THW-Logo
13./14.01.2013 - Letzte Aktualisierung: 14.01.2013 WM 2013

Deutschland unterliegt gegen Tunesien

Update #2 KN-Bericht ergänzt ...

Dominik Klein beschwert sich bei den Unparteiischen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Dominik Klein beschwert sich bei den Unparteiischen.
Großer Rückschlag für die deutsche Handball-Nationalmannschaft im Kampf ums Achtelfinalticket bei der Weltmeisterschaft in Spanien. Im zweiten Spiel unterlag die Mannschaft von Trainer Martin Heuberger starken Tunesiern mit 23:25 (13:13). Am Dienstag trifft das DHB-Team auf Argentinien, die ARD überträgt ab 18.00 Uhr live.
Martin Heuberger startete wieder mit Adrian Pfahl im rechten Rückraum für den gegen Brasilien überragenden Steffen Weinhold. Und Pfahl setzte auch gleich gute Akzente, traf zum 1:0 und bediente Wiencek am Kreis, der zum 2:1 traf. Doch trotz dreier guter Paraden Heinevetters in der Anfangsphase und Dominik Kleins Treffer zum 3:2 übernahm Tunesien bald die Kontrolle über die Partie. Insbesondere die Rückraumschützen Amine Bannour und Wael Jallouz, ab nächster Saison beim THW Kiel, wurden nicht konsequent angegriffen und brachten ihre Mannschaft mit ihren Geschossen in Front. Das deutsche Angriffsspiel
Wael Jallouz war mit acht Toren bester Schütze seines Teams.
Klicken Sie zum Vergrößern! Wael Jallouz war mit acht Toren bester Schütze seines Teams.
hingegen lahmte gegen die nur bedingt offensive Abwehr der Nordafrikaner. Auch ließ das DHB-Team erneut viele Chancen liegen. So stand es nach zwei verworfenen Strafwürfen von Schmidt und Weinhold und einem Treffer Boughanmis 10:6 für Tunesien, ehe Martin Heuberger nach 19 Minuten seine Auszeit nahm.

Der Bundestrainer forderte, die gegnerischen Haupttorschützen früher anzugehen, und tatsächlich gehörten die nächsten Minuten der deutschen Mannschaft - auch weil Wael Jallouz in dieser Zeit eine Verschnaufpause bekam. Die eingewechselten Weinhold und Christophersen brachten frischen Wind, und als Dominik Klein in der 27. Spielminute eine tolle Gegenstoßstafette abschloss, lag Deutschland nach einem 6:1-Lauf plötzlich mit 12:11 vorne. Jallouz beendete den Zwischenspurt mit seinem bereits vierten Treffer, so dass letztlich mit einem Unentschieden die Seiten getauscht wurden.

Vom 11. bis 27. Januar 2013 findet die WM 2013 in Spanien statt.
Klicken Sie für weitere Infos! Vom 11. bis 27. Januar 2013 findet die WM 2013 in Spanien statt.
An die starke Phase vor der Pause konnte die deutsche Mannschaft nach dem Wiederanpfiff allerdings nicht anknüpfen: Sechseinhalb Minuten dauerte es, ehe Christophersen mit einem Siebenmeter den ersten deutschen Treffer in der zweiten Halbzeit erzielen konnte. Tunesien hatte sich - erneut durch Bannour und Jallouz - bis dahin eine 15:13-Führung erspielt. Und besonders Letzterer legte nun weiter nach und hielt seine Mannschaft mit seinen Treffern zum 16:14 und 17:15 auf Siegkurs. Und selbst eine doppelte Überzahl konnte Deutschland nicht nutzen, im Gegenteil: Nachdem Steffen Fäth in dieser Phase ebenfalls auf die Strafbank musste, konnten sich die Tunesier durch zwei Treffer Ben Salahs sogar auf 20:17 absetzen.

Patrick Wiencek erzielte einen Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Patrick Wiencek erzielte einen Treffer.
Heuberger nahm seine Auszeit, und nach dem 21:18 durch Bannour kämpfte sich Deutschland auch tatsächlich wieder heran: In Unterzahl schnappte sich Dominik Klein den Ball nach einer Parade Magaiez' gegen Reichmann und wuchtete ihn zum Anschlusstreffer in die Maschen. Und als der für den enttäuschenden Heinevetter gekommene Lichtlein dann gegen Bannour parierte, sorgten Weinhold und Fäth sechs Minuten vor Schluss für den 21:21-Ausgleich. Doch die Partie kippte nicht, denn Tunesien blief cool: Alouini traf zum 22:21, während Kleins Dreher nur an den Pfosten trudelte, und Tej erhöhte vom Kreis auf 23:21. Martin Heuberger brachte mit Martin Strobel einen siebten Feldspieler im Angriff und Theuerkauf gelang der Anschluss, doch Jallouz stellte zwei Minuten vor Schluss mit seinem achten Treffer den tunesischen Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Erst 24 Sekunden vor dem Ende gelang Weinhold das 23. deutsche Tor, mit einer Manndeckung versuchte das DHB-Team noch einmal in Ballbesitz zu gelangen. Doch letztlich landete der Ball bei Touati, der mit dem Schlusspfiff den ersten tunesischen Sieg gegen Deutschland sicherstellte.

(Sascha Krokowski)

Weitere Fotos vom Spiel...

 

Lesen Sie auch 2. Spieltag: Island, Tunesien, Frankreich, Dänemark, Serbien und Slowenien siegen.

 

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Martin Heuberger:
Es ist sehr schade, dass wir uns nicht ein bisschen belohnt haben. Ein Punkt wäre verdient gewesen. In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Tore aus dem Fernwurf bekommen, weil wir nicht konsequent genug an den Gegner gegangen sind. Das haben wir nach der Pause besser gemacht, aber wir haben im Angriff zu wenig Zweikämpfe gewonnen.
DHB-Spieler Patrick Groetzki:
Das Timing in Eins-gegen-Eins-Situationen hat im Angriff nicht gestimmt. Wir haben uns zu schnell festmachen lassen. Zudem haben wir wieder nicht gut abgeschlossen und den tunesischen Torwart fast zum Weltmeister geworfen. Die Niederlage ist sehr schade, aber Tunesien hat verdient gewonnen.

Gruppe A, 2. Spieltag: 13.01.13, So., 17.20: Tunesien - Deutschland: 25:23 (13:13)

Tunesien:
Sfar (n.e.), Magaiez (1.-60., 16/2 Paraden), Helal (bei einem Siebenmeter, keine Parade); Hedoui (1), Toumi (n.e.), Gharbi (1), Tej (1), Touati (2), Bannour (6), Alouini (1), Jallouz (8), Sanai, Ben Salah (2), Boughanmi (3/2), Hosni (n.e.), Chouiref (n.e.); Trainer: Portes
Flagge GER Deutschland:
Heinevetter (1.-50., 6 Paraden), Lichtlein (50.-60., 3 Paraden); Kneer (1), Roggisch, Wiencek (1), Reichmann, Theuerkauf (1), Groetzki (1), Weinhold (4), Strobel, Schmidt, Fäth (3), Haaß, Pfahl (2), Klein (3), Christophersen (7/3); Trainer: Heuberger
Schiedsrichter:
Hlynur Leifsson / Anton Palsson (Island)
Zeitstrafen:
Tunesien: 5 (Boughanmi (1.), Sanai (20.), Bannour (38.), Jallouz (43.), Touati (43.));
Deutschland: 4 (Kneer (3.), Haaß (34.), 2x Fäth (44., 50.))
Siebenmeter:
Tunesien: 2/2;
Deutschland: 5/3 (Magaiez hält Schmidt (6.) und Weinhold (16.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3 (4.), 4:3 (9.), 4:4, 5:4, 5:5, 8:5 (16.), 8:6, 10:6 (19.), 10:9, 11:9, 11:12 (27.), 13:12, 13:13;
2. Hz.: 15:13, 15:14 (37.), 16:14, 16:15, 17:15, 17:16, 18:16, 18:17 (43.), 20:17, 20:18, 21:18 (49.), 21:21 (54.), 23:21, 23:22, 24:22, 24:23, 25:23.
Zuschauer:
4.200 (Palacio De Deportes, Granollers (ESP))

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2013:

Heiße Tunesier stören den deutschen Debütanten-Ball

Afrikameister besiegt Heuberger-Team im zweiten Gruppenspiel - Acht Jallouz-Tore
Granollers. Als der überragende Wael Jallouz abhob und mit seinem achten Tor zum 24:22 (58.) traf, ließ auch Martin Heuberger enttäuscht die Schultern hängen. Der Bundestrainer hatte nichts unversucht gelassen, um die erste Niederlage gegen den Afrikameister abzuwenden. Am Ende spielte die Handball-Nationalmannschaft im "Palacio de Deportes" in Granollers sogar ohne Torhüter, Martin Strobel war als siebter Feldspieler gekommen - es half nichts, nach dem Pflichtsieg gegen Brasilien unterlagen die Deutschen gestern mit 23:25 (13:13). Nächster Gegner ist morgen Panamerikameister Argentinien (18.15 Uhr, ARD).

"Es ist noch nichts verloren", sagte der Berliner Sven-Sören Christophersen, mit sieben Toren bester Werfer in der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB). "Jetzt haben wir einen Tag Zeit, um uns auch im Training einmal auf den nächsten Gegner richtig einzustellen." Den Ruhetag in Granollers wird das Heuberger-Team brauchen, hatten die Tunesier die Grundlage für ihren ersten Sieg gegen eine DHB-Auswahl doch mit einer Extraration Härte gelegt. Heuberger hatte von seinen Spielern ebenfalls einen robusteren Einsatz eingefordert, in einer Auszeit ordnete er an, die "Neun zu attackieren". Der hätte schließlich gegen Frankreich "60 Minuten lang gepumpt".

Die Neun, das war der Linkshänder Amine Bannour, der mit seinem Team tags zuvor nur knapp gegen den Olympiasieger verloren hatte. Doch so sehr sich die Deutschen in der Deckung abmühten, Bannour und sein kongenialer Partner Jallouz im linken Rückraum trafen aus sehr großen Entfernungen insgesamt 14 Mal. "Wir bekamen sie nicht zu fassen", ärgerte sich auch Christophersen, der lange für die Hoffnung im deutschen Spiel stand. Er übernahm auch als Siebenmeterschütze Verantwortung, traf dreimal, nachdem Kevin Schmidt und Steffen Weinhold gescheitert waren.

Zwei Minuten vor dem Abpfiff konnten die Deutschen noch einmal auf 22:23 verkürzen, Christoph Theuerkauf traf nach einem sehenswerten Zuspiel von Stefan Kneer, doch Jallouz drehte beim deutschen Debütanten-Ball nur Sekunden später die Musik endgültig ab. "Wir werden in Kiel viel Freude an ihm haben", sagte "Zebra" Patrick Wiencek, der sich aber gefreut hätte, wenn es an diesem Abend weniger deutlich geworden wäre, über welche Sprung- und Wurfqualitäten der neue Arbeitskollege verfügt. Als "Rückraum-Bombe" hatte Heuberger den 1,97 Meter großen Rechtshänder vor dem Spiel bezeichnet. Aber auch er müsse sich noch entwickeln. Sein aktueller Entwicklungsstand schien für die deutsche Deckung schon jetzt eine Nummer zu groß zu sein. "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Heuberger. "Sie hat großartig gekämpft, ich bin stolz auf sie." Eine solche Niederlage sei kein Beinbruch, schließlich hätten sie gegen einen starken Gegner verloren, den er gar als "abgezockt" einsortierte.

Tatsächlich hat der Gegner zwar mit dem kompromisslosen 110-Kilogramm-Koloss Issam Tej einen echten "bad boy", der sich am Kreis herzhafte Duelle mit Oliver Roggisch lieferte. Doch die Sieger trugen junge Gesichter, Jallouz ist 21 Jahre alt, Bannour 22. Letztlich war die DHB-Auswahl, in der am Sonnabend sieben Spieler ihr Debüt bei einer Weltmeisterschaft gegeben hatten, zu grün, um in dem intensiven Ringen mit den aggressiv deckenden Tunesiern Linie und Nerven zu bewahren. Auch Silvio Heinevetter ("es ist deprimierend") konnte einem starken Start einmal mehr keine Konstanz folgen lassen, am Ende nahm Heuberger den Berliner vom Feld, brachte Carsten Lichtlein, der in einigen guten Szenen dafür sorgte, dass die Hoffnung erst in den letzten Sekunden starb. Da kommt der nächste Gegner gerade zur rechten Zeit. Argentinien unterlag gestern Brasilien 20:24, jener Mannschaft also, die zum Auftakt nur ein Trainingspartner für den Weltmeister von 2007 gewesen war.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.01.2013)

Fotos vom Spiel

Klicken Sie auf ein kleines Vorschaubild, um die große Version zu sehen!

WM 2013: GER-TUN: HBL-Präsident Rainer Witte, der ehemalige Bundestrainer Heiner Brand und DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier. WM 2013: GER-TUN: HBL-Präsident Rainer Witte und der ehemalige Bundestrainer Heiner Brand. WM 2013: GER-TUN: Deutsche Fans. WM 2013: GER-TUN: Vor dem Spiel.
WM 2013: GER-TUN: HBL-Präsident Rainer Witte, der ehemalige Bundestrainer Heiner Brand und DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier. WM 2013: GER-TUN: HBL-Präsident Rainer Witte und der ehemalige Bundestrainer Heiner Brand. WM 2013: GER-TUN: Deutsche Fans. WM 2013: GER-TUN: Vor dem Spiel.
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 176 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
764 x 600 x 24bit, 178 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
764 x 600 x 24bit, 218 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 198 KB
© Sascha Klahn
 

WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Carsten Lichtlein. WM 2013: GER-TUN: Wael Jallouz. WM 2013: GER-TUN: Wael Jallouz.
WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Carsten Lichtlein. WM 2013: GER-TUN: Wael Jallouz. WM 2013: GER-TUN: Wael Jallouz.
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 154 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 450 x 24bit, 215 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 196 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 179 KB
© Sascha Klahn
 

WM 2013: GER-TUN: Wael Jallouz. WM 2013: GER-TUN: Wael Jallouz. WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Vor dem Spiel.
WM 2013: GER-TUN: Wael Jallouz. WM 2013: GER-TUN: Wael Jallouz. WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Vor dem Spiel.
13.01.2013
400 x 600 x 24bit, 131 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 198 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 147 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 450 x 24bit, 173 KB
© Sascha Klahn
 

WM 2013: GER-TUN: Ein deutscher Fan. WM 2013: GER-TUN: Patrick Wiencek. WM 2013: GER-TUN: Enttäuschung. WM 2013: GER-TUN: Christoph Theuerkauf.
WM 2013: GER-TUN: Ein deutscher Fan. WM 2013: GER-TUN: Patrick Wiencek. WM 2013: GER-TUN: Enttäuschung. WM 2013: GER-TUN: Christoph Theuerkauf.
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 199 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 190 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
400 x 600 x 24bit, 123 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 215 KB
© Sascha Klahn
 

WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Steffen Weinhold. WM 2013: GER-TUN: Michael Haaß.
WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Steffen Weinhold. WM 2013: GER-TUN: Michael Haaß.
13.01.2013
471 x 600 x 24bit, 118 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
400 x 600 x 24bit, 167 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
764 x 600 x 24bit, 174 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
764 x 600 x 24bit, 186 KB
© Sascha Klahn
 

WM 2013: GER-TUN: Sven-Sören Christophersen. WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Silvio Heinevetter.
WM 2013: GER-TUN: Sven-Sören Christophersen. WM 2013: GER-TUN: Dominik Klein. WM 2013: GER-TUN: Silvio Heinevetter.
13.01.2013
400 x 600 x 24bit, 132 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
764 x 600 x 24bit, 206 KB
© Sascha Klahn
13.01.2013
800 x 533 x 24bit, 152 KB
© Sascha Klahn


(13./14.01.2013) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite