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05./06.06.2013 - Letzte Aktualisierung: 06.06.2013 Bundesliga

37:31 gegen Wetzlar: Zwei Punkte, eine Schale und drei Abschiede

Bundesliga, 33. Spieltag: 05.06.2013, Mi., 20.15: THW Kiel - HSG Wetzlar: 37:31 (18:15)
Update #2 Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Deutscher Meister 2013: der THW Kiel!
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Kiel feiert seinen Doublesieger 2013: Im letzten Heimspiel der Saison besiegte der THW am Mittwochabend die HSG Wetzlar in einer kurzweiligen Partie mit 37:31 (18:15), ehe die Meisterschale an den alten und neuen deutschen Meister überreicht und bei den Verabschiedungen von Momir Ilic, Daniel Narcisse und Thierry Omeyer nicht nur im Publikum die eine oder andere Träne verdrückt wurde.
In der Partie gegen den Tabellenachten aus Hessen schossen sich die "Zebras" den Frust des vergangenen Wochenendes besonders in der Anfangsphase von der Seele: 9:1 stand es für den Gastgeber in der 12. Minute, ehe die wackere HSG Wetzlar ins Spiel fand und Mitte der zweiten Halbzeit sogar den Ausgleich auf der Hand hatte. Letztlich aber zog der THW - auch dank des starken achtfachen Torschützen Daniel Narcisse - noch einmal das Tempo an und siegte doch souverän.
THW ohne drei
Philipp Müller erzielte fünf Treffer für die HSG.
Klicken Sie zum Vergrößern! Philipp Müller erzielte fünf Treffer für die HSG.
Alfred Gislason musste zum letzten Saison-Heimspiel gleich auf drei seiner Spieler verzichten: Während Christian Zeitz weiterhin an seinem Mittelhandbruch laborierte und Aron Palmarsson nach seiner Knieoperation am Dienstag (siehe Extra-Bericht erst bei der Vorbereitung für die nächste Spielzeit wieder mitmischen kann, stand auch ein ernsthafter Einsatz für Kreisläufer Marcus Ahlm wegen einer Oberschenkelverletzung nicht zur Debatte. Der Kapitän ließ es sich aber nicht nehmen, sich in seinem letzten Pflichtspiel in der Sparkassen-Arena in den letzten zwei Minuten unter tosendem Applaus aufs Parkett zu begeben und einen Siebenmeter (!) zu verwandeln sowie das abschließende 37:31 zu erzielen.
Traumstart gegen nervöse Wetzlarer
Doch auch ohne dieses Trio erwischten die "Zebras" einen Start nach Maß: Bevor Philipp Müller der erste Gästetreffer gelang, hatten Niclas Ekberg per Nachwurf nach einer Weber-Parade gegen Klein, Momir Ilic und Dominik Klein per Gegenstoß bereits dreimal für den THW eingenetzt. Und es kam noch schlimmer für die HSG, die überaus nervös wirkte, im Angriff mit der 6:0-Deckung der Kieler absolut nicht klar kamen und mit ihren wenigen klaren Chancen am stark beginnenden Thierry Omeyer scheiterten.
Daniel Narcisse erzielte in seinem letzten Heimspiel noch einmal acht tolle Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Daniel Narcisse erzielte in seinem letzten Heimspiel noch einmal acht tolle Treffer.
Und selbst ein Siebenmeter des eigentlich sicheren Schützen Kevin Schmidt landete am Querbalken statt im Netz. So brauchten die Hessen acht weitere Spielminuten, ehe erneut Philipp Müller für das zweite Tor zur Stelle war. Acht Minuten, in denen die Kieler sich den Köln-Frust von der Seele ballerten. Daniel Narcisse, Marko Vujin, Momir Ilic, ein Doppelpack des für Vujin auf der Halbposition deckenden Wiencek sowie ein Treffer Dominik Kleins von außen, der durch ein wundervolles Rückhandanspiel Ilics eingeläutet wurde, schraubten den Spielstand bis zur 12. Minute auf 9:1 für die "Zebras".
Wetzlar kämpft sich bis zum Seitenwechsel wieder heran
HSG-Trainer Kai Wandschneider, dessen frühe Auszeit völlig verpufft war, nahm in seinem Team einige Änderungen vor: Er beorderte Nicola Marinovic für den bedauernswerten Nikolai Weber ins Tor, zudem zog nun der Isländer Fannar Fridgeirsson für den überforderten Harmandic die Fäden im Angriff. Und tatsächlich berappelte sich Wetzlar nun, kam nach dem 2:9 durch Philipp Müller durch einen Schmidt-Konter und einen Sprungwurf Valos zum 4:9 und hielt den Rückstand bis zum Ende der ersten Halbzeit konstant - was vor allen Dingen daran lag, dass die Kieler einige gute Chancen gegen Marinovic ausließen und die eigenen Torhüter kaum Chancen bekamen, um sich auszuzeichnen. Dass der Vorsprung der "Zebras" aber bis zur 27. Minute, als Daniel Narcisse sich aus luftiger Höhe zum 18:12 durchsetzte, nicht schrumpfte, lag an einer guten 6:0-Deckung, die viele Wetzlarer Würfe blocken konnte und besonders Dominik Klein zu klasse Gegenstoßtreffern animierte. Allerdings schlichen sich kurz vor dem Seitenwechsel dann doch ein paar Unkonzentriertheiten zu viel ein beim THW, so dass die Gäste durch den an alter Wirkungsstätte auffälligen, aber nicht immer glücklichen Reichmann sowie zwei Rompf-Gegenstöße bis zur Pause noch auf 15:18 verkürzen konnten.
Wetzlar mit dem Ausgleich vor Augen
Marcus Ahlm - zum achten Mal deutscher Meister.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm - zum achten Mal deutscher Meister.
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie zunächst ein munteres Scheibenschießen auf beiden Seiten: Die Kieler, bei denen nun Gudjon Valur Sigurdsson und Christian Sprenger auf den Außenpositionen wirbelten, legten zunächst weiter vor, weil Niclas Ekberg seine Strafwürfe weiterhin verwandeln konnte und Daniel Narcisse zwei weitere krachende Sprungwürfe folgen ließ. Doch die HSG Wetzlar hatte mittlerweile Blut geleckt: Tiedtke und Fridgeirsson verkürzten auf 21:23, und nach einem weiteren Ekberg-Siebenmeter gelang den Gästen durch einen Mraz-Hüftwurf und einen Rompf-Konter gar der Anschluss zum 23:24. Alfred Gislason reagierte, stellte nun auf eine 3:2:1-Deckung mit dem vorgezogenen Filip Jicha um und gönnte wenig später auch dem müde wirkenden Dauerbrenner Marko Vujin eine verdiente Pause.
Mit 3:2:1-Deckung zum Erfolg
Diese Deckung verhinderte den möglichen Ausgleichstreffer der HSG, die ein Zeitspiel abgepfiffen bekam. Doch trotz eines Jicha-Gegenstoßes nach eigenem Steal und zwei weiteren Narcisse-Geschossen blieb Wetzlar zunächst dran. Fridgeirsson hatte nach einem von Tiedtke erkämpften Siebenmeter die Chance, auf 26:27 zu verkürzen. Doch Thierry Omeyer parierte gegen
Da hilft auch kein Schutzschild: Bierdusche für  Daniel Narcisse.
Klicken Sie zum Vergrößern! Da hilft auch kein Schutzschild: Bierdusche für Daniel Narcisse.
den Isländer und sorgte damit noch einmal für eine Initialzündung bei den "Zebras": Niclas Ekberg zeigte nach gutem Einsatz von Wiencek bzw. Ilic eindrucksvoll, wie man Siebenmeter sicher verwandelt, und als der klasse von Ilic in Szene gesetzte Sigurdsson mit einem tollen Heber sowie Jicha per zweiten Welle auf 31:26 erhöhten, konnten die Feierlichkeiten in der überwiegend schwarz-weiß gekleideten Sparkassen-Arena so langsam beginnen - auch wenn Wetzlar es den "Zebras" mit einer offensiven 3:3-Deckung noch einmal schwer machte und auch Niclas Ekberg vom Siebenmeterstrich noch einmal leer ausging. Doch als Gudjon Valur Sigurdsson in der 58. Minute in den eigenen Torkreis sprang, den Ball mit dem Rücken zum gegnerischen Kasten artistisch auf den gestarteten Filip Jicha passte und der Tscheche auf 34:29 erhöhte, war die Partie endgültig entschieden. Bis zum Schlusspfiff gab es Standing Ovations und den großen Auftritt des eigentlich verletzten Kapitäns Marcus Ahlm.
Bewegender Abschied von Ilic, Narcisse und Omeyer
Filip Jicha kannte auch bei Thierry Omeyer kein Pardon.
Klicken Sie zum Vergrößern! Filip Jicha kannte auch bei Thierry Omeyer kein Pardon.
Nach der Partie wurde schnell ein Podest aufgebaut, während auf dem Videowürfel die Höhepunkte der erfolgreichen Double-Saison gewürdigt wurden. Zu dem von der Mezzosopranistin Nicole Glamsch live eingesungenen Whitney-Houston-Klassiker "One Moment In Time" setzte Hein Daddel die Meisterschale auf ein Podest, die dann unter Feuerwerk an Marcus Ahlm überreicht wurde. Die Schale bleibt in Kiel - vier Protagonisten der vergangenen Jahre allerdings nicht. Während Marcus Ahlm am 16. August sein verdientes Abschiedsspiel bekommt, war der Moment der Verabschiedung von Momir Ilic, Daniel Narcisse und Thierry Omeyer gekommen. Bewegende Videos und bewegende Worte der drei Kieler Musketiere ließen kaum ein Auge in der Sparkassen-Arena trocken. Apropos Augen: Die von Thierry Omeyer werden auch in Zukunft beide Tore der Halle fest im Blick behalten, erhielt der Franzose - auch zur sichtlich eigenen Überraschung - einen kleinen Platz in der "Ahnengalerie" unter dem Hallendach.

Einen ausführlichen Bericht zu der Verabschiedung finden Sie in diesem Extra-Artikel.

Am Samstag beim TV Großwallstadt und Abschlussfeier auf dem Rathausplatz
Einen letzten Auftritt im THW-Trikot wird das Trio aber noch bekommen: Am Samstagnachmittag (Anwurf 16.30 Uhr) tritt der THW am letzten Spieltag der DKB Handball-Bundesliga bei Altmeister TV Großwallstadt an - für diesen geht es in der f.a.n.-frankenstolz-Arena in Aschaffenburg noch um die kleine Chance auf den eigenen Klassenerhalt. Die Partie wird - in Konferenzschaltung mit dem anderen Abstiegs-Endspiel zwischen dem VfL Gummersbach und dem TV Neuhausen - auf Sport1 übertragen. Auf dem Kieler Rathausplatz wird das Spiel sogar - als Einstimmung auf die anschließende Meisterfeier - live auf einer Großbildleinwand übertragen. Die Saisonabschluss-Party auf dem Rathausplatz startet dann um 19.30 Uhr, im Laufe des Abends wird natürlich auch die Mannschaft eintreffen. Vom Flugzeug steigen sie noch auf dem Rollfeld in den Mannschaftsbus, der die "Zebras" auf dem kürzesten und schnellsten Weg zur Sparkassen-Arena bringen wird. Von dort geht es im kurzen Autokorso über die Rathausstraße direkt zu den Fans.

Alle weiteren Informationen zur Saisonabschluss-Feier finden Sie in diesem Extra-Artikel.

(Sascha Krokowski)

Video: Highlights des Spiels und die Meisterehrung

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33. Spieltag: 05.06.13, Mi., 20.15: THW Kiel - HSG Wetzlar: 37:31 (18:15)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-18., 31.-60., 11/1 Paraden), Palicka (18.-30., 1 Parade); Toft Hansen (1), Sigurdsson (3), Sprenger, Ahlm (2/1), Wiencek (2), Ekberg (8/6), Zeitz (n.e.), Narcisse (8), Ilic (3), Klein (4), Jicha (5), Vujin (1); Trainer: Gislason
Logo HSG Wetzlar:
Marinovic (13.-50., 10/1 Paraden), Weber (1.-13., 50.-60. und bei einem Siebenmeter, 4/1 Paraden); Schmidt (1), Fridgeirsson (5/2), Tiedtke (4), Rompf (6), Valo (2), Zörb, Mraz (3), P. Müller (5), Reichmann (3), M. Müller (1), Hahn (1), Harmandic; Trainer: Wandschneider
Schiedsrichter:
Christoph Immel / Ronald Klein
Zeitstrafen:
THW: 2 (Jicha (25.), Wiencek (54.));
Wetzlar: 3 (Fridgeirsson (17.), P. Müller (25.), Reichmann (35.))
Siebenmeter:
THW: 9/7 (Marinovic hält Ekberg (33., Nachwurf verwandelt), Weber hält Ekberg (57.));
Wetzlar: 4/2 (Schmidt an die Latte (6.), Omeyer hält Fridgeirsson (48.))
Spielfilm:
1. Hz.: 3:0, 3:1 (4.), 9:1 (12.), 9:4 (14.), 10:4, 10:6, 11:6, 11:7, 12:7 (17.), 12:8, 14:8, 14:9, 15:9, 15:10, 17:10 (25.), 17:12, 18:12, 18:15;
2. Hz.: 19:15, 19:16, 20:16, 20:17, 21:17 (35.), 21:19, 23:19, 23:21 (40.), 24:21, 24:23, 25:23, 25:24, 26:24, 26:25 (47.), 29:25 (50.), 29:26, 32:26 (54.), 32:27, 33:27, 33:29, 34:29, 34:30, 35:30, 35:31, 37:31.
Zuschauer:
10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik


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