akustik und Optik macht diese Veranstaltung
einmalig und nicht kopierbar. Selbst das Champions-League-Final-Four
in Köln reicht da nicht ran. Ich möchte allerdings auch nicht unerwähnt
lassen, dass die administrative Ebene um HBL-Geschäftsführer Frank
Bohmann und dessen Team seit Jahren eine richtig hervorragende Arbeit
leistet.
- HBL:
-
Was war denn Ihr emotionalster Moment bei einem Final Four?
- Manfred Werner:
-
Es möge mir keiner übel nehmen, dass ich da die Schlusssekunden des
Finals 2003 nenne. Die SG Flensburg-Handewitt spielte gegen TUSEM
Essen. Beim Stand von 30:30 in der Verlängerung gab es einen Ballverlust
der Essener. Der folgende Gegenstoß von Lars Christiansen, der mit
einem Kunstwurf den entscheidenden Treffer erzielte, brachte der SG
den Sieg buchstäblich in der letzten Sekunde. Danach war alles nur
noch Freude über unseren ersten Pokalsieg.
- HBL:
-
Da ist es müßig zu fragen, ob Sie in diesem Jahr wieder dabei sein werden.
- Manfred Werner:
-
Ich habe bisher kein Final Four verpasst. In diesem Jahr ist die SG
Flensburg-Handewitt zwar auch wieder vertreten, aber ich glaube, es
gibt da eine Übermannschaft, gegen die es sehr schwer wird, zu bestehen.
Aber warten wir es ab, wer am 6. Mai die Trophäe in die Höhe reißt.
(Das Interview führte die HBL)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
HSV Hamburg - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
Aus den Kieler Nachrichten vom 04.05.2012:
Torsten Jansen verspricht einen "anderen HSV"
Hamburger verpatzten vor dem Pokal-Halbfinale gegen den THW Kiel die Generalprobe
Handball. Die Generalprobe für die Endrunde um
den DHB-Pokal ist dem HSV Hamburg gründlich
misslungen. Ausgerechnet vor dem mit Spannung
erwarteten Halbfinal-Showdown zwischen dem Ex-Meister
und dem neuen Titelträger THW Kiel haben
die Hamburger einmal mehr geschwächelt. Die
29:30-Niederlage am Mittwoch bei MT Melsungen
hat das angeknackste Selbstvertrauen weiter lädiert.
Der DHB-Pokal ist für den gestürzten Meister die letzte
Chance auf einen Titel in dieser Saison. Die Aussichten
darauf aber sind trübe. Denn im morgigen Halbfinale (15
Uhr/Sport1) sind die national scheinbar Unbesiegbaren
der Gegner: Der THW Kiel, der nach 29 Siegen in 29 Spielen
am Dienstag vorzeitig den 17. Meistertitel gefeiert hat,
will das siebte Double. Zugleich wäre es auch der achte
Pokalsieg. "Diese erste Mission haben wir erfüllt, zwei
weitere liegen noch vor uns", verkündete Geschäftsführer
Klaus Elwardt mit Blick auf den
DHB-Pokal und die Champions League.
Das zweite Halbfinale verspricht nicht weniger Spannung.
Der Bundesliga-Zweite, die SG Flensburg-Handewitt, spielt
ab 18 Uhr (Sport1) gegen den Außenseiter TuS N-Lübbecke um
den Einzug ins Finale am Sonntag (16 Uhr/Sport1). "Flensburg
ist klarer Favorit", urteilte Trainer Markus Baur. "Wir sind
aber sehr stolz darauf, am Final Four teilzunehmen."
Besonders freut sich Bundesliga-Rückkehrer
Johan Petersson auf die Partie. "Final
Four in Hamburg. Jetzt bekommt Flensburg eine Herausforderung.
Alle Fans aus Lübbecke und natürlich meine lieben alten Fans aus
Kiel müssen uns alle helfen", sagte der schwedische Rechtsaußen.
Der 39-Jährige - von 2001 bis 2005 mit Kiel zweimal Meister, aber
nie Pokalsieger - wurde für die letzten Saisonspiele von Baur
aus dem Handball-Ruhestand reaktiviert.
Alle Augen sind zunächst auf Kiel und Hamburg gerichtet.
Besonders der HSV, der als Bundesliga-Vierter auch noch um einen
Champions-League-Platz bangen muss, will seine Anhänger
versöhnen. "Wichtig ist, dass wir an uns glauben und das
erste Spiel gewinnen. Am Sonnabend wird man eine andere
Mannschaft sehen", versprach Hamburgs Linksaußen
Torsten Jansen nach der Niederlage gegen Melsungen trotzig.
(aus den Kieler Nachrichten vom 04.05.2012)
Aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2012:
"Sterbende Löwen" jagen den Meister
HSV Hamburg will im DHB-Pokal eine verkorkste Saison retten
Kiel. Der alte gegen den neuen Handballmeister,
die Gedemütigten aus Hamburg gegen die Strahlemänner
aus Kiel - die Rollen sind vor dem heutigen Pokal-Halbfinale
(15 Uhr/Sport1) in der mit 13 000 Zuschauern ausverkauften
O2-World in Hamburg klar verteilt. Oder? "Nein", sagt
Filip Jicha vom THW Kiel. "Einen
Favoriten gibt es nicht." Auch im zweiten Halbfinale
nicht, in dem der TuS N-Lübbecke gegen die SG Flensburg (18
Uhr/Sport1) antritt.
Erklärtes Ziel, so Jicha, sei es,
jenes Gefühl zu wiederholen, das sich nach dem
32:27-Sieg gegen den SC Magdeburg in
der THW-Kabine eingestellt hätte. Diese wohlige Mischung
aus Glück, Leere und Zufriedenheit, die müde Körper nach
solchen Triumphen durchflutet. Am Dienstag waren die
"Zebras" zum 17. Mal Meister geworden, nach dem morgigen
Endspiel (16 Uhr/Sport1) wollen sie zum achten Mal den
DHB-Pokal gewonnen haben. Eine rauschende Feier hätte es
nach dem Titelgewinn nicht gegeben, sagte Jicha.
Auf keinen Fall eine solche, wie er sie im Liveinterview
mit Sport1-Moderatorin Anett Sattler angekündigt hatte.
Überwältigt von den Emotionen hatte der Tscheche davon
gesprochen, dass nun mit "Bier und Sex" gefeiert werde.
Bier - das wollte er sagen. Sex - das sollte Sekt bedeuten.
"Ich habe jede Menge Feedback auf diesen Satz bekommen", sagt
Jicha und lacht. "Und Anett hatte es
wohl schwer, anschließend noch weiter zu moderieren."
Gute Laune also bei den Kielern, die gestern die Stadt verließen,
um sich in einem kleinen Hotel in der Nähe von Hamburg auf das
Turnier vorzubereiten. Im Bus saß auch Christian Zeitz,
den ein schmerzhafter Bluterguss an der Hüfte noch immer an ein
rüdes Foul des Magdeburger Bartosz Jurecki erinnert. Der
Linkshänder, beim letzten Final-Four-Turnier zum besten
Spieler gewählt, konnte zuletzt nur sehr unrund gehen.
Alfred Gislason geht aber fest
davon aus, dass Zeitz gegen Hamburg
mitspielen kann. Genauso wie Torhüter Thierry Omeyer
(Schienbeinprellung).
Gislason rechnet
mit einem aggressiven Gegner, der zuletzt mit seiner harten Gangart
auch das Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen auf umstrittene
Art gewinnen konnte. "Ich erwarte eine ähnliche Klammerschlacht",
sagt der THW-Trainer, der davon ausgeht, dass die Hamburger ein
gleichwertiger Gegner sein werden. "Sie können mit einem Pokalsieg
eine verkorkste Saison retten. Dafür werden sie alles tun." Er glaubt
nicht, dass die jüngste 29:30-Niederlage in Melsungen sie weiter
verunsichert haben könnte. Martin Schwalb, der gestern seinen 49.
Geburtstag feierte, hätte sich mit seinem Team schließlich in einem
Trainingslager in Ischgl (Österreich) gezielt auf das Final Four
vorbereitet. "Dabei haben sie wohl das Melsungen-Spiel vergessen."
Im HSV-Lager machen nach dem Achtelfinal-Aus in der Champions League
und sieben Niederlagen in der Liga Durchhalteparolen die Runde.
So sprach Michael Kraus gegenüber dem Sportinformationsdienst
(sid) davon, dass sterbende Löwen die gefährlichsten seien. "Unschlagbar
sind die Kieler nicht, auch sie machen Fehler. Die Chancen
stehen 50:50."
Mit großem Optimismus reiste auch die SG Flensburg an.
Viktor Szilagyi spielt mit
dem vierten Club sein achtes Final Four. "Jeder, der in Hamburg
dabei ist, kann den Pokal gewinnen. An diesem Wochenende
zählen keine Tabellenplätze." Der Österreicher erlebt
die SG, die auch das Endspiel im Cup der Pokalsieger
erreicht hat, derzeit auf einer Euphoriewelle. Das Fehlen von
Holger Glandorf, der nach einer Ferseninfektion dreimal
operiert werden musste, sei zwar "eine riesige Schwächung".
Aber die Mannschaft wäre ohne den Linkshänder, der als
Team-Offizieller auf der Bank sitzen wird, noch enger
zusammengerückt. "Wir wollen unser Halbfinale gewinnen,
danach sehen wir weiter."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.05.2012)
-
TV: Sport1:
- Sa., ab 15.00: HSV Hamburg - THW Kiel
- Sa., ab 18.00: TuS N-Lübbecke - SG Flensburg-Handewitt
- So., ab 16.00: Finale live
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
- Sa., ab 15.00 Uhr: Live-Einblendungen HSV Hamburg - THW Kiel
(geplante Einblendungen um 15.00 Uhr,
15.30 Uhr, 15.40 Uhr, 16.00 Uhr, 16.10 Uhr, 16.20 Uhr und
in der Schlussphase um ca. 16.30 Uhr; Reporter ist Rudi Dautwiz)
- Mo.: Nachberichte in den Nachrichten und Stimmen der Beteiligten
in "Guten Morgen Schleswig-Holstein" mit Jan Malte Andresen
Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet: kiel-liveticker.de
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www.kiel-liveticker.de.
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
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