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Engagiert in Hälfte eins: Dominik Klein erzielte sechs Tore in 30 Minuten.
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Locker, leicht und mit spektakulären Gegenstoßtoren
hat sich der THW Kiel am Mittwochnachmittag den
ruppensieg und die Halbfinal-Teilnahme beim "
IHF Super Globe"
in Doha (Katar) gesichert. Mit acht Treffern nach der Pause
war erneut
Gudjon Valur Sigurdsson
bester THW-Torschütze gegen den beim 42:31 (20:14) letztendlich
überforderten Club Mudhar aus Saudi-Arabien, für den
Wael Jallouz ebenfalls achtmal traf.
Ilic, Zeitz und Narcisse nicht dabei
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In den ersten 20 Minuten hatten die Kieler - hier mit Marko Vujin - ein hartes Stück Arbeit zu verrichten.
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Die "Zebras" mussten am Mittwoch auf die erkrankten
Momir Ilic,
Christian Zeitz und
Daniel Narcisse
verzichten, Trainer
Alfred Gislason
hofft allerdings darauf, dass sie im Halbfinale wieder dabei sind.
Am Freitag geht es nun entweder gegen Atletico Madrid oder
Afrikameister Zamalek aus Ägypten. Durch den Kieler
Erfolg sicherte sich auch der mit zahlreichen "Hilfskräften"
aus Montpellier ausgestattete Super-Globe-Gastgeber Al-Sadd das
Halbfinale. Bereits am Dienstagabend hatten sich Madrid und
Zamallek für die Vorschlussrunde in der Parallelgruppe A qualifiziert.
Ausgeglichene 20 Minuten
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Flugeinlage: Filip Jicha auf dem Weg zu einem seiner fünf Treffer.
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So deutlich das Endresultat gegen Mudhar war, so ausgeglichen waren
die ersten 20 Minuten. Die Wüstensöhne hielten überraschend
gut mit, die THW-Abwehr hatte erhebliche Mühe mit den
Rückraumwerfern Amine Bannour und
Wael Jallouz,
zudem vergab der deutsche Rekordmeister viele
Chancen. Nach dem 10:11-Rückstand allerdings
steigerte sich zunächst Torwart
Thierry Omeyer, mit
ihm die Abwehr - und somit konnte der THW eine ganze Serie von Gegenstößen
starten, die vor allem
Dominik Klein und
Filip Jicha zum vorentscheidenden Halbzeitstand von 20:14 verwandelten.
Goggi zündet den Turbo
Nach der Pause wechselte Trainer
Alfred Gislason
munter durch, brachte unter anderem
Andreas Palicka für
Omeyer,
Gudjon Valur Sigurdsson für
Klein und
Patrick Wiencek für
Marcus Ahlm. Und
"Goggi"
zündete gleich den Turbo, traf dreimal mit Gegenstößen und leistete
sich bei seinen insgesamt acht Treffern in 30 Minuten lediglich einen Fehlversuch.
Nachdem Mudhar den Gastgebern von Al-Sadd einen harten Kampf geboten,
aber am Ende unglücklich verloren hatten, fehlten den Saudi
gegen Kiel die Kräfte nach der Pause. Wie ein Messer durch
warme Butter schnitt sich der THW durch die gegnerische
Abwehr. Zwölf Minuten vor dem Ende war das Resultat beim
34:24 erstmals zweistellig - und auch danach setzte der
THW seine erfolgreichen Gegenstöße fort.
Im
Halbfinale trifft der THW am Freitag auf den
Afrikameister Zamalek. Die Ägypter verloren das entscheidende
abschließende
Vorrundenspiel in Gruppe A am Mittwoch mit 25:29 gegen Atletico Madrid und
wurden
Zweiter. Die Spanier beenden wie Kiel die Vorrunde verlustpunktfrei als
Erster
und treffen im Halbfinale auf Gastgeber Al-Sadd. Die genauen Anwurfzeiten
der
Halbfinals werden am (morgigen) Donnerstag bekanntgegeben. "Zamalek hat
bislang
ein sehr starkes Turnier gespielt, das wird wahrlich kein Selbstläufer,
auch
wenn wir der Favorit sind", meinte THW-Trainer
Alfred Gislason. Die
Ägypter hatten
überraschend die mit zahlreichen europäischen Profis bestückte
Mannschaft von
El-Jeish (Katar) aus dem Rennen geworfen. Im Halbfinale hofft
Gislason
darauf,
dass seine erkrankten Spieler
Momir Ilic,
Daniel Narcise und
Christian
Zeitz,
die gegen Mudhar fehlten, wieder einsatzfähig sind. "Wir wollen unseren
Titel
verteidigen", lautet die Zielsetzung des THW-Trainers.
Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...
Wir hatten großen Respekt vor Mudhar, nachdem sie das Turnier stark begonnen
hatten. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, um den Gruppensieg zu
erreichen. Das haben wir geschafft. Wir hatten einige Probleme, weil
wir gleich drei Spieler wegen Erkrankungen ersetzen mussten und deshalb
nicht viel wechseln konnten. Zu Beginn waren wir zu defensiv gegen eine starke
Mudhar-Mannschaft in der Abwehr. 31 Gegentore klingt viel, aber
unsere ersten Ziele war der Gruppensieg und ein Sieg gegen eine starke Mannschaft.
Wir sind glücklich, beides erreicht zu haben.
Das war ein Hochgeschwindigkeits-Spiel mit vielen Toren.
Wir sind sehr zufrieden, dass wir den Gruppensieg erringen konnten.
Wünsche für den Halbfinalgegner habe ich nicht,
wir werden auf jeden Fall auf eine starke Mannschaft treffen.
Mudhars Trainer Farouk Dehili:
Wir hatten eine sehr kurze Vorbereitungszeit,
und unseren Spielern fehlte nach zwei harten Matches die Fitness.
Obwohl wir verloren haben, bin ich stolz auf meine Mannschaft, die
viel unerfahrener als Kiel ist. Aber andere Mannschaften in Deutschland
und Europa werden mit mehr Toren gegen den THW verlieren, weil die
Kieler sehr schnell spielen und viele Tore erzielen.
Murhads Spieler Mohammed Alzayer:
Wir sind zufrieden, weil wir gegen eine der besten Mannschaften der
Welt gut gespielt haben. Nach zwei harten Spielen waren wir müde,
und im Gegensatz zu uns hat der THW beinahe zwei komplette Mannschaften - eine
auf dem Feld und eine auf der Bank. Aber wir haben Werbung gemacht
für den Handball in Saudi-Arabien.
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-30., 7 Paraden),
Palicka (31.-60., 8 Paraden);
Toft Hansen (2),
Sigurdsson (8),
Sprenger (6),
Ahlm (2),
Wiencek (4),
Zeitz (n.e.),
Palmarsson (3),
Narcisse (n.e.),
Ilic (n.e.),
Klein (6),
Jicha (5),
Vujin (6/1);
Trainer: Gislason
- Mudhar Club (KSA ):
-
Ghazwi (1.-17., 1 Parade)
Abdulhussain (18.-60., 2 Paraden);
Redwan (n.e.),
M. Alkhadrawi (2),
Shehab,
Aljanasi (3),
H. Alkhadrawi (2),
Jallouz (8),
Vukcevic (3),
Alabdulali (1/1),
Bannour (4),
Ma. Aboalraha,
Mu. Aboalraha (2),
Alabas,
Alzayer (4),
Almohsin (2);
Trainer: Dehili
- Schiedsrichter:
-
Ahmad Al Mmutawa / Jassim Al Suwailam (Kuwait)
- Zeitstrafen:
-
THW: 1 (Vujin);
Mudhar: 1 (Aljanasi)
- Siebenmeter:
-
THW: 1/1;
Mudhar: 1/1
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:1 (1.), 2:1 (2.), 2:4 (7.), 3:4, 3:5 (9.), 5:5 (10.), 5:6, 7:6 (13.), 7:7, 8:8, 10:9 (16.), 10:11 (18.), 13:11 (22.), 13:12, 14:12, 14:13 (24.), 17:13 (26.), 20:14;
2. Hz.: 21:14, 22:15, 23:16, 24:17, 25:18 (36.), 29:20 (40.), 32:21 (44.), 32:24, 35:24 (49.), 36:26 (50.), 39:26 (52.), 40:28 (55.), 42:31
- Zuschauer:
-
400 (Al Gharafa Sports Club Hall, Doha (QAT))
- Spielgrafik:
-
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012:
THW trotzt Klammergriffen und Kälte in der Wüste
Halbfinaleinzug beim Super Globe mit 42:31 über Mudhar - Klimaanlagen machen krank
Doha. Der THW Kiel hat die Titelverteidigung beim
Super Globe fest im Blick. Gestern Mittag gewann der
Handballmeister in Doha auch sein drittes Gruppenspiel,
diesmal mit 42:31 (20:14) gegen Mudhar, das populärste Team Saudi-Arabiens. Im Halbfinale ist
morgen Afrikameister El Zamalek (Ägypten) der nächste Gegner. Ein Sieg, und Kiel hat ein Preisgeld
von mindestens 200 000 Dollar sicher. Die genaue Anwurfzeit
wird erst heute festgelegt.
Im Fußball ist die Manndeckung aus der Mode geraten,
die Handballer nutzen sie in verzweifelten Situationen
oder als Taktik gegen übermächtige Gegner. Letzteres waren die "Zebras" für das
Team von Farouk Dehili, der Mudhar seit zwei Monaten
trainiert. Anfangs zeigten die Klammergriffe Wirkung, der
THW benötigte vor 400 Zuschauern in der "Al Gharafa
Sports Hall" 13 Minuten, um erstmals in Führung (7:6) zu
gehen. Dem hohen Tempo konnten die Saudis dann
nicht lange folgen. Auch, weil ihnen das tags zuvor sehr intensiv
geführte Arabien-Derby gegen Al Sadd (31:34) noch
in den Knochen steckte.
So setzte Dehili in der zweiten
Halbzeit vermehrt die Jugend ein, um sie einmal gegen
ihre Idole spielen zu lassen. Das erklärt auch, warum der
Algerier wenige Sekunden vor dem Abpfiff eine Auszeit nahmen.
Die Kieler wirkten angesichts dieser ungewöhnlichen
Aktion verwirrt, führten sie doch zu deutlich, um noch
Überraschendes zu erleben. "Ich wollte unbedingt, dass
wir das letzte Tor werfen", erklärte Dehili. "Meine jungen
Spieler sollten mit einem guten
Gefühl vom Feld gehen." Leider hätte das Schiedsrichterpaar,
ein wahrlich überfordertes Gespann aus Kuwait,
ihnen diese Chance aber verbaut.
So hatte jeder Trainer seine Sorgen. Alfred Gislason die,
dass ihm das Personal ausgeht.
Zwar saß Daniel Narcisse wieder auf der Bank, doch
der erkältete Franzose sollte nur im Notfall eingesetzt werden.
Momir Ilic (Erkältung) und Christian Zeitz
(Durchfall) hatten das Hotelzimmer erst gar nicht verlassen. Um
auch den Physiotherapeuten Jan Bock und Dennis Missling,
die bei diesem Turnier Schwerstarbeit verrichten,
eine Pause zu gönnen, will Gislason den heutigen Ruhetag
auch als solchen nutzen. "Für das Halbfinale würde
ich mir wünschen, dass nicht noch einer im Bett landet."
Besonders eisig war es gestern in der Umkleidekabine
der Kieler. Hilfe suchend wendeten sie sich schließlich an
einen der zahlreichen Ordner, der sich um Erwärmung bemühte.
Weil die Klimaanlage für die Halle aber zentral gesteuert
wird und das Aufwärmen eines einzelnen Raumes damit ausgeschlossen ist, öffnete
er das nächste Fenster, um echte Wüstenhitze umzuleiten.
Vergeblich. "Es war so kalt, dass wir in der Pause lieber
wieder zurück aufs Feld gegangen sind", sagte Rene Toft Hansen,
dem die harten Übergänge zwischen den Klimazonen
Hotel/Halle und Wüste offenbar nichts anhaben
können. "Das Wetter ist kein Problem für mich", sagte
der Kreisläufer, der zu Saisonbeginn von AG Kopenhagen
gekommen war. "Aber die vielen neuen Taktiken, die ich
mir merken muss, sorgen dafür, dass mir bald der Kopf explodiert."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012)
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012:
Super-Globe-Splitter
- Wetter
Tagsüber 42 Grad,
nachts nur zehn Grad weniger. Das ist im Sommer
hier zwar normal, ungewöhnlich ist aber die derzeit
sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die sogar für Einheimische
ein Härtetest ist. Harte Zeiten auch für Brillenträger,
die aus klimatisierten Bereichen ins Freie treten. Sie sind sofort
blind, weil die Gläser beschlagen.
In Katar sind in diesen Tagen Parkplätze begehrt, die Autos mit einem
Sonnenschirm schützen. Und Einkaufszentren, die so abgekühlt sind, dass
auf den Eisflächen in ihrer Mitte Schlittschuh gelaufen
werden kann.
- Fan I
Nur wenn Al Sadd, die Mannschaft des Gastgebers
spielt, sind die Tribünen gut gefüllt. Aber ist
die Halle dann ausverkauft? Nein. Erstens ist der
Eintritt zum Super Globe frei und zweitens werden
die "Fans" von Al Sadd sogar für ihre Unterstützung
bezahlt. Und darum geben, in weißen Gewändern zu
kommen, damit die Kulisse für die Fernsehbilder arabischer
wirkt.
- Fan II
Die Kieler haben
zwar nur einen, dafür aber einen echten: Norbert
Schmitz, ein Maurer aus Neustadt an der Wied, sah
den THW vor sechs Jahren bei einem Spiel in Gummersbach
und verlor sofort sein Herz. Der 51-Jährige
("Ich bin ein wenig verrückt") sah auch den
34:25-Sieg des THW am
Sonnabend in Gummersbach und reiste tags darauf
nach Doha. "Ich gönne mir sonst nichts", sagt der ehemalige
Kreisläufer, der auf dem Schwarzmarkt schon
150 Euro bezahlte, um in Kiel ein Spiel der "Zebras"
zu sehen.
- Benzin
Wer heute in
Deutschland tanken muss, sollte diese Zeilen nicht lesen:
Ein Liter Super kostet in einem der Heimatländer
des Erdöls einen Qatarischen Riyal (QP), also 20
Cent.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.