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10./11.05.2013 - Letzte Aktualisierung: 11.05.2013 Bundesliga

THW Kiel will am Sonntag beim TBV Lemgo siegen

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des TBV Lemgo.
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Die Saison 2012/13 biegt langsam in die Zielgerade ein. Nach der einwöchigen Länderspielpause wollen die "Zebras" mit zwei Siegen am Sonntag beim TBV Lemgo und am Dienstag gegen die Rhein-Neckar Löwen die 18. Deutsche Meisterschaft vorzeitig sicher stellen. Doch Vorsicht ist geboten: Bei den wiedererstarkten Lipperländern sind in der Rückrunde schon so einige Favoriten gestrauchelt. Einmal mehr weicht der zweifache Meister für das Saison-Highlight in das 10.500 Zuschauer fassende Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen aus. Sport1 überträgt die Partie (Anwurf 15.00 Uhr) live und kostenpflichtig im Internet unter tv.sport1.de, zeitnahe Informationen liefert auch kiel-liveticker.de.
Die Ausgangssituation für die "Zebras" ist klar: Mit zwei Siegen binnen etwas mehr als 48 Stunden kann der THW Kiel die deutsche Meisterschaft vorzeitig entscheiden. Doch mit zwei Niederlagen könnte der Vorsprung auf die Rhein-Neckar Löwen auch wieder auf einen mickrigen Zähler zusammenschmelzen. Alfred Gislason muss bei beiden Partien weiterhin auf Christian Zeitz (Mittelhandbruch) verzichten, und auch hinter dem Einsatz des zuletzt starken Daniel Narcisse steht ein Fragezeichen: Der französische Spielmacher laboriert derzeit an Kniebeschwerden.
Lemgo wieder im Aufwind
Ex-Nationalspieler Rolf Hermann ist mit bislang 136 Saisontreffern  viertbester Feldschütze der Liga.
Ex-Nationalspieler Rolf Hermann ist mit bislang 136 Saisontreffern viertbester Feldschütze der Liga.
Als der THW Kiel in der Hinrunde den TBV Lemgo mit 36:24 aus der Sparkassen-Arena fegte, waren die Lipperländer auf ihrem Tiefpunkt angekommen - mit 6:20 Zählern belegte der Meister von 1997 und 2003 Ende November einen Abstiegsplatz. Die Turbulenzen in der Führungsetage des TBV, die in der Trennung von den Geschäftsführern Volker Zerbe und Fynn Holpert mündeten (siehe auch Vorbericht zur Hinrundenpartie), schienen an der Mannschaft nicht spurlos vorübergegangen sein. Hinzu gesellten sich Verletzungen der wenigen verbliebenen Routiniers, so dass die jungen Spieler von Trainer Dirk Beuchler oftmals auf sich allein gestellt waren. Doch mit der Rückkehr der Leistungsträger wuchsen auch die Nachwuchsspieler im "goldenen Dezember" über sich hinaus, und nach einer Serie von 10:2 Punkten bis zur WM-Pause hatte sich der TBV aufgemacht Richtung gesichertes Mittelfeld.
Beuchler-Abschied zum Saisonende
Und auch vom Ende Januar offiziell verkündeten Abschied des Cheftrainers - Dirk Beuchler wechselt ausgerechnet zum Lonklrivalen TuS N-Lübbecke - ließen sich die durch den spanischen Abwehrexperten Alfredo Sorrentino (kam von BM Ciudad Encatada) verstärkten Lipperländer nicht mehr von der Erfolgsspur abbringen: 9:1 Punkte legte der TBV zu Jahresbeginn 2013 nach, siegte unter anderem souverän in Melsungen und gegen die HSG Wetzlar und trotzte den Rhein-Neckar Löwen ein Unentschieden ab. Und nach der ersten Niederlage in Magdeburg trumpfte man erneut auf, siegte überlegen mit 27:22 gegen die SG Flensburg-Handewitt und ließ ein 28:28-Unentschieden bei der TSV Hannover-Burgdorf folgen. So belegt Lemgo mit derzeit 29:29 Zählern den neunten Tabellenplatz jenseits von Gut und Böse (siehe auch Kurve TBV Lemgo und Tabelle).
Unter Pfannenschmidt soll Verjüngungskur fortgeführt werden
Junioren-Nationalspieler Patrick Zieker erzielte bereits 50 Saisontreffer.
Junioren-Nationalspieler Patrick Zieker erzielte bereits 50 Saisontreffer.
Ende Februar wurde mit Niels Pfannenschmidt eine interne Lösung in der Trainerfrage gefunden: Der 38-Jährige trainiert derzeit noch die Youngsters des TBV, diesen Job wird Florian Kehrmann übernehmen. "Wir haben uns für ein Paket entschieden, bei der die inneren Strukturen des Vereins nicht nur erhalten, sondern durch Synergieeffekte sogar noch verstärkt werden", erläutert TBV-Geschäftsführer Christian Sprdlik die Entscheidung. "Niels Pfannenschmidt, ein Motivator und Teamplayer zugleich, passt dabei perfekt ins Bild. Er hat hervorragende Qualitäten, ist seit 2009 Inhaber der A-Lizenz, hat sich als Lehrwart einen Namen gemacht und kennt den Verein von der Basis bis zur Bundesliga. Vor allem aber lebt er das Konzept. Und somit sind wir uns sicher, dass wir mit ihm konsequent und erfolgreich den eingeschlagenen Weg weitergehen werden." Der eingeschlagene Weg - das bedeutet, dass der finanziell nicht mehr auf Rosen gebettete TBV auch in der Zukunft jungen Talenten ein Sprungbrett bieten möchte. Das teure "Tafelsilber" hingegen verabschiedet sich Schritt für Schritt. So werden mit Ex-"Zebra" Sebastian Preiß (zurück nach Erlangen) sowie den beiden aktuellen Nationalspielern Martin Strobel (zurück nach Balingen) und Carsten Lichtlein (nach Gummersbach) drei der Großverdiener den Verein verlassen. Besonders im Fall Lichtlein machte der TBV keinen Hehl daraus, dass der Keeper vor allem aus finanziellen Gründen das Lipperland verlassen muss: "Wir hätten ihn nicht gehen lassen, wenn wir ihn hätten halten können. Sportlich und menschlich ist das ohne Frage ein großer Verlust für den TBV", so Sprdlik.
Drei externe und zwei interne Neuzugänge
Hendrik Pekeler will sich auch gegen seinen Ex-Club weiter für die Nationalmannschaft empfehlen.
Hendrik Pekeler will sich auch gegen seinen Ex-Club weiter für die Nationalmannschaft empfehlen.
Doch auch in der nächsten Saison wird neben dem jungen Nils Dresrüsse ein Nationalkeeper im Lemgoer Tor stehen: Der 27-jährige Österreicher Thomas Bauer wechselt aus Neuhausen zum TBV. Zuvor hatte man bereits den Schweden Rickard Lönn als Ersatz für Gunnar Dietrich sowie Benjamin Herth aus Balingen als neuen Spielmacher vorgestellt - während man am Kreis mit Marcel Niemeyer an der Seite von Hendrik Pekeler und im rechten Rückraum mit Julian Possehl (für Patrik Johansson) auf interne Lösungen setzt. Die Jugendarbeit beim amtierenden norddeutschen A-Jugendmeister trägt somit weitere Früchte.
THW-Fanartikel-Mobil ist vor Ort
Fast schon traditionell weicht der TBV Lemgo zum mittlerweile siebten Mal in Folge für das Duell gegen den THW von der Lipperlandhalle ins doppelt so große Gerry-Weber-Stadion im rund 50 Kilometer entfernten Halle (Westfalen) aus - und sorgt damit auch wieder für eine große schwarz-weiße Fankolonie auf den Rängen. Die THW-Fans haben vor Ort auch wieder die Chance, sich die beliebtesten und neuesten Fanartikel ihres Clubs zu sichern, denn das THW-Fanartikel-Mobil wird vor Ort sein und das eine oder andere Schnäppchen im Angebot haben.

Die Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind Holger Fleisch und Jürgen Rieber.

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 11.05.2013:

TBV opfert Heimvorteil gegen Kieler "Weltauswahl"

Lemgo empfängt Handball-Meister THW in Halle - Zwei Siege fehlen noch zum Titel
Kiel. Das deutsche Tennis-Mekka inszeniert morgen die Ouvertüre zum Titel-Endspurt in der Handball-Bundesliga. Für das Gastspiel des THW Kiel zieht der TBV Lemgo von der heimischen Lipperlandhalle in das Gerry Weber Stadion nach Halle um. Dort, wo sonst die Tennisstars in Vorbereitung auf Wimbledon aufschlagen, kann der THW morgen (15 Uhr) den vorletzten Baustein zum 18. Titelgewinn setzen.

Für die große Kulisse opfert der gastgebende Tabellenneunte sogar seinen Heimvorteil: Der letzte Sieg des TBV im Tennis-Stadion liegt bereits drei Jahre zurück.

In den vergangenen Wochen hatte sich der TBV Lemgo indes als Favoritenschreck erwiesen: Flensburg-Handwitt kassierte eine Niederlage, die Rhein-Neckar Löwen kamen über ein Remis nicht hinaus. Erfolge, die der TBV aber in der Lipperlandhalle landete. Dass er nun an die Roger-Federer-Allee nach Halle umzieht, hat finanzielle Gründe. Rund 8000 Handball-Fans werden erwartet. Zuschauer, die den TBV in der großen Schüssel nicht unbedingt nach vorn peitschen werden. Denn in Halle ist der Enthusiasmus für den 60 Kilometer entfernt beheimateten TBV gedämpft. Stattdessen hat der THW auch Fans in Ostwestfalen. Doch 8000 Zuschauer spülen eben auch einen nicht unerheblichen Betrag in die leeren Kassen des Traditionsvereins, der im Spätsommer vor einem Millionenloch in seinem Etat stand, sich von seinen Geschäftsführern Fynn Holpert und Volker Zerbe trennte und nun mit dem Neuaufbau seiner Mannschaft um Jahre zurückgeworfen wird. Die Konkurrenz beobachtet die Entwicklung in Lemgo abwartend. "Sie sind notgedrungen zum Umbau gezwungen, haben aber viele Talente im Unterbau. Wie sich das Team entwickelt, werden wir Ende der nächsten Saison wissen", sagt THW-Trainer Alfred Gislason.

Für die Stars der TBV-Mannschaft wie Nationaltorhüter Carsten Lichtlein, der zur neuen Saison zum VfL Gummersbach wechselt, Martin Strobel (nach Balingen) oder Sebastian Preiß (nach Erlangen) ist es der letzte große Auftritt für den TBV in Halle. Es wird das 25. Spiel der Lemgoer in der Arena seit dem 9. Mai 2004. Die vergangenen sechs Spiele hat die "Heimmannschaft" hier aber verloren. Dennoch freut sich TBV-Trainer Dirk Beuchler, ab Sommer Coach in Lübbecke, auf die Partie: "Der THW ist ein Mega-Gegner. Solche Duelle sind die schönsten Spiele, dafür trainiert und lebt man." An einen Erfolg mag Beuchler indes nicht glauben, vielmehr will er die "Weltauswahl" möglichst lange ärgern. Genau davor warnt auch Gislason: "Im Hinspiel hat der TBV zwar ein schlechtes Spiel abgeliefert. Aber sie können auch anders, was sie gegen Flensburg und die Löwen gezeigt haben. Daher gilt es für uns, fest in der Abwehr zu stehen."

Mit einem Sieg gegen Lemgo könnte der THW schon am Dienstag im Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen Meister werden. Das hat zwar auch Gislason im Hinterkopf, doch der Fokus liegt auf Lemgo: "Es geht jetzt nur um dieses Spiel, auch wenn uns danach nur ein Tag Vorbereitung auf die Löwen bleibt."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 11.05.2013)

 

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