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29./30.08.2012 - Letzte Aktualisierung: 30.08.2012 Super Globe

Super Globe: THW nach klarem Erfolg gegen Mudhar Gruppensieger

Super Globe, Gruppe B, 3. Spieltag: 29.08.2012, Mi., 13.00: THW Kiel - Mudhar Club (KSA): 42:31 (20:14)
Update #2 KN-Spielbericht, KN-Splitter und Aktualisierung ergänzt...

Engagiert in Hälfte eins: Dominik Klein erzielte sechs Tore in 30 Minuten.
Klicken Sie zum Vergrößern! Engagiert in Hälfte eins: Dominik Klein erzielte sechs Tore in 30 Minuten.
Nach dem 29:26 gegen Gastgeber Al-Sadd und dem 40:13 gegen die Australier von Sydney University hat der THW Kiel durch einen klaren 42:31 (20:14)-Erfolg gegen Asienmeister Mudhar aus Saudi-Arabien das Halbfinale beim "IHF Super Globe" erreicht. Dort spielen die Schützlinge von Alfred Gislason, für die Gudjon Valur Sigurdsson acht Mal im entscheidenden Gruppenspiel traf, am Freitag gegen Al Zamalek SC (EGY) um die Finalteilnahme (siehe Aktualisierung).
Locker, leicht und mit spektakulären Gegenstoßtoren hat sich der THW Kiel am Mittwochnachmittag den ruppensieg und die Halbfinal-Teilnahme beim "IHF Super Globe" in Doha (Katar) gesichert. Mit acht Treffern nach der Pause war erneut Gudjon Valur Sigurdsson bester THW-Torschütze gegen den beim 42:31 (20:14) letztendlich überforderten Club Mudhar aus Saudi-Arabien, für den Wael Jallouz ebenfalls achtmal traf.

Ilic, Zeitz und Narcisse nicht dabei
In den ersten 20 Minuten hatten die Kieler - hier mit Marko Vujin - ein hartes Stück Arbeit zu verrichten.
Klicken Sie zum Vergrößern! In den ersten 20 Minuten hatten die Kieler - hier mit Marko Vujin - ein hartes Stück Arbeit zu verrichten.
Die "Zebras" mussten am Mittwoch auf die erkrankten Momir Ilic, Christian Zeitz und Daniel Narcisse verzichten, Trainer Alfred Gislason hofft allerdings darauf, dass sie im Halbfinale wieder dabei sind.

Am Freitag geht es nun entweder gegen Atletico Madrid oder Afrikameister Zamalek aus Ägypten. Durch den Kieler Erfolg sicherte sich auch der mit zahlreichen "Hilfskräften" aus Montpellier ausgestattete Super-Globe-Gastgeber Al-Sadd das Halbfinale. Bereits am Dienstagabend hatten sich Madrid und Zamallek für die Vorschlussrunde in der Parallelgruppe A qualifiziert.

Ausgeglichene 20 Minuten
Flugeinlage: Filip Jicha auf dem Weg zu einem seiner fünf Treffer.
Klicken Sie zum Vergrößern! Flugeinlage: Filip Jicha auf dem Weg zu einem seiner fünf Treffer.
So deutlich das Endresultat gegen Mudhar war, so ausgeglichen waren die ersten 20 Minuten. Die Wüstensöhne hielten überraschend gut mit, die THW-Abwehr hatte erhebliche Mühe mit den Rückraumwerfern Amine Bannour und Wael Jallouz, zudem vergab der deutsche Rekordmeister viele Chancen. Nach dem 10:11-Rückstand allerdings steigerte sich zunächst Torwart Thierry Omeyer, mit ihm die Abwehr - und somit konnte der THW eine ganze Serie von Gegenstößen starten, die vor allem Dominik Klein und Filip Jicha zum vorentscheidenden Halbzeitstand von 20:14 verwandelten.

Goggi zündet den Turbo
Erneut energisch im Gegenstoß: Rene Toft Hansen.
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Nach der Pause wechselte Trainer Alfred Gislason munter durch, brachte unter anderem Andreas Palicka für Omeyer, Gudjon Valur Sigurdsson für Klein und Patrick Wiencek für Marcus Ahlm. Und "Goggi" zündete gleich den Turbo, traf dreimal mit Gegenstößen und leistete sich bei seinen insgesamt acht Treffern in 30 Minuten lediglich einen Fehlversuch.

Nachdem Mudhar den Gastgebern von Al-Sadd einen harten Kampf geboten, aber am Ende unglücklich verloren hatten, fehlten den Saudi gegen Kiel die Kräfte nach der Pause. Wie ein Messer durch warme Butter schnitt sich der THW durch die gegnerische Abwehr. Zwölf Minuten vor dem Ende war das Resultat beim 34:24 erstmals zweistellig - und auch danach setzte der THW seine erfolgreichen Gegenstöße fort.

Aktualisierung vom 29.08.

Im Halbfinale trifft der THW am Freitag auf den Afrikameister Zamalek. Die Ägypter verloren das entscheidende abschließende Vorrundenspiel in Gruppe A am Mittwoch mit 25:29 gegen Atletico Madrid und wurden Zweiter. Die Spanier beenden wie Kiel die Vorrunde verlustpunktfrei als Erster und treffen im Halbfinale auf Gastgeber Al-Sadd. Die genauen Anwurfzeiten der Halbfinals werden am (morgigen) Donnerstag bekanntgegeben. "Zamalek hat bislang ein sehr starkes Turnier gespielt, das wird wahrlich kein Selbstläufer, auch wenn wir der Favorit sind", meinte THW-Trainer Alfred Gislason. Die Ägypter hatten überraschend die mit zahlreichen europäischen Profis bestückte Mannschaft von El-Jeish (Katar) aus dem Rennen geworfen. Im Halbfinale hofft Gislason darauf, dass seine erkrankten Spieler Momir Ilic, Daniel Narcise und Christian Zeitz, die gegen Mudhar fehlten, wieder einsatzfähig sind. "Wir wollen unseren Titel verteidigen", lautet die Zielsetzung des THW-Trainers.

 

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Wir hatten großen Respekt vor Mudhar, nachdem sie das Turnier stark begonnen hatten. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, um den Gruppensieg zu erreichen. Das haben wir geschafft. Wir hatten einige Probleme, weil wir gleich drei Spieler wegen Erkrankungen ersetzen mussten und deshalb nicht viel wechseln konnten. Zu Beginn waren wir zu defensiv gegen eine starke Mudhar-Mannschaft in der Abwehr. 31 Gegentore klingt viel, aber unsere ersten Ziele war der Gruppensieg und ein Sieg gegen eine starke Mannschaft. Wir sind glücklich, beides erreicht zu haben.
THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen:
Das war ein Hochgeschwindigkeits-Spiel mit vielen Toren. Wir sind sehr zufrieden, dass wir den Gruppensieg erringen konnten. Wünsche für den Halbfinalgegner habe ich nicht, wir werden auf jeden Fall auf eine starke Mannschaft treffen.
Mudhars Trainer Farouk Dehili:
Wir hatten eine sehr kurze Vorbereitungszeit, und unseren Spielern fehlte nach zwei harten Matches die Fitness. Obwohl wir verloren haben, bin ich stolz auf meine Mannschaft, die viel unerfahrener als Kiel ist. Aber andere Mannschaften in Deutschland und Europa werden mit mehr Toren gegen den THW verlieren, weil die Kieler sehr schnell spielen und viele Tore erzielen.
Murhads Spieler Mohammed Alzayer:
Wir sind zufrieden, weil wir gegen eine der besten Mannschaften der Welt gut gespielt haben. Nach zwei harten Spielen waren wir müde, und im Gegensatz zu uns hat der THW beinahe zwei komplette Mannschaften - eine auf dem Feld und eine auf der Bank. Aber wir haben Werbung gemacht für den Handball in Saudi-Arabien.

Super Globe, Gruppe B, 3. Spieltag: 29.08.12, Mi., 13.00: THW Kiel - Mudhar Club (KSA): 42:31 (20:14)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-30., 7 Paraden), Palicka (31.-60., 8 Paraden); Toft Hansen (2), Sigurdsson (8), Sprenger (6), Ahlm (2), Wiencek (4), Zeitz (n.e.), Palmarsson (3), Narcisse (n.e.), Ilic (n.e.), Klein (6), Jicha (5), Vujin (6/1); Trainer: Gislason
Logo Mudhar Mudhar Club (KSA Flagge KSA):
Ghazwi (1.-17., 1 Parade) Abdulhussain (18.-60., 2 Paraden); Redwan (n.e.), M. Alkhadrawi (2), Shehab, Aljanasi (3), H. Alkhadrawi (2), Jallouz (8), Vukcevic (3), Alabdulali (1/1), Bannour (4), Ma. Aboalraha, Mu. Aboalraha (2), Alabas, Alzayer (4), Almohsin (2); Trainer: Dehili
Schiedsrichter:
Ahmad Al Mmutawa / Jassim Al Suwailam (Kuwait)
Zeitstrafen:
THW: 1 (Vujin);
Mudhar: 1 (Aljanasi)
Siebenmeter:
THW: 1/1;
Mudhar: 1/1
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1 (1.), 2:1 (2.), 2:4 (7.), 3:4, 3:5 (9.), 5:5 (10.), 5:6, 7:6 (13.), 7:7, 8:8, 10:9 (16.), 10:11 (18.), 13:11 (22.), 13:12, 14:12, 14:13 (24.), 17:13 (26.), 20:14;
2. Hz.: 21:14, 22:15, 23:16, 24:17, 25:18 (36.), 29:20 (40.), 32:21 (44.), 32:24, 35:24 (49.), 36:26 (50.), 39:26 (52.), 40:28 (55.), 42:31
Zuschauer:
400 (Al Gharafa Sports Club Hall, Doha (QAT))
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012:

THW trotzt Klammergriffen und Kälte in der Wüste

Halbfinaleinzug beim Super Globe mit 42:31 über Mudhar - Klimaanlagen machen krank
Doha. Der THW Kiel hat die Titelverteidigung beim Super Globe fest im Blick. Gestern Mittag gewann der Handballmeister in Doha auch sein drittes Gruppenspiel, diesmal mit 42:31 (20:14) gegen Mudhar, das populärste Team Saudi-Arabiens. Im Halbfinale ist morgen Afrikameister El Zamalek (Ägypten) der nächste Gegner. Ein Sieg, und Kiel hat ein Preisgeld von mindestens 200 000 Dollar sicher. Die genaue Anwurfzeit wird erst heute festgelegt.

Im Fußball ist die Manndeckung aus der Mode geraten, die Handballer nutzen sie in verzweifelten Situationen oder als Taktik gegen übermächtige Gegner. Letzteres waren die "Zebras" für das Team von Farouk Dehili, der Mudhar seit zwei Monaten trainiert. Anfangs zeigten die Klammergriffe Wirkung, der THW benötigte vor 400 Zuschauern in der "Al Gharafa Sports Hall" 13 Minuten, um erstmals in Führung (7:6) zu gehen. Dem hohen Tempo konnten die Saudis dann nicht lange folgen. Auch, weil ihnen das tags zuvor sehr intensiv geführte Arabien-Derby gegen Al Sadd (31:34) noch in den Knochen steckte.

So setzte Dehili in der zweiten Halbzeit vermehrt die Jugend ein, um sie einmal gegen ihre Idole spielen zu lassen. Das erklärt auch, warum der Algerier wenige Sekunden vor dem Abpfiff eine Auszeit nahmen. Die Kieler wirkten angesichts dieser ungewöhnlichen Aktion verwirrt, führten sie doch zu deutlich, um noch Überraschendes zu erleben. "Ich wollte unbedingt, dass wir das letzte Tor werfen", erklärte Dehili. "Meine jungen Spieler sollten mit einem guten Gefühl vom Feld gehen." Leider hätte das Schiedsrichterpaar, ein wahrlich überfordertes Gespann aus Kuwait, ihnen diese Chance aber verbaut.

So hatte jeder Trainer seine Sorgen. Alfred Gislason die, dass ihm das Personal ausgeht. Zwar saß Daniel Narcisse wieder auf der Bank, doch der erkältete Franzose sollte nur im Notfall eingesetzt werden. Momir Ilic (Erkältung) und Christian Zeitz (Durchfall) hatten das Hotelzimmer erst gar nicht verlassen. Um auch den Physiotherapeuten Jan Bock und Dennis Missling, die bei diesem Turnier Schwerstarbeit verrichten, eine Pause zu gönnen, will Gislason den heutigen Ruhetag auch als solchen nutzen. "Für das Halbfinale würde ich mir wünschen, dass nicht noch einer im Bett landet."

Besonders eisig war es gestern in der Umkleidekabine der Kieler. Hilfe suchend wendeten sie sich schließlich an einen der zahlreichen Ordner, der sich um Erwärmung bemühte. Weil die Klimaanlage für die Halle aber zentral gesteuert wird und das Aufwärmen eines einzelnen Raumes damit ausgeschlossen ist, öffnete er das nächste Fenster, um echte Wüstenhitze umzuleiten. Vergeblich. "Es war so kalt, dass wir in der Pause lieber wieder zurück aufs Feld gegangen sind", sagte Rene Toft Hansen, dem die harten Übergänge zwischen den Klimazonen Hotel/Halle und Wüste offenbar nichts anhaben können. "Das Wetter ist kein Problem für mich", sagte der Kreisläufer, der zu Saisonbeginn von AG Kopenhagen gekommen war. "Aber die vielen neuen Taktiken, die ich mir merken muss, sorgen dafür, dass mir bald der Kopf explodiert."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012:

Super-Globe-Splitter

  • Wetter

  • Tagsüber 42 Grad, nachts nur zehn Grad weniger. Das ist im Sommer hier zwar normal, ungewöhnlich ist aber die derzeit sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die sogar für Einheimische ein Härtetest ist. Harte Zeiten auch für Brillenträger, die aus klimatisierten Bereichen ins Freie treten. Sie sind sofort blind, weil die Gläser beschlagen. In Katar sind in diesen Tagen Parkplätze begehrt, die Autos mit einem Sonnenschirm schützen. Und Einkaufszentren, die so abgekühlt sind, dass auf den Eisflächen in ihrer Mitte Schlittschuh gelaufen werden kann.

  • Fan I

  • Nur wenn Al Sadd, die Mannschaft des Gastgebers spielt, sind die Tribünen gut gefüllt. Aber ist die Halle dann ausverkauft? Nein. Erstens ist der Eintritt zum Super Globe frei und zweitens werden die "Fans" von Al Sadd sogar für ihre Unterstützung bezahlt. Und darum geben, in weißen Gewändern zu kommen, damit die Kulisse für die Fernsehbilder arabischer wirkt.

  • Fan II

  • Die Kieler haben zwar nur einen, dafür aber einen echten: Norbert Schmitz, ein Maurer aus Neustadt an der Wied, sah den THW vor sechs Jahren bei einem Spiel in Gummersbach und verlor sofort sein Herz. Der 51-Jährige ("Ich bin ein wenig verrückt") sah auch den 34:25-Sieg des THW am Sonnabend in Gummersbach und reiste tags darauf nach Doha. "Ich gönne mir sonst nichts", sagt der ehemalige Kreisläufer, der auf dem Schwarzmarkt schon 150 Euro bezahlte, um in Kiel ein Spiel der "Zebras" zu sehen.

  • Benzin

  • Wer heute in Deutschland tanken muss, sollte diese Zeilen nicht lesen: Ein Liter Super kostet in einem der Heimatländer des Erdöls einen Qatarischen Riyal (QP), also 20 Cent.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.08.2012)

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