21./23.12.2013 - Letzte Aktualisierung: 23.12.2013 | Bundesliga |
Update #1 | PK-Video, Highlights-Video, KN-Bericht, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ... |
Marko Vujin verwandelte alle sieben Strafwürfe und traf auch fünfmal aus dem Feld. |
Filip Jicha erzielte sechs Treffer. |
Patrick Wiencek setzt sich durch. |
Nach der Partie sprach Kapitän Filip Jicha zu den Fans. |
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Wir haben den TV Emsdetten nicht unterschätzt. Ich wollte heute meine Vielspieler ein wenig schonen, aber dieser Plan ist nicht so gut aufgegangen. Um auf Nummer sicher zu gehen, musste ich dann nach der Pause doch meine erste Sieben auf die Platte schicken. Wir haben die Punkte geholt, aber es war mit Sicherheit kein gutes Spiel von uns. Vor allem mit der ersten Halbzeit war ich nicht besonders zufrieden. Die Abwehr fand in den ersten 30 Minuten eigentlich nicht statt. Da war kaum Bewegung drin, kaum Kampf. Dahinter hatte Andreas Palicka einen schweren Stand. Gegen Hamburg werden wir sicherlich ein anderes Spiel sehen, da geben wir Vollgas!
Vielleicht hat Kiel uns heute unterschätzt. Ich hatte vor dem Spiel Sorge, dass meine jungen Spieler eventuell aufgeregt sein würden, weil in diesem Jahr natürlich alles neu für meine Mannschaft ist. In dieser super Atmosphäre haben meine Jungs gut mitgehalten und das Spiel lange offen gestaltet - vor allem in der ersten Halbzeit. Ein Riesenlob an meine Mannschaft, Glückwunsch an Kiel zu zwei sicherlich eingeplanten Punkten!
Es war schwer mit der Aussicht auf ein paar freie Tage und dem Bewusstsein, als Favorit ins Spiel zu gehen, das Niveau hochzuhalten. Gegen Hamburg müssen wir uns steigern. Aber das wird klappen. Denn wir wissen, dass dann ein sehr starker Gegner kommt.
Wir waren nicht so dominant, wie wir uns das vorgestellt haben. Unterschätzt haben wir Emsdetten nicht, hatten aber in der Abwehr nicht die Beine, und der TVE hat gute Würfe gezeigt. Über die freien Tage werden wir sicher nicht 24 Stunden am Tag nur an das Hamburg-Spiel denken, sondern auch Weihnachten feiern. Das muss auch sein. Aber wir wissen, dass wir uns steigern müssen.
Für solche Spiele sind wir aufgestiegen. Wir haben uns nicht schlecht verkauft und in der ersten Halbzeit gut gegengehalten. Später haben dann die individuellen Stärken über den Sieg entschieden. Unsere eigenen Fans waren toll zu hören unter den 10000 Zuschauern.
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.12.2013:
Vor der Partie schienen die Rollen in diesem vorweihnachtlichen Duell klar verteilt. Der TV Emsdetten, der von rund 150 mitgereisten Fans über die gesamten 60 Minuten lautstark unterstützt wurde, verstand sich gegen den Rekordmeister nur als Lehrling. Doch dieser Azubi zeigte über weite Strecken des Spiels, dass er sein Handwerk in 27 Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit und nach einer halben Saison in seinem Premieren-Jahr in der Elite-Liga gelernt hat. Die Kieler Lehrherren ließen die Gäste an der langen Leine laufen und staunten, wie frech die den Freiraum in Tore ummünzten.
THW-Trainer Alfred Gislason hatte aufgrund der klaren Tabellen-Konstellation allen Spielern Anteile geben und vor allem diejenigen schonen wollen, die in den vergangenen Wochen Schwerstarbeit hatten leisten müssen. So stand Wael Jallouz nach seiner starken Partie gegen Lemgo sowohl im Angriff als auch im Abwehr-Mittelblock neben Patrick Wiencek in der Startformation. Doch im Angriff fehlte es dem Tunesier diesmal an Durchschlagskraft, und in der Defensive harmonierte es nicht nach Wunsch. Damit reihte sich Jallouz ein in eine wenig zupackende Abwehr, die Andreas Palicka im Tor oft allein ließ.
Die Emsdettener durften ein ums andere Mal ungestraft kombinieren, und vor allem Kreisläufer Stefan Thünemann, aber auch die Rückraum-Akteure Faruk Halilbegovic und Ernir Arnarson taten etwas für das TVE-Torekonto. Nach schneller Gäste-Führung waren die Kieler zwischenzeitlich dennoch auf drei Tore enteilt (7:4, 10.), vor allem, weil sich Filip Jicha in das Passspiel der Gegner einschalten konnte, als trüge er selbst ein grünes TVE-Trikot. Ungehindert steuerte er so auf zwei seiner insgesamt sechs Treffer zu.
Doch der Vorsprung verleitete offenbar zur Sorglosigkeit. In der 23. Minute hatten sich die Gäste dank vieler verpasster Kieler Chancen vorbei geschlichen und führten mit 13:12. Ernsthaft besorgt schien auf der Kieler Bank indes niemand. Obwohl es eng war, fühlte sich das Spiel nicht nach Bedrohung an. Gislason wechselte erst spät und nur zögerlich das Personal. Rene Toft Hansen festigte fortan die Abwehr, und das zahlte sich aus. Bis zur Pause waren die Verhältnisse zwischen Tabellenführer und Schlusslicht wieder gerade gerückt. Marko Vujin glänzte in dieser Phase mit seinen Variationen beim Strafwurf. Mal mit einem 98 km/h-Hammer, mal mit einem gefühlvollen Heber brachte er den Ball vom Siebenmeter-Punkt im Tor unter.
Nach der Pause machte der THW ernst. Zunächst standen zwar noch dreimal Pfosten und Latte im Weg, dann aber zogen die Gastgeber auf einen Sechs-Tore-Vorsprung davon. Johan Sjöstrand - nun im Tor - zeigte einige wichtige Paraden, Aron Palmarsson übernahm die Spielführung, und Vujin zeigte sich nun auch aus dem Feld in bester Torlaune, warf im gesamten Spielverlauf zwölf Tore. So steuerte die Partie auf einen standesgemäßen Kieler Sieg zu, ohne allerdings großen Glanz zu versprühen.
Das soll sich bis Donnerstag ändern, denn in seiner Ansprache nach dem Spiel gab Kapitän Jicha den Zehntausend neben den Weihnachtswünschen mit auf den Weg: "Wir freuen uns jetzt auf fünf spielfreie Tage und können ein wenig Weihnachten genießen. Noch mehr freuen wir uns aber, dass wir uns hier am Zweiten Weihnachtstag alle wieder treffen, um dann den HSV Hamburg zu schlagen."
(von Ralf Abratis und Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 23.12.2013)
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