05./06.09.2012 - Letzte Aktualisierung: 06.09.2012 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Bericht, Fotos, Stimmen und Spielbericht ergänzt ... |
Gudjon Valur Sigurdsson überzeugte
mit neun Treffern aus zehn Versuchen.
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Susanne Schauer |
Filip Jicha war besonders in der
ersten Halbzeit kaum zu stoppen.
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Susanne Schauer |
Rene Toft Hansen vertrat
Kapitän Marcus Ahlm hervorragend,
erzielte sechs Treffer und holte einige Siebenmeter heraus.
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Susanne Schauer |
Niclas Ekberg feierte in Hannover
seine Bundesliga-Premiere.
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Susanne Schauer |
Mittlerweile durfte auch Neuzugang Niclas Ekberg für einige Minuten erstmals Bundesligaluft schnuppern, der Schwede betrat in der 38. Spielminute erstmals im THW-Trikot das Parkett. Die Partie blieb aber spannend, weil Olsen mit einem frechen Siebenmeter-Heber verkürzte und Torge Johannsen ein verpatztes Kreisanspiel Sigurdssons zum 24:26 nutzte. Wenig später hatte gar Lars Lehnhoff per Gegenstoß die große Chance auf den Anschluss, doch wieder war es Andreas Palicka, der mit seiner bereits neunten Parade den Wurf des Linksaußens um den Pfosten lenkte. Als der immer mehr aufdrehende Christian Zeitz den Spielstand dann auf 27:24 stellte, Palicka einen Johannsen-Wurf von außen entschärfte und Sigurdsson ein Ilic-Anspiel zum 28:24 (45.) verwertete, wurde es in der AWD-Hall wieder etwas ruhiger.
Marko Vujin zeigte bei seinen
Strafwürfen keine Nerven.
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Susanne Schauer |
Dennoch hatten auch die letzten Spielminuten in der niedersächsischen Landeshauptstadt noch so einiges zu bieten: So schickten die Schiedsrichter Colin Hartmann und Stefan Schneider Hannovers Abwehrchef Rydergard nach hartem Einsatz gegen Christian Zeitz vorzeitig zum Duschen - eine harte Entscheidung. So gelang es Martin Ziemer letztlich doch noch, immerhin einen Sigurdsson-Wurf zu parieren, während Andreas Palicka wie im Rausch mit weiteren Glanztaten gegen Olsen, Lehnhoff und Patrail aufwarten konnte. So stand nach zwei Siebenmetern Vujins und dem Schlusspunkt durch den starken Ahlm-Ersatz Toft Hansen zum 36:30 letztlich ein verdienter, aber eben hart umkämpfter THW-Erfolg zu Buche.
(Sascha Krokowski / Christian Robohm)
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Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht aus den Kieler Nachrichten
und die Nachbetrachtung aus den Kieler Nachrichten.
Es war das erwartet schwere Spiel, es stand sehr lange auf der Kippe. Beiden Teams hat man angesehen, dass sie noch nicht ganz eingespielt sind. Einige unserer Neuen haben eine gute Leistung gebracht, aber sie müssen sich insgesamt noch einfinden. Ich bin sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben. Dieses Spiel war viel wichtiger für mich als das Endspiel in Katar. Wir haben zuviele Fehler gemacht und ungewöhnlich viele Treffer kassiert, eine überragende Leistung von Palicka aber ab der 25. Minute.
Zweimal in dreißig Minuten nur minus drei Tore gegen den THW, das ist ein gutes Ergebnis für uns. Der Ausfall von Scücs und Clößner hat uns weh getan, ich hätte mir gewünscht, dass wir die Chance zum 23:24 gemacht hätten. Aber der THW hätte auch besser spielen können, ich bin aber stolz auf meine Mannscahft, weil der THW bis zum Ende kämpfen musste. Wir haben eine leichte Aufwärtsbewegung gesehen.
Es war ein verdienter Sieg, auch wenn wir dem THW es etwas schwerer gemacht haben, als es sich viele vorgestellt haben. Unsere Leistung von heute wird gegen unsere nächsten Gegner aber nicht zum Sieg reichen. Heute haben wir ein berauschendes Spiel mit 66 Toren gesehen, die Zuschauer dürften zufrieden sein. Vielleicht hat der ein oder andere nicht an unsere Chance geglaubt, und deshalb waren nur etwas mehr als 3000 Zuschauer da. Unter der Woche am Anfang der Saison um 20.15 uhr - da geht es auch anderen Mannschaften so, dass die Halle nicht voll ist. Jetzt hoffe ich, dass gegen den HSV mehr Zuschauer kommen.
Es war ein Hin und Her, ein schweres Spiel. Wir haben gut angefangen, dann aber einige leichte Tore bekommen, woraufhin die Hannoveraner zurück im Spiel waren. Ab der 45. Minute lief es runder, und ich habe auch ganz gut gespielt.
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.09.2012:
Wegen der klimatisch bedingten Strapazen in der arabischen Wüste hatte Trainer Alfred Gislason seinem Team am Montag trainingsfrei verordnet. So blieb nur der Dienstag, um sich mit der neu formierten Mannschaft auf die ebenfalls mit sechs Spielern runderneuerte TSV einzustellen. Hinzu kam das Handicap, dass Marcus Ahlm zu Hause bleiben musste, der THW-Kapitän hütet mit Grippe sein Bett. Immerhin hatte sich der Hexenschuss, den Aron Palmarsson aus Katar mitgebracht hatte, so weit gebessert, dass der Isländer für Kurzeinsätze zur Verfügung stand. Gut für die Kieler, die gestern alle Reserven benötigten. Auch, weil die "Zebras" jetzt in jedem Spiel auf Gegner treffen, die sich mit dem Lorbeer schmücken wollen, erster Kiel-Bezwinger nach der Rekordserie zu werden.
Das hatten sich gestern auch die Spieler von Trainer Christopher Nordmeyer vorgenommen. Außerdem bastelt die TSV an einem neuen Image: Martialisch geht es künftig zu in der AWD-Hall. Um der Konkurrenz das Fürchten zu lehren, hat sich die bisherige "graue Maus" der Liga den Beinamen "die Recken" verpasst. Eingelaufen wird standesgemäß durch ein stilisiertes Festungstor, außerdem schmückt ein neues Wappen mit Pferdekopf und Löwe Wände, Plakate und Hallenheft des Gastgebers.
Taufrisch war der THW zwar nicht nach Hannover gereist, trotzdem ließen sich Jicha, Zeitz, Ilic und Co. durch das künstliche Tam-Tam nicht einschüchtern, bestimmten von Beginn an das Tempo. "Wir haben gar nicht an Katar gedacht, jeder hat das gemacht, was er konnte", sagte Kreisläufer Patrick Wiencek, der sich die Position von Ahlm mit Rene Toft Hansen teilte. Es sei ein großartiges Gefühl, Teil dieser Mannschaft zu sein. "Wir sind auf jeder Position doppelt gut besetzt," sagte Wiencek, "das gibt viel Rückhalt."
Der ehemalige Gummersbacher traf zweimal und machte seinen Job genau so gut wie der Däne Hansen, der sich sogar sechsmal in die Torschützenliste eintrug. So waren es auch die Kieler, die von Beginn an stets in Führung lagen und Hannovers Offensive um Regisseur Morten Olsen mit der bewährten offensiven 3:2:1-Deckung traktierten. Filip Jicha war die Speerspitze, und der Tscheche war es auch, der in der Anfangsphase viele Bälle gewann, schlaue Pässe an den Kreis spielte oder selbst traf. Am Ende brachte Jicha es ebenfalls auf sechs Treffer.
Fehlerlos agierten aber auch die Kieler nicht, Gislason wechselte munter durch, gab auch allen fünf Neuzugängen Möglichkeiten, sich zu zeigen. Sie nutzten die Chance - mit Licht und Schatten. Überragende Leistungen boten indes Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson und Torhüter Andreas Palicka. Dem Isländer boten sich zehn Chancen, neunmal traf Sigurdsson eiskalt. Als er in der 53. Minute seine letzte Möglichkeit bekam und ausließ, war Kiels Sieg beim 32:27 schon in trockenen Tüchern.
Andreas Palicka ersetzte Kiels Nummer eins, Thierry Omeyer in der 27. Minute, hielt fortan 14 schwere Bälle und wurde zum großen Rückhalt. "Es war ein Hin und Her", bilanzierte der Schwede. "Erst ab der 45. Minute lief es bei uns runder, und ich habe wohl auch ganz gut gespielt." Palicka hatte gestern Abend viele Schulterklopfer. Alfred Gislason war auch dabei: "Es war das erwartet schwere Spiel," sagte Kiels Trainer, "aber Palle hat eine überragende Leistung gezeigt."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.09.2012)
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