28./29.04.2002 - Letzte Aktualisierung: 29.04.2002 | EHF-Pokal |
Update #6 |
EHF-Pokalsieger 2002: Der THW Kiel! |
Rafael Guijosa trifft zum 2:0. |
Nach einer Parade von Andersson, der gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden zunächst wieder den Vorzug erhielt, verkürzte Wislander zwar auf 1:2 (5.), doch Barcelona drückte mächtig aufs Tempo und ging nach mehreren Ballverlusten der Zebras mit 5:1 (7.) in Führung.
Alberto Entrerrios erhöht auf 10:2. |
Staffan Olsson markierte mit seinem ersten Treffer immerhin das 3:10 (16.), der nur mit großen Schmerzen spielende Lozano traf zum 4:11 (17.) und 5:12 (18.). Barcas Kreisriese Xepkin, ebenfalls angeschlagen, mußte in der 19. Minute raus, doch das tat dem Spiel der Hausherren zunächst keinen Abbruch. Nach dem 6:13-Anschluß durch den in der 19. Minute eingewechselten Morten Bjerre erhöhte das Team von Trainer Valero Rivera auf 14:6 (23.) - und das, obwohl Henning Fritz (ab der 20. Minute im Spiel) endlich zwei Bälle zu fassen bekam.
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Rafael Guijosa trifft zum 17:8. |
Demetrio Lozano verkürzt zum 13:19. |
Doch nun war endlich der THW da: Olsson hämmerte aus dem Rückraum zum 9:17 (33.) ein, Henning Fritz parierte zweimal und trotz Unterzahl (Zeitstrafe Petersen) gelang es Lozano auf 10:17 (36.) zu verkürzen. Auch als die Schiedsrichter Boye/Jensen aus Dänemark einen mehr als umstrittenen Treffer für Xepkin zum 18:10 (36.) gaben, ließ sich der THW nicht entmutigen. Lozano, Pettersson und nochmals Lozano hielten den THW mit ihren Treffern zum 13:19 (39.) im Rennen.
Als Pettersson nach Ballverlust von Barcelona per Gegenstoß zum 14:19 (39.) traf, war der Rückstand erstmals wieder auf fünf Tore geschmolzen. Barcelonas Trainer Valero Rivera nahm eine Auszeit. Doch nach Wiederanpfiff parierte Henning Fritz erneut und Kapitän Stefan Lövgren markierte das 15:19 (41.).
Henning Fritz pariert gegen Masip. |
Der THW war nun vollends aufgewacht, witterte die große Chance, Barca in eigener Halle den Pokal vor der Nase wegzuschnappen. Die Hausherren wirkten gegen die aufopferungsvoll kämpfende THW-Deckung nun immer hilfloser, die Kräfte schienen zu schwinden, die Nerven lagen blank. Barcelona gelang es nun nicht mehr, auf mehr als fünf Tore davonzuziehen. Das 22:17 durch Masip (46.) beantwortete Lozano nach tollem Anspiel von Wislander mit dem 18:22 (47.). Auf den 23:17-Treffer von Masip (Strafwurf, 48.) folgte postwendend das 19:23 durch Pettersson (ebenfalls Strafwurf, 49.).
Ritchie Scheffler bejubelt seinen tollen Treffer zum 23:26. |
Innerhalb von einer Minute erhielten Petersen und Olsson jeweils eine Zeitstrafe und Barcelona hatte drei Minuten vor dem Ende in doppelter Überzahl die Möglichkeit, noch einmal zu erhöhen. Obwohl Henning Fritz stark hielt (Rückraumwurf von Nagy, Siebenmeter von Guijosa), schaffte Barca 75 Sekunden vor dem Ende durch Guijosa das 28:23. Noka Serdarusic nahm eine Auszeit.
Laszlo Nagy war am Boden zerstört. |
Nach der Siegerehrung stiegen "Löwe" und "Pitti" hoch mit dem Pott zu den 150 Fans, die unter dem Dach des Palaus die Zebras toll unterstützt hatten.
Der THW landet am Montag kurz vor 19.00 Uhr in Hamburg-Fuhlsbüttel und wird um ca. 20.15 Uhr am THW-Vereinsheim erwartet.
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Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...
Die SG Flensburg-Handewitt ist im Finale des Europapokals der Pokalsieger an Ciudad Real (ESP) gescheitert. Nachdem Flensburg in Spanien unter skandalösen Umständen mit 22:31 verlor, reichte ein 32:27-Sieg im Rückspiel nicht.
Der SC Magdeburg hat mit einem 30:25-Sieg im Finale der Champions League über Fotex Veszprem (HUN) den Europapokal der Landesmeister gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Siehe auch Bericht.
Das Ergebnis haben diejenigen zu verantworten, die die Schiedsrichter ausgesucht haben.
Noka Serdarusic: "Gottseidank, es ist vorbei!" |
[Kurz nach Spielende:]
Gottseidank, es ist vorbei![Zur Schiedsrichterleistung:]
Barcelona ist ein Mythos, ist seit Jahren von den Schiedsrichtern verwöhnt worden. Wenn die Schiedsrichter in Kiel so gepfiffen hätten, wie heute, hätten wir Barcelona mit 10 Toren geschlagen...[Frage: Ist der EHF-Pokalsieg gegen Barcelona mehr wert als die Champions League?]
Natürlich nicht, aber wenn ich sehe, daß wir ihn in Barcelona gewonnen haben, ist es mir lieber, als zu Hause gegen Veszprem...[Frage: Ist die Handball-Bundesliga die stärkste Liga der Welt?]
Es ist bedauerlich, daß Flensburg verpfiffen worden ist. Eigentlich hatte ich erwartet, daß alle drei Titel nach Deutschland gehen. Und dann wäre diese Frage ein für alle mal beantwortet gewesen...[Süffisanter Kommentar, wieso es keine Pressekonferenz gab:]
Hier hört alles auf Rivera, sonst diskutiert hier keiner...[Zu seinen Spielern:]
Ihr könnt heute machen, was Ihr wollt...[Interview zwei Stunden nach Spielende:]
[Frage: Glückwunsch! Habt Ihr schon jetzt mehr erreicht, als Ihr vor Saisonbeginn gedacht hattet?]
Ja, das stimmt...
Leider wissen wir jetzt nicht, was mit Lozano und Scheffler passiert. Die Gesundheit geht vor. "Deme" ist zwar ein Typ, der im Spiel alles gibt, aber er ist kaputt und wenn er diese Woche operiert werden will, machen wir das.
Vielleicht kann Piotr Pryzbecki doch noch in dieser Saison zu einigen Kurzeinsätzen kommen. Bei Nikolaj Jacobsen ist allerdings nicht daran zu denken.[Gegenüber den Kieler Nachrichten:]
Barcelona ist so zur Sache gegangen, wie ich das vorher gesagt habe. Wir haben in der ersten Halbzeit zehn Bälle aus kurzer Distanz vergeben. Ich wusste, wenn wir das abstellen, kommen wir wieder ins Match zurück.
Uwe Schwenker: "Riesenkompliment an die Mannschaft." |
[Kurz nach dem Spiel:]
Als es 2:10 und 8:17 stand, habe ich kurz gezweifelt. Es war verdammt schwer, ins Spiel zurückzukommen.Die Jungs sind klitschnass, in der Kabine ging's hoch her. Die Jungs haben sich verdient, zu feiern. Am Mittwoch gegen Lemgo müssen uns die Zuschauer helfen, und ich bin mir sicher, das werden sie tun.
Natürlich ist es eine Genugtuung, hier in Barcelona endlich zu gewinnen.
Barcelona wollte innerhalb von zehn Minuten alles klar machen, aber wir wußten, daß wir nicht 60 Minuten so schlecht spielen könnten, wie in den ersten zehn. Nur eine große Mannschaft kommt so zurück, Riesenkompliment an die Mannschaft!
Das wird eine lange Nacht.
[Gegenüber den Kieler Nachrichten:]
Ich ziehe ganz tief den Hut. Vor allen Spielern. Gut, dass wir zwei tolle Torhüter haben. Beim Hinspiel in Kiel zeigte Mattias Andersson eine hervorragende Leistung. Heute hätten wir es ohne Henning Fritz nicht geschafft, glaube ich. Das wird wohl eine lange Nacht. Aber die haben sich auch wirklich alle verdient. Uns war klar, dass Barcelona versuchen würde, den Rückstand mit totalem Tempo schon in den ersten Minuten wett zu machen. Aber wir wusten auch, dass sie nachlassen würden und wir unsere Chance ganz sicher bekommen, wenn wir die Ruhe behalten.[Frage: Gibt das einen Schub für die Meisterschaft?]
Mit diesem Titel in der Tasche spielen wir in der Bundesliga Alles oder Nichts.[Gegenüber dem NDR:]
Die Freude ist natürlich riesengroß, auch wenn man das alles erst nach einiger Zeit realisiert. Das Spiel war ein Nervenspiel. Barcelona hat versucht, alles auf einmal zu entscheiden, wir waren nach 15 Minuten eigentlich schon ausgeschieden.[Gegenüber den Kieler Nachrichten:]
Der Titel löst die Brust, wir sind im nächsten Jahr im internationalen Geschäft. Jetzt werden wir in der Meisterschaft volles Risiko gehen. Alles, was jetzt noch kommt, wäre ein Sahnehäubchen.
Magnus Wislander: "Das habe ich mir zum Abschied gewünscht." |
Das habe ich mir zum Abschied aus Kiel gewünscht. Ein tolles Gefühl, mit dem THW ganz zum Schluss noch einmal einen Titel zu gewinnen. Und das ausgerechnet in Barcelona, das ist doch perfekt.Die haben mit einem gewaltigen Tempo angefangen, wir haben dagegen nur gestanden und zu viele Chancen vergeben. Und rumsdibums stands wieder 0:0.
So schlecht, wie wir in der ersten Habzeit waren, sind wir nicht. Das wussten wir. Und als wir dann endlich dran waren, haben wir auch nicht mehr locker gelassen.
Ein unglaubliches Gefühl für mich, hier in Barcelona zu triumphieren. Ausgerechnet in Barcelona. Das Team war erst so schlecht. Ich war so schlecht - und dann sind wir alle zusammen zurück gekommen. Unglaublich.
Wir haben trotz des Rückstandes keine Panik bekommen.[Gegenüber den Kieler Nachrichten:]
Absolute Spitze. In der ersten Halbzeit haben wir so einen Mist gespielt. Aber keiner wurde hektisch oder panisch. Wichtig war, dass alle konsequent ihren Stiefel weiter gespielt haben. Hut ab vor allem, dass Christian Scheffler und Johan Pettersson auch nach Fehlversuchen immer wieder von der Außenposition geworfen haben.Wir sind einfach die beste Mannschaft. Nur haben wir das über 35 Minuten nicht gezeigt. Aber was soll's? So war's doch bestimmt richtig spannend für die Zuschauer...
Das war mein erster Titel mit Kiel, aber bestimmt nicht der letzte.
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