Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 15.06.2013:
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Das THW-Juniorteam spielt in der nächsten Saison in
der dritten Liga.
©
Rüdiger Rußmann |
Der THW-Nachwuchs hatte in
der vergangenen Saison viel
Grund zum Jubeln. Das Juniorteam
schaffte als Oberligameister
den Aufstieg in die Dritte
Liga (siehe
Bericht), die B- und C-Jugenden
wurden Vizemeister in ihren
Spielklassen und die A-Jugend
sicherte mit ihrem fünften Platz
in der Bundesliga zum dritten
Mal in Folge den Startplatz für
die höchste Jugendspielklasse.
Dafür gibt es Lob von ganz
oben.
"Ich bin begeistert, dass sie die
Qualifikation geschafft haben",
sagt THW-Manager
Klaus Elwardt,
der von Zeit zu Zeit
selbst auf der Tribüne der Helmut-Wriedt-Halle Platz nimmt
und die Talente sichtet. "Als
beste Mannschaft Europas haben
wir eine Vorreiterrolle",
sagt er. "Die jungen Spieler wollen
zu uns und wir müssen die
Talente nach vorne bringen."
Dem Verein sei es sehr wichtig,
mit den Jugendmannschaften in
den höchsten Spielklassen vertreten
zu sein. Eine Anforderung,
die das Jugendzertifikat
der HBL ohnehin an die Vereine
stellt. Erfüllen sie die Auflagen
für das Zertifikat nicht, müssen
sie eine Strafzahlung leisten.
Diese beträgt ein Prozent der
Jahresbruttolohnsumme von
Spielern und Trainern. Der finanzielle
Aufwand, um die vom
Jugendzertifikat geforderten
Strukturen zu schaffen sei um
ein vielfaches höher, so
Elwardt.
"Aus rein kaufmännischer Sicht
würde ich mich hinsetzen und
gar nichts mehr tun", sagt er.
Der THW als Aushängeschild
des Handballs habe jedoch auch
eine Sozialaufgabe. Die Kieler
entschieden sich also, auf den
eigenen Nachwuchs zu setzen.
"Das ist wie bei den Bauern",
sagt A-Jugend-Trainer
"Pitti" Petersen. "Man muss erst Felder
beackern, dann sähen und irgendwann
kann man ernten."
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Die A-Jugend spielt auch weiterhin in der Bundesliga.
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Zehn Spieler, die im Laufe der
Saison unter seiner Aufsicht in
der A-Jugend gereift sind, stehen
jetzt auf der Schwelle zum
Herrenbereich. "Sie werden
nun die nächsten Schritte machen
und ihren Platz in Altenholz,
beim THW II, in der dritten
Mannschaft oder in den umliegenden
Vereinen wie Preetz oder
Kronshagen finden", sagt er. Felix
Schawaller, Fridtjof Koslowski,
Ference Buechler und
Moritz Krieter laufen fortan für
das THW-Juniorteam auf. Zudem
verstärkten sich die "Jungzebras"
mit Mittelmann und
Rückraum-Allrounder Jonas
Ottsen, der nach einem Jahr bei
der SG Flensburg-Handewitt
zum THW zurückkehrt. "Ich
freue mich, dass wir wieder zueinander
gefunden haben.",
sagt THW II-Trainer
Raul Alonso.
"Jonas kennt unsere Spielphilosophie
ja schon und hat mit
Sicherheit einiges dazugelernt."
Außerdem stoßen der
erst 18-jährige Torhüter Dominik
Plaue vom TV Großwallstadt
und Linksaußen Johannes
Clausing (Eintracht Hagen) zum
Team. "Die Jungs werden in relativ
kurzer Zeit ein hohes Niveau
erreichen", prophezeit
Alonso. Mit Blick auf Liga drei
sagt er: "Das wird eine große
Herausforderung. Wir freuen
uns, dass die THW-Führung uns
dabei unterstützt und fördert."
Vor zwei Jahren war die zweite
Mannschaft des THW wegen
der Ligareform aus der dritten
in die Oberliga abgestiegen. Der
Wiederaufstieg nun ist laut
Alonso "die logische Konsequenz
aus Jahren harter Arbeit."
Man habe sich intern Gedanken
gemacht, ob die Mannschaft
die Anforderungen der
Dritten Liga nachhaltig erfüllen
könne. Die höhere Spielklasse
fordert einen größeren Aufwand
von allen Beteiligten. Ein höheres
Trainingspensum gehört dazu,
ebenso wie längere Auswärtsfahrten.
"Auch das Drumherum
wird wachsen müssen",
sagt Alonso. "Wir werden nicht
sofort oben mitspielen können,
sondern unsere Grenzen kennenlernen.
Aber auch das ist ja
wichtig in der Nachwuchsförderung."
Zudem sei Liga drei
ein "perfekter Nährboden für
Jugendspieler". Erklärtes Ziel
ist der Klassenerhalt. "Dafür
müssen wir alle noch härter arbeiten",
weiß Alonso. "Es wird
schwer, aber nicht unmöglich."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 15.06.2013)