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23./25.09.2012 - Letzte Aktualisierung: 25.09.2012 Bundesliga

THW Kiel will am Dienstag gegen Magdeburg doppelt punkten

Sport1 überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des SC Magdeburg.
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Dienstag startet der THW Kiel wieder durch. Nach dem 26:26 in Berlin wollen die Kieler im Duell der einzigen deutschen Champions-League-Sieger wieder doppelt punkten. Zu Gast in der Sparkassen-Arena ist der Traditionsverein SC Magdeburg, der nach einigem Auf und Ab in den vergangenen Jahren wieder auf Angriff setzt. Diesen wollen die "Zebras" natürlich parieren und sich auch im zweiten Heimspiel der Saison schadlos halten. THW-Fans aufgepasst: Die Partie wurde vorverlegt und beginnt jetzt bereits um 19.30 Uhr!
Sport1 überträgt die Partie live aus der Sparkassen-Arena, noch sind einige Resttickets für das Spiel des THW Kiel gegen den SC Magdeburg erhältlich.

In der GETEC-Arena wurde gefeiert
Neuzugang vom TV Großwallstadt: Moritz Schäpsmeier.
Neuzugang vom TV Großwallstadt: Moritz Schäpsmeier.
In der vergangenen Saison wurde in der Magdeburger Getec-Arena, die einst als Bördelandhalle firmierte, wieder richtige Handballfeste gefeiert. Beim 27:23 über den HSV Hamburg zum Beispiel. Oder im Viertelfinale des EHF-Pokals, als der SCM mit einem Vier-Tore-Sieg über Tatran Presov die Rückkehr auf die große europäische Handballbühne zelebrierte - vor vollen Rängen. Elf Jahre nach der Deutschen Meisterschaft und zehn Jahre nach dem Triumph in der Champions League, unter Trainer Alfred Gislason gelang den Bördestädtern dieses Kunststück als erster deutschen Mannschaft, jubelten Fans, Spieler und Verantwortliche des Traditionsvereins aus Sachsen-Anhalt über einen weiteren großen Schritt zurück nach oben. Denn fünf Jahre nach dem Beinahe-Absturz in die Bedeutungslosigkeit, finanzielle Probleme hätten dem Verein beinahe den Garaus bereitet, machen die Magdeburger wieder positive Schlagzeilen und setzten auch im vergangenen Jahr ihren Aufwärtstrend fort: Nach dem Tiefpunkt mit Platz elf in der Saison 2009/2010 ging es über Platz sieben auf Rang sechs - und damit wieder direkt in den Europapokal (siehe auch Abschlusstabelle der vergangenen Saison).

"Jäger der Spitzengruppe"
"Mittelfristig kann es für uns durchaus noch ein zwei Plätze nach oben gehen", sieht Trainer Frank Carstens positiv in die Zukunft. "Es bringt ja nix, nur zu verteidigen, was man schon hat. Wir wollen uns weiter entwickeln und dementsprechend herausfordernde Ziele setzen." Platz fünf und die Qualifikation für das europäische Geschäft sollen am Ende dieser Spielzeit für den SCM zu Buche stehen. "Wir sind ein Jäger der Spitzengruppe", beschrieb Carstens die Rolle der Magdeburger. Doch die starteten bisher verhalten in die Saison: Nach dem klaren 34:25 gegen Aufsteiger Neuhausen zum Auftakt unterlagen die Bördestädter unglücklich dem HSV Hamburg in eigener Halle mit 28:29, überhaupt nicht eingeplant war hingegen die 24:29-Niederlage nach Halbzeitführung beim TuS N-Lübbecke. Zuletzt zeigte sich der SCM von diesen beiden Schlappen aber einigermaßen erholt: HBW Balingen-Weilstetten wurde zu Hause mit 36:30 besiegt, wodurch die Magdeburger auf Platz sechs vorrückten (siehe auch Gegnerkurve SC Magdeburg und Tabelle). Carstens: "Wir wissen, dass Platz fünf ein ambitioniertes Ziel ist, aber wir haben einen Kader, mit dem diese Zielstellung umgesetzt werden kann."

Zwei Neuzugänge
Neuzugang vom TV Großwallstadt: Stefan Kneer.
Neuzugang vom TV Großwallstadt: Stefan Kneer.
Tatsächlich hatten die Magdeburger mit Einar Holmgeirsson nur einen namhaften Abgang zu verkraften, Leistungsträger wie das Torhüter-Gespann Gerrie Ejlers/Björgvin Gustavsson, Rechtsaußen Robert Weber, Kreisläufer Bartosz Jurecki oder Mittelmann Stian Tönnesen blieben dem Verein treu. Zudem verpflichtete der SCM mit dem Großwallstädter Duo Stefan Kneer/Moritz Schäpsmeier zwei erfahrene Rückraumspieler (siehe auch Gegnerkader SC Magdeburg). "Beide sind aus Großwallstadt ein ähnliches Spielsystem gewohnt wie wir es praktizieren - sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Deshalb erwarten wir keine großen Schwierigkeiten in der Integration. Sie sollen uns helfen, unsere Probleme auf den Halbpositionen nach den Verletzungen von Fabian van Olphen und Jure Natek zu kompensieren", hofft Carstens, seinen verletzten Leistungsträgern genug Zeit für die Rekonvaleszenz geben zu können. Natek wird nach einem Kreuzbandriss erst Ende des Jahres den Magdeburgern wieder helfen können, und auch Fabian van Olphen benötigt nach dessen Knieverletzung noch Zeit. "Ohne Verstärkung auf diesen Positionen wäre nichts gegangen", ist sich Carstens sicher.

SCM will angreifen
Trainer Frank Carstens setzt auf Angriff.
Trainer Frank Carstens setzt auf Angriff.
So aber wollen die Magdeburger jetzt wieder angreifen - allerdings nicht um jeden Preis. Die Erinnerung an die Finanzprobleme ist noch frisch, und nach dem Umbruch 2010 wollen sich die Bördestädter unter der Führung von Manager Marc-Hendrik Schmedt und Trainer Carstens maßvoll nach vorn arbeiten. "Wir sind zufrieden mit den vergangenen zwei Jahren, aber wir müssen weiter hart arbeiten", erklärt Schmedt das Prinzip. "Für den nächsten Schritt brauchen wir Geduld und Zeit." Und Geld. Mit 4,2 Millionen Euro wurde das Budget um rund 200.000 Euro aufgestockt - im Vergleich zu den Top Fünf der Liga hinken die Sachsen-Anhaltiner trotzdem ein wenig hinterher. "Wir haben den ursprünglichen Schuldenberg von 1,2 Millionen Euro bis zum Sommer dieses Jahres auf 400.000 Euro gedrückt", berichtet Schmedt zurecht stolz von den erfolgreichen Sparbemühungen. Wirtschaftlich stehen die Magdeburger jetzt wieder auf gesunden Füßen.

Dauerkarten-Rekord
Das und den sportlichen Erfolg honorieren auch die Fans des Altmeisters. Rund 600 Zuschauer mehr als in der Vorsaison verfolgten im Schnitt die Heimspiele der Grün-Roten im vergangenen Jahr, mit über 3.000 verkauften Dauerkarten stellten die Bördestädter vor dieser Spielzeit einen vereinsinternen Rekord auf. "Der SCM steht nicht nur für Sachsen-Anhalt, sondern für alle neuen Bundesländer", sagt Schmedt - und kann das auch mit der Anzahl der Livespiele im vergangenen Jahr belegen: Nach dem THW Kiel ist der SCM hier auf Platz zwei. Schmedt: "Das Interesse ist da. Der SCM steht für die ganzen neuen Bundesländer. Der Club ist ein Leuchtturm, wie es vielleicht Dynamo Dresden oder die Eisbären Berlin sind." Dieser Leuchtturm weist dem SC Magdeburg den Weg - und dieser soll weiter nach oben führen. "Ich bin in Eisenach groß geworden", sagt Stefan Kneer, "auch da war der SCM der Kultclub des Ostens. Deshalb verspreche ich, dass ich über die Schmerzgrenze gehen werde, um mit dem SCM in der Bundesliga, im Europacup und im DHB-Pokal unsere Ziele zu erreichen."

Letzter Kiel-Bezwinger
Natürlich nehmen sich die Magdeburger auch für die Partie in Kiel eine Menge vor. Schließlich war es der SCM, der dem THW Kiel die letzte Niederlage in der DKB-Handball-Bundesliga zufügte. An jedem 4. Mai 2011 kamen die "Zebras" in der GETEC-Arena mit 24:30 unter die Räder. Danach gab es drei Siege für die Kieler im Duell der Champions-League-Sieger, vor allem die letzte Partie zwischen den beiden Traditionsvereinen dürfte den Kieler Fans gut im Gedächtnis sein: Am 1. Mai machte der THW durch den 32:27-Sieg gegen den SCM die früheste Meisterschaft aller Zeiten klar (siehe auch Gegnerdaten Magdeburg).

Schiedsrichter der Partie am Dienstag sind wie am 1. Mai dieses Jahres Christoph Immel und Ronald Klein.

(Christian Robohm)

 

Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht vom 25.09..

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2012:

Magdeburg als Härtetest

Alfred Gislason traut dem THW-Gegner zu, die "Überraschung der Saison" zu werden
Kiel. Wer den THW Kiel in dessen Revier herausfordert, reist in der Regel mit leeren Händen wieder ab. Besonders in der Handball-Bundesliga begnügen sich die meisten Gegner deshalb längst damit, den Schaden zu minimieren. Der SC Magdeburg, heute (19.30 Uhr, Sport1) in Kiel zu Gast, nicht. Und das aus gutem Grund.

"Wir haben uns in Kiel immer gut verkauft", sagt Frank Carstens. "Und wenn sich eine Chance bietet, sollten wir frech genug sein, sie zu nutzen." Der Trainer des Tabellensechsten, in Personalunion auch Assistent von Bundestrainer Martin Heuberger, hatte die vergangenen Tage mit der Nationalmannschaft verbracht und erst am Sonntagabend seinen Kader auf einen Gegner einstellen können, für dessen Tempohandball er nur Superlative findet. "Die Gewalt, mit der die Kieler ihn spielen, die Sicherheit und die Effektivität - das ist in jedem Teilbereich überragend."

Carstens, der auf der Rückfahrt nach Sachsen-Anhalt im Mannschaftsbus seinen 41. Geburtstag feiern wird, reiste gestern mit seinem kompletten Kader an. Mit dabei auch die Neuzugänge Stefan Kneer und Moritz Schäpsmeier, die vom TV Großwallstadt zum deutschen Meister des Jahres 2001 gewechselt waren. Beide machen den ohnehin stark besetzten Rückraum noch wirkungsvoller. Besonders Kneer, der auch bei den Test-Länderspielen am Wochenende gegen Serbien zum Einsatz kam, könnte den Magdeburgern helfen, den angepeilten fünften Platz tatsächlich zu erreichen.

Alfred Gislason, der den zehnmaligen DDR-Meister als Trainer vor zehn Jahren zum Champions-League-Sieg geführt hat, traut dem heutigen Gegner zu, "die Überraschungsmannschaft der Saison" zu werden. Nach sehr unruhigen Zeiten ginge es mit dem Club seit zwei Jahren stetig bergauf, die Verpflichtungen, so Gislason, seien "schlaue Schachzüge" gewesen. Auch die, die bereits für die kommende Saison gemacht wurden. So unterschrieb unter anderem mit Michael Haaß (FA Göppingen) der Spielmacher der Nationalmannschaft einen Drei-Jahres-Vertrag.

Als die Magdeburger zuletzt in Kiel gewannen, wurden sie noch von Gislason trainiert. Es geschah zu einer Zeit, als der Kanzler Gerhard Schröder hieß, das Dosenpfand erst wenige Wochen alt und Arminia Bielefeld ein Fußball-Bundesligist war. Seit diesem 5. April 2003 (29:32) haben die "Zebras" zu Hause zwar elfmal gegen den SCM gewonnen. Doch besonders im letzten Spiel mussten sie sich mächtig strecken, auch weil Torhüter Björgvin Gustavsson (22 Paraden) bei dem 32:27-Sieg am 1. Mai über sich hinausgewachsen war. Gut für Kiel, dass der Isländer zuletzt mit einer Grippe das Bett hüten musste und derzeit hinter dem Holländer Gerrie Eijlers sowieso nur zweite Wahl ist.

Der letzte Heimsieg gegen Magdeburg war einer, der den THW vorzeitig zum Meister machte. Es war aber auch einer, in dem die Gäste mit sehr harten Bandagen versuchten, die Überflieger zur Landung zu zwingen. Unvergessen, wie Bennet Wiegert 13 Sekunden vor dem Abpfiff unbedrängt Thierry Omeyer den Ball an den Kopf knallte und es nur der Geistesgegenwart einiger Spieler in unmittelbarer Nähe des Franzosen zu verdanken war, dass Omeyer und Wiegert die als Handballspiel gedachte Veranstaltung nicht in einen Boxkampf verwandeln konnten. Für Wiegert, bereits im April 2003 dabei und damit letzter Magdeburger, der in Kiel gewinnen konnte, wird es heute ein endgültiger Abschied von Kiel sein. Der 30-Jährige verkündete gestern, dass er seine Karriere beenden und am Saisonende eine Aufgabe im Nachwuchsbereich des Clubs übernehmen werde.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.09.2012)

 

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