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25./27.11.2013 - Letzte Aktualisierung: 27.11.2013 Bundesliga

THW empfängt den TuS N-Lübbecke am Mittwoch

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des TuS N-Lübbecke.
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Keine Zeit zum Wundenlecken, auch nicht nach der bitteren Derby-Niederlage in Flensburg: Bereits am Mittwoch geht es für den THW Kiel wieder um zwei wichtige Punkte im Meisterschaftskampf der DKB Handball-Bundesliga, wenn der TuS N-Lübbecke in der Sparkassen-Arena gastiert. Die Partie wird um 20.15 Uhr angepfiffen, im Vorverkauf sind noch einige Restkarten verfügbar.
Fünf junge, deutsche Spieler holte der neue Coach Dirk Beuchler vor dieser Saison zum TuS N-Lübbecke. Das selbst ernannte "stärkste Dorf" der DKB Handball-Bundesliga setzt verstärkt auf den Nachwuchs, der den etablierten Spielern Beine machen soll. So verspricht man sich nicht nur langfristig einen Schritt nach vorn in der "stärksten Liga der Welt", sondern auch die Vorherrschaft im traditionell heiß umkämpften Ostwestfalen.
Ziel: Vorherrschaft in Ostwestfalen
Trainer Dirk Beuchler setzt wie schon in Lemgo auf die Jugend.
Trainer Dirk Beuchler setzt wie schon in Lemgo auf die Jugend.
Minden, Lemgo, Lübbecke: Nur wenige Kilometer liegen zwischen diesen drei Handballstädten in Ostwestfalen. Und doch sind es Welten, die diese drei Mannschaften trennen. Die Rivalität ist groß - wie immer, wenn mehrere Mannschaften auf engem Raum auch durch eine gemeinsame Geschichte verbunden sind. Und deshalb verwundert es auch auf den ersten Blick, dass bei den Pressekonferenzen vor Saisonbeginn neben einem offiziellen Ziel auch immer die "Vorherrschaft in Ostwestfalen" genannt wird. In diesem Jahr träumt man beim TuS N-Lübbecke besonders laut davon, den TBV Lemgo erstmals seit dem Wiederaufstieg 2009 hinter sich zu lassen. "Die Chancen, die Nummer eins in Ostwestfalen zu werden, sind da", erklärte TuS-Geschäftsführer Uwe Kölling vor der Saison. Die Hoffnungen auf einen Wechsel der lokalen Reihenfolge ruhen vor allem auf einem Mann, der zuletzt ausgerechnet beim direkten Nachbarschafts-Rivalen Lemgo angestellt war: Trainer Dirk Beuchler.
Beuchler setzt auf die Jugend
Rechtsaußen Ramon Tauabo kam aus der Füchse-Jugend.
Rechtsaußen Ramon Tauabo kam aus der Füchse-Jugend.
Der 42-Jährige beerbte nach nur einem Jahr Gennadij Khalepo, mit dem Beuchler während seiner sechsjährigen aktiven Zeit ab 1995 beim TuS Nettelstedt zweimal den Euro-City-Cup nach Lübbecke holte. "Als meine Tochter gerade vier Monate alt war, bin ich als Spieler zum TuS gegangen - jetzt ist sie volljährig und ich komme wieder", merkte Beuchler bei seiner Vorstellung augenzwinkernd an, ehe er seinen Hauptgrund für den inner-ostwestfälischen Wechsel bekannt gab: "Der TuS hat sich in den letzten Jahren zu einem sehr stabilen Verein entwickelt." Anders als der TBV Lemgo, der in den vergangenen Jahren von einer Krise in die nächste schlitterte. Aber auch die sportliche Perspektive stimme, so Beuchler: "Ich denke, wir können hier zusammen viel aufbauen und erreichen - die Basis im Verein ist da und die Mannschaft besitzt das Potenzial." Für TuS-Wirtschaftsbeiratssprecher Armin Gauselmann war Beuchler der Wunschkandidat: "Er bringt die sportliche Kompetenz mit, kennt als ehemaliger TuS-Spieler die Strukturen im Verein und ist als Persönlichkeit eine Identifikationsfigur. Zudem steht er für die Förderung und die Integration junger Spieler. Schritt für Schritt wollen wir mit ihm diesen Weg auch beim TuS N-Lübbecke gehen."
Fünf hungrige Spieler neu im Kader
Rechtsaußen Dennis Wilke ist mit 57/25 Treffern bester Torschütze beim TuS - nächste Saison kehrt er nach Balingen zurück.
Rechtsaußen Dennis Wilke ist mit 57/25 Treffern bester Torschütze beim TuS - nächste Saison kehrt er nach Balingen zurück.
Tatsächlich machte Beuchler gleich vor seiner ersten Saison Ernst mit seiner Ankündigung, verstärkt auf junge, deutsche Spieler zu setzen. Fünf Neuzugänge verpflichtete der TuS N-Lübbecke vor dieser Saison - allesamt hatten zum Start der Serie die 24 Jahre noch nicht erreicht. Linksaußen Maximilian Schubert (23) kam bereits mit einer gehörigen Portion Bundesliga-Erfahrung von Frisch Auf Göppingen, der 2,08 Meter große Torwart Malte Semisch (21) hatte zuletzt für die TSV Hannover-Burgdorf ebenfalls schon in der DKB-Handball-Bundesliga auf der Platte gestanden. Rückraum-Linkshänder Gabor Langhans (24) kam aus Rostock vom Zweitligisten HC Empor, Torwart Fabian Lieb (21) wechselte von der TSG Münster zum TuS, und von der Nachwuchsabteilung der Füchse Berlin zog es den 21-jährigen Rechtsaußen Ramon Tauabo nach Ostwestfalen. "Es ist doch schön, junge Spieler zu haben, die ehrgeizig sind und etwas bewegen wollen. Sie sollen den Erfahrenen ruhig eine Menge Druck machen", meint Beuchler zu der Zusammensetzung seines Kaders. Zu den Erfahrenen gehören unter anderem der ehemalige Kurzzeit-Kieler Ales Pajovic
Gabor Langhans trumpft seit der Verletzung Schöngarths auf: Beim Auswärtssieg in Lemgo erzielte der Linkshänder neun Treffer.
Gabor Langhans trumpft seit der Verletzung Schöngarths auf: Beim Auswärtssieg in Lemgo erzielte der Linkshänder neun Treffer.
(34), neben Jens Schöngarth TuS-Haupttorschütze, Kapitän und Mannschafts-Oldie Nikola Blazicko (36), Rechtshänder Arne Niemeyer (32) und Kreisläufer Frank Löke (33) - und natürlich der 30-jährige Mittelmann Drago Vukovic. "Drago ist mein verlängerter Arm auf dem Spielfeld", sagt Beuchler über den kroatischen Olympiasieger und Vize-Weltmeister. "Er ist ein echtes Vorbild für die Mitspieler." (siehe auch Gegnerkader Lübbecke).
Schon 14 Punkte gesammelt
Auch für das kommende Jahr wird der Verjüngungsprozess bei den Ostwestfalen fortgesetzt: Der Vertrag von Routinier Mattias Gustafsson (35) wurde nicht verlängert, für ihn kommt mit dem 23 Jahre alten Christian Klimek ein Talent von der TSG Ludwigshafen-Friesenheim. "Der Schritt, auf junge, deutsche Spieler zu setzen, ist der richtige", ist Beuchler überzeugt. "Ich denke, dass wir erfolgreich sein können. Unsere Fans und das Umfeld brauchen aber Geduld." Denn natürlich wachsen auch beim TuS N-Lübbecke die Bäume nach einem derartigen Umbruch nicht in den Himmel. Nach einem wechselhaften Saisonstart mit einer Zehn-Tore-Klatsche in Wetzlar und einer 26:30-Heimniederlage gegen Balingen brachten den Rot-Schwarzen unter anderem gegen Melsungen, Gummersbach, Eisenach und Unentschieden gegen die TSV Hannover-Burgdorf und Frisch Auf Göppingen Punkte ein. Die bislang eindrucksvollste Saisonleistung gelang dem TuS beim 23:22-Triumph gegen die bis dahin ungeschlagenen Rhein-Neckar Löwen. Wichtiger für die eigenen Fans, die bisher allerdings noch nicht so zahlreich wie erhofft in die Kreissporthalle pilgerten, sind aber die Ergebnisse im Ostwestfalenvergleich:
Ales Pajovic übernimmt nach den Verletzungen von Niemeyer und Vukovic eine Menge Verantwortung.
Ales Pajovic übernimmt nach den Verletzungen von Niemeyer und Vukovic eine Menge Verantwortung.
Hier scheint der TuS auf dem besten Weg, eines seiner Saisonziele zu erreichen: Zur Halbzeit der "Derby-Wertung" steht es 2:0 für Lübbecke. In Minden gab es einen 29:28-Erfolg, und am 13. November besiegte man den TBV Lemgo in dessen Heim-Arena ebenfalls knapp mit 32:31. Saisonziel eins ist also in greifbarer Nähe, es sieht nach einem Machtwechsel in Ostwestfalen aus. Allerdings setzte es zuletzt drei Niederlagen in Folge, von der besonders das 23:27 bei Aufsteiger TV Emsdetten schmerzte - zumal sich dort mit Drago Vukovic und Arne Niemeyer nach Jens Schöngarth zwei weitere Leistungsträger verletzten und auch für das Spiel am Mittwoch in der Sparkassen-Arena auszufallen drohen. Mit derzeit 14:16 Punkten und Platz 10 in der Liga liegt man aber dennoch weiter vor der lokalen Konkurrenz aus Lemgo (12:16) und Minden (8:22, siehe auch Kurve Lübbecke und Tabelle).
Bilanz: 38:8 für den THW
Zum 48. Mal treffen der THW Kiel und der TuS N-Lübbecke am Mittwoch in einem Pflichtspiel aufeinander. 38 Mal behielten dabei die "Zebras" die Oberhand, die auch die letzten 18 Duelle in Serie gegen die Ostwestfalen gewannen. Die letzte Kieler Niederlage gegen Nettelstedt liegt nunmehr über elf Jahre zurück, zum Auftakt der Saison 2002/2003 verlor der THW mit 22:24 in der Kreissporthalle. Und: Lediglich einmal trennten sich die beiden Mannschaften unentschieden: Als sich der THW und Nettelstedt am 10. September 1978 in der Ostseehalle 14:14 trennten, war indes noch kein Spieler aus dem aktuellen "Zebra"-Kader auf der Welt (siehe auch Gegnerdaten Lübbecke).

Die Schiedsrichter am Mittwochabend in der Kieler Sparkassen-Arena sind Christian Moles und Lutz Pittner.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.11.2013:

"Versuchslabor" THW Kiel improvisiert gegen Lübbecke

Handballmeister bangt heute um Jicha und Palmarsson - Schiedsrichter-Boss wehrt sich
Kiel. Für den THW Kiel steht das Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke (Heute, 20.15 Uhr) unmittelbar bevor, doch noch haben sich die Wogen nach der 30:34-Niederlage im Derby bei der SG Flensburg-Handewitt am Sonntag nicht geglättet. Peter Rauchfuß, in der Handball-Bundesliga zuständig für die Ansetzung der Gespanne, wehrt sich gegen die deutliche Kritik der Kieler an Fabian Baumgart und Sascha Wild.

Unmittelbar nach der Flensburg-Pleite hatten Trainer Alfred Gislason ("Sie haben bis zur elften Minute gepfiffen, anschließend pfiffen nur noch die Zuschauer") und Kapitän Filip Jicha die Schiedsrichter kritisiert. Der Kapitän warf ihnen unter anderem vor, ihre Entscheidungen nicht kommuniziert und in der vorentscheidenen Phase zu Gunsten der SG gepfiffen zu haben.

Rauchfuß, der selbst 326 Länderspiele als Schiedsrichter leitete, hat das Spiel bereits am Montag analysiert und mit den Kritisierten besprochen. "Ihre Leistung war ordentlich", sagt Rauchfuß über die Badener, die als eines von vier deutschen Gespannen auch international pfeifen dürfen. Es seien zwar einige Entscheidungen dabei gewesen, die ihn nicht glücklich gemacht hätten, so Rauchfuß. "Aber die hatten nichts mit der Niederlage der Kieler zu tun." Er schätze Gislason als Trainer sehr, sagt der 69-Jährige. "Ich würde mir aber wünschen, dass er in der Niederlage nicht immer die Schuld bei den Schiedsrichtern sucht." Vor allem dann nicht, wenn seine Mannschaft so klar unterlegen gewesen sei wie am Sonntag. Ähnliches riet er auch Jicha. "Er ist ein Weltklasse-Handballer, aber er sollte sich mehr darauf konzentrieren, wie er seiner Mannschaft auf dem Feld helfen kann."

Bei seinen Planungen könne er zudem unmöglich berücksichtigen, dass Baumgart/Wild bereits das Punktspiel des THW in Magdeburg (31:34) geleitet und seinerzeit die außergewöhnlich raue Gangart der Gastgeber zugelassen hatten. Da Kiel zeitnah mit dem Punktspiel gegen Berlin (8. Dezember) und dem Pokalspiel gegen die Löwen (11. Dezember) weitere Topspiele zu bestreiten hätte, müsse er seine besten Schiedsrichter auf die Kiel-Spiele verteilen. "Ich kann nicht jedes Mal die gleichen schicken."

Flensburg, Baumgart/Wild - heute spielen diese Namen für die Zebras erst einmal keine Rolle mehr, zu groß sind vor dem Heimspiel gegen den Liga-Zehnten die Baustellen. So standen gestern noch Fragezeichen hinter Jicha und Aron Palmarsson, die mit Knieschmerzen aus Flensburg zurückgekehrt waren. Da mit Rasmus Lauge (Kreuzbandanriss) ein weiterer Mittelmann definitiv fehlen wird, verwandelt sich die Arena des Handballmeisters erneut in ein Improvisationstheater. "Wir sind ein Versuchslabor", sagt Gislason, der mit "Goggi" Sigurdsson und Christian Zeitz weitere Optionen besitzt, um die Rolle des Regisseurs zu besetzen. Gislason setzt zudem auf Wael Jallouz, der im Derby gar nicht zum Einsatz kam. "Jetzt wird er gebraucht." Vor den Gästen hat er großen Respekt, auch wenn die Kieler zuletzt 18 Mal in Folge gegen sie gewinnen konnten und die Ostwestfalen kürzlich sogar bei Schlusslicht TV Emsdetten (23:27) verloren. "Der TuS hat eine sehr starke Deckung." Darauf wird sich das Team von Dirk Beuchler verlassen müssen, fällt mit den verletzten Jens Schöngarth, Drago Vukovic und Arne Niemeyer doch eine komplette Rückraumreihe aus. Ohne dieses Trio war der TuS am Sonntag beim HSV Handball (27:32) chancenlos, entsprechend gering sind auch diesmal die Hoffnungen. "Es sollte einfach Spaß machen, in dieser tollen Atmosphäre gegen einen solchen Gegner zu spielen", empfiehlt Beuchler, der sein gerupftes Team mit einem Kurzurlaub motivieren will. Nach dem Kiel-Spiel hat es bis Montag frei.

Ein Blick zurück: Lübbecke verlor 22 seiner 23 Spiele in Kiel, nahm nur einmal einen Punkt mit. Es geschah am 10. September 1978, zu einem Zeitpunkt, an dem auch Sigurdsson (34), der THW-"Oldie", noch nicht geboren war.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.11.2013)

 


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