28.-30.11.2001 - Letzte Aktualisierung: 30.11.2001 | Bundesliga |
Update #3 |
VfL-Torjäger Kyung-Shin Yoon und Trainer Thomas Happe in der KölnArena. |
Rechtzeitig für positive Schlagzeilen gesorgt: Der VfL Gummersbach. |
Trainer Thomas Happe war beeindruckt von der Mannschaftsleistung. "Es hat Spaß gemacht, der Mannschaft zuzusehen", sagte der Coach. "Ich denke, dieses Spiel wird der gesamten Mannschaft für die Zukunft das nötige Selbstvertrauen geben." "Wir standen vor dem Spiel mit dem Rücken zur Wand", sagte Sauer. "Der Spaß fehlte in den vergangenen Wochen. Aber am Samstag stand eine Mannschaft auf dem Feld: Einer für alle, alle für einen." Auch gegen Kiel glaubt der Manager an eine Außenseiterchance. Er heizt die Stimmung an: "Von der Dramaturgie her ist das genial. Mir gefällt der Aspekt des Königsmörders. Der Sieg war die beste Werbung, die wir für das Spiel in der KölnArena machen konnten." Denn: "Jetzt sind die Zuschauer auf das Duell gespannt. Kiel bleibt der Top-Favorit. Doch jetzt wissen alle: Wenn wir die notwendige Unterstützung kriegen, sind wir zu allem fähig. Wir werden alles geben."
Zweiter Koreaner beim VfL: Hyung-Jo Choi. |
Im vergangenen Jahr gelang dem THW in der Eugen-Haas-Halle in Gummersbach ein 27:22-Sieg (siehe Bericht und Gegnerdaten Gummersbach). Bleibt abzuwarten, wie der THW sich in der KölnArena schlägt. Ein großes Publikum sind die Zebras ja gewohnt...
Der THW reist schon am Donnerstag vormittag nach Köln ab und wird abends noch einmal trainieren. Mehr als 400 Kieler Fans haben alleine über den THW Karten für das Spiel in der Kölnarena bezogen. Die THW-Verantwortlichen rechnen insgesamt mit mehr als 1000 THW-Fans, die die Zebras der Arena unterstützen werden.
Das Spiel wird von einem interessanten Rahmenprogramm begleitet.
"Das Timing am Wochenende mit dem Sieg über Lemgo war perfekt", lobte KSK-Chef Krämer, auch wenn es für Marketing-Zwecke zu spät gewesen sei. "Wir sind nämlich seit gut 14 Tagen restlos ausverkauft, statt der 18500 verfügbaren Karten hätten wir 25000 Karten verkaufen können." Carsten Sauer, Manager des VfL Gummersbach, werde inzwischen sogar vor Haustür belagert und nach Karten gefragt, so der Online-Dienst "Oberberg Online".
Die Riesennachfrage nach Karten erklären sich die Verantwortlichen einerseits mit dem Interesse an der relativ neuen Kölnarena und dem attraktiven Rahmenprogramm. Andererseits sei die deutsche Handball-Bundesliga absolute Weltspitze, so Krämer. "Auch, wenn man bedenkt, daß die halbe schwedische Nationalmannschaft in Kiel spielt, die dänische in Flensburg und die deutsche in Lemgo."
Man wolle versuchen, die Kölner Region für Handball zu begeistern und eine vier bis fünf Spitzenspiele im Jahr in der Kölnarena zu bestreiten. VfL-Manager Sauer ist derweil etwas nervös, aber "besonders nach Lemgo wittern wir etwas Morgenluft". Sauer fühle sich momentan "wie ein kleines Kind kurz vor Weihnachten. Ich kann nicht mehr schlafen."
VfL-Trainer Thomas Happe freut sich, "vor einem solchen Forum spielen zu dürfen." Der Saisonbeginn sei mit der stark veränderten Mannschaft, der Integration der jungen Spielern und den Erkrankungen von Yoon und Hecker schwierig gewessen, so im Lemgo-Spiel habe man gesehen, welches Potential wirklich in den jungen Spielern stecke. "Dieses Spiel wird an keinem spurlos vorüberziehen", sagte Happe laut dem Online-Dienst "Oberberg Online". Der THW Kiel sei aber so erfahren und abgebrüht, zudem auf allen Positionen zwei- bis dreifach besetzt, daß die Zebras sich nicht sonderlich verunsichern lassen, ist Happe überzeugt. "Für uns hat es den Charakter eines Pokalendspiels", so der Trainer. "Wir sind zwar Bundesliga, aber krasser Außenseiter!" Mit der Unterstützung der Zuschauer sei er sich aber sicher, "kein Drachenfutter" zu werden.
Daß das Spiel gegen den THW kein "normales" Bundesligaspiel sei, bestätigten auch Happes Spieler. "Dieses Spiel ist für uns auf keinen Fall Routine", sagte Francois-Xavier Houlet. Er habe schon vor vielen Zuschauern gespielt, aber niemals vor so einer Kulisse. Man sei schon nervös, gab Houlet zu. Der koreanische Superstar Yoon freut sich auf die Partie "riesig, das ist ein echter Traum!"
Inzwischen läuft eine Fan-Aktion, die die Programmverantwortlichen des WDR dazu bewegen soll, das Spiel bundesweit im WDR auszustrahlen: Siehe Sonder-Bericht. Sollte das Vorhaben scheitern, müssen die THW-Fans, die nicht in der Kölnarena live dabei sind, mit Radio und Live-Ticker vorlieb nehmen: Medien-Tipps.
Bundestrainer Heiner Brand, der mit dem Traditionsverein die größten Erfolge feierte, ist von dem Ausflug "seines" Teams begeistert: "Das ist ein Höhepunkt für den deutschen Handball."
Auch Magnus Wislander, "Welthandballer des Jahrhunderts", freut sich laut Kieler Nachrichten auf die ausverkaufte Kölnarena. Für Max sind solch große Kulissen allerdings nichts Neues. Mit der schwedischen Nationalmannschaft hat er schon in Olympia in Atlanta vor 30000 Zuschauern und in Ägypten bei dem WM 1999 sogar vor 35000 Zuschauern gespielt. "Vielleicht", spekuliert Wislander, "kommt uns die große Halle in Köln sogar entgegen." Erstens seien die Zebras durch die Ostseehalle an große Kulissen gewöhnt. "Außerdem finde ich es angenehmer, in einem offenen Oval zu spielen als in einer engen Sporthalle von nachten Wänden eingesperrt zu sein."
Der alte Schwede hofft laut Kieler Nachrichten, daß man den Schwung der letzten Spiele nach Köln mitretten kann. "Wir konzentrieren uns weniger auf die Zuschauer und mehr auf Gummersbach. Dann ist ein Sieg machbar." THW-Trainer Noka Serdarusic studierte gestern vor der Abfahrt noch Videobänder vom Heimsieg der Gummersbach gegen Lemgo, die Zebras sind also gewarnt. "Trotzdem glaube ich an einen THW-Sieg, wür müssen nur an unsere Stärken glauben", sagt der THW-Trainer den Kieler Nachrichten. Sorgen bereitet dem Coach weiter Nikolaj Jacobsen, dessen Knieverletzung sich nicht gebessert hat. "Ich bin froh, wenn Nikolaj in beiden Halbzeiten zehn Minuten mitwirken kann."
Yoon: "Ich bin ganz schön aufgeregt." |
Schiedsrichter der Partie sind die Herren Lemme / Ullrich aus Magdeburg.
"Auf mir lastet der größte Druck. Ich bin ganz schön aufgeregt", sagt Gummersbachs Star Kyung-Shin Yoon (28) dem Boulevardblatt Kölner Express. Yoons Eltern sind eigens aus Korea angereist, um das Spiel in der KölnArena zu sehen: "Wir sind furchtbar stolz, daß Yoon dabei ist. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen", sagte die Mutter Hyun-Choi Kye dem Express. Sie wird ihrem Jungen vier Stunden vor Spiel ein koreanisches Gericht zubereitet. Danach wird sich Yoon mit "koreanischer Disco-Musik", die ihm sein Vater mitgebracht hat, auf das Spiel einstimmen, so das Boulevardblatt. Yoon: "Das macht mich locker - und heiß aufs Spiel."
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
VfL-Trainer Happe: "Wir können auch Kiel schlagen!" |
VfL-Manager Sauer: Kühnste Erwartungen übertroffen. |
"Es ist eine merkwürdige Situation", sagt Sauer. "Wir stehen sportlich nicht da, wo wir hin wollten. Sind also unattraktiv. Sportlich ist das eigentlich eine eindeutige Sache für Kiel. Und in Gummersbach haben wir einen Zuschauerzuspruch, der zu wünschen übrig lässt. Ziehen wir aber in die KölnArena um, stellen wir einen neuen Rekord auf. Das heißt für uns: Wir müssen Top-Spiele in Köln spielen". Das sieht auch Bundestrainer Heiner Brand so. Der Weltmeister von 1978, eines der Idole in Gummersbach, sagte Sport1, daß der VfL nur in Köln eine Zukunft habe.
"Wir müssen nach Köln gehen, um Mittel zu akquirieren und oben mitspielen zu können", meint Sauer. "Die Resonanz gibt mir Hoffnung, daß, sollten wir sportlich besser dastehen, auch ein anderer Gegner als Kiel die Halle voll machen würde". Deswegen gesteht Sauer ein: "Wir erkundigen uns nach Terminen noch für diese Saison".
Hans-Peter Krämer, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln, Hauptsponsor des ganz besonderen Handballabends, zielt mit seinem Engagement jedoch vordringlich auf die Basis: "Wir freuen uns ungemein, dass bereits im Vorfeld ein Zuschauerrekord vermeldet werden kann, aber uns geht es auf lange Sicht um die Aktivierung des Handball-Nachwuchses in der Region. Wir wollen ein Zeichen setzen und im Sinne des Breitensports und der Jugend verdeutlichen, dass der Handballsport lebt, dass sich die tägliche Arbeit lohnt. Die Handballbegeisterung ist vorhanden, der Sport bekommt nun zur rechten Zeit einen wichtigen Impuls."
18500 Zuschauer faßt die Kölnarena. |
Die sportliche Hypothek liegt nun beim VfL Gummersbach. Karsten Sauer, Manager des Traditionsvereins, ist sich dessen bewusst: "Davon, dass der Saisonstart nicht optimal verlaufen ist, sollte man sich nicht täuschen lassen. Die Mannschaft arbeitet hervorragend, und das wird sich im Laufe der Saison auch an den Resultaten fest machen lassen. Das Spiel am 30.11. ist für alle ein Highlight. Dass der bessere gewinnen wird, steht ebenso fest wie die Tatsache, dass das Publikum leidenschaftlichen Einsatz sehen wird."
"Ein positives Zeichen für den Spitzenhandball, sich in einem angemessenen Rahmen präsentieren zu können sowie eine große Chance für den gesamten Handball in Deutschland und speziell für den VfL."Carsten Sauer, Manager VfL Gummersbach:
"Wir bieten attraktiven Spitzensport. Und alle - ob Spieler oder Fans - sind stolz darauf, dass ein Bundesliga-Highlight dank der Kreissparkasse Köln in einem solchen Rahmen stattfinden kann."Peter Sichelschmidt, Sportdirektor des Deutschen Handball-Bundes:
"Der Deutsche Handball-Bund hat erst jüngst bei der erfolgreichen EM-Qualifikation gegen die Slowakei ein Länderspiel vor 10.500 Zuschauern in der Dortmunder Westfalenhalle ausgetragen. Diese Atmosphäre war phantastisch, und ich bin sicher, dass wir eine ähnliche Begeisterung in der Kölnarena Ende November während der Partie zwischen Gummersbach und Kiel erleben werden. Mit Begegnungen in den großen deutschen Sporthallen erreicht unsere Sportart die Aufmerksamkeit, die sie ohne Zweifel verdient. Ich freue mich auf das Spiel und gratuliere dem VfL zu der richtungsweisenden Entscheidung".
Sieg Wetzlar: | 3,00 |
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Unentschieden: | 5,85 |
Sieg THW: | 1,35 |
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